
(Madrid) Es sind nicht nur die eigenwilligen Deutschen. Auch katalanische Priester sollen Homo-Paare segnen. Im Gegensatz zu den hochmütigen Hünen fliegen sie allerdings unter dem Radar. Die Asociación Cristiana de Lesbianas, Gays, Transexuales y Bisexuales de Cataluña (ACGIL) stellt laut eigenen Angaben seit ihrer Gründung vor 30 Jahren den Kontakt zwischen Homosexuellen und progressiven Priestern her, die von der Lehre der Kirche abweichen und im Geheimen Homo-Paare segnen.
Jordi Valls, Vorstandsmitglied von ACGIL, sagte der spanischen Presseagentur EFE, daß die Vereinigung jedes Jahr „mehrere Paare“, die sich „segnen lassen wollen“, mit „fünf oder sechs vertrauten Priestern“ in Kontakt bringt. Die Feiern fänden unter Wahrung „absoluter Privatsphäre“ statt. Alles geschehe mit „größter Diskretion“, „ohne Fotos und ohne jede Art von Öffentlichkeit“.
Die „Homo-Segnungen“, so Valls, finden in Privathäusern, manchmal aber auch in der Kirche des Priesters statt. Aus „Angst vor Repressalien“ wolle keiner der Priester mit EFE sprechen, denn, so immer Valls, sie könnten „ihre Lebensgrundlage verlieren“.
Das Erzbistum Barcelona bestreitet die Darstellung: „Uns liegen keine Hinweise vor, daß irgendein Priester Segnungen von gleichgeschlechtlichen Verbindungen vorgenommen hat“, so ein Sprecher.
Im deutschen Sprachraum habe die Rebellion gegen die Erklärung der Glaubenskongregation vom März, die feststellte, daß die Kirche die Sünde nicht segnen könne, laut EFE, die Unterstützung von mehr als zweitausend Priestern gefunden. ACGIL selbst sagt, daß ihr in Spanien keine weitere Organisation bekannt ist, die Kontakte für Homo-Segnungen herstellt. Dies wurde EFE von anderen Homo-Organisationen bestätigt, weil das „nicht gut für die Priester ist“, so LGTBI Crishom in Madrid.
Valls beklagt eine fehlende Gesprächsbereitschaft der spanischen Bischöfe. Insgesamt seien die vorherigen Pontifikate, jene von Johannes Paul II. und Benedikt XVI., „rückwärtsgewandt“ gewesen und hätten „viel Schaden angerichtet“. „An der Basis, bei den Priestern“, gebe es hingegen „kein Problem.“ Das sei der Grund, warum er und andere Homosexuelle sich entschieden hätten, in der Kirche zu bleiben.
Auch dieser Darstellung widerspricht das Erzbistum Barcelona. Kardinal Juan José Omella habe „kein Problem“, homosexuelle Menschen in der Kirche willkommen zu heißen: „Die Türen der Kirche sind für niemanden verschlossen“.
Welcher Geist ACGIL antreibt, zeigt eine Karikatur, die auf der Internetseite „christlicher Homosexueller“ veröffentlicht wurde (siehe oben).
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Cristianos Gays (Screenshot)
.…..sie könnten „ihre Lebensgrundlage verlieren“. Aha, das Geld droht zu versiegen. Arbeiten wäre doch möglich, oder etwa nicht? Es ist normal, dass ein Mitarbeiter, der unloayal zu seinem Chef ist, gekündigt wird, auch mit Hausverbot.
Rückwärtsgewandt – wenn das bedeutet, bei der Wahrheit zu bleiben, Menschen vor Unglück und Selbstmord zu bewahren, dann bin ich gern rückwärtsgewandt.
Senor Valls behauptet, dass die Pontifikate Johannes Pauls II. und Benedikts XVI. „rückwärtsgewandt“ gewesen wären und viel Schaden angerichtet hätten. Das Pontifikat Bergoglios ist abwärtsgewandt (abwärts in den Abgrund des Zeitgeistes nämlich), vom Schaden, der da angerichtet wird, von der Verwirrung der Gläubigen, gar nicht zu reden.