Benedikt XVI. schon länger „Emeritus“ als Papst – und läßt sich impfen

Franziskus als Werbeträger für die Corona-Impfung


Benedikt XVI. mit Papst Franziskus und neuen Kardinälen im Kloster Mater Ecclesiae.
Benedikt XVI. mit Papst Franziskus und neuen Kardinälen im Kloster Mater Ecclesiae.

(Rom) Der Pro­mi-Rei­gen jener, die bereits im vor­aus erzäh­len, daß sie sich gegen Coro­na (Sars-CoV‑2) imp­fen las­sen wer­den, wur­de am Wochen­en­de um zwei Namen rei­cher. Nach­dem Papst Fran­zis­kus am Wochen­en­de in einer Fern­seh­di­rekt­über­tra­gung erklär­te, sich imp­fen zu las­sen und gleich­zei­tig Impf­skep­ti­ker kri­ti­sier­te, wur­de nun bekannt, daß sich auch Bene­dikt XVI. imp­fen las­sen wolle.

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Dies gab sein per­sön­li­cher Sekre­tär, Erz­bi­schof Georg Gäns­wein, gegen­über CNA bekannt. Die Imp­fung des gewe­se­nen Pap­stes sol­le statt­fin­den, sobald der Impf­stoff im Vati­kan ver­füg­bar sein wer­de, so Gänswein. 

Laut dem vati­ka­ni­schen Gesund­heits­di­rek­tor Andrea Arc­an­ge­li wer­den die Imp­fun­gen in der zwei­ten Janu­ar­hälf­te durch­ge­führt. Zu die­sem Zweck schaff­te der Kir­chen­staat eige­ne Kühl­zel­len für beson­ders tie­fe Tem­pe­ra­tu­ren an, da der Pfizer/​BioNtech-Impf­stoff, den der Vati­kan erwirbt, bei minus 70 Grad gela­gert wer­den muß. Die Imp­fun­gen sol­len in der Päpst­li­chen Audi­enz­hal­le Pao­lo VI. erfolgen. 

Der Vati­kan ver­weist dar­auf, daß der Impf­stoff der Phar­ma­un­ter­neh­men Pfi­zer und BioNtech eine Effek­ti­vi­tät von 95 Pro­zent auf­wei­se. Daß es sich dabei vor­erst nur um fir­men­ei­ge­ne Wer­bung han­delt, scheint den Vati­kan nicht zu stö­ren. Eben­so­we­nig, daß des­sen Ent­wick­lung mit abge­trie­be­nen Kin­dern erfolg­te oder daß auf unglaub­lich ver­ant­wor­tungs­lo­se Wei­se die­ser Impf­stoff ohne Ein­hal­tung der ele­men­tar­sten Zulas­sungs­kri­te­ri­en zuge­las­sen wur­de. Es scheint auch nicht zu inter­es­sie­ren, daß bei einer angeb­li­chen Coro­na-Todes­ra­te laut WHO von 0,13 Pro­zent der Bevöl­ke­rung eine Effek­ti­vi­täts­lücke von fünf Pro­zent die tat­säch­li­che Wirk­sam­keit des Impf­stoffs auf ein Mini­mum redu­ziert. Gesun­de durch Imp­fung schüt­zen zu wol­len gehört zu jenen sinn­lo­sen Übun­gen, die ledig­lich die Kas­sen der Phar­ma­in­du­strie erfreu­en. Die Grup­pe der vom Coro­na­vi­rus gefähr­de­ten Per­so­nen stellt eine klei­ne Min­der­heit dar. Wie vie­le Gefähr­de­te fal­len aber unter die fünf Pro­zent, die vom Impf­stoff nicht abge­deckt werden?

Mit die­sen und wei­te­ren Fra­gen beschäf­tigt sich aber kei­nes der bereits drei Doku­men­te des Vati­kans, die sich für die Imp­fun­gen stark machen.

Der Vati­kan­staat hat­te bereits am 12. Dezem­ber durch Arc­an­ge­li ver­lau­ten las­sen, allen Bewoh­nern und Ange­stell­ten eine Imp­fung anzu­bie­ten. Ein Impf­zwang wer­de nicht aus­ge­übt, aller­dings üben vati­ka­ni­sche Doku­men­te einen mora­li­schen Druck aus, sich imp­fen zu las­sen mit der Behaup­tung, andern­falls wür­de man ande­re gefähr­den, was ein ver­ant­wor­tungs­lo­ses Ver­hal­ten an den Tag lege.

Die Coro­na-Wirk­lich­keit sieht zwar ganz anders aus, als die­ses Angst-Nar­ra­tiv nahe­legt, doch dar­auf soll an die­ser Stel­le nicht ein­ge­gan­gen werden.

Papst Fran­zis­kus trat am 9. Janu­ar in einem Exklu­siv­in­ter­view im ita­lie­ni­schen Fern­se­hen als Wer­be­trä­ger für die Coro­na-Imp­fung auf. Dort sag­te er, sich in die­ser Wochen imp­fen zu las­sen. Heu­te war es so weit. Er erhielt die erste Impf­do­se gespritzt, die im Vati­kan gereicht wurde.

Bene­dikt XVI., der seit sei­nem Rück­tritt im Klo­ster Mater Eccle­siae in den Vati­ka­ni­schen Gär­ten lebt, gehört auch zu den Bewoh­nern des Vati­kan­staa­tes. Des­halb wer­de auch ihm die Imp­fung ermög­licht, so Msgr. Gäns­wein. Bene­dikt XVI. wird im kom­men­den April 93 Jah­re alt. Er scheint in sei­ner Güter­ab­wä­gung auf­grund sei­nes Alters und der Tat­sa­che, daß der vom Vati­kan ange­kauf­te Impf­stoff mit Hil­fe von Zellini­en abge­trie­be­ner Kin­der ent­wickelt wur­de, es sich um einen völ­lig neu­en gene­ti­schen Impf­stoff han­delt, zu dem noch kei­ne Erfah­rungs­wer­te vor­lie­gen und die Zulas­sung unter Umge­hung aller Schutz­me­cha­nis­men erfolg­te, eine Ent­schei­dung getrof­fen zu haben – vor­aus­ge­setzt, daß er Kennt­nis von allen die­sen Beden­ken und Schwä­chen hat.

Am 11. Janu­ar brach Bene­dikt XVI., der sich selbst „eme­ri­tier­ter Papst“ nennt, einen neu­en Rekord. Er ist inzwi­schen schon län­ger gewe­se­ner Papst, als er regie­ren­der Papst war. 2873 Tage regier­te Bene­dikt XVI. als Kir­chen­ober­haupt. Der ver­gan­ge­ne Mon­tag war bereits sein 2874. Tag als Papa eme­ri­tus.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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