
(Washington) Die nur mehr fiktive „Coronapandemie“ rief bemerkenswert schnell bereits die Abtreibungslobby auf den Plan. Mit außergewöhnlicher Aggressivität drängt sie seit März darauf, im Namen des Coronavirus, die Abtreibung weiter zu „liberalisieren“. Ihr Ziel: noch mehr Abtreibungen (siehe Inmitten der Corona-Krise: 100 NGOs blasen zur Jagd auf ungeborene Kinder) In der Tarnsprache der Abtreibungslobbyisten nennt sich das, Förderung der „reproduktiven Gesundheit“. Dazu gehört als Vorstufe die Ausbreitung einer Verhütungsmentalität. Verhütungsmittel werden seit der Erfindung der Anti-Baby-Pille als etwas „Gutes“ angepriesen. Gegenteiliges wird man im veröffentlichen Raum kaum finden. Doch das ist bestenfalls die halbe Wahrheit, wie die jüngste außergerichtliche Einigung des Pharmakonzerns Bayer zeigt. Bayer muß 1,6 Milliarden Dollar zahlen – wegen Schädigung der Gesundheit von Tausenden von Frauen. Ein von Bayer hergestelltes Verhütungsmittel verursachte bei zahllosen Frauen schwere Gesundheitsschäden.
Es ist nicht das erste Mal, daß Bayer und andere Pharmakonzerne wegen der schädigenden Wirkung ihrer Verhütungsmittel verurteilt werden. Doch dank der Regierungen geht das Geschäft weiter, weil am Tabu der „freien Sexualität“, der Sexualität ohne Verantwortung, nicht gerüttelt werden darf. Daß sich dieses Postulat mit dem neomalthusianischen Ziel einer Geburtenkontrolle zur Menschheitsreduzierung trifft, wird meist verschwiegen.
Um genau zu sein, ist es bereits zum x‑ten Mal, daß der deutsche Pharmakonzern Bayer wegen der von ihm auf den Markt gebrachten Verhütungsmittel verurteilt wurde und Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe an betroffene Frauen leisten muß. Das Geschäft ist aber so groß, daß solche Verluste in Kauf genommen werden.
Nur der kleinste der zehn größten Aktionäre von Bayer (allesamt Finanzdienstleister) hat seinen Sitz in Deutschland.
Die aktuelle Schadensersatzzahlung erfolgt wegen der Spirale Essure, die von Frauen in die Eileiter eingesetzt wird, um die Spermien abzuhalten. In manchen Staaten übernehmen die Krankenkassen die Kosten dafür zu hundert Prozent. Angepriesen wird Essure als „Alternative“ zur Sterilisation.
Obwohl Frauen seit vielen Jahren Gesundheitsschäden durch Essure anprangern, verpflichtete sich Bayer erst jetzt zur Entschädigung von 35.000 Frauen, die gegen den Pharmakonzern geklagt haben, um einer drohenden härteren Strafe zu entgehen. Einige Frauen sind an den Folgen gestorben. Die Spirale wirkt zudem nicht nur verhütend, sondern auch abtreibend. CNA berichtete von mindestens 300 bekannten Todesfällen von ungeborenen Kindern.
Zusätzlich zu den Toten gab es Fälle, in denen sich Frauen einer Not-Hysterektomie unterziehen mußten, während in anderen Fällen schwere allergische Reaktionen aufgrund von Metallen in der Spirale auftraten. Andere erlitten erhebliche psychische Schäden.
Trotz der Fakten und Studien über die Nebenwirkungen des Geräts haben die Regierungen Bayer geschützt. 2018 gab Bayer bekannt, Essure vom Markt zu nehmen. Laut Bayer erfolgte dies aber nicht aufgrund seiner schädlichen Wirkung, sondern wegen „Umsatzrückgängen“. Der Schein soll gewahrt bleiben, das Geschäft nicht gestört werden. Das verschleiert aber die Wahrheit und verhindert die Aufklärung der Frauen.
Zudem betont der Pharmakonzern, daß Bayer „sein Engagement im Bereich der Frauengesundheit“ fortsetzen wird. „Frauengesundheit“ wird von der Abtreibungslobby als Synonym für „reproduktive Gesundheit“ verwendet. Der Kampf gegen die Weitergabe des Lebens ist der konstante Grundton, der einen Milliardenumsatz bringt.
Bayer hatte Essure 2013 eingekauft, obwohl die Klagen bereits bekannt waren. Auch die Zahlung der Milliardensumme soll dem Konzern vor allem eines, Ruhe verschaffen, damit das Business nicht beeinträchtigt wird. Die Aktionäre wollen Gewinne sehen.
Lange Liste der Bayer-Verhütungs-„Sünden“
Essure ist längst nicht der einzige Fall dieser Art, „mit dem durch Bayer das Leben von Tausenden von Frauen ruiniert wurde“, so Benedetta Frigerio. Bereits in der Vergangenheit wurden Verhütungsmethoden auf den Markt gebracht und wieder zurückgezogen, um sie in manchen Fällen durch noch schlimmere zu ersetzen. Jahrelang haben die Pharmaunternehmen für die Schäden der Empfängnisverhütung bezahlt, ohne ihre Schuld einzugestehen, und haben Pillen oder Verhütungsgeräte, nicht selten auch mit abtreibender Wirkung, zurückgezogen und einfach durch andere ersetzt – die nicht minder schädlich sind.
Die Liste der Fälle und betroffenen Verhütungs-/Abtreibungsmittel ist lang: 2012 mußte Bayer 142 Millionen Dollar Entschädigung an 12.000 Frauen zahlen, die die Verhütungspille Yasmin eingenommen hatten. Auch die Bayer-Produkte Yasminelle und Melyane verursachten erhebliche Schäden, darunter Schlaganfall und Tod.
2013 veröffentlichte das British Medical Journal eine Fülle von Daten, die auch von EMA, der Europäischen Arzneimittelagentur, weiterverbreitet wurden. Sie zeigten auf, daß die neuesten Verhütungspillen der sogenannten dritten Generation ein doppelt so hohes Schlaganfall- und Thromboserisiko verursachen wie die der zweiten Generation. Daß gerade Frauen, die Anti-Baby-Pillen einnehmen, besonders thrombosegefährdet sind, wissen nur wenige. Das französische Gesundheitsministerium, bekannt für eine radikale Abtreibungshaltung, kündigte an, die Kostenerstattung für Frauen, die die dritte Generation der Verhütungspillen verwenden, einzustellen. Die Ärzte wurden aufgefordert, bevorzugt wieder die zweite Generation zu verschreiben.
Im Normalfall ist die Macht der Giganten des geburtenfeindlichen Geschäfts so groß, daß sie dank ihrer Vernetzung und ausgefeilten Lobbyings großen Schutz in den Institutionen genießen. Es genügt, daß sie beteuern, nur das Beste für die Gesundheit der Bürger zu wollen. Die meisten Politiker glauben ihnen aufs Wort.
Als die Bayer-Verhütungspille Diane-35 in Frankreich vier Todesfälle und 125 Thrombosefälle verursachte (in den Niederlanden neun Todesfälle), wurde sie 2013 von der Regierung verboten. Brüssel sprang dem Pharmakonzern jedoch zur Seite und verteidigte ihn. Die Pille solle als Behandlungsmethode gegen Akne auf dem Markt bleiben dürfen, was 2014 auch geschah. So wurde das „Problem“ umschifft.
Feministen wenden sich von der Pille ab
Heute lehnen immer mehr Feministinnen die Pille ab, die sie seinerzeit als „Befreiung von der Sklaverei“ (männlicher Begehrlichkeiten) gefeiert hatten. Viele von ihnen erkennen inzwischen sogar die natürlichen Methoden als einzigen akzeptablen Schutz gegen männliche Verantwortungslosigkeit und Mißbrauch des weiblichen Körpers an (beides wurde durch die Anti-Baby-Pillen nicht zurückgedrängt, sondern gefördert), aber auch gegen Schäden für die physische und psychische Gesundheit der Frau.
Eine der bekanntesten feministischen Anklagen formulierte 2013 Holly Grigg-Spall mit ihrem Buch „Sweetening the Pill“. Darin schreibt sie:
„Depression, Angstzustände, Paranoia, Zorn, Panikattacken sind nur einige der Auswirkungen der Pille auf die Hälfte der 80 Prozent Frauen, die dieses Mittel im Laufe ihres Lebens einnehmen. Als die Pille auf den Markt kam, dachte man nicht, daß die Frauen sich einer täglichen Einnahme eines Pharmakums unterwerfen würden… Nun macht die Pille die Frauen krank.“
Das Buch schildert von Pillen und anderen Verhütungsmethoden, die Hunderttausende von Frauen getötet oder dem Tod nahegebracht haben. Es beschreibt auch, wie das Verhütungsgeschäft der Pharmakonzerne durch die Regierungen geschützt ist, indem beim Zulassungsverfahren und laufenden Unbedenklichkeitsprüfungen mehr als nur ein Auge zugedrückt wird. Die Autorin legt dafür Fakten vor, die Ergebnisse von Studien, Statistiken und Gerichtsverfahren. Als Gesundheitsschäden für Frauen nennt Grigg-Spall: multiple Sklerose, Thrombose, Knochenbrüche, Übergewicht, sexuelle Funktionsstörungen und jahrelange Depressionen, die erst mit dem Absetzen der chemischen Verhütung enden.
Ein Nebeneffekt des Verhütungsgeschäfts der Pharmaunternehmen ist, daß sich Universitäten und wissenschaftliche Einrichtungen kaum mit diesen Fragen befassen. Es gibt kein Geld dafür, weder von der Pharmaindustrie noch von den Regierungen. Die großen Privatstiftungen verfolgen häufig eine neomalthusianische Politik zur Menschheitsreduzierung, weshalb sie erst recht keinen Cent dafür lockermachen. Im Zweifelsfall gibt es bei unerwünschten Studien auch kein Geld mehr für andere Projekte. Die Disziplinierung funktioniert.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons