(Berlin/Rom) Bis 31. Juli hatten die Diözesanbischöfe weltweit einen Fragebogen über die Umsetzung des Motu proprio Summorum Pontificum beantwortet an die Glaubenskongregation zurückzuschicken. Die dabei angewandte Vorgehensweise war unterschiedlich und wurde in manchen Gegenden mit medialen Seitenhieben flankiert. So auch im deutschen Sprachraum.
Rom führt eine Umfrage zur Bestandsaufnahme durch und deutsche Medien schalten sich „rechtzeitig“ ein, um zu erklären, was von Summorum Pontificum und vom überlieferten Ritus zu halten sei. Die DPA belieferte die deutschsprachigen Medien mit einer Denkvorgabe, die am 29. Juli von der Süddeutschen Zeitung sowie anderen Publikationen veröffentlicht wurde. Darin wird dem Motu proprio, das Papst Benedikt XVI. 2007 promulgierte, zwar ein anfängliches Interesse bescheinigt, das aber seither schrittweise nachgelassen habe. Tenor: Der überlieferte Ritus sei unwichtig.
Darauf reagierte Pro Missa Tridentina mit einer Aufstellung über die Meßorte des überlieferten Ritus im deutschen Sprachraum, die graphisch aufbereitet wurde.
DPA zitierte einen Sprecher des Erzbistums München und Freising, der erklärte, daß der überlieferte Ritus im größten bayerischen Bistum eine Seltenheit sei: „Seit dem Erscheinen des „Motu Proprio Summorum
Pontificum“ im Jahr 2007 hat nach anfänglichem Interesse verschiedener Gruppen die Nachfrage nach der Messfeier in der außerordentlichen Form des römischen Ritus beständig abgenommen.“
Der DPA-Bericht arbeitet sich mit dieser Stoßrichtung an Summorum Pontificum ab.
Im Erzbistum, das einst von Joseph Kardinal Ratzinger geleitet wurde, gibt es acht Meßorte, die von der Petrusbruderschaft und dem Institut Christus König und Hohepriester betreut werden.
„Wenn man diese Aussagen mit obenstehendem Diagramm vergleicht, fällt eine große Diskrepanz auf. Auch wenn in der Graphik D‑A-CH-weite Zahlen dargestellt sind, so verlief die Entwicklung in Bayern analog und trug damit zur deutschlandweiten Entwicklung bei.“
So die Laienvereinigung Pro Missa Tridentina, die kommentierend hinzufügt:
„Man stelle sich einmal einen Wirtschaftsredakteur vor, der über ein Unternehmen schreibt, dessen Umsatz von 35 Mio Euro im Jahr 2007 auf 149 Mio Euro im Jahr 2020 angewachsen ist: ‚Seit 2007 haben nach einer anfänglichen Steigerung die Umsatz-Zahlen beständig abgenommen‘.“
Die offene oder latente Abneigung gegen die katholische Kirche, die unverändert vorhanden ist, artikuliert sich heute weniger in generellen Angriffen, aber nicht minder intensiv durch die Projektion auf die akzentuiertesten und authentischsten Teile der Kirche, jene Teile, die an der katholischen Tradition festhalten.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Pro Missa Tridentina
Leider ist es so, dass auf der Internetseite von Pro Missa Tridentina keine hl. Messen der FSSPX verzeichnet sind und das sind nicht wenige. Auf eine Nachfrage warum, kam keine Antwort. Man sieht auch hier eine Art Spaltung. Wie lange es mit dem Anhang an eine Diözese noch geht, wird sich zeigen.
Besser ist es die Internetseite http://heilige-messen.info/ zu verwenden, dort sind sehr viele hl. Messen verzeichnet, es wird dort nicht klassifiziert, sondern man ist einfach katholisch.