
(Rom) Am vergangenen Samstag, dem 11. Juli, emeritierte Papst Franziskus den Bischof von Mostar, Msgr. Ratko Perić, und setzte damit den nächsten Schritt auf dem Weg zur „Normalisierung“ von Medjugorje. Dort soll seit 1981 einer Gruppe von Kindern, heute Erwachsenen, die Gottesmutter Maria erscheinen. Bischof Perić, zu dessen Bistum Medjugorje gehört, lehnte eine Anerkennung dieses Phänomens kategorisch ab.
Msgr. Ratko Perić wurde 1944 etwas östlich von Agram (Zagreb) geboren. Der Kroate wurde 1969 zum Priester des herzegowinischen Bistums Mostar-Duvno geweiht. Er studierte an der Urbaniana in Rom und lehrte an der Gregoriana ebendort. 1992 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischofkoadjutor von Mostar-Duvno und Trebinje-Mrkan ernannt und 1993 Diözesanbischof.
Der Name der beiden Bistümer, die ihm übertragen wurden, offiziell auch Bistum Mostar-Duvno (-Trebinje-Mrkan) geschrieben, ist aus historischen Gründen etwas sperrig. Grund war die osmanische Besetzung und Islamisierung dieses Teils des Balkans. 590 entstand das Bistum Duvno, um die erste Jahrtausendwende ist für den südöstlichen Teil der Herzegowina auch das lateinische Bistum Trebinje belegt. Ab 1300 wurden zudem die Bistümer Mostar und Mrkan errichtet. Unter türkischer Herrschaft, die von 1463–1878 dauerte, konnten sich in Bosnien-Herzegowina, wie im Heiligen Land, nur die Franziskaner halten und die Seelsorge für die Katholiken sicherstellen. Im 17. Jahrhundert wurden faktisch erloschene Bistümer von Rom aufgehoben.
Erst im 19. Jahrhundert wurde unter Österreich-Ungarn eine Wiederbelebung und Neuorganisation der kirchlichen Hierarchie möglich. Dabei wurde an die Tradition einstiger Bistümer angeknüpft, und dies auch namentlich zum Ausdruck gebracht, so in der Doppelbezeichnung des 1881 errichteten Bistums Mostar-Duvno. Seit 1890 ist der Bischof von Mostar-Duvno zugleich Apostolischer Administrator von Trebinje-Mrkan. Vier in historisch unterschiedlichen Momenten entstandene Bistümer wurden also zunächst zu zwei Diözesen zusammengefaßt und vor 130 Jahren in einer Hand vereint. Der Anteil der Kroaten, also der Katholiken, betrug im Doppelbistum am Beginn der kommunistischen Herrschaft 60 Prozent und liegt heute, nach Diktatur und Bürgerkrieg, bei knapp 44 Prozent.

Als Msgr. Perić Koadjutor wurde, war Msgr. Pavao Žanić Bischof und Apostolischer Administrator, der seine beiden Ämter 1980 angetreten hatte. Msgr. Žanić stellte sich entschieden gegen das Erscheinungsphänomen von Medjugorje, voraus sich ein bis heute anhaltender Konflikt mit den Franziskanern der herzegowinischen Ordensprovinz ergab, die die Pfarrseelsorge in Medjugorje innehaben und daher die geistlichen Führer der tatsächlichen oder vermeintlichen Seherkinder wurden. Msgr. Žanić ließ das Phänomen in den 80er Jahren von zwei Kommissionen untersuchen, die jeweils zu einem negativen Urteil gelangten. Schließlich setzte die damals noch zuständige Jugoslawische Bischofskonferenz eine Kommission ein, die zum selben Ergebnis kam.
Jugoslawien gibt es nicht mehr. Medjugorje und das Doppelbistum Mostar und Trebinje sind seit 1995 Teil der kroatisch-bosnischen Föderation Bosnien und Herzegowina, die wiederum auf internationalen Druck mit der Republika Srpska (Serbische Republik von Bosnien und Herzegowina, nicht zu verwechseln mit der Republika Srbija, der Republik Serbien) zum Bundesstaat Bosnien und Herzegowina vereinigt wurde.
Als Msgr. Žanić emeritiert wurde, änderte das an der Position des Bistums zu Medjugorje nichts, da Msgr. Perić an der Haltung seines Vorgängers festhielt. Wiederholt betonte er: „Maria ist in Medjugorje nicht erschienen.“
Der Heilige Stuhl hält sich seit Jahrzehnten in der Sache zurück, nicht zuletzt auch deshalb, weil das Phänomen auch nach 39 Jahren noch andauert. Zurückhaltend zeigte sich auch Papst Benedikt XVI., der 2010 eine hochrangig besetzte Kommission unter Leitung von Kardinal Camillo Ruini einsetzte, um das Phänomen zu untersuchen. Sein überraschender Amtsverzicht verhinderte die Bekanntgabe eines Ergebnisses und daraus folgende Schritte. Allerdings erließ die Glaubenskongregation Anweisungen an den Weltepiskopat, die Auftritte von einzelnen Sehern samt angekündigten Erscheinungen zu untersagen. Damit wurde deren Wirken auf Medjugorje eingeschränkt und insgesamt minimiert.
Papst Franziskus ging anders vor. In der Frühphase seines Pontifikats, im September 2013, gab er ziemlich schroff zu verstehen, von dem Phänomen nichts zu halten. Maria sei „keine Postbotin“, die zu bestellter Zeit und an bestelltem Ort erscheine und das gleich tausendfach. Als Negativbeispiel nannte er bei einer morgendlichen Predigt in Santa Marta ausdrücklich Medjugorje. Das wurde zwar von den Presseverantwortlichen des Vatikans unter den Tisch gekehrt, ist aber durch Ohrenzeugen zuverlässig belegt. Dann schien aber auch er die Angelegenheit auf die lange Bank schieben zu wollen. Trotz Ankündigungen tat sich einige Jahre nichts mehr.
Es kommt Bewegung in die Sache
Im Februar 2017 entsandte Franziskus Erzbischof Henryk Hoser, den Bischof von Warschau, einen Polen, als Sondergesandten nach Medjugorje. Sein Auftrag bestand darin, dem Papst pastorale Vorschläge zu unterbreiten, wie die Seelsorge für die zahlreichen Medjugorje-Pilger im kirchlichen Sinn sichergestellt und verbessert werden könnte. Doktrinäre Fragen bezüglich der „Botschaften“ von Medjugorje und eine Beurteilung des Erscheinungsphänomens wurden ausdrücklich ausgenommen.
Erzbischof Hoser äußerte sich wenige Monate später, zum Abschluß seiner Aufgabe, dennoch dazu und ließ keinen Zweifel daran, sich von der Echtheit der Erscheinungen überzeugt zu haben. Das erstaunte. Allerdings sagte dann im August 2017 der albanische Jesuit Ernest Simoni, den Franziskus 2016 zum Kardinal kreiert und als seinen Delegaten zu einem Jugendfestival nach Medjugorje geschickt hatte, vor 50.000 Jugendlichen, daß der Papst „seine Meinung zu Medjugorje geändert“ habe.
Dafür spricht, daß Franziskus Erzbischof Hoser als Bischof von Warschau-Praga emeritierte und Ende Mai 2017 zum päpstlichen Sondervisitator ad nutum Sanctae Sedis der Pfarrei Medjugorje ernannte. Damit unterstellte er diese faktisch dem Heiligen Stuhl. Wenige Tage zuvor, am 1. April 2017, hatte Franziskus mit dem Motu proprio Sanctuarium in Ecclesia die Weichen für die Internationalisierung von Gebetsstätten durch die Übertragung der Jurisdiktion an den Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung gestellt. In diesem Sinne ließen sich die Worte Hosers interpretieren, der am 5. April sagte, daß „Medjugorje bereits Teil der Neuevangelisierung ist“.

Schon zuvor hatte es Gerüchte gegeben, daß Rom Medjugorje als internationales Heiligtum anerkennen und direkt dem Vatikan unterstellen könnte. Zugleich wurde spekuliert, daß damit die Frage der Echtheit der Erscheinungen und die Anerkennung der Botschaften ausgeklammert bleiben könnten, wie dies für zahlreiche historische Wallfahrtsorte der Fall ist. Die meisten Erscheinungen wurden von der Kirche nicht als solche, aber die Erscheinungsorte als Gebetsstätten anerkannt. Das hat einerseits mit der Schwierigkeit zu tun, die Frage der Übernatürlichkeit in letzter Konsequenz festzustellen, und der Tatsache, daß die göttliche Offenbarung nach kirchlicher Lehre abgeschlossen ist, weshalb Privatoffenbarungen für Lehre und Ordnung der Kirche letztlich nicht von Bedeutung sind.
Die Entflechtung auf dem Balkan
Seit 1981 hält der Konflikt zwischen Franziskanern und Diözese an. Der Konflikt zwischen den Brüdern des heiligen Franz von Assisi, die durch Jahrhunderte das kirchliche Leben in Bosnien und der Herzegowina exklusiv prägten, und dem Weltklerus, der erst seit dem 19. Jahrhundert wieder eine Rolle spielt, ist noch älter. Mit der zweiten Ernennung Hosers wurde die Franziskanerpfarrei Medjugorje nicht nur der römischen Aufsicht unterstellt, sondern auch der Kontrolle von Diözesanbischof Perić entzogen.
Im Herbst 2017 kündigte Msgr. Hoser eine „Lösung“ für Medjugorje an. Die Tausenden von Erscheinungen und unzähligen Botschaften könne Rom nicht anerkennen, so der polnische Pallottiner, aber die ersten sieben Erscheinungen von 1981 schon. Das entspreche, so der päpstliche Sondervisitator, auch dem Ergebnis, zu dem die von Benedikt XVI. eingesetzte Ruini-Kommission gelangt sei. Eine offizielle Bestätigung für diese Aussage steht allerdings noch aus, da der Bericht der Ruini-Kommission nie veröffentlicht wurde. Es muß angenommen werden, daß Msgr. Hoser seine Aussagen mit Zustimmung von Papst Franziskus tätigte und darin ein Versuchsballon zu sehen ist, der steigen gelassen wurde, um die Reaktionen zu beobachten. Santa Marta wollte offenbar sehen, welche Akzeptanz dieser Vorschlag findet.
Vor allem sind mit den ersten sieben Erscheinungen keine Botschaften verbunden, weshalb Fragen nach Echtheit und Inhalt der Vielzahl von Medjugorje-Botschaften hinfällig würden und insgesamt ausgeklammert bleiben könnten.
Für Santa Marta könnte die Zweiteilung des Phänomens eine „salomonische“ Lösung sein, um den Fall Medjugorje einerseits abschließen und zugleich als Gebetsstätte und Teil der Volksfrömmigkeit integrieren zu können. Es gibt allerdings auch Bedenken, ob und wie ein und dasselbe Phänomen argumentativ sauber und nachvollziehbar so aufgeteilt werden kann, daß ein kleiner Teil anerkannt und der große Rest, trotz gleicher Akteure, ausgeblendet werden könnte. Im päpstlichen Umfeld wird, wenn das Gespräch auf Medjugorje kommt, nicht über Echtheit und Anerkennung gesprochen, sondern über die rund drei Millionen Pilger, die jährlich in diesen Teil der herzegowinischen Berge kommen. Ihnen gegenüber gebe es eine pastorale Pflicht, wird betont. Dazu gehöre auch, sie nicht vor den Kopf zu stoßen, sondern pädagogisch in kirchliche Bahnen zu lenken bzw. darin zu halten.

Bischöfliche Empörung
Msgr. Perić reagierte auf die von Erzbischof Hoser angekündigte „Lösung“ prompt und empört. Nur zwei Tage nach Hoser bekräftigte der Diözesanbischof in einer Stellungnahme, die auf der Internetseite seines Bistums veröffentlicht wurde, daß die behaupteten Erscheinungen und Botschaften ohne Wenn und Aber Betrug seien.
In seiner Stellungnahme mit der Überschrift „Die ‚Erscheinungen‘ der ersten sieben Tage in Medjugorje“, führte er die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungskommissionen an (der ersten Diözesankommission 1982–1984; der erweiterten Diözesankommission 1984–1986; der Kommission der Jugoslawischen Bischofskonferenz 1987–1990; der sogenannten Ruini-Kommission der Glaubenskongregation 2010–2012 sowie die Stellungnahmen der Glaubenskongregation von 2014–2016, um dann „im Namen“ seines Bistums zu einer Schlußfolgerung zu kommen, die es im Gegensatz zur römischen Zurückhaltung nicht an Deutlichkeit fehlen ließ:
„Es handelt sich nicht um echte Erscheinungen der seligsten Jungfrau Maria.“
Bischof Perić veröffentlichte diese Stellungnahme auch auf italienisch, um in Rom gehört zu werden. Es war ihm zweifellos ernst. An seiner Kurie, so der Bischof, wurden die Tonbänder abgetippt, die in der ersten Woche die Gespräche im Pfarrbüro von Medjugorje festgehalten haben. In einem Fußnotenapparat verwies er als Beleg für seine Aussagen auf diese Gespräche. Msgr. Perić forderte, nur von „selbsternannten Sehern“, „angeblichen Botschaften“ und „sogenannten Geheimnissen“ zu sprechen (zur Kritik von Bischof Perić).
Der Franziskaner P. Jozo Zovko, der während der Anfangsphase des Phänomens Pfarrer von Medjugorje war, wurde vom kommunistischen Regime deshalb wegen „Unruhestiftung“ verhaftet und zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er anderthalb Jahre in einer Gefängniszelle verbringen mußte. Nach seiner vorzeitigen Haftentlassung wurde ihm vom Regime die Rückkehr nach Medjugorje verboten, weshalb er andernorts als Pfarrer wirkte. Dennoch wurde er international zum unermüdlichen und wahrscheinlich bedeutendsten Zeugen für Medjugorje, bis ihn Bischof Perić 2009 des Landes verwies und mit einem Schweigegebot belegte. Die Franziskanerprovinz erlaubte P. Zovko sich in ein von den Kommunisten aufgehobenes Kloster auf der Klosterinsel Badija vor der Küste Dalmatiens unweit von Dubrovnik zurückzuziehen.
Der Bischof beendete seine Stellungnahme vom 2. Juni 2018 mit den Worten:
„Unter Berücksichtigung dessen, was von dieser diözesanen Kurie geprüft und studiert wurde, einschließlich der Untersuchung der ersten sieben Tage der angeblichen Erscheinungen, kann getrost behauptet werden: Die Gottesmutter ist in Medjugorje nicht erschienen!“

Emeritierung und Neubesetzung
Im Kreis der Medjugorje-Anhänger wurde auf dieses bischöfliche Negativurteil mit dem Verweis reagiert, daß Bischof Perić im 75. Lebensjahr stehe, weshalb Rom nur darauf warte, ihn mit Erreichung der Altersgrenze am 2. Februar 2019 zu emeritieren. Dann sei der Weg frei für eine Anerkennung ohne Bruch mit der Ortskirche. Das setzt die Herauslösung Medjugorjes aus dem Bistum Mostar und die direkte Unterstellung als internationale Gebetsstätte unter den Vatikan voraus. Ob das mit oder ohne Anerkennung des Erscheinungsphänomens (insgesamt oder nur der ersten sieben Tage) erfolgen soll, darüber gehen, anders als unter vielen Medjugorje-Pilgern, die Meinungen in Rom allerdings auseinander.
Papst Franziskus ist durchaus dafür bekannt, ihm unliebsame Bischöfe mit Vollendung des kanonischen Alters sofort zu emeritieren und damit Signale auszusenden. Doch im konkreten Fall war dem nicht so. Obwohl der 2. Februar 2019 verstrich, blieb Bischof Perić im Amt. Erst nach anderthalb Jahren erfolgte vor zwei Tagen die Emeritierung. Die Verlängerung im Amt ist eine Geste, die erkennen läßt, daß Papst Franziskus in der Sache nicht wirklich Partei für das Phänomen Medjugorje ergreifen will. Dafür spricht, daß seit der Ankündigung der „Hoser-Lösung“ vor mehr als zwei Jahren nur kleine Schritte unternommen wurden.
Im Oktober 2018 wurde das Gesprächsbuch von Alexandre Awi Mello mit Franziskus veröffentlicht. Darin sagt Franziskus:
„Mich nervt es, wenn sie mit den Botschaften kommen.“
Eine saloppe Formulierung, die an jene vom September 2013 erinnert. Zugleich sagte das Kirchenoberhaupt aber auch:
„In Medjugorje wirkt Gott Wunder.“
Aber laut Franziskus offenbar mehr trotz als wegen der Seher.
Auch Franziskus spielt auf Zeit. Sein Handeln läßt nicht erkennen, daß er in dem Phänomen eine Übernatürlichkeit am Werk zu sehen scheint. Vielmehr deutet es auf eine „pastorale“, sprich pragmatische Handhabung der Frage hin. Das Phänomen scheint keine wirkliche Rolle zu spielen. Die Millionen von Gläubigen, die nach Medjugorje pilgern, und deren seelsorgliche Betreuung hingegen sehr wohl. Santa Marta will einen Bruch mit ihnen vermeiden und sie möglichst nicht durch ein Negativurteil Roms vor den Kopf stoßen. Eine solche Vorgehensweise ist nicht neu in der Kirchengeschichte.
Im Mai 2019 erlaubte Franziskus Wallfahrten nach Medjugorje durchzuführen, was bis dahin untersagt war, wenngleich das Verbot weder eingehalten noch von der kirchlichen Autorität durchgesetzt wurde. Man beschränkte sich darauf, zu betonen, daß offiziell nicht die Echtheit des Phänomens behauptet werden durfte. Die plötzliche Erlaubnis erteilte Franziskus, ohne sich zu den tatsächlichen oder vermeintlichen Erscheinungen zu äußern. Deren Echtheit darf aber auch weiterhin nicht behauptet werden.

Ein weiterer Schritt in der vatikanischen Vorgehensweise scheint auch die Emeritierung von Msgr. Perić zu sein, dessen – je nach Perspektive – klare oder harte Haltung einer pragmatischen Lösung hinderlich war. Die Emeritierung des Bischofs sollte zugleich aber keinen Anlaß zu falschen Schlüssen bieten, weshalb Franziskus ihn bis ins 77. Lebensjahr im Amt beließ.
Am vergangenen Samstag ernannte Franziskus mit Msgr. Petar Palić einen neuen Bischof. Msgr. Palić, 48 Jahre alt, ist ein Priester des Bistums Dubrovnik. Er wurde in Moraltheologie bei Prof. Walter Schaupp in Graz promoviert und im April 2018 von Franziskus zum Bischof von Hvar ernannt. Nach nur zwei Jahren folgte nun die Beförderung zum Bischof von Mostar und Administrator von Trebinje. Es wird angenommen, daß mit der Ernennung die Bereitschaft verbunden ist, in Sachen Medjugorje die vatikanischen Pläne mitzutragen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/Wikicommons/Martin Broz
Medjugorje war und ist ein aufgelegter Schwindel, der weil er viel Geld bringt, in der Diskussion bleibt.
Eine Schande.
2 Fakten für Katholiken, die den gesunden Menschenverstand nicht an der Kirchentüre abgegeben haben:
1.) Die Muttergottes hat alle Religionen gelobt! Das kann sie gar nicht, es gibt nur die eine und die hat ihr Sohn gestiftet, alles andere ist des Teufels.
2.) Die Muttergottes hat mit den Kindern den Rosenkranz gebetet! Das kann sie auch nicht, wie soll sie im Vaterunser beten „Und vergib uns unsere Schuld“ oder wie kann sie ein Ave Maria beten, sie die unbefleckt empfangene Jungfrau, sie kann nicht zu sich selbst beten und sagen „Gegrüsset seist du .….….….….…“
Das ist meines Wissens nach auch im Vatikan bekannt, insofern hätte man rigoros einen Riegel davorschieben müssen!
Komisch, denn beim 3. Geheimnis von Fatima wurde gelogen und betrogen und alles abgewürgt, was auf eine wahre Veröffentlichung drängte (Father Gruner zb.)
Aber Medjugorje bringt Geld und genau wie bei der deutschen Kirchensteuer, Simonie reinsten Wassers, wird geschwiegen!
Papst Franziskus?
Fehlanzeige, der schweigt genauso wie zu China.
Dass im Falle Medjugorje noch immer ein regelrechtes Hütchenspiel betrieben wird, mag einen tatsächlich schon wundern; insbesondere wenn man sich auf den ständigen Hinweis der sich dort angeblich geschehenden wortwörtlichen Wunder beschränkt. Noch in den 1980er und 90er Jahre verwies man immer wieder auf die sich plötzlich selbst vergoldenden Rosenkränze als Beweis einer echten Erscheinung, die zusammen mit der charismatischen Bewegung bei vielen Pilgern eine regelrechte Wundersucht auslöste, die sich in vielen Fällen sogar als schädlich herausstellte; in modernerer Zeit auf diverse Licht- und „Sonnenwunder“, von denen sogar ein amerikanischer Priester durch ein persönliches Erlebnis vor Ort so schwer beeindruckt war, dass er die Erscheinungen an sich dort für positiv übernatürlich hält.
In diesem Zusammenhang mit übernatürlichen Offenbarung hat katholsiches.info bereits 2018 einen sehr lesenswerten Artikel über Johannes vom Kreuz und den damals aufsehenerregenden Fall der Maddalena vom Kreuz veröffentlich, bei dem sich die wunderbaren Fähigkeiten einer scheinbaren Heiligen am Ende als teuflische Interaktionen herausstellten:
https://katholisches.info/2018/07/16/ueber-die-offenbarungen/
Auch der verstorbene Exorzist P. Gabriele Amorth hat in einem seiner Berichte einen Fall aufgeführt, bei dem es um einen stigmatisierten Jungen in Italien ging, der außergewöhnliche Zustände in den umherstehenden Besuchern auslösen konnte (teilweise bis zu spontanen Besinnungslosigkeiten und psychotischen Zuständen), eine weinendes Bild besaß und deswegen von Besuchern als Heiliger angesehen wurde – bis herauskam, dass er seit seiner Kindheit besessen war und sich schließlich freiwillig einem Exorzismus unterziehen ließ, der ihm sichtbare Besserung brachte, aber auf Dauer die Wunder beendete.
Bereits 1988 wies Dr. E. Micheal Jones in seinem Buch „Medjugorje – The Untold Stroy“ (in D: „Das Geheimnis von Medjugorje“, 1992) auf die vehementen Widersprüche der involvierten Personen hin, sowie die enge Verknüpfung mit der Charismatischen Bewegung, die damals als „Neues Pfingsten“ der Kirche gehandelt wurde. Im Laufe der Zeit kamen auch Vermutungen eines okkulten Ursprungs auf, zu denen sich Jones in einigen Vorträgen auch äußerte (siehe Interview-Video unten ab 25:05):
https://www.youtube.com/watch?v=4DNaBc2C6BQ
Warum trotzdem seit Jahren diese Probleme nicht öffentlich angesprochen werden, kann ich meinerseits nur als schweres pastorales Versäumnis bezeichnen – vor allem wenn man bedenkt, dass es zu regelrechten inneren Spaltungen in Gemeinden alleine wegen dieses ständig umgangenen leidigen Themas gekommen ist.
nach dem man in den letzten beiden Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts in der Causa nichts unternommen hat sondern den Ortsbischof im Regem stehn hat lassen scheint die jetzige Lösung die einzig mögliche zu sein
Vielen Dank für diese profunde Darstellung der historischen und aktuellen Vorgänge!
Als jemand, der einige Male in Medjugorje war (nicht bloß als Tourist), aber auch um manche Probleme mit den Botschaften weiß, muß ich gestehen, daß ich aufgrund der komplexen Sachlage etwas perplex bin. Die kirchliche Autorität hat hier noch schwere Entscheidungen vor sich.