
von Ferdinand Boischot
Nach dem Zweiten Vatikanischem Konzil wurde im niederländischsprachigen Teil Belgiens eine beispiellose „Modernisierung“ der katholischen Kirche mit Zerstörung von Form und Inhalt, mit Verlust jeglichen christlichen Inhalts und mit einer gewaltigen Fixierung auf ungehemmte Sexualität in allen Formen durchgeführt.
Linksorientierte progressive „Gläubige“ bemächtigten sich der kirchlichen Strukturen; theologische Sachkenntnis, Patristik und Fundamentaltheologie wurden schnellstens entfernt; mit einer sog. „Haalbaarheidsmoraal“ („Erreichbarkeitsmoral“, de facto die Relativierung aller moralischen Normen) wurde eine komplette Adaptierung an den Zeitgeist durchgeführt und im Besonderen eine totale sexuelle Freiheit ohne jegliche moralische Beschränkungen propagiert.
Sofort nach dem Ende des Zweiten Vaticanum wurde kirchlicherseits eine ausgeprägte Spezialpastoral für Homophile und Homosexuelle gestartet, und es gab schon Indizien für ein ungesundes Interesse an Pädophilie.
1984 erschien dann der berühmte Werbungsartikel für die „Arbeitsgruppe zur Förderung der Interessen der Pädophilen in der (Katholischen) Kirche“ (Affäre Jef Barzin).
Die flämische Bevölkerung war durch die oben beschriebenen Auflösungserscheinungen an den verrückten Aussagen und Predigten des nordbelgischen Klerus schon kaum mehr interessiert.
So war die Reaktion auf diese kirchliche Werbung vor Pädophilie fast null.
Anderseits wurde aus historischen Gründen ein Großteil der Jugend in Nordbelgien in Schulen von katholischen Einrichtungen ausgebildet.
Dadurch ergab sich die Möglichkeit, religiösen Unsinn und im Besonderen pädophiles Gedankengut auf breiter Ebene organisiert unter die schulfähige Jugend zu bringen.
Ende der 80er Jahre wurde in Zusammenarbeit von Großseminar Brügge und von der Abteilung Katechese der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Leuven das Projekt der Serie von Büchern für den Religionsunterricht Roeach auf den Weg gebracht.
Die Herausgeber waren:
a) Frans Lefever, Professor für Exegese am Großseminar Brügge (Provinz Westflandern), enger Freund von Kardinal Godfried Danneels – zusammen schrieben sie das Büchlein „Himmel und Erde“ über die Sexualität von christlichen Paaren – (mit schockierendem Umschlag) und auch enger Freund und früherer Professorenkollege des berüchtigten pädophilen Bischofs von Brügge, Roger Vangheluwe. Frans Lefever war zugleich auch Großpönitentiär des Bistums Brügge, also Beichtvater für besonders schwere Fälle (!).
b) Jozef (Jef) Bulckens, seit 1967 verantwortlich für die Katechese im Bistum Mecheln-Brüssel, alsbald auch Professor an der genannten Universität Löwen und mit einem großen Mitarbeiterstab führend bei der Glaubensdemolierung in Flandern. Auch er war seit den späten 50er Jahren ein enger Freund von Godfried Danneels.
1993 publizierte Jef Bulckenshimself den Artikel „L’enseignement de la religion catholique à l’école secondaire. Enjeux pour la nouvelle Europe“ (Der Unterricht der katholischen Religion in der Sekundärschule. Herausforderungen für das neue Europa), in welchem die Ziele und Methoden dieser neuen Pastoral deutlich beschrieben werden.
Kardinal Godfried Danneels stammte aus Westflandern, war im Großseminar Brügge zum Priester ausgebildet worden und war dann sowohl an diesem Priesterseminar als auch an der Universität Löwen Professor gewesen. Als Primas von Belgien führte er als Großkanzler dann die Aufsicht über die Universität Löwen, die einmal eine der bedeutendsten katholischen Universitäten der Welt war.
Bischof Roger Vangheluwe wiederum führte die Aufsicht über das Großseminar Brügge und saß im Aufsichtsrat der “Katholischen“ Universität Löwen.
Das Projekt war gigantisch:
Die beschreibende Karteikarte der Königlichen Bibliothek Albert I. beschreibt „kollationiert 43 Teile“:
- jeweils 6 Bücher für den normalen (N) und 6 für den technischen (T) Sekundärunterricht (pro Schuljahr ein Band), jeweils 6 Bücher für die Lehrer in beiden Schulzweigen N+T, jeweils 6 Arbeitshefte für die Schüler (N+T), 5 Audiokassetten und (jetzt bitte nicht lachen) „2 Videokassetten, angefertigt in den Bild- und Klangstudios des (in Flandern sehr bekannten katholischen) Blindenhilfswerk ‚Licht und Liebe‘ in Varsenare“.
Das Ganze Paket nimmt ungefähr einen 3/4 Kubikmeter ein.
Gedruckt wurde alles bei dem Verlag Pelckmans, ganz früher einmal dem anständigen „Nederlandsche Boekhandel“, inzwischen aber freimaurerisch und esoterisch “weiterentwickelt” und äußerst eng mit den jetzigen belgischen Bischöfen und vor allem mit Danneels verbunden.
Pro Jahrgang wurden 25 000 Exemplare gedruckt, insgesamt etwa 150 Tonnen Papier oder ca. sieben gefüllte Güterwaggons.
Der Band Roeach3 (für Schulkinder von 13–14 Jahren) enthielt zur Pädophilie anstiftende Texte und eine Seite mit Abbildungen von einem nackten Kleinkindmädchen, daß in einem Textballon sagt , daß „das Berühren meines Teilchens mir viel Freude macht“, daß „ich gerne mein Unterhöschen ausziehe bei meinen kleinen Freunden“, daß „ich im Schlafzimmer bleiben will wenn Mama und Papa *** haben“.
Andere Zeichnungen zeigen einen nackten Jungen und ein nacktes Mädchen, die „Doktor spielen“, und der kleine Junge sagt „Guck, mein *** ist groß“.
Die Zeichnungen zeigen auch drei Elternpaare, wobei diese mit der „korrekten“ Antwort sagen: „Ja, das Betasten und Streicheln dieser kleinen Stellen macht viel Spaß“.
Gezeichnet wurde dieser Schund von einem jungen Westflamen, Marc Oorlynck (1954–2009), dessen langen letzten Lebensjahren von schweren körperlichen und psychischen Leiden gekennzeichnet waren und von Behandlung mit vielen starken Arzneien (sic Wikipedia).
Diese Roeach-Bücherserie war von 1991 bis 1999 in Gebrauch.
Etwa 170.000* Kinder mußten diesen Schund in der katholischen Schule anschauen. Die Eltern und Geschwister mitgerechnet, waren etwa 500.000 Personen mit diesem eklatanten, sexualisierten Schwachsinn konfrontiert (etwa 10 Prozent der Bevölkerung)
Wie ein Kommentator 20 Jahre später bitter bemerkte:
„Ein Atombombenabwurf auf das Kirchenvolk“.
Im September 1995 entdeckte in der Provinz Antwerpen im Norden Belgiens eine sorgsame Mutter verblüfft pornographische Abbildungen in dem offiziellen und von den belgischen Bischöfen zugelassenem Religionsunterrichtsbuch Roeach3 ihrer damals 14-jährigen Tochter.
*Das Buch Roeach3 war von 1991 bis 1999 (8 Jahre) in Gebrauch. Ein Schuljahrgang zählte damals in Nordbelgien 23 000 Kinder. Die in der früheren Literatur genannte Zahl von ca. 90.000 Kindern ist fehlerhaft. Die Buchserie wurde 1991 sofort für alle 6 Jahrgänge gestartet, nicht graduell.
Quellen:
- De allesbehalve katholieke Kerk in Vlaanderen.
- The Fall of the Belgian Church
- Unter den Stichworten: Het Roeach-schandaal und Roeach (2014, insgesamt 7 Artikel und Kommentare).
- http://kavlaanderen.blogspot.com/search/label/ROEACH : Montag 8 April 2018
- Again I ask, why is Godfried Danneels on the Synod?
- Tekenaar van de schunnige Roeach-afbeeldingen geïdentificeerd als Marc Oorlynck
- Katalogkarteikarte der Koninklijke Bibliotheek Albert I. in Brüssel.
Und die Konservativen glauben immer noch, die Welt habe die Kirche verdorben.
Nein, aus der neuen Kirche heraus wurde das Kirchenvolk verdorben.
Man ist lediglich auch den Umweg über die Welt gegangen.
Godfried Danneels war – neben Walter Kasper – einer der führenden Köpfe der sog. St. Gallen Gruppe, eines Freundeskreises führender liberaler Kirchenmänner (Bischöfe und Kardinäle), der sich regelmäßig im Schweizer St. Gallen traf mit der Zielvorgabe, die katholische Kirche drastisch zu reformieren und an den Zeitgeist heranzuführen. Diese Gruppe, die sich vermutlich erst nach der Wahl Bergoglios zum Papst endgültig aufgelöst hatte, bezeichnete sich selbst als „St.-Gallen-Mafia“ und wird als solche mit Sicherheit für alle Zeit und Ewigkeit einen negativen Platz in der Kirchengeschichte einnehmen. Denn diesem Zirkel – und wohl kaum dem Hl. Geist – ist es letztlich zu verdanken, dass wir heute einen Papst namens Franziskus haben. Kein Wunder also, dass sich selbiger gleich nach Danneels Tod als einer der ersten zu Wort gemeldet und seiner ehrenvoll gedacht hatte.
Was in obigen info-Beitrag zu lesen ist, dürfte vielen Lesern in Deutschland bislang nicht bekannt gewesen sein und ist zutiefst schockierend. Wusste auch Kardinal Kasper nichts von diesen Dingen? Er war doch mit Danneels eng befreundet, und mit Freunden tauscht man sich doch aus. Hat der Deutsche mit dem Belgier nie darüber gesprochen? Was haben Danneels und Kasper der katholischen Kirche damals eingebrockt? Ist sich Kasper dessen eigentlich bewusst?
Und heute? Haben nicht der „synodale Weg“ in Deutschland und die im Oktober stattfindende, von Papst Franziskus einberufene „Amazonas-Synode“ nicht ein und dasselbe Ziel: die katholische Kirche von Grund auf umzukrempeln und dem Zeitgeist zu unterwerfen? Nein, das kann nicht gutgehen. Das kann man nur noch als „abwegig“ bezeichnen.
Lieber Aquilinus, danke für das Stichwort Kasper.
An ihm ist der Verfall sehr gut zu sehen.
Er ist ein Häretiker, der fast alle Wunder, Evangelienberichte und Glaubenswahrheiten leugnet.
Er ist sowenig katholisch wie ein Papst, der die Moslems dazu ermutigt in ihrem Glauben zu leben, der den Koran küßt, der uns erzählt, die anderen Religionen glauben mit uns an denselben Gott.
Was ist mit dem Skandal in Assisi ?
Was mit der Zerstörung der überlieferten Messe durch den Papst?
Das ist die Welt in der sich Walter Kasper so wohl fühlt, er möchte mit seinen protestantischen Freunden den Weltethos Küngs in der Kirche platzieren, dafür muß Jesus Christus mit seinem Erlösungsopfer weg.
Alles Transzendente stört nur noch.
Aber sicherlich liegt auch ein Fehler bei uns, denn wir versuchen diese Häretiker katholisch zu interpretieren, nach dem Motto „Aber letzte Woche habe ich ihn gesehen wie er ein Kreuzzeichen gemacht hat“
Ganz falsch, alles was uns wichtig ist nehmen diese Herrschaften als „Museumsglauben“ der wohl oder übel „abgehalten“ werden muß.
Und das sind die sog. Messen dann auch, Schauveranstaltungen mit folkloristischem Einschlag.
Niemand kann zwei Herren dienen!