Greta Thunbergs Drohbotschaft auch im Vatikan willkommen

Unglückspropheten und Angstmacher


Klima-Idol Greta Thunberg auch im Vatikan unkritisch willkommen.
Klima-Idol Greta Thunberg auch im Vatikan unkritisch willkommen.

(Rom) Pater Anto­nio Spa­da­ro SJ genießt direk­ten Zugang zu Papst Fran­zis­kus. Es heißt, sie hät­ten täg­li­chen, direk­ten Kon­takt mit­ein­an­der. Der Jesu­it ver­fügt über erheb­li­chen Ein­fluß beim amtie­ren­den Kir­chen­ober­haupt, wes­halb es aus­sa­ge­kräf­tig ist, was P. Spa­da­ro für Mei­nun­gen ver­tritt, und wel­che The­men ihm wich­tig sind.

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Heu­te mor­gen, Oster­diens­tag, pro­pa­gier­te Spa­da­ro das Kli­ma-Idol Gre­ta Thun­berg. Er ver­öf­fent­lich­te auf Twit­ter ihr Bild mit einer Bot­schaft, die aus dem Mund eines so ein­fluß­rei­chen Jesui­ten und zum Oster­fest fast blas­phe­misch anmutet:

„Die Welt von Kin­dern gerettet.“

Spa­da­ro: „Die Welt von Kin­dern gerettet“.

Gre­ta Thun­berg ret­tet die Welt, nicht Jesus Chri­stus? Kli­ma-Gre­ta ist ein Kind, das wie von Erwach­se­nen fern­ge­steu­ert wirkt. Wer sie am ver­gan­ge­nen Mitt­woch bei der Gene­ral­au­di­enz auf dem Peters­platz erleb­te, konn­te sich ein Bild davon machen. Wel­chem 16jährigen Mäd­chen öff­nen sich denn sonst die Tore zum Euro­päi­schen Par­la­ment und zum Ita­lie­ni­schen Par­la­ment? Um nur die jüng­sten Ter­mi­ne zu erwäh­nen. Und wel­chem Mäd­chen ihres Alters wäre eine garan­tier­te Begeg­nung mit Papst Fran­zis­kus bei der Gene­ral­au­di­enz am Mitt­woch sicher? 

Gre­ta Thun­berg aber „ret­tet“ vor gar nichts. Ganz im Gegen­teil: Sie pro­du­ziert eine Kli­ma-Hyste­rie, die immer clow­nes­ke­re Züge annimmt. Leicht­gläu­bi­ge Men­schen, vor allem Kin­der und Jugend­li­che, wer­den durch sie und ihr Umfeld in Äng­ste gestürzt. Der Aber­glau­be des 21. Jahr­hun­derts reimt sich auf Kli­ma und ist kein Pro­dukt von Gre­ta Thun­berg. Er hat in ihr aber ein ver­markt­ba­res Idol gefun­den. Sie ist eine wirk­li­che „Unglücks­pro­phe­tin“, nicht jene, die sei­ner­zeit Johan­nes XXIII. in sei­ner Eröff­nungs­re­de zum Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil mein­te. Ihre Bot­schaft ist eine ech­te Droh­bot­schaft. Was noch vor nicht all­zu­lan­ger Zeit dem Evan­ge­li­um fälsch­lich zum Vor­wurf gemacht wur­de, als sich gan­ze Bevöl­ke­rungs­schich­ten in Euro­pa von ihm abwand­ten, wird bei Thun­berg gefeiert. 

Bedenk­lich sind aber nicht nur Spa­da­ros Wor­te, selbst wenn in Rech­nung gestellt wird, daß aktu­ell im Vati­kan ein salop­per Rede­stil gepflegt wird. Bedenk­lich sind im Kon­text auch die Wor­te von Gre­ta Thun­berg, die Teil des Fotos sind, das Spa­da­ro twitterte:

„Ihr habt uns fal­sche Hoff­nung gegeben.“

Es könn­te auch hei­ßen: „Du hast uns fal­sche Hoff­nung gegeben.“

Chri­sten wis­sen, daß die Hoff­nung die zwei­te Gött­li­che Tugend ist. Chri­stus selbst ist die Hoff­nung. Wel­che „fal­sche Hoff­nung“ muß man anneh­men, und wer hat sie gege­ben, wenn Gre­ta Thun­berg davon spricht? 

In den ver­gan­ge­nen Tagen konn­te man erle­ben, wel­che Prio­ri­tä­ten Gre­tas „Kli­ma-Jün­ger“ set­zen. Dabei wur­de auch der Keim des Fana­tis­mus erkenn­bar, der in Thun­bergs fal­scher Apo­ka­lyp­tik steckt. Autoren, Kom­men­ta­to­ren und Leser­brief­schrei­ber – ein­schließ­lich hoher, zumin­dest pro­te­stan­ti­scher Kir­chen­ver­tre­ter – stör­ten sich an der all­ge­mei­nen Anteil­nah­me am Brand von Not­re-Dame de Paris. Der Tenor lau­te­te: Was ist es schon im Ver­gleich, wenn eine – gewiß bedeu­ten­de – Kathe­dra­le brennt, wo doch „der Pla­net brennt“.

Auch im Vati­kan haben füh­ren­de Gestal­ten offen­bar kei­ne Pro­ble­me mit die­ser Angst­ma­che­rei, solan­ge sie Teil des Zeit­gei­stes ist.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Twitter/​antoniospadaro (Screen­shot)

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