
(Buenos Aires) Der Erzbischof von Tucuman in Argentinien wird die Anschuldigungen gegen Bischof Gustavo Zanchetta untersuchen. Dies wurde am 5. Februar auf der Facebook-Seite des Bistums Oran bekanntgegeben, deren Diözesanbischof Zanchetta bis zum Sommer 2017 war, als er über Nacht aus seinem Bistum verschwand.
Bischof Zanchetta war 2013 von Papst Franziskus ernannt worden. Einige Monate nach seinem Abtauchen im Sommer 2017 tauchte er im Vatikan wieder auf, wo ihn Franziskus mit einem hohen Amt in der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls (APSA) betraute.
Der Grund seines Verschwindens war damals unklar. Bekannt war nur, daß er ein finanzielles Chaos hinterlassen hatte, wie schon zuvor in seinem Heimatbistum, wo er Generalvikar war. Um so mehr erstaunte es, daß Msgr. Zanchetta im Vatikan ausgerechnet in der Güterverwaltung eingesetzt wurde.
Inzwischen sind Vorwürfe des sexuellen Mißbrauchs gegen Zanchetta erhoben worden und lassen sein ungewöhnliches Verhalten in einem anderen Licht erscheinen. Allerdings auch jenes von Papst Franziskus.
In zwei Wochen beginnt im Vatikan der Sondergipfel über den sexuellen Mißbrauchsskandal. Die Anschuldigungen gegen Zanchetta drohen den Gipfel zu überschatten. Die vatikanischen Entscheidung will dem entgegenwirken.
Der Erzbischof von Tucuman, Msgr. Carlos Alberto Sanchez, soll die Anschuldigungen untersuchen, wie der neue Bischof von Oran, der Franziskaner Luis Antonio Scorzinna, in dem Rundschreiben mitteilte.
Der Auftrag an Erzbischof Sanchez wurde von der römischen Kongregration für die Bischöfe erteilt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Facebook (Screenshot)