Manfred Hauke, Kommunionspendung an Protestanten?

Zur gegenwärtigen Auseinandersetzung im deutschen Sprachraum


Eucharistie - Besprechung der Publikation „Kommunionspendung an Protestanten?“ von Manfred Hauke.
Eucharistie - Besprechung der Publikation „Kommunionspendung an Protestanten?“ von Manfred Hauke.

Aktu­el­le Buch­emp­feh­lung von einer Katholikin

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Kürz­lich erschien im Domi­nus-Ver­lag als Taschen­buch ein Bei­trag des deut­schen Prie­sters und Theo­lo­gie­pro­fes­sors Man­fred Hau­ke zum sog. Kom­mu­ni­onstreit in Deutsch­land. Er fast dar­in in aus­ge­zeich­ne­ter Wei­se die zurück­lie­gen­de deut­sche Debat­te um die Fra­ge des Kom­mu­nion­emp­fangs durch Pro­te­stan­ten zusam­men und beleuch­tet sie  im Kon­text des Aus­ein­an­der­fal­lens von Dog­ma­tik und Pastoral. 

Aus­ge­hend von der am 27. Juni 2018 ver­öf­fent­lich­ten „Ori­en­tie­rungs­hil­fe“ der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, die das vor­läu­fi­ge Ende die­ser Debat­te mar­kier­te und Pro­te­stan­ten in gemischt­kon­fes­sio­nel­len Ehen die Mög­lich­keit zum Eucha­ri­stie­emp­fang ohne vor­he­ri­ge Kon­ver­si­on zum katho­li­schen Glau­ben eröff­net, ana­ly­siert Hau­ke, inwie­fern die­ses Papier in offe­nem Wider­spruch zum Kir­chen­recht steht und den unauf­lös­li­chen Zusam­men­hang von Kir­chen- und Glau­bens­ge­mein­schaft aushebelt.

Auch dem­je­ni­gen, der sich schon inten­si­ver mit der mona­te­lan­gen Aus­ein­an­der­set­zung um die Hand­rei­chung bzw. Ori­en­tie­rungs­hil­fe und mit der Rol­le von Kar­di­nal Marx und Papst Fran­zis­kus beschäf­tigt hat, bie­tet das Büch­lein eine wert­vol­le Zusam­men­schau der wich­tig­sten Doku­men­te zum The­ma und lie­fert in über­sicht­li­cher, sach­be­ton­ter und auch für Nich­theo­lo­gen ver­ständ­li­cher Form wich­ti­ge Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen, um die kom­ple­xe Fra­ge­stel­lung theo­lo­gisch und kir­chen­recht­lich fun­diert  bewer­ten zu kön­nen. Hau­ke benennt selbst das Pro­blem, dass die mei­sten Gläu­bi­gen sich heu­te wohl in weit­ge­hen­der Unkennt­nis der Evan­ge­li­ums­tex­te zur Heils­not­wen­dig­keit der Eucha­ri­stie befin­den und die mah­nen­den Pau­lus­wor­te aus dem ersten Korin­ther­brief nicht mehr ken­nen, nach denen sich der­je­ni­ge das Gericht isst und trinkt, der Leib und Blut des Herrn unwür­dig empfängt.

Katho­li­ken, für die die Eucha­ri­stie nun ein­mal Quel­le und Ziel des christ­li­chen Lebens ist und die bis­wei­len das Gefühl haben, in Gesprä­chen mit moder­nen Öku­me­ne-Katho­li­ken einem gewalt­sam alles Katho­li­sche hin­weg spü­len­den Main­stream aus­ge­lie­fert zu sein, sei das Buch wärm­stens emp­foh­len. Wir müs­sen Rede und Ant­wort ste­hen kön­nen. Nichts tut in Zei­ten der Ver­wir­rung mehr not, als ein wahr­haft katho­li­sches Glau­bens­zeug­nis für den Eucha­ri­sti­schen Herrn able­gen zu kön­nen, auch gegen­über pro­te­stan­ti­schen Chri­sten, deren Abwe­sen­heit von der Eucha­ri­stie uns ohne Fra­ge zutiefst schmer­zen muss. Doch wie es Man­fred Hau­ke auf den Punkt bringt: 

„Beim Aus­schluss von Pro­te­stan­ten von der Kom­mu­ni­on han­delt es sich um einen Selbstausschluss.“

Nicht die Katho­li­ken sind es, die die Ein­heit ver­wei­gern, indem sie es an „eucha­ri­sti­scher Gast­freund­schaft“ feh­len las­sen. Hau­ke spricht auch von der Bedeu­tung der Kon­ver­si­on, benennt die Gefahr einer unehr­li­chen Öku­me­ne um jeden Preis und zitiert dazu u.a. Kar­di­nal Brand­mül­ler aus einem Inter­view vom März die­sen Jah­res, in dem die­ser das Papier der Bischofs­kon­fe­renz als tak­ti­schen Schritt „in Rich­tung Inter­kom­mu­ni­on mit Nicht­ka­tho­li­ken über­haupt“ bezeich­net und den sog. „eucha­ri­sti­schen Hun­ger“ eines nicht­ka­tho­li­schen Misch­ehe­part­ners als kon­stru­ier­tes Mit­tel zum Zweck entlarvt.

Man­fred Hau­kes Buch pro­du­ziert eini­ge Aha-Effek­te. Wo Papst und Bischö­fe Ver­wir­rung bei den Gläu­bi­gen gestif­tet haben und wei­ter­hin stif­ten, indem die pasto­ra­le Umset­zung der sog. Ori­en­tie­rungs­hil­fe in vie­len Bis­tü­mern Gestalt annimmt und Fak­ten schafft, die den Glau­ben an das  hei­li­ge Mess­op­fer und die Real­prä­senz Chri­sti wei­ter­hin ver­wäs­sern und die Gläu­bi­gen „des­ori­en­tie­ren“, schafft Man­fred Hau­ke Klar­heit und bie­tet dem Leser eine ech­te „Ori­en­tie­rungs­hil­fe“.

Zum Buch­au­tor:

Prof. Dr. Man­fred Hau­ke, geb. 1956 in Han­no­ver, seit 1983 Prie­ster des Erz­bis­tums Pader­born. 1981 Pro­mo­ti­on in Dog­ma­tik an der Uni­ver­si­tät Mün­chen unter Lei­tung von Leo Scheff­c­zyk, 1991 Habi­li­ta­ti­on an der Uni­ver­si­tät Augs­burg, seit 1993 Pro­fes­sor für Dog­ma­tik an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät Luga­no (ita­lie­ni­sche Schweiz), seit 2007 neben­amt­lich Seel­sor­ger der deutsch­spre­chen­den Gemein­de in Luga­no. Wei­te­res zum Lebens­lauf und zu den wis­sen­schaft­li­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen unter www​.man​fred​-hau​ke​.de

Man­fred Hau­ke
Kom­mu­ni­ons­pen­dung an Pro­te­stan­ten?
Zur gegen­wär­ti­gen Aus­ein­an­der­set­zung im deut­schen Sprach­raum
Domi­nus-Ver­lag, Augs­burg 2018. 96 Sei­ten.                                                                                                                        
6,90 Euro

Die Publi­ka­ti­on kann über unse­re Part­ner­buch­hand­lung bezo­gen werden.

Bild: Lux Mariae (Screen­shot)

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