Bischof zitiert: „Ob es einen Gott gibt, boh!?“

Jovanotti-Katechese


Cassano all'Jonio
Cassano all'Jonio: Bischof Savino in seiner Kathedrale

(Rom) Im Bis­tum Cass­a­no all‘Jonio in Kala­bri­en schei­nen eigen­tüm­li­che Bischö­fe eine gewis­se „Tra­di­ti­on“ zu sein. 2014 berief Papst Fran­zis­kus von dort den Gene­ral­se­kre­tär der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, Msgr. Nun­zio Galantino.

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Galan­ti­no wal­te­te als „Mann des Pap­stes“ bis 2018 sei­nes Amtes und sorg­te für den „rich­ti­gen“ Kurs in der Bischofs­kon­fe­renz. Im Mai 2017 konn­te Papst Fran­zis­kus auch das Amt des Vor­sit­zen­den neu besetz­ten. Damit begann Galan­ti­nos Stern zu sin­ken, denn zwei „Chefs“ rei­ben sich. Im ver­gan­ge­nen Som­mer beför­der­te ihn Fran­zis­kus an die Römi­sche Kurie und ernann­te ihn zum Prä­fek­ten der Apo­sto­li­schen Güter­ver­wal­tung (APSA). Ein Amt, das dem­nächst sogar die Kar­di­nals­wür­de bedeu­ten könnte.

Galan­ti­nos Amts­zeit an der Spit­ze der Bischofs­kon­fe­renz reich­te aus, um sich abschät­zig über gläu­bi­ge Katho­li­ken zu äußern, die vor Abtrei­bungs­kli­ni­ken für die Ret­tung unge­bo­re­ner Kin­der und das Ende der Abtrei­bung beten. Auch Zeit genug, um in Abspra­che hin­ter ver­schlos­se­nen Türen mit der dama­li­gen ita­lie­ni­schen Links­re­gie­rung einen „Kom­pro­miß“ zur „Homo-Ehe“ aus­zu­han­deln, wäh­rend die Bischofs­kon­fe­renz und der Vati­kan Mil­lio­nen Ita­lie­ner im Stich lie­ßen, die gegen die „Homo-Ehe“ und die Ein­füh­rung der Gen­der-Ideo­lo­gie an den Schu­len auf die Stra­ßen gin­gen. Auch Zeit genug, um Jugend­li­chen zwei­fel­haf­te Kate­che­sen zu hal­ten, wie jener Ver­fäl­schung der Bibel, laut der Gott die Städ­te Sodom und Gomor­rha auf die Bit­te Abra­hams „geret­tet“ habe.

Im Früh­jahr 2015 ernann­te Papst Fran­zis­kus einen Nach­fol­ger für Galan­ti­nos ver­wai­stes Bis­tum Cass­a­no all’Jonio. Im Mai jenes Jah­res wur­de Msgr. Fran­ces­co Savi­no zum neu­en Diö­ze­san­bi­schof geweiht und über­nahm die Lei­tung der süd­ita­lie­ni­schen Diözese.

Bischof Savi­no fand bis­her kei­ne Auf­merk­sam­keit außer­halb sei­nes Bis­tums: Das änder­te sich nun durch sei­ne Bot­schaft an die Jugend­li­chen sei­nes Bis­tums. Dar­in zitier­te er ver­schie­de­ne moder­nen Musi­ker, dar­un­ter den ita­lie­ni­schen Hip-Hop-Sän­ger Jova­not­ti ali­as Loren­zo Cherubini.

Mes­sa in Lati­no schrieb dazu: „Das ist weder ver­bo­ten noch zitier­te der Bischof irgend­wel­che Häre­si­en. Er zitier­te ein­fach ’nur‘ Bana­li­tä­ten wie diese:

‚Ob es einen Gott gibt, viel­leicht ja, viel­leicht nein, boh. Aber ich höre die Geschich­ten, bereit, ein biß­chen dran zu glau­ben. Daß wir Kin­der von irgend­wem sind. Der Rest ist alles erst zu machen. Ich habe kei­ne Wur­zeln, aber Füße, um zu gehen‘.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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