
(Buenos Aires) Das Argentinische Parlament diskutiert gerade die Legalisierung eines Abtreibungsgesetzes. Das Land zählt für die internationale Abtreibungslobby zu den weißen Flecken auf der Landkarte. Das soll sich ändern.
Ein radikaler Gesetzentwurf wird verhandelt. Er sieht nicht nur eine der liberalsten Fristenregelung vor, sondern will jede Verweigerung aus Gewissensgründen ausschließen, also Ärzte, OP-Personal, Krankenpfleger, Beamte und öffentliche Angestellte zur Mitwirkung an der Tötung unschuldiger, ungeborener Kinder zwingen.
Dagegen protestierten jüngst fünf Krankenhausdirektoren mit einer öffentlichen Erklärung. Ärzte und Krankenhäuser seien dazu berufen, sich um das Leben der Menschen zu kümmern, nicht um zu töten. Sie würden es daher vorziehen, ins Gefängnis zu gehen, als an Abtreibungen mitzuwirken.
Tatsächlich sieht das Gesetz eine vorübergehende oder auch dauerhafte Schließung von Krankenhäusern und Ambulatorien vor, sollten sie sich der Mitwirkungen am Kindermord verweigern. Die Abtreibungsideologen wollen weder Gewissensfreiheit noch Meinungsfreiheit gelten lassen.
Gegen den Gesetzentwurf setzten auch viele andere Argentinier ein klares Zeichen und sandten dem Parlament eine deutliche Botschaft. Vor der Basilika von Lujan, dem bekanntesten Wallfahrtsort des Landes, zelebrierte der Bischof von San Isidro, Msgr. Vincente Ojea, eine Heilige Messe für das Leben. Zehntausende Gläubige kamen dazu nach Lujan.
Bischof Ojea weihte Volk und Land dem Unbefleckten Herzen Mariens und sagte ein deutlich vernehmbares Nein der Kirche gegen eine Legalisierung der Abtreibung. Die Tötung eines unschuldigen Menschen könne „nie eine Lösung“ sein, und schon gar nicht dürfe sie vom Staat, dem Hüter von Recht und Gesetz, unterstützt werden.
Der Bischof wandte sich an die Gottesmutter von Lujan, Fürsprecherin zu sein, daß Wege beschritten werden, „das Leben zu schützen, zu verteidigen und ihm zu dienen“.
Wer die Heiligkeit des Lebens von der Zeugung bis zu seinem natürlichen Ende betone, könne sich nicht nur auf Worte beschränken. Er müsse durch einen „konkreten, sozialen Einsatz“ Zeugnis geben. Das heiße zuallererst, an der Seite der schwangeren Frauen zu stehen und ihnen zu helfen, sich für das Leben zu entscheiden. Es gehe aber auch darum, dem Gesetzgeber zu sagen, worin seine Aufgaben bestehen und welche Pflicht er zum Schutz des Lebens habe.
Eines müsse allen stets klar sein, so Bischof Ojea:
„Abtreibung ist kein Recht, sondern immer ein Drama“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana