
(Rom) „Der ‚Paradigmenwechsel‘ von Papst Franziskus. Kontinuität oder Bruch in der Mission der Kirche? Fünfjahresbilanz seines Pontifikats.“ Das ist der Titel eines neuen Buches, das auf portugiesisch und italienisch erschienen ist und am 23. Juni in Rom vorgestellt wurde.
Herausgegeben wurde das Buch, dessen Autor José Antonio Ureta ist, vom Instituto Plinio Corrêa de Oliveira (IPCO). Die Präsentation erfolgte am vergangenen Samstag in Rom im Rahmen einer internationalen Studientagung zum Thema:
„Die Wurzeln der Kirchenkrise: alter und neuer Modernismus“.

Fünf Jahre nach der Wahl von Papst Franziskus versucht der Autor eine Bilanz zu ziehen und tut dies unter dem Gesichtspunkt des „Paradigmenwechsels“. Franziskus selbst und andere hohe kirchliche Würdenträger haben diesen Begriff mehrfach gebraucht, „um eine Notwendigkeit zu behaupten und den Willen zu unterstreichen, die Glaubenslehre, die kirchlichen Ordnung und die Strukturen der Kirche den Notwendigkeiten und dem Empfinden der heutigen Welt anzupassen“.
Uretas Arbeit bietet eine erste, umfassende Gesamtschau der Themen, auf die sich das bisherige Pontifikat von Franziskus schwerpunktmäßig konzentrierte, und „die wegen ihres Neuerungsschubes im Vergleich zu den vorherigen Päpsten unter den Gläubigen für Aufsehen sorgten“.
Die Bandbreite reicht von der Marginalisierung der nicht-verhandelbaren Werte (Leben, Familie, Erziehung) bis zu den Beziehungen zu linken Regimen, Bewegungen und Vertretern der ganzen Welt, von der Förderung der menschenverschuldeten Klimawandel-Ideologie über die Einwanderungsagenda bis zum Predigen einer subjektiven Moral, die nicht mehr an die universal gültigen Regeln des Naturrechts gekoppelt ist.
Der Chilene Ureta, Gründer der Lebensrechts- und Bürgerrechtsorganisation Fundación Roma, ist ein Schüler des katholischen, brasilianischen Intellektuellen Plinio Corrêa de Oliveira, der 1974 ein Manifest des Widerstandes gegen die damalige Ostpolitik des Vatikans veröffentlichte.
Der rote Faden, den Ureta im Handeln von Franziskus und den von ihm angestrebten Paradigmenwechsel erkennt, ist der Wille, sich uneingeschränkt die Moderne zu eigen zu machen, die als jahrhundertealter, revolutionärer und antichristlicher Prozeß zu verstehen ist.
Angesichts dieser Krise versucht Ureta Antwort zu geben auf Gewissensfragen, die immer mehr Katholiken beschäftigen:
- Ist es unter bestimmten Umständen legitim, der kirchlichen Autorität und auch dem Papst zu widerstehen?
- Kann es sein, daß wir uns heute in einer vergleichbaren Situation befinden, die den Apostel Paulus veranlaßte, dem Petrus zu widerstehen (Gal 2,11)?
Ureta zeigt zunächst die entgegengesetzten Extreme auf, um sie dann auszuschließen: den Sedisvakantismus auf der einen Seite und einen blinden und absoluten Gehorsam unter Ausschaltung der Vernunft auf der anderen Seite. Der Autor schlägt gegen den „Paradigmenwechsel“ einen Mittelweg des Widerstandes vor:
- das Band der Treue bewahren, das die Gläubigen mit den rechtmäßigen Hirten verbindet;
- zugleich die nötigen, durch die Klugheit gebotenen Maßnahmen treffen, die zur Bewahrung des eigenen, unverkürzten Glaubens notwendig sind.
Ureta nennt dazu beispielsweise, „selbstzerstörerische Prälaten, die Träger des neuen Kirchenverständnisses sind, zu meiden“.
Die Herausgeber des Instituto Plinio Corrêa de Oliveira (IPCO) schreiben dazu:
„Die Studie, die sich auf einem umfassenden Quellenapparat stützt, zeigt auf, daß sich in den Worten des Papstes neue Konzepte breitmachen wie ‚Paradigmenwechsel‘ und ‚Kulturrevolution‘, um die tiefgreifenden Neuerungen zu benennen, die eingeführt werden. Im Gefolge solcher Begriffe gehen einige Theologen und Hirten soweit, die Notwendigkeit zu behaupten, die Kirche müsse auf eine radikal neue Art gedacht werden: in ihrer Struktur, in ihrer Lehre, in ihrer pastoralen Praxis und in ihren Beziehungen zur heutigen Welt.
Das stellt das Gewissen einer wachsenden Zahl von Katholiken vor eine Herausforderung, die im ‚Paradigmenwechsel‘ einen Bruch mit dem unveränderlichen Lehramt und der Ordnung der Kirche erkennen.“
Das Institut zitiert aus einem Text von Plinio Corrêa de Oliveira von 1974:
„Was ist zu tun? Kirchenväter, Kirchenlehrer, Moraltheologen und Kirchenrechtler – von denen viele zu den Ehren der Altäre erhoben wurden – vertreten die Legitimität des Widerstandes. Ein Widerstand, der nicht Spaltung ist, der nicht Rebellion ist, der nicht verbittert und nicht respektlos ist. Im Gegenteil: Er ist Treue, er ist Einheit, er ist Liebe und Unterordnung […] In dem Sinne, wie der heilige Paulus widerstanden hat, ist auch unser Widerstand. Darin findet unser Gewissen Frieden.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube/IPCO (Screenshots)
Das ist kalter Kaffee, den Franziskus der Kirche einschüttet.
Heute hit morgen hot, so viel kann man sagen über sein Pontifikat. Die Welt steht Kopf und die Heresien tragen dazu bei. Die Menschheit steht am Abgrund, Kirchenkriese, Migrantenkriese, Politikerkriese, Wirtschaftskriese. Der Teufel hat die Macht. Aufruf zum Gebet und Umkehr, Busse und Fasten kommt nicht aus seinem Mund
Seine Agenda ist die Neue Weltordnung, Bekehrung zur Welt und nicht zum Gott und Veränderung des Evangeliums