(Rom) Glaubenspräfekt Luis Ladaria SJ wird am Samstag von Papst Franziskus zum Kardinal kreiert. In einem Pressegespräch im Vatikan betonte er die strikte Linie der Kirche gegen sexuellen Mißbrauch.
„Die Fakten jedes Falles werden studiert, verhandelt, und jene gebührend bestraft, die sich diese Verbrechen zuschulden kommen haben lassen. Daran sind wir auch wegen der Prävention interessiert, und damit man sieht, daß wir ein Problembewußtsein haben und nichts decken.“
Der künftige Kardinal erkannte an, daß es „einmal anders war, da neigte man dazu, zuzudecken“. Diese Haltung müsse jedoch ausgerottet werden, „denn sie begünstigt, daß dieser Mißbrauch weitergeht“.
Er sehe die Kardinalswürde, die er erhält, als „Verantwortung“, aber auch als „Zeichen des Vertrauens“, das ihm der Papst entgegenbringe.
„Ich nehme an, der Papst wird sich gedacht haben, daß meine Tätigkeit in neun Jahren als Sekretär der Kongregation nicht so schlecht war und hat mich zum Präfekten ernannt.“
Seine Arbeit werde sich dadurch „in der Substanz nicht ändern“, aber sie werde auf andere Weise erfolgen, „mit größerer Verantwortung“. Die Aufgaben und Zuständigkeiten des Präfekten einer Kongregation stünden aber in keinem direkten Zusammenhang mit der Kardinalswürde.
Erst vor kurzem hatte Ladaria klargestellt, daß die Entscheidung von Papst Johannes Paul II. von 1994, daß das Priestertum für Frauen definitiv unmöglich ist. Er widersprach damit kirchlichen Stimmen, die darin nur eine provisorische Entscheidung sehen wollten. Die Kirche sei aber „so reich“ und vielfältig, daß die Frage nach der Rolle der Frau in der Kirche nicht auf das Weihesakrament „reduziert“ werden solle. Das wäre eine „Verarmung.“
In der Glaubenskongregation gebe es beispielsweise drei Frauen, die als Consultoren tätig sind. In der Internationalen Theologenkommission sitzen sechs Frauen, in der Bibelkommission drei, so der Glaubenspräfekt.
Ab nächster Woche wird Ladaria einer von 125 Kardinälen sein, die derzeit an einem Konklave teilnehmen und den Papst wählen könnten.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Revista Ecclesia (Screenshot)