
(Lissabon) Die Hundertjahrfeierlichkeiten werden in Fatima mit der Multimedia-Projektion “Fatima – Zeit des Lichtes“ abgeschlossen. Die Videoprojektion ist für den 12., 13. und 14. Oktober auf dem großen Gebetsplatz vorgesehen. Technisch wird sie jener umstrittenen Projektion ähneln, die am 8. Dezember 2015 in Rom auf die Fassade des Petersdoms und der Peterskuppel erfolgte, inhaltlich sich aber an den Ereignissen in Fatima orientieren.
Die Multimedia-Projektion wurde von der Wallfahrtsdirektion für den für den Abschluß der Hundertjahrfeierlichkeiten der Marienerscheinungen in Auftrag gegeben. „Die Premiere“, wie es in einer Aussendung heißt, „wird am 12. Oktober nach der stillen Prozession“ gegen 23.30 Uhr stattfinden und am 13. und 14. Oktober jeweils um 22.30 Uhr wiederholt werden.

Mit Hilfe „einer 3D Video-Mapping-Projektionstechnik“ entsteht eine „innovative, audiovisuelle Vorstellung“, die von der „Gebetserfahrung“ ausgeht, die „Tausende von Pilger in diesem Heiligtum machen“.
Die Projektion aus sieben Szenen bestehen: „Der Reflex des Licht Gottes“, „Das Herz Mariens führt uns unbefleckt und triumphierend zu Gott“, „Die Kirche singt die Botschaft von Fatima“ , „Die Wege der Pilger“ , „In Fatima hören wir eine Friedensbotschaft für die Welt“ , „In Fatima feiern wir Gott, der dem Menschen Nahe ist“ und „In Fatima erleuchten wir unser Herz“. Sie möchte „das Licht Fatimas in das Herz eines jeden Gläubigen projizieren und ihn so zu einer größeren Nähe zum Herzen Gottes führen“.
Wie die Fassade des Petersdomes wird auch die Fassade der Basilika Unserer Lieben Frau des Rosenkranzes von Fatima durch die Projektion in ein besonderes Licht getaucht werden. Sie soll sich „in die geschichtliche Erzählung dieses Ortes im Laufe der letzten hundert Jahre verwandeln“, indem sie die „wichtigsten geschichtlichen und geistlichen Ereignisse in Bezug auf die Botschaft“ in Erinnerung ruft, die „von Jungfrau Maria in der Cova da Iria weitergegeben“ wurde.
Auftragswerk der Wallfahrtsdirektion
Der Auftrag für die Projektion wurde von der Wallfahrtsdirektion der spanischen Firma Acciona Producciones y Diseño mit Sitz in Sevilla erteilt. Ihr Arbeitsbereich umfaßt „Projekte im Rahmen der Kulturwissenschaft ein, wie Museen, Ausstellungen, interaktive Einrichtungen, Multimedia-Shows, 3 D, Video-Mapping, Kunstlicht“.
Vom 24.–26. Juni des vergangenen Jahres veranstaltete das Heiligtum von Fatima in Aljustrel und Valinhos ein ähnliches Multimediaspektakel, das die 100 Jahre der Engelserscheinungen vor den drei Hirtenkindern feierte. Es handelte sich um den „Multimediale Weg ‚Das Licht des Engels‘“, vom Studio Ocubo
Der Multimediale Weg bestand aus Video-Mapping-Projektionen an den Außenwänden der Häuser der Seherkinder, an den Orten der drei Erscheinungen – Arneiro-Brunnen und Loca do Cabeço – und am Denkmal in Valinhos.
Wallfahrtsdirektor von Fatima ist Carlos Manuel Pedrosa Cabecinhas, Priester des Bistums Leiria-Fatima. Seine Priesterweihe erfolgte 1995 in der Wallfahrtskirche von Fatima. Der ausgebildete Liturgiker ist zugleich Leiter des diözesanen Liturgischen Amtes und Zeremonienmeister des Bistums sowie Professor an der Katholischen Universität Portugal und an der Theologischen Hochschule von Coimbra. Seit 2010 ist er Direktor des Wallfahrtsortes Unserer Lieben Frau von Fatima.
Petersdom 2015: Neuheidnische Licht-Show zum UNO-Klimagipfel

Die Projektion in Fatima soll laut Ankündigung einen religiösen Bezug zu den Ereignissen der Marienerscheinungen von hundert Jahren haben. Keinen religiösen Bezug hatte vor 22 Monaten das Licht-Spektakel im Vatikan, das als „heidnisch-utilitaristische Licht-Show“ kritisiert wurde.
Das hatte bereits damit zu tun, daß der Anlaß für die Video-Show zweideutig war. Die Projektion fand am 8. Dezember, dem Hochfest der Unbefleckten Empfängnis statt. Die Licht-Performance verdunkelte aber vielmehr dieses Marienfest, mit dem es in keinem Zusammenhang stand. Anlaß war nämlich die gleichzeitig in Paris tagende UN-Klimakonferenz COP 21. Finanziert wurde das Spektakel, „Fiat Lux: Illuminating Our Common Home“ nannte, von der Weltbank. Pete Baklinski schrieb dazu bei LifeSiteNews.
„Hinter dem Ereignis und den Organisationen, die es gesponsert haben, steht eine dunkle und bedrohliche Symbolik, die auf bizarre Weise mit okkulten, heidnischen Riten verbunden ist: einem Naturkult und Menschenopfern durch Abtreibung und Bevölkerungskontrolle.“
Die Nachricht von einem Licht-Spektakel zum Abschluß Hundertjahrfeiern in Fatima stieß daher nicht überall auf ungeteilte Zustimmung. Befürchtungen wurden laut, es könnten sich die Geschehnisse von Rom wiederholen. Die Direktion des Wallfahrtsortes versichert jedoch, sie sei mit der Projektion an der Darstellung der „geschichtlichen und geistlichen Ereignisse“ der Marienerscheinungen interessiert.
Abschlußfeierlichkeiten
Am 13. Oktober findet auch die „Weltpremiere der Werke der Komponisten James MacMillan und Eurico Carrapatoso“ statt, die ebenfalls zum Abschluß der Hundertjahrfeier der Marienerscheinung vom Heiligtum von Fatima in Auftrag gegeben wurden.
Aufgeführt werden sie vom Gulbenkian Chor und Orchester unter der Leitung von Joana Carneiro. Beginn des Konzerts ist 18.30 Uhr.
Der geistliche Teil der Abschlußfeierlichkeiten beginnt bereits am Vortag. Die ganze Nacht vom 12. auf den 13. Oktober ist dem Gebet gewidmet. Von Mitternacht bis 2 Uhr morgens und von 5.30 Uhr bis 7 Uhr ist Eucharistische Anbetung, dazwischen findet persönliches und gemeinschaftliches Gebet statt. Um 4.30 Uhr wird die erste Heilige Messe zelebriert. Um 7 Uhr folgt eine Eucharistische Prozession. Im Laufe des Tages werden zahlreiche Heilige Messen zelebriert, Andachten gehalten und Prozessionen durchgeführt.
Auf das um 18.30 Uhr beginnende Abschlußkonzert folgt um 21.30 Uhr der Rosenkranz und eine Lichterprozession. Den eigentlichen Abschluß bildet anschließend die Multimedia-Projektion.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: fatima.pt (Screenshots)/MiL
Welcher Lichtbringer hat sich hier wohl engagiert, um den ernsten Ruf der Gottesmutter zum schmerzhaften Weg der Umkehr und Besserung in ein heilsoptimistisches Erleuchtungsspektakel zu verkehren?
Fatima hat es mit Lichtphaenomene. Das angekündigte Spektakel wird menschlichen Ursprungs sein. Das erste, wird als großes Zeichen des Himmels geglaubt. Kritische Zeugen dieser Erscheinung berichten von wabernden Farbmanifestationen, in denen häufig besonders grelle gelbe Farben dominierten. Letztlich kann man vielleicht etwas respektlos sagen, es war eine überirdische Psychodelikshow.Ich für mein Teil meine, die Höllenvision wäre für Menge heilsamer gewesen.
Auch ich muß gestehen,das ich auf Fatima eine eher kritische Sicht entwickelt habe.
Da ich mich vor Jahren für UFO-Phänomene interessiert habe,sehe ich hier Parallellen zu den Fatima-Erscheinungen.
Bestätigt hierin sehe ich mich in dem Lichtspektakel und wie @ Damian kam auch mir gleich der „Lichtbringer“ in den Sinn.