„Die Antwort auf das alles ist immer nur eine: das Schweigen. Der Unterfertigte kann gut nachvollziehen, wie falsches Kalkül, gute Absichten und vergiftete Ratschläge den Hauptdarsteller des Dramas in die Sackgasse geführt haben können. Der Unterfertigte kann auch die verheerende und niederdrückende Wirkung nachvollziehen, den das Eingeständnis des Fehlers auf eine bestimmte Persönlichkeit haben könnte. Das Schweigen ziemt sich aber nicht für jemand, der für den Glauben von 1,2 Milliarden Gläubige verantwortlich ist, unter denen die Verwirrung zunimmt. Erst recht, wenn er nichts anderes tut als reden, reden reden … aber über ganz anderes.“
Der Vatikanist Marco Tosatti am 25. September 2017 über die Reaktion von Papst Franziskus auf die Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien, auf „Petitionen, Appelle, Dubia, persönliche und private Briefe von Hunderten von Menschen, von denen viele sich ein ganzes Leben lang für die Kirche eingesetzt haben, und die – im Gegensatz zu anderen – keine Macht oder Interessen zu verteidigen haben“.
Bild: MiL
Ich bin mir sicher, dass auch diese brüderliche Zurechtweisung vom päpstlichen Umfeld und den ergebenen Medien weitestgehend, sowie vom Papst selbst komplett totgeschwiegen werden wird.
Diese brüderliche Zurechtweisung wird deswegen im Sand verlaufen, weil zu viele Einflussreiche Personen dagegen intrigieren und weil die Masse der „Gläubigen“ die Öffnung der Kirche wollen.
Diese Öffnung wird meiner Meinung nach kommen. Die Folgen dieser Öffnung werden furchtbar sein. Bis das aber soweit ist wird eben diese Masse vergessen haben, was die Ursache dieser Folgen war.
Warum ist das so? Fast jeder denkt, dass man selber ja keine Fehler macht.
Ein fatales Denken, der Jahre vorher eine selbstgefällige Bequemlichkeit und Besserwisserei vorausgegangen ist.
# Voltenauer: „…weil die Masse der ‚Gläubigen‘ die Öffnung der Kirche wollen“ -> Dies scheint weitgehend so zu sein, jedenfalls im deutschsprachigen Raum. Selbst viele kirchliche Mitarbeiter ‑angefangen bei Patres diverser Ordensgemeinschaften, Diözesanpriestern und sonstigen Theologen / Theologinnen über MessnerInnen bis zu anderen pastoral Tätigen- pfeifen zunehmend lauter neo-modernistische, relativistische „Unterscheidungs“-Lieder.
# „Fast jeder denkt, dass man selber ja keine Fehler macht.“ -> Ist es nicht so, dass eigene Fehler gerne als „relativ“ eingestuft werden? Kommt da die Möglichkeit, die Papst Franziskus mit der „Unterscheidung“ zu bieten scheint, vielen nicht wie gerufen? Oft genug heißt es:„Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert.“
Die breite Straße wirkt eben selbst dann auf viele anziehend, wenn der gesunde Menschenverstand sagt, dass sie letztlich an ein ungutes Ziel führen wird.
Es scheint so, damit aber ist eine Eslalation unvermeidlich. Damit haben wir eine Art Schisma. Abwarten, welche Seite die Stärkere sein wird.
Besonders schlimm finde ich, dass viele Menschen heute sehr oft ihre Fehler bzw. Fehlhaltungen nicht nur relativieren, sondern selbstherrlich eine Bestätigung ihrer Ansichten erwarten bzw. eine solche mit vehementem Nachdruck geradezu einfordern. Und dies selbst dann, wenn ein objektiver Wahrheitsgehalt ihrer Ansichten kaum oder nicht mehr feststellbar ist.