(Damaskus) US-Präsident Donald Trump hat das Ausbildungsprogramm für syrische Anti-Assad-Rebellen einstellen lassen, wie die Washington Post vergangene Woche berichtete. Das CIA-Programm, mit denen „Rebellen“ finanziert und bewaffnet wurden, führte zu desaströsen Ergebnissen im Bürgerkrieg, darunter der Stärkung islamistischer Milizen im Nahen Osten.
Offensive der US-geführten kurdisch-arabischen Koalition gegen den IS
Vergangene Woche kamen bei einem Luftangriff fünfzehn Menschen, darunter drei Kinder und vier Frauen, in dem Ort Zur Shammar nahe der Stadt ar-Raqqa ums Leben. Der Luftangriff war gegen die Hochburg der Dschihadmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien geflogen worden. Dies berichtete die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London und wurde verschiedene Medienberichte bestätigt. Gegen ar-Raqqa ist eine von den USA geführte kurdisch-arabische Offensive im Gange.
Weiter südlich in der Provinz Deir ez-Zor, ebenfalls von den Dschihadisten kontrolliert, wurden weitere fünfzehn Menschen getötet. Auch in diesem Fall soll es sich hauptsächlich um Zivilisten und Kinder handeln. Die Verantwortung für die Luftschläge ist nicht ganz klar. Verschiedene Kreise beschuldigen die US-geführte Koalition. Andere Quellen, die dieser Koalition nahestehen, zeigen mit dem Finger auf die Syrische Armee und ihren Verbündeten Rußland.
Trump beendet Obamas geheimes CIA-Programm zu Syrien
Unterdessen setzte US-Präsident Donald Trump einen Schritt, der die Frage beantworten könnte. Er beendete, laut Berichten der Washington Post, das geheime CIA-Programm zur Ausbildung, Finanzierung und Bewaffnung syrischer Rebellen. Eine solche Forderung war schon lange von Rußland vorgebracht worden. Moskau sieht in der US-Unterstützung der Rebellen den Hauptgrund dafür, daß der Bürgerkrieg noch nicht beendet werden konnte. Das von der CIA im Auftrag des US-Präsidenten durchgeführte Programm war eine zentrale Säule der Nahost-Politik von US-Präsident Barack Obama, die unter dem Schlagwort „Arabischer Frühling“ bekannt wurde.
Durch Förderung verschiedener Anti-Assad-Gruppen, sollte die Regierung der Familie Assad in Syrien gestürzt werden. Während die CIA-Aktivitäten in anderen Staaten, darunter Ägypten und Libyen, zum Sturz der Regierungen führten, blieb der Erfolg in Syrien aus, weil Assad Beistand durch Rußland fand.
Laut Washington Post spiegle die Entscheidung von Donald Trump die Absicht des Präsidenten wider, in Syrien stärker mit Rußland zusammenzuarbeiten. Vor allem aber sei Trump vom Obama-Ziel abgerückt: Der Sturz von Syriens Staatspräsident Baschar al-Assad sei nicht mehr eine Priorität der US-Außenpolitik.
Laut der Tageszeitung habe Trump die Entscheidung zur Beendigung des Programms ungefähr vor einem Monat getroffen nach einer Besprechung mit CIA-Direktor Mike Pompeo und seinem Berater für die Nationalen Sicherheit, Herbert McMaster, die dem Treffen mit Rußlands Präsidenten Wladimir Putin am Rande des G20-Gipfels in Hamburg vorausging.
Syriens Bischöfe kritisierten in der Vergangenheit mehrfach die westliche Unterstützung syrischer Rebellen. Die christliche Minderheit gehört zu den Hauptleidtragenden des von sunnitischen Arabern gegen die alawitische Regierung geführten Bürgerkrieges.
Text: Andreas Becker
Bild: Wikicommons (Screenshot)