Erzbischof Chaput: „Papst Franziskus kann nicht der Lehre von Johannes Paul II. widersprechen“


Charles Chaput: "Es ist unmöglich, daß eine Lehre des Papstes 20 Jahre wahr ist, um dann heute nicht mehr wahr zu sein".
Charles Chaput: "Es ist unmöglich, daß eine Lehre des Papstes 20 Jahre wahr ist, um dann heute nicht mehr wahr zu sein".

(Washing­ton) Erz­bi­schof Charles Cha­put von Phil­adel­phia bekräf­tig­te, daß Papst Fran­zis­kus mit dem umstrit­te­nen nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia „nicht der Leh­re des hei­li­gen Johan­nes Paul II. wider­spre­chen kann“.

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Auf Nach­fra­ge von John Allen, dem Her­aus­ge­ber von Crux, sag­te Erz­bi­schof Cha­put, er hof­fe, wün­sche und möch­te, daß Papst Fran­zis­kus auf die Dubia der vier Kar­di­nä­le Brand­mül­ler, Bur­ke, Caf­farra und Meis­ner ant­wor­te, um „Klar­heit“ zu schaf­fen. „Ja, ich den­ke, daß es immer gut ist, Fra­gen zu beant­wor­ten, klar“, sag­te der Erz­bi­schof wörtlich.

Johan­nes Paul II. zeig­te mit sei­nem Schrei­ben Fami­lia­ris con­sor­tio einen Weg auf für jene wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen, die wegen des Fort­be­stehens einer sakra­men­tal gül­ti­gen Ehe im per­ma­nen­ten Ehe­bruch leben, aber durch objek­ti­ve Grün­de, zum Bei­spiel gemein­sa­me Kin­der, sich nicht tren­nen kön­nen. Die­ser Weg, wie Bru­der und Schwe­ster in Absti­nenz zusam­men­le­ben, ermög­licht ihnen, den­noch zu den Sakra­men­ten zuge­las­sen zu sein.

Es gehe letzt­lich dar­um, anzu­er­ken­nen (oder nicht), daß Gott die nöti­gen Gna­den schenkt, um Sei­nem Weg zu fol­gen. Es sei „nie unmög­lich“, dem Weg Jesu zu fol­gen, wie der Erz­bi­schof bereits in der Ver­gan­gen­heit im Zusam­men­hang mit Amo­ris lae­ti­tia bekräf­tigt hatte.

Allen frag­te den Erz­bi­schof, ob es denk­bar sei, daß Papst Fran­zis­kus die Vor­aus­set­zung zur Sakra­men­ten­zu­las­sung, als Bru­der und Schwe­ster zusam­men­le­ben zu müs­sen, ein­fach abschaf­fen könn­te. Dem wider­sprach Erz­bi­schof Cha­put ent­schie­den. Es sei „unmög­lich“ für einen Papst in die­ser Sache, dem Wort Chri­sti zu wider­spre­chen oder der Leh­re sei­nes Vor­gän­ger­pap­stes. „Es ist unmög­lich für uns, den Wor­ten Jesu zu wider­spre­chen.“ Es sei daher eben­so „unmög­lich, daß eine Leh­re des Pap­stes 20 Jah­re wahr ist, um heu­te nicht mehr wahr zu sein.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Roman Catho­lic Man (Screen­shot)

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2 Kommentare

  1. Es geht ja nicht nur allein dar­um in die­ser Sache der Leh­re des Vor­gän­gers oder eines der Vor­gän­ger zu wider­spre­chen. Es geht dar­um die Glau­bens­wahr­hei­ten, die in der Leh­re zum Aus­druck kom­men, zu befol­gen. Es geht dar­um die Kir­che vom Joch und der Tyran­nei, der Into­le­ranz der libe­ra­len Theo­lo­gen zu befrei­en. Wir haben Glau­bens­frei­heit und jeder libe­ra­le Theo­lo­ge oder katho­li­sche Frau­en­bund, oder was auch immer, kann die katho­li­sche Kir­che frei ver­las­sen und sich der Refor­ma­ti­on oder einer andern Glau­bens­ge­mein­schaft anschlie­ssen. Im Grun­de sind ja sol­che Leh­rer allein durch ihre Tat des öffent­li­chen Kamp­fes exkommuniziert.
    Apo­sta­ti­sches Ver­hal­ten ist in CIC Can. 1314 gere­gelt und zieht auto­ma­tisch den Kir­chen­bann durch die Tat nach sich (excom­mu­ni­ca­tio ex latae sen­ten­tiae) und braucht in die­sen Fäl­len nicht fei­er­lich bekräf­tigt wer­den (excom­mu­ni­ca­tio ex feren­dae sententiae).

    • Theo­re­tisch sind dem­nach alle Hir­ten und Gläu­bi­gen, die die Spen­dung der Sakra­men­te an Reu­e­un­wil­li­ge oder den Ein­satz künst­li­cher Ver­hü­tungs­mit­tel gut­hei­ßen, exkommuniziert.

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