
(Washington) Erzbischof Charles Chaput von Philadelphia bekräftigte, daß Papst Franziskus mit dem umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia „nicht der Lehre des heiligen Johannes Paul II. widersprechen kann“.
Auf Nachfrage von John Allen, dem Herausgeber von Crux, sagte Erzbischof Chaput, er hoffe, wünsche und möchte, daß Papst Franziskus auf die Dubia der vier Kardinäle Brandmüller, Burke, Caffarra und Meisner antworte, um „Klarheit“ zu schaffen. „Ja, ich denke, daß es immer gut ist, Fragen zu beantworten, klar“, sagte der Erzbischof wörtlich.
Johannes Paul II. zeigte mit seinem Schreiben Familiaris consortio einen Weg auf für jene wiederverheirateten Geschiedenen, die wegen des Fortbestehens einer sakramental gültigen Ehe im permanenten Ehebruch leben, aber durch objektive Gründe, zum Beispiel gemeinsame Kinder, sich nicht trennen können. Dieser Weg, wie Bruder und Schwester in Abstinenz zusammenleben, ermöglicht ihnen, dennoch zu den Sakramenten zugelassen zu sein.
Es gehe letztlich darum, anzuerkennen (oder nicht), daß Gott die nötigen Gnaden schenkt, um Seinem Weg zu folgen. Es sei „nie unmöglich“, dem Weg Jesu zu folgen, wie der Erzbischof bereits in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Amoris laetitia bekräftigt hatte.
Allen fragte den Erzbischof, ob es denkbar sei, daß Papst Franziskus die Voraussetzung zur Sakramentenzulassung, als Bruder und Schwester zusammenleben zu müssen, einfach abschaffen könnte. Dem widersprach Erzbischof Chaput entschieden. Es sei „unmöglich“ für einen Papst in dieser Sache, dem Wort Christi zu widersprechen oder der Lehre seines Vorgängerpapstes. „Es ist unmöglich für uns, den Worten Jesu zu widersprechen.“ Es sei daher ebenso „unmöglich, daß eine Lehre des Papstes 20 Jahre wahr ist, um heute nicht mehr wahr zu sein.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Roman Catholic Man (Screenshot)
Es geht ja nicht nur allein darum in dieser Sache der Lehre des Vorgängers oder eines der Vorgänger zu widersprechen. Es geht darum die Glaubenswahrheiten, die in der Lehre zum Ausdruck kommen, zu befolgen. Es geht darum die Kirche vom Joch und der Tyrannei, der Intoleranz der liberalen Theologen zu befreien. Wir haben Glaubensfreiheit und jeder liberale Theologe oder katholische Frauenbund, oder was auch immer, kann die katholische Kirche frei verlassen und sich der Reformation oder einer andern Glaubensgemeinschaft anschliessen. Im Grunde sind ja solche Lehrer allein durch ihre Tat des öffentlichen Kampfes exkommuniziert.
Apostatisches Verhalten ist in CIC Can. 1314 geregelt und zieht automatisch den Kirchenbann durch die Tat nach sich (excommunicatio ex latae sententiae) und braucht in diesen Fällen nicht feierlich bekräftigt werden (excommunicatio ex ferendae sententiae).
Theoretisch sind demnach alle Hirten und Gläubigen, die die Spendung der Sakramente an Reueunwillige oder den Einsatz künstlicher Verhütungsmittel gutheißen, exkommuniziert.