(München) Kardinal Reinhard Marx beharrt darauf, daß das nachsynodale Schreiben Amoris laetitia in „bestimmten Fällen“ wiederverheiratet Geschiedenen die Zulassung zu den Sakramenten erlaubt.
Während Münchens Erzbischof, zugleich Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, nach dem blutigen Attentat auf einen Berliner Weihnachtsmarkt damit beschäftigt war, die multikulturelle Staatsdoktrin der Bundesrepublik Deutschland zu verteidigen, veröffentlichte KNA einen Bericht, dessen Grundlage ein Interview mit dem Kardinal ist.
Die darin vertretene Position ist nicht neu. Seit den frühen 90er Jahren fordern deutsche Bischöfe die Zulassung wiederverheiratet Geschiedener zu den Sakramenten. Was sie nicht sagen: Damit würde die katholische Kirche die Scheidung und die Zweitehe anerkennen.
Auf beiden Bischofssynoden über die Familie, die im Oktober 2014 und Oktober 2015 stattfanden, trat Kardinal Marx für jene Personengruppe ein, die nach kirchlicher Lehre als permanente Ehebrecher im Stand der schweren Sünde leben.
Neu ist hingegen, daß sich Kardinal Marx dafür auf Amoris laetitia beruft. Lange Monate herrschte diesbezüglich Funkstille. War man sich im erzbischöflichen Palais Holnstein in München nicht ganz sicher, ob die von Kasper bereits 1994 formulierte und 2014 erneut auf den Tisch gelegte „deutsche Position“ tatsächlich durch Amoris laetitia gedeckt wird? Bereits nach der Sommerpause gab es verwunderte Anfragen an Marx und andere Bischöfe, ob es denn keinen Hirtenbrief zu Amoris laetitia geben werde.
Der Streit um die wiederverheiratet Geschiedenen wird von internationalen Beobachtern auch als „deutscher Streit“ gesehen. Deutsche Kirchenvertreter drängen seit Jahrzehnten mehr oder weniger offen auf die Anerkennung der Zweitehe. Die Kardinäle Walter Kasper, Christoph Schönborn, Karl Lehmann und Reinhard Marx stehen für diesen umstrittenen Kurs. Das erklärt auch, warum ihnen gerade aus dem deutschen Sprachraum besonders starker Widerstand erwächst, wofür die Kardinäle Walter Brandmüller, Joachim Meisner, Paul Josef Cordes und Gerhard Müller stehen und nicht zuletzt auch Weihbischof Athanasius Schneider. Diese Frontstellung ist Kardinal Marx natürlich bewußt und dürfte mit ein Grund sein, daß es noch keinen Hirtenbrief der deutschen Bischöfe zum nachsynodalen Schreiben gibt.
Nach acht Monaten beendete Kardinal Marx sein Schweigen zu den Kontroversen um Amoris laetitia und ließ eine mutmaßliche Unterstützung der deutschen Bischöfe für Papst Franziskus erkennen. Die Formulierungen des Kardinals gegenüber KNA fielen allerdings so zurückhaltend aus, daß daraus nicht eindeutig hervorgeht, ob die Forderungen der Mehrheitsmeinung unter den deutschen Bischöfen mit den „Öffnungen“ von Amoris laetitia zufriedengestellt sind oder nicht:
„Im Streit um die Interpretation des päpstlichen Schreibens ‚Amoris laetitia‘ hält der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, den Text für ’nicht so missverständlich, wie manche behaupten‘. Als Konsequenz daraus sollten etwa wiederverheiratete Geschiedene nicht bis zum Ende ihres Lebens ‚wie in einer Sackgasse eingemauert sein‘ und gegebenenfalls auch wieder zur Kommunion und zur Beichte gehen dürfen, sagte Marx in einem persönlichen Jahresbilanz-Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in München.
Es handle sich um keine neue Lehre, betonte der Münchner Erzbischof weiter: ‚Der Papst will, dass wir einen neuen, pastoralen Blick auf die Realität werfen und unser Leben, auch wenn es nicht immer gelungen ist, mit dem Anspruch des Evangeliums verbinden und der Barmherzigkeit Gottes vertrauen‘.
Befragt zu den praktischen Konsequenzen, sagte Marx außerdem, es gelte, ‚in der pastoralen Begleitung die Gewissensentscheidung des Einzelnen zu formen und zu respektieren‘. Dabei müsse ‚die biografische, oft sehr schwierige Situation des Einzelnen im Horizont des Evangeliums gut angeschaut werden“. Dies verlange ‚anspruchsvolle Seelsorge‘. Dazu müssten die Priester nun ermutigt werden, aber ‚viele handeln schon so‘.
Zur Haltung der deutschen Bischöfe sagte Marx, ‚ich denke, dass sie den Papst unterstützen und sein Schreiben als eine positive Weiterentwicklung sehen‘. Ob die Bischöfe dazu noch ein gemeinsames Schreiben veröffentlichen, ließ Marx offen.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/OSS (Screenshot)
Könnte Kardinal Marx einmal erläutern, was mit einem „pastoralen Blick“ gemeint ist? Und könnte er uns bitte erläutern, ob sich ein Seelsorger mit einem „pastoralen Blick“ über die Unzulässigkeit einer Ehescheidung, die Jesus eindeutig formuliert hat, hinwegsetzen darf?
Diese Wortmeldungen von Kard. Marx sind genau so interessant wie ie Werbung für den „Suppen-Maxx“ in dem Katalog von weiland Weltbildverlag:
(Ein etwa 10-Liter große Suppenkochtopf auf Gestell, mit daruntermontiert einem Holzofen und anhängend ein niedliches Schornsteinchen mit Kappe).
Ich möchte S. Eminenz erinnern an die letzte Worte Unseres Herrn (Mt.28,19–20):
„Darum geht hin und machet zu Jüngern alle Völker: tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und und lehret sie halten* alles, was Ich euch befohlen habe.“
Da steht auf Griechisch: „terein“: bewachen (durch einen Hofhund), respektieren, in acht nehmen, befolgen (eines Gretzes), auf latein „servare“: „wahren“, ewig leben lassen, halten-praktizieren (eines Gesetzes); und auf Aramäisch ebenso.
Kard. Marx hat offensichtlich mit seiner „anspruchsvoller Seelsorge“ den „Horizont des Evangeliums“ komplett aus dem Auge verloren.
Bei einem hohen Hirte hat das einen sehr kurzen und einfachen Namen: Apostasie.
I
Ganz ehrlich gesagt: Des Marxens Aussagen verstehe ich nicht. So geht es mir auch mit AL; AL, das ist – einfach gesagt – eben nicht einfach gesagt. Man kann es nicht verstehen.
Man soll die linken ausser Acht lassen. Pharisee! Bringt Spaltung und Verwirung