Herolde des Evangeliums – standhaft gegen römische Willkür

Dokumentation über "Jahre der Verfolgung" vorgelegt


Die Herolde des Evangeliums, von Papst Franziskus unter kommissarische Verwaltung gestellt, ducken sich nicht einfach weg, sondern gegen der Welt eine 700 Seiten starke Dokumentation zur Hand, mit der die bergoglianische Willkür bis ins Detail aufgezeigt wird
Die Herolde des Evangeliums, von Papst Franziskus unter kommissarische Verwaltung gestellt, ducken sich nicht einfach weg, sondern gegen der Welt eine 700 Seiten starke Dokumentation zur Hand, mit der die bergoglianische Willkür bis ins Detail aufgezeigt wird

Ein 700 Sei­ten umfas­sen­des Doku­ment legt, so der Anspruch, „Jah­re römi­scher Will­kür“ frei und wird zur Ankla­ge gegen das berg­o­glia­ni­sche Rom mit der Mah­nung, daß ohne Recht kei­ne Kir­che besteht. Die Doku­men­ta­ti­on bezieht sich auf die Gemein­schaft der Herol­de des Evan­ge­li­ums, die auf­grund ihrer an Kreuz­rit­ter erin­nern­de Gewan­dung, ihre heral­di­schen Sym­bo­le, iher Ver­hal­tens­re­geln und ins­ge­samt ihrem Auf­tre­ten, auch unter katho­li­schen Gläu­bi­gen nicht über­all auf Gegen­lie­be sto­ßen. Es geht aber nicht um Fra­gen des Geschmacks, son­dern der Gerech­tig­keit. Die Doku­men­ta­ti­on zeigt auf, was den Herol­den des Evan­ge­li­ums wider­fah­ren ist und wie sie dar­auf reagier­ten. Bei­des drängt dazu, ihnen Respekt zu zollen.

Synodalität als Schlagwort – und die unausgesprochene Regel des Schweigens

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Nicht erst seit dem Pon­ti­fi­kat von Fran­zis­kus, aber mit beson­de­rer Inten­si­tät in den berg­o­glia­ni­schen Jah­ren wird die Kir­che mit Begrif­fen wie „Dia­log“, „Syn­oda­li­tät“ und „Pro­zes­sen“ geflu­tet. In der Rea­li­tät aber gilt ernüch­tern­der die Grund­re­gel, die die Autoren der Doku­men­ta­ti­on benen­nen: „Der Macht stellt man sich nicht entgegen.“ 

Die Autoren sind der Kir­chen­recht­ler Prof. José Manu­el Jimé­nez Aleix­and­re und die pro­mo­vier­te Phi­lo­so­phin Sr. Julia­ne Vas­con­ce­los Almei­da Campos.

Durch zwölf Jah­re einer kirch­li­chen Regie­rungs­wei­se, die sie als „berg­o­glia­ni­sche Dik­ta­tur“ bezeich­nen, habe sich in Rom ein System ent­wickelt, das Loya­li­tät belohnt und Wider­spruch sank­tio­niert. Zu den Archi­tek­ten die­ses Mecha­nis­mus habe, so die Autoren, auch der dama­li­ge Prä­fekt der Bischofs­kon­gre­ga­ti­on Kar­di­nal Robert Pre­vost gehört – der heu­ti­ge Papst Leo XIV.

Wäh­rend vie­le katho­li­sche Insti­tu­tio­nen, Orden, Gemein­schaf­ten, ver­such­ten, sich in ihr schüt­zen­des Gehäu­se zurück­zu­zie­hen in der Hoff­nung, nicht vom Sturm der römi­schen Ungna­de getrof­fen zu wer­den oder ihn mög­lichst unbe­scha­det zu über­ste­hen, gin­gen die Herol­de des Evan­ge­li­ums den ent­ge­gen­ge­setz­ten Weg. Sie wider­spra­chen – offen, doku­men­tiert, unbeirrt.

Die kommissarische Verwaltung

Die Herol­de des Evan­ge­li­ums wur­den von Papst Fran­zis­kus einer kom­mis­sa­ri­schen Ver­wal­tung unter­stellt. Es sei offen­sicht­lich gewe­sen, so die Autoren, daß ein Exem­pel sta­tu­iert wer­den soll­te. Damit soll­ten ande­re Gemein­schaft dis­zi­pli­niert wer­den. Das habe sich in der Berg­o­glio-Ära mehr­fach genau so zuge­tra­gen, nicht nur gegen die Herol­de des Evan­ge­li­ums. Das Außer­ge­wöhn­li­che in die­sem Fall lag viel­mehr in der Ant­wort der Herol­de. „Sie haben beschlos­sen, alles zu geben“, so die Autoren. Sie hiel­ten sich nicht in das übli­che Ritu­al, da nach einer römi­schen Dis­zi­pli­nie­rung die Unter­wer­fung und Selbts­auf­ga­be vor­sieht. Sie haben statt­des­sen ihren Fall genau doku­men­tiert und in Form einer monu­men­ta­len Stu­die nun vor­ge­legt. der Selbst­auf­ga­be gefügt, son­dern ein monu­men­ta­les Werk ver­öf­fent­licht: „Die kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung der Herol­de des Evan­ge­li­ums. Bestraft ohne Bewei­se, ohne Mög­lich­keit zur Ver­tei­di­gung und ohne Dia­log.“

Vor­ge­legt wur­den nun über 700 Sei­ten Nota­ri­ats­ak­ten, Gut­ach­ten, Schrei­ben und Pro­to­kol­le – eine lücken­lo­se Dar­stel­lung der Jah­re 2017 bis 2025. Der Befund ist ein­deu­tig: Es gab kei­nen ordent­li­chen Pro­zeß, kei­ne fun­dier­ten Grün­de, kei­ne Mög­lich­keit ange­hört zu wer­den. Statt des­sen gab es vage Vor­wür­fe, schlecht for­mu­lier­te Dekre­te, die nach­träg­lich geän­dert wur­den, Visi­ta­tio­nen auf der Suche nach dem Haar in der Sup­pe und Ent­la­stun­gen durch staat­li­che Gerich­te, die in Rom aber igno­riert wurden.

Mit der Zeit, wie die Doku­men­ta­ti­on auf­zeigt, geriet sogar der von Rom ein­ge­setz­te Kom­mis­sar selbst in den römi­schen Fokus und wur­de selbst – so die For­mu­lie­rung – mora­lisch „unter kom­mis­sa­ri­sche Auf­sicht“ gestellt.

Fünfzehn schwere Jahre ohne Rechtssicherheit und Rechtsschutz

Die Herol­de des Evan­ge­li­ums hät­ten „fünf­zehn schreck­li­che Jah­re“ erlebt. Fünf­zehn Jah­re, in denen das Kir­chen­recht nicht als Schutz, son­dern als Hin­der­nis betrach­tet wur­de. Die Herol­de doku­men­tie­ren alles mit größ­ter Prä­zi­si­on. Und sie zei­gen damit auf, daß eine Kir­che, die ihr Recht ver­nach­läs­sigt, ihre Glaub­wür­dig­keit ver­spielt. Auto­ri­tät sei nicht Selbst­er­mäch­ti­gung und Gehor­sam nicht Unterwerfung.

Der Fin­ger wird noch in eine ande­re Wun­de gelegt: das Schwei­gen der über­i­gen kirch­li­chen Land­schaft, der ande­ren Ordens­ge­mein­schaf­ten, der Uni­ver­si­tä­ten, der kirch­li­chen Bewe­gun­gen. Vie­le wuß­ten, was geschah, so die Autoren, ent­schie­den sich aber zu schwei­gen und weg­zu­schau­en. Die Maxi­me scheint zu lau­ten: Kei­nen Kon­flikt mit Rom, und so lan­ge man nicht selbst betrof­fen sei, habe man alles ande­re zu igno­rie­ren. Die Grün­de für die­ses Ver­hal­ten kön­nen viel­fäl­tig sein, das Ergeb­nis sei aber das gleiche.

Was die Kirche den Herolden schuldet

Man muß ihren Stil nicht lie­ben. Man muß ihr Cha­ris­ma nicht tei­len. Aber man kommt nicht dar­an vor­bei, anzu­er­ken­nen, daß die Herol­de des Evan­ge­li­ums für die Kir­che viel gelei­stet haben. Sie haben ein erfol­rei­ches Gegen­mo­dell zur mar­xi­sti­schen Befrei­ungs­theo­lo­gie ent­wickelt und sind damit dem Ero­si­ons­pro­zeß der katho­li­schen Kir­che in Bra­si­li­en und nicht nur dort entgegegengetreten. 

Nun haben sie nüch­tern und mit hoher juri­sti­scher Pro­fes­sio­na­li­tät doku­men­tiert, wie vom berg­o­glia­ni­schen Rom das Ver­fah­ren gegen sie betrie­ben wur­de: „ohne Bewei­se, ohne Mög­lich­keit zur Ver­tei­di­gung, ohne Dia­log“. Indem sie öffent­lich gemacht haben, was ihne wider­fah­ren ist, haben sie eine Grund­la­ge geschaf­fen, von der alle kirch­li­chen Gemein­schaf­ten pro­fi­tie­ren kön­nen, weil sie nun vor­be­rei­tet sind, falls sie sich mor­gen ähn­li­cher Will­kür gegen­über­se­hen sollten.

In einer Epo­che, in der das Wort „Syn­oda­li­tät“ zum neu­en Zau­ber­wort zu wer­den scheint, mit dem man viel­leicht nicht alles, aber viel recht­fer­ti­gen zu glau­ben meint, erin­nern die Herol­de an eine grund­le­gen­de Wahr­heit: Ohne Recht kei­ne Gerech­tig­keit, ohne Gerech­tig­keit kei­ne Wahr­heit, ohne Wahr­heit kei­ne ech­te kirch­li­che Gemeinschaft.

Die Herol­de ver­su­chen der Kir­che etwas Wesent­li­ches zurück­ge­ge­ben: das Bewußt­sein dafür, daß die Gehor­sam ein­for­der­ne Auto­ri­tät nicht über dem Recht steht

Text: Anto­nio Salo Sobe/​Giuseppe Nar­di
Bild: MiL

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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