Kaiser Xi wünscht, Papst Franziskus erfüllt

Geheimabkommen wird zum dritten Mal verlängert werden


Bischof Joseph Yang Yongqiang (rechts) wurde vom kommunistischen Regime zum neuen Bischof von Hangzhou ernannt und von Papst Franziskus bestätigt. Neben ihm ist Msgr. Yu Shun, Bischof von Jining, zu sehen. Beiden war zunächst die Teilnahme an der Synodalitätssynode 2023 erlaubt worden.
Bischof Joseph Yang Yongqiang (rechts) wurde vom kommunistischen Regime zum neuen Bischof von Hangzhou ernannt und von Papst Franziskus bestätigt. Neben ihm ist Msgr. Yu Shun, Bischof von Jining, zu sehen. Beiden war zunächst die Teilnahme an der Synodalitätssynode 2023 erlaubt worden.

(Rom) Chi­nas Staats- und Par­tei­chef Xi Jin­ping wünscht und Papst Fran­zis­kus erfüllt. Am Sams­tag gab das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt bekannt, daß Bischof Joseph Yang Yong­qiang bereits am 12. Juni von Fran­zis­kus zum Bischof von Hang­zhou ernannt wor­den war.

Anzei­ge

Bischof Yang Yong­qiang war bis­her Bischof von Zhou­cun in der Pro­vinz Shan­dong. Sein neu­es Bis­tum liegt in der Pro­vinz Zhe­jiang. Er wur­de 1995 zum Prie­ster und 2010 zum Bischof geweiht.

Der Bekannt­ga­be der Bischofs­er­nen­nung ging eine ande­re Bekannt­ga­be vor­aus. Weni­ge Stun­den zuvor hat­te Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Pie­tro Paro­lin erklärt, daß das 2018 zwi­schen dem Hei­li­gen Stuhl und der Volks­re­pu­blik Chi­na unter­zeich­ne­te Geheim­ab­kom­men ein wei­te­res Mal ver­län­gert wird. Das auf zwei Jah­re ange­leg­te Abkom­men, des­sen Inhalt geheim ist, wur­de bereits zwei­mal, in den Jah­ren 2020 und 2022, ver­län­gert. So früh wur­de die Ver­län­ge­rung noch nie bekannt­ge­ge­ben. Nur soviel ist zum Inhalt des Abkom­mens bekannt: Es regelt die Ernen­nung von Bischö­fen. Es heißt, und die Pra­xis bestä­tigt dies, daß das Nomi­nie­rungs­recht von Fran­zis­kus an das kom­mu­ni­sti­sche Regime abge­tre­ten wur­de. Fran­zis­kus kann ohne Zustim­mung der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei Chi­nas kei­ne Bischö­fe ernen­nen. Nur das Regime kann ihm Kan­di­da­ten vor­schla­gen, die er nur mehr bestä­ti­gen kann. Eine Ableh­nung, mit der das Regime ver­stimmt wür­de, ist bis­her nicht bekanntgeworden.

Die vati­ka­ni­sche Diplo­ma­tie wird nicht müde, zu beto­nen, daß das Geheim­ab­kom­men „funk­tio­niert“, und das tut es tat­säch­lich, aller­dings anders, als es sich die Katho­li­ken erwar­ten und wün­schen wür­den: Die Volks­re­pu­blik Chi­na macht das, was sie will. Im Klar­text bedeu­tet das: Die Regie­rung in Peking ernennt, ent­läßt, ver­schiebt die Bischö­fe, wie sie es will, wäh­rend Rom sich unter Fran­zis­kus artig ver­neigt, Befeh­le emp­fängt und aus­führt und die­sen Kotau als „Zustim­mung“ prä­sen­tiert, als hand­le es sich um eine Form der Mit­be­stim­mung. Doch die­se gibt es im Bereich der Bischofs­er­nen­nun­gen seit 2018 nicht mehr.

Bischof Joseph Yang Yong­qiang war einer der bei­den Bischö­fe, denen das volks­chi­ne­si­sche Regime die Teil­nah­me an der Syn­oda­li­täts­syn­ode erlaub­te, die­se dann aber wider­rief. Und natür­lich eil­ten die bei­den Ent­sand­ten umge­hend nach Peking zurück und lie­fer­ten den Beleg dafür, daß sie der KPCh mehr gehor­chen als dem Papst.

Die Grün­de, wes­halb man sie zurück­rief, wur­den nie genannt. Auch Rom the­ma­ti­sier­te die Fra­ge nicht.

Die Erklä­rung fin­det sich in der Regime­treue von Bischof Yang Yong­qiang, der seit 2016 stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des regi­me­hö­ri­gen Chi­ne­si­schen Bischofs­rats und rang­ho­her Ver­tre­ter der Chi­ne­si­schen Katho­li­schen Patrio­ti­schen Ver­ei­ni­gung, kurz Patrio­ti­schen Ver­ei­ni­gung, in der Pro­vinz Shan­dong ist, die von den Kom­mu­ni­sten 1957 gegrün­det wor­den war, um eine schis­ma­ti­sche, von Rom abge­trenn­te und der KP unter­wor­fe­ne katho­li­sche Kir­che in Chi­na aufzubauen.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati­can­Me­dia (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*