Leo XIV. bereits mitten in Gesprächen über die Tradition und den überlieferten Ritus

Erzbischof Guido Pozzo (Ecclesia Dei) empfangen


Im Bild: Msgr. Guido, der 2013 in Rom zwei Transalpine Redemptoristen und einen Petrusbruder zu Priestern weihte.
Im Bild: Msgr. Guido, der 2013 in Rom zwei Transalpine Redemptoristen und einen Petrusbruder zu Priestern weihte.

Papst Leo XIV. emp­fing heu­te vor­mit­tags Erz­bi­schof Gui­do Poz­zo in Audi­enz, den frü­he­ren Sekre­tär der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei. Der neue Papst kün­dig­te in dem ver­gan­ge­ne Woche ver­öf­fent­lich­ten ersten Gesprächs­buch „Leo XIV.: Welt­bür­ger, Mis­sio­nar des 21. Jahr­hun­derts“ an, er wer­de sich „bald, mit Ver­tre­tern des triden­ti­ni­schen Ritus zusam­men­set­zen“. Und tat­säch­lich befin­det sich der Papst bereits mit­ten in Gesprä­chen mit Ver­tre­tern des über­lie­fer­ten Ritus.

Anzei­ge

Msgr. Poz­zo war unter der Lei­tung von Kar­di­nal Joseph Ratz­in­ger Mit­ar­bei­ter der Römi­schen Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on. Er lehr­te an der Late­ran­uni­ver­si­tät und war bei­geord­ne­ter Sekre­tär der Inter­na­tio­na­len Theo­lo­gen­kom­mis­si­on. Im Jah­re 2009 ernann­te ihn Papst Bene­dikt XVI. zum Sekre­tär der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei, die für den über­lie­fer­ten Römi­schen Ritus und die ihm ver­pflich­te­ten Gemein­schaf­ten ver­ant­wort­lich war. Auch an den Gesprä­chen mit der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. war er im Pon­ti­fi­kat Bene­dikts XVI. betei­ligt. Im Jah­re 2012 ernann­te ihn der deut­sche Papst zum Titu­lar­erz­bi­schof von Bagnoregio.

Msgr. Poz­zo blieb Sekre­tär von Eccle­sia Dei, bis Papst Fran­zis­kus im Jah­re 2019 die­se Kom­mis­si­on auf­lö­ste und deren Auf­ga­ben­be­reich unmit­tel­bar der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on unter­stell­te. Mit dem Motu pro­prio Tra­di­tio­nis cus­to­des über­trug Fran­zis­kus die Zustän­dig­kei­ten auf das Dik­aste­ri­um für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung sowie auf das Dik­aste­ri­um für die Insti­tu­te des geweih­ten Lebens und für die Gesell­schaf­ten apo­sto­li­schen Lebens.

Was das argen­ti­ni­sche Kir­chen­ober­haupt als eine Art „Nor­ma­li­sie­rung“ ver­stand, bedeu­te­te in Wirk­lich­keit eine Ein­eb­nung, da Fran­zis­kus kei­ner­lei wirk­li­che Not­wen­dig­keit für das Fort­be­stehen des über­lie­fer­ten Ritus, alt­ri­tu­el­ler Gemein­schaf­ten und Gemein­den erkann­te und auf deren Auf­lö­sung und Ver­schwin­den hinarbeitete.

Dem damals 67jährigen Msgr. Poz­zo wur­de nach der Auf­lö­sung von Eccle­sia Dei im Jah­re 2019 die Finanz­auf­sicht über den Päpst­li­chen Chor der Six­ti­ni­schen Kapel­le über­tra­gen. Anson­sten wur­de es still um den Kir­chen­mann. Öffent­lich äußer­te er sich seit­her nicht mehr, auch nicht zu dem Motu pro­prio Tra­di­tio­nis cus­to­des, mit dem Fran­zis­kus einen Gene­ral­an­griff gegen den über­lie­fer­ten Ritus unternahm.

Inzwi­schen ist Erz­bi­schof Poz­zo 74 Jah­re alt und für Papst Leo XIV. zwei­fel­los ein dem Hei­li­gen Stuhl loy­al erge­be­ner und in Fra­gen der Tra­di­ti­on und des über­lie­fer­ten Ritus kom­pe­ten­ter Ansprechpartner.

Nach­dem Papst Leo XIV. bereits Kar­di­nal Robert Sarah und Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke emp­fan­gen hat­te, setz­te er heu­te mit der Audi­enz für Erz­bi­schof Gui­do Poz­zo sei­ne Gesprä­che mit Kir­chen­män­nern fort, die in engem Zusam­men­hang mit dem über­lie­fer­ten Ritus stehen.

Die „Gele­gen­hei­ten“, von denen Leo XIV. im Inter­view mit Eli­se Ann Allen (Crux) sprach, das Grund­la­ge des ein­gangs erwähn­ten Gesprächs­bu­ches ist, schafft er sich selbst, indem er aus­ge­wähl­te Kir­chen­män­ner zu sich ruft. Zur chro­no­lo­gi­schen Einordnung: 

  • Am 10. und 30. Juli fin­det das Inter­view von Eli­se Ann Allen mit Leo XIV. statt.
  • Am 8. Sep­tem­ber wird bekannt, daß bei der Wall­fahrt der Tra­di­ti­on Ad Petri Sedem am 25. Okto­ber im Peters­dom wie­der ein Pon­ti­fi­kal­amt im über­lie­fer­ten Ritus zele­briert wer­den darf. Zele­brant wird Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke sein.
  • Am 18. Sep­tem­ber wird das Gesprächs­buch „Leo XIV.: Welt­bür­ger, Mis­sio­nar des 21. Jahr­hun­derts“ in Peru in spa­ni­scher Aus­ga­be ver­öf­fent­licht. Die Aus­sa­ge von Leo XIV., Ver­tre­ter des über­lie­fer­ten Ritus tref­fen zu wol­len, wird publik.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*