
Nach dem tödlichen Panzerangriff auf die einzige katholische Kirche im Gazastreifen, der gestern von den israelischen Streitkräften durchgeführt wurde, veröffentlichte das US-amerikanische Online-Medium The Pillar einen Artikel, in dem anonyme Quellen aus dem Umfeld des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem zitiert werden, die die israelische Version des tödlichen Angriffs bezweifeln.
Israel behauptet, bei dem Angriff habe es sich um einen Fehler einer Panzerbesatzung gehandelt, Als das Lateinische Patriarchat von Jerusalem den Angriff publik machte, hatte die Pressestelle der Israelischen Streitkräfte (IDF) zunächst mit einem Standardkommuniqué reagiert: Man habe „Kenntnis erhalten“ von Schäden, man werde „prüfen“… Später wurde die israelische Schuld eingestanden mit Hinweis, der Angriff sei „versehentlich“ erfolgt.
Quellen aus dem Umfeld der Kanzlei des Lateinischen Patriarchats sagten The Pillar, daß kirchliche Autoritäten intern in Erwägung ziehen, daß der Panzerangriff eine „direkte Reaktion“ auf ein kürzliches Treffen der Patriarchen und christlichen Oberhäupter im Heiligen Land im Dorf Taibeh im Westjordanland gewesen sei, das am Montag stattfand. Die Patriarchen hatten sich mit den Bewohnern des einzigen christlichen Dorfes im Heiligen Land solidarisiert, das zuvor zweimal von radikalen jüdischen Siedlern angegriffen worden war.
In der gemeinsamen Erklärung hatten die christlichen Oberhäupter die israelischen Behörden beschuldigt, Angriffe auf die einheimische christliche Bevölkerung des Heiligen Landes zu dulden oder zu begünstigen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Grabesritter/X (Screenshot)