
Von Wolfram Schrems*
Der überaus produktive, den Lesern dieser Seite schon lange bekannte Dr. Heinz-Lothar Barth, emeritierter Dozent für Klassische Philologie in Bonn, legte wiederum eine hochinteressante und profunde Publikation vor. Sie ist vor allem für das richtige Verständnis von „Ökumene“ mit den getrennten Ostkirchen wichtig.
Sie beruht auf Aufsätzen, die in den letzten Jahren in der Kirchlichen Umschau veröffentlicht wurden. Einige davon behandeln grundsätzliche Fragen, manche gehen sehr ins Spezielle:
Zusammen sind es vierzehn Abschnitte (ein „Teil VI.“ kommt irrtümlich zweimal vor): Kurze Bestandsaufnahme des Verhältnisses zu den Orientalen; Wie ist eine Einheit mit den orientalischen Christen möglich?; Einzelne dogmatische Unterschiede zu den von Rom getrennten Christen des Ostens; Die Unbefleckte Empfängnis Mariens [die der getrennte Osten nicht als definiertes Dogma anerkennt]; Kurzes Fazit zu den erwähnten Unterschieden; Der Primat des Papstes; Die Diskussion um das „filioque“; Die Frage des priesterlichen Zölibats; Die Ehe bei den Orthodoxen; Der Streit um die Epiklese [nämlich um den Zeitpunkt der Wandlung in der Eucharistie]; Der Streit um das Fegfeuer; Messe ohne Wandlungsworte: Zum assyrischen Kanon von Addai und Mari; Altorientalische Kirchen [die das Konzil von Chalcedon 451 nicht anerkennen]; Schlußgedanke.
Dozent Barth ist, wie nicht anders zu erwarten, gut in die Thematik eingearbeitet, die ja auch sein eigenes Fachgebiet betrifft. Er legt die Themen übersichtlich und nachvollziehbar vor. –
Diese kurz vor dem Tod von Papst Franziskus erschienene Veröffentlichung spricht in die größte Kirchenkrise aller Zeiten. Da Papst Franziskus durch Lehre, Führungsstil und Personalpolitik – bei nur vereinzeltem Protest in der Hierarchie – schweres Ärgernis gegeben hat, fühlen sich Katholiken und konversionswillige Nicht-Katholiken in manchen Ländern zur Orthodoxie hingezogen. Da und dort gab und gibt es auch Übertritte. Dieser Tendenz tritt Dr. Barth entgegen.
Darum soll diese Besprechung auf die grundsätzlichen Fragen fokussiert werden. (Die Spezialthemen filioque, nachkonsekratorische Epiklese, Fegfeuer und der Kanon von Addai und Mari würden hier möglicherweise viele Erklärungen benötigen und den Rahmen dieser Besprechung sprengen.) –
Zunächst daher also die nächstliegenden Fragen: Ist das Papsttum der Trennungsgrund zwischen West und Ost? Ist das Papsttum wirklich so schlimm ausgeübt worden, wie manche sagen?
Papstgeschichte als apologetisches Argument für die Katholische Kirche

Dr. Barth stellt die Tatsache des einen oder anderen Papstes, der „in der Wahrnehmung seines ordentlichen Lehramtes“ (154) nicht gut gehandelt hat, überblicksmäßig dar. Auch administrativ und moralisch problematische Päpste werden genannt. Die Päpste sind bekanntlich immer Gegenstand des Streits in der „ökumenischen“ genauso wie in der innerkatholischen Auseinandersetzung. Barth bleibt aber gerecht und erweist sich als wirksamer Apologet des katholischen Glaubens:
„Nun könnte der Leser den Eindruck gewinnen, die gesamte Papstgeschichte sei eine Aneinanderreihung von Desastern. Dem ist entschieden zu widersprechen. Man möge mir in der ganzen Weltgeschichte eine Monarchie nennen, die in rund 2000 Jahren so viele hervorragende Köpfe hervorgebracht und nur relativ wenige Ausfälle zu verzeichnen hat! Die ganze prinzipielle Größe und Zuverlässigkeit der kirchlichen Lehre bis zum Zweiten Vatikanum beruht ohne Zweifel vor allem nicht zuletzt auf dem vom Gottmenschen selbst gestifteten Petrusamt“ (159).
Daraus leitet Dr. Barth auch eine Kritik an der Amtsführung von Papst Franziskus ab, der in einer seiner wortreichen Verlautbarungen eine „Neuausrichtung“ des Papsttums avisierte, die ihm aber nicht zustehe (164).
„Ökumene“-skeptische Orthodoxe als die ernsthafteren Gesprächspartner
Ein Charakteristikum von Dr. Barth ist dessen erfreuliche Bereitschaft, Prinzipientreue zu würdigen, auch wenn sie – wirklich oder scheinbar zunächst einmal – die „Ökumene“ behindert. Das betrifft das je verschiedene Agieren der Patriarchen von Konstantinopel und von Moskau:
„[Es] wurde außerdem dargestellt, daß Patriarch Bartholomäus von Konstantinopel als ‚Ökumenist‘, so würden wir sagen, zu gewissen Zugeständnissen an die römische Seite bereit wäre. Weniger offen zeigt sich da jedoch Patriarch Kyrill von Moskau. Man mag dessen Haltung einerseits bedauern. Andererseits sollte man Prinzipientreue in einem Zeitalter hochschätzen, wo alles um einer falschen Einheit willen zur Disposition gestellt wird und die Liebe (oder das, was man so nennt) nicht mehr an den wahren Glauben gebunden ist, von dem sie zwar unterschieden werden soll, aber niemals getrennt werden darf. Letztlich sind Menschen, die sich nicht verbiegen lassen, sondern Mut und Zivilcourage zeigen, eher bereit, mit allen Konsequenzen die Wahrheit anzunehmen, wenn sie sie nur einmal klar erkannt haben“ (176).
„Ökumenisch“ gesinnte Repräsentanten ihrer Konfession sind bekanntlich oft relativistisch und denken nur in politischen oder diplomatischen Kategorien. (Auch dort spricht man von freimaurerischer Infiltration.)
Dr. Barth behält das Ziel im Auge, das nur die völlige Einheit der Christen sein kann:
„Rückkehrökumene“
Dozent Barth vertritt selbstverständlich die Notwendigkeit der sogenannten „Rückkehrökumene“. Es kann keinen anderen Weg zur Wiedervereinigung der Christen geben. Barth beruft sich auf Papst Leo XIII.:
„Papst Leo XIII. betonte in der […] Enzyklika ‚Praeclara gratulationis‘ mit deutlichen Worten die absolute Notwendigkeit einer Rückkehr der Orientalen und der Byzantiner in die Gemeinschaft der Katholischen Kirche unter der Führung Roms und sprach nicht etwa von der gemeinsamen Suche im Dialog nach neuen Formen einer noch erst zu verwirklichenden Gemeinschaft: ‚Die Sehnsucht Unseres Verlangens nötigt Uns zu der freudigen Hoffnung, daß die Zeit nicht mehr ferne sei, wo die orientalischen Kirchen (Ecclesiae orientales), die berühmt sind wegen des Glaubens ihrer Vorväter und ihres ehemaligen Ruhmes, wieder dorthin zurückkehren, von wo sie sich getrennt haben […]. Mögen sie aber auf die Anfänge zurückschauen; mögen sie darauf achten, was ihre Vorfahren gedacht und geglaubt haben […]‘ Und unmittelbar anschließend erwähnte Leo XIII., daß mit Anacletus, Evaristus, Anicetus, Eleutherius, Zosimus und Agatho selbst Orientalen auf dem Stuhle Petri gesessen hatten, daß gerade Photios in seiner Angelegenheit an den Stuhl Petri appelliert hatte und daß später auf den großen Ökumenischen Konzilien von Lyon und Florenz auch von den Griechen der päpstliche Primat anerkannt worden war“ (197).
Barth weist den Mythos des „Ehrenprimats“ des römischen Bischofs des ersten Jahrtausends zurück (208f).
Nein zu Sophistereien und Schalmeienklängen im Gefolge des II. Vaticanums
Sehr wichtig sind die Barthschen Einwände gegen das moderne Konzept der „versöhnten Verschiedenheit“, eine der vielen Sophistereien der nachkonziliaren „offiziellen“ Theologie, die so viel Unheil anrichteten. Barth kritisiert die Ungenauigkeiten im Lehramt von Johannes Paul II. (Ut unum sint, 213).
Dr. Barth muß um der Wahrheit willen auch an der Theologischen Prinzipienlehre von Benedikt XVI. Kritik üben. Joseph Ratzinger schlug dort einen mehr oder weniger faulen Kompromiß zwischen der Katholischen Kirche und der Byzantinisch-schismatischen Orthodoxie vor.
Man kann das als eine der Schlüsselaussagen des ganzen Buches betrachten:
„Ratzingers eigene, auf den ersten Blick schalmeienhaft wohlklingende Worte lassen bei näherem Nachdenken und sauberer Analyse seines Vorschlags mehrere Pferdefüße erkennen. Denn zum einen haben wir gesehen, daß die wesentlichen Elemente des Lehr- und Jurisdiktionsprimates des Bischofs von Rom im 1. Jahrtausend bereits allgemein anerkannt waren. Außerdem fragt man sich, was aus den nach 1054 gewordenen Dogmen werden soll: Sie hat die Katholische Kirche zweifellos nicht als eine Möglichkeit unter anderen theologischen Positionen definiert, sondern um damit unter der Assistenz des Heiligen Geistes der gesamten christgläubigen Welt klarzumachen, welche für alle verbindlichen Einzellehren die Botschaft Jesu enthält. Wie soll sie da heute verkünden, daß sich Menschen zu seiner einen Kirche gehörig bezeichnen dürfen, die diese mit höchster Ernsthaftigkeit und höchster Autorität verkündeten Dogmen zumindest formaliter, teilweise aber sogar materialiter ablehnen, wie wir ja auch schon dokumentiert haben und noch weiter ausführen werden? Selbst wenn sie bereit wären, die späteren katholischen Dogmen nicht als häretisch zu denunzieren, wovon sie noch weit entfernt sind, würde ein solcher Lösungsansatz nicht wirklich der überlieferten katholischen Lehre entsprechen“ (215).
Barth bezeichnet das Angebot von Patriarch Athenagoras an Paul VI., worauf dann Benedikt XVI. aufbaute, als „inakzeptabel“.
Ratzinger schätzte die Interessenslage der von Rom getrennten Kirchenführer zudem falsch ein:
„[Ratzinger] hätte vielmehr erkennen und zugeben sollen, daß es den östlichen Würdenträgern überhaupt gar nicht darum geht, den Zustand von vor 1000, soweit er historisch überhaupt sicher greifbar ist, wiederherzustellen, sondern daß sie auf keinen Fall, auch nicht um der Einheit willen, bereit sind, sich ihre vermeintlichen Rechte beschneiden zu lassen und sich einer höheren, von Christus selbst gewollten und eingesetzten Autorität unterzuordnen“ (219).
Barth stellt dann fest, daß die orthodoxen Hierarchen auf römische „Ökumene“-Vorstöße zurückhaltend bis kühl reagieren.
Die betreffenden päpstlichen Dokumente „sind gekennzeichnet von immer wieder auftretenden Ungereimtheiten bis hin zu direkten Widersprüchen; das, was die Päpste wirklich meinen und wollen, bleibt an vielen entscheidenden Passagen in der Schwebe“ (220). –
Nach Barth hat die von Christus gewollte und eingesetzte päpstliche Autorität mit Franziskus „jämmerlich versagt“. Das „mag uns einstweilen über die mangelnde Unterordnung der Orientalen hinwegtrösten, steht aber auf einem anderen Blatt“ (219).
Ein zentrales Thema sind natürlich die katholischen Ostkirchen (die durch das Treffen von Papst Leo XIV. mit einigen ihrer Amtsträger kurz nach seiner Wahl wieder ins Bewußtsein der Gläubigen geraten sind):
Stolperstein Unierte
Vehement und völlig zu Recht geißelt Barth den „Geist des falschen Ökumenismus zu Lasten der romtreuen Katholiken des griechischen Ritus“ (221).
Obwohl Rom in dem „erschütternden Abkommen“ von Balamand 1993 (54) die Unierten praktisch an die Schismatiker verkauft hat (damals war die russische Orthodoxie im Gefolge der fatalen „Ostpolitik“ noch ein Lieblingsgesprächspartner der vatikanischen Bürokratie), nützt das dem „Dialog“ offenbar nichts.
Man kann sagen, daß es nicht richtig läuft mit der katholisch-orthodoxen „Ökumene“. –
Äußerst interessant sind die besonders auch die Unierten betreffenden Aussagen Barths zum Thema Zölibat in West und Ost (und seine Zurückweisung einer Pro-Zölibats-Extremposition, 289), worauf wir hier nicht näher eingehen können (siehe dazu im Resümee).
Resümee
Die Frage des Untertitels: „Wo wurde die apostolische Tradition treuer bewahrt?“ wird eher implizit beantwortet: Klar ist, daß die „Orthodoxie“ eigentlich eine verhältnismäßig junge Erfindung ist, nämlich durch das Schisma von 1054 und dann durch die desaströse Sabotage der Einheit im Gefolge des Florentinums 1439. Was im getrennten Osten gut und richtig ist, auch die Meßliturgien, ist selbstverständlich Erbe der einen, ungeteilten Katholischen Kirche. Der getrennte Osten entwickelte dann seine oft in Gegnerschaft zu Rom stehenden Doktrinen. –
Die schändliche Erklärung von Balamand, von Dr. Barth mehrfach harsch kritisiert (58ff), verriet die hl. Unionen zugunsten des Schismas. Der Rezensent fände es wichtig, daß der Papst das abrogieren und einen Akt der Versöhnung mit den unierten Katholiken setzen muß. Dann muß er freilich alle getrennten Christen in die volle Einheit rufen. –
Zum Thema Zölibat zieht Dr. Barth auch den hervorragenden Aufsatz „Ein Kirchenhistoriker erzählt Zölibats-Geschichte(n). Ausgewählte Thesen Hubert Wolfs im Faktencheck“ des Wiener Franziskaners Pater Dr. Dr. habil. Dominikus Kraschl heran (295). Da Pater Kraschl nicht nur im Zusammenhang mit dem Priesterzölibat eine wichtige Stimme für unsere Zeit ist, sei das extra herausgestellt.
Erwähnt werden soll auch, daß Dr. Barth verdienstvollerweise die Bedeutung der Botschaft von Fatima (195, 290ff u. a.) für die Einheit der Christen ausgiebig würdigt. –
Großartig dargestellt ist auch die Lehre vom Fegfeuer und wie sie im getrennten Osten verstanden wird (333ff). –
Kritisch wird man einige Abschweifungen, sehr wenige Verschreibungen, minimale Irrtümer (die ohne Bedeutung für den Ductus des Buches sind) und problematische Formulierungen betrachten können: Papst Alexander VI. etwa sei persönlich „fromm“ gewesen (158). Angesichts des Lebenswandels dieses Papstes wäre eine nähere Worterklärung durchaus angebracht gewesen. Der verdienstvolle Aktivist für verfolgte Christen und Gelehrte DDr. Thomas Schirrmacher wird ohne weiteres als „anglikanischer Bischof“ bezeichnet, wo doch gerade einem traditionellen Katholiken die Ungültigkeit der anglikanischen Weihen nach Apostolicae curae (1896) bekannt sein muß (168). –
Dr. Barth hat mit dieser ungeheuer materialreichen Publikation einen sehr wichtigen Beitrag zu einem ernsthaften „ökumenischen Dialog“, wenn man diese Formulierung schon verwenden will, geleistet. Natürlich muß es letztlich um die Wiedervereinigung der getrennten Christen unter dem legitimen Oberhaupt gehen. Barth wendet sich gegen jeden Relativismus und jede Tendenz zur Verwässerung. Der Rezensent kann nachvollziehen, daß Barth gläubige und opferbereite Orthodoxe und Altorientalen auch dann den Lauen und den Protagonisten des „ökumenistischen Einheitsbreis“ (420) vorzieht, wenn sie sich antikatholisch positionieren.
Sehr gut faßt Barth zusammen:
„Man muß hier immer wieder den Hl. Geist um die rechte Erleuchtung der Irrenden anflehen, aber nicht minder darum bitten, daß es uns Katholiken selbst gelingen möge, ihnen zwar mit Klarheit, aber auch mit Klugheit und in Geduld und Demut die Wahrheit nahezubringen“ (421). –
Daß Dr. Barth keinen billigen Ökumenismus propagiert, gleichzeitig aber auch den getrennten Christen Wertschätzung entgegenbringt und die Katastrophen des menschlichen Elements der Kirche im Bergoglio-Pontifikat nicht verschweigt, verrät Lauterkeit und strenge Objektivität. Für alle diese Leistungen hat er sich Dank und Anerkennung verdient – auch seitens der Orthodoxen, die sich das genau anschauen sollten.
Heinz-Lothar Barth, Christen in Ost und West – Wo wurde die apostolische Tradition treuer bewahrt?, Sarto, Bobingen, 2025, 422 S.
*Wolfram Schrems, Wien, Mag. theol., Mag. phil., Katechist, Pro-Lifer, verfügt über einige Erfahrung mit den Christen des Ostens.
Zum Streit um die Epiklese: In dem Buch „Das Hl. Meßopfer“ von Pfarrer Dr. K. Josef Merk von 1921 heißt es dazu auf Seite 188: „Die ganze letzte Gestaltung [der Konsekrationsworte] ist in der Weise von sich gegangen, daß unter Zugrundelegung des vorhandenen Konsekrationstextes und unter Herbeiziehung der evangelischen Berichte in der Wiedergabe einer Handschrift, welche „et aeternie“ bereits im fortlaufenden Text enthielt, seine heutige Form durch Angleichung unter sich und durch Anpassungen und Einschaltungen geschaffen worden ist, wobei die Unterdrückung der Epiklese (= Herabrufung des Hl. Geistes), welche die Lehre von der alleinigen Wandlungskraft der Worte „das ist mein Leib, das ist der Kelch meines Blutes“) in ihrem Werte bedrohte, die Einfügung von „mysterium fidei“ hervorrief.(…)
Fortsetzung der Anamnese (Die) ältesten Liturgien zeigen noch deutlich die hier gestandene Bitte um die Sendung des Hl. Geistes. Da sich dieselbe fast allgemein zur Epiklese, d. h. zur Bitte um Herabkunft des hl. Geistes zwecks Mitwirkung desselben zur vollen Wesensverwandlung weiterentwickelte, also die rein geschichtliche Notiz von der Geistessendung verschwand, so wurde auf römischem Boden dieselbe in die heutige Form umgeändert. Es geschah dies, um jeden Irrtum in der Auslegung dieser Stelle vorzubeugen und jene Ausprägung derselben, welche sich anderenorts erhalten hatte, zu verhindern, nämlich daß das Mitwirken des hl. Geistes zum Zustandekommen der Verwandlung notwendig sei. Die Unterdrückung der Epiklese an dieser Stelle ließ andererseits die Worte „mysterium fidei“ (= Geheimnis des Glaubens) im Konsekrationstext entstehen. So wird nun gebetet statt um Herabkunft des hl. Geistes auf die Gaben um Emportragen derselben zu Gott durch Engelshand.“