Die bergoglianische Bischofsschmiede in den USA

Kardinal Blase Cupich und das Erzbistum Chicago


Der ernannte Erzbischof von Omaha, Msgr. Michael McGovern, im Juli 2020 bei seiner Bischofsweihe, als die Kirchenführung von Chicago meinte, es könne nur mehr ein Leben mit Gesichtsmaske geben. Die Weihe spendete Kardinal Blase Cupich.
Der ernannte Erzbischof von Omaha, Msgr. Michael McGovern, im Juli 2020 bei seiner Bischofsweihe, als die Kirchenführung von Chicago meinte, es könne nur mehr ein Leben mit Gesichtsmaske geben. Die Weihe spendete Kardinal Blase Cupich.

Inner­halb kur­zer Zeit wur­de der drit­te Weih­bi­schof von Chi­ca­go zum Erz­bi­schof eines Erz­bis­tums beför­dert. Chi­ca­go erweist sich damit als berg­o­glia­ni­sche Kader­schmie­de. Der von Fran­zis­kus seit sei­ner Wahl ange­streb­te Umbau des US-Epi­sko­pats hat sei­ne Zen­tra­le am Lake Michigan.

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Der US-Epi­sko­pat war in den 70er und 80er Jah­ren sehr libe­ral. Durch das lan­ge Dop­pel-Pon­ti­fi­kat von Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI., vor allem letz­te­rem, gelang es, die Mehr­heits­ver­hält­nis­se der Bischofs­kon­fe­renz von libe­ral auf kon­ser­va­tiv zu ver­än­dern. Fran­zis­kus arbei­tet dar­an, die­se Ände­rung wie­der rück­gän­gig zu machen. Der wich­tig­ste Schritt dabei war die Ernen­nung von Bla­se Cupich am 20. Sep­tem­ber 2014 zum Erz­bi­schof von Chi­ca­go, dem größ­ten und bedeu­tend­sten Bischofs­sitz in den USA.

Cupich folg­te in allen umstrit­te­nen Punk­ten dem regie­ren­den Papst aus Argen­ti­ni­en, ob es um Amo­ris lae­ti­tia oder Fidu­cia sup­pli­cans geht, um die Homo-För­de­rung oder die poli­ti­sche Nähe zu den US-Demo­kra­ten. Auch gegen die Tra­di­ti­on kämpft Cupich mit Tra­di­tio­nis cus­to­des zur Hand wie Fran­zis­kus: Ein Teil der Tra­di­ti­on darf fort­be­stehen, wäh­rend ande­re Tei­le zer­schla­gen werden.

Cupich gilt als Pro­to­typ berg­o­glia­ni­scher Bischofs­er­nen­nun­gen. Alain Pron­kin schrieb dazu vor neun Jah­ren in Le Jour­nal de Mon­tré­al: Fran­zis­kus ist auf der Suche „nach den pro­gres­siv­sten Kan­di­da­ten“. In Chi­ca­go scheint er dank Kar­di­nal Cupich aus­rei­chend fün­dig zu werden.

Seit sei­ner Ernenung zum Erz­bi­schof grup­piert Msgr. Cupich, der kurz nach sei­ner Ankunft in Chi­ca­go von Fran­zis­kus auch zum Kar­di­nal kre­iert wur­de, eine gan­ze Schar von Kle­ri­kern glei­cher Ori­en­tie­rung um sich. Das Erz­bis­tum Chi­ca­go hat­te vor kur­zem noch acht Weih­bi­schö­fe. Die­se erstaun­lich hohe Zahl erklärt sich nur, wenn man weiß, daß die­ses Amt als Sprung­brett für eine höhe­re Kar­rie­re gedacht ist. Zuerst wird die „Schu­le von Chi­ca­go“ durch­lau­fen und mit der Bischofs­wei­he die Vor­aus­set­zung für eine Beför­de­rung geschaf­fen. So wur­den inner­halb kur­zer Zeit gleich drei Weih­bi­schö­fe als Erz­bi­schö­fe an die Spit­ze eben­so vie­ler Erz­diö­ze­sen in den USA ernannt. Das zuletzt deut­lich ange­zo­ge­ne Tem­po scheint mit dem ange­schla­ge­nen Gesund­heits­zu­stand von Fran­zis­kus zusam­men­zu­hän­gen. Beför­de­run­gen, die heu­te mög­lich sind, könn­ten es mor­gen schon nicht mehr sein, sobald Fran­zis­kus aus dem Amt scheidet.

Nun weiß es also jeder: Kri­ti­sche Stim­men hat­ten schon vor eini­ger Zeit auf die per­so­nal­po­li­ti­sche Bedeu­tung von Chi­ca­go für die Berg­o­glia­ner hin­ge­wie­sen und waren dafür als Schwarz­se­her geta­delt wor­den. In einer schnel­len Fol­ge ernann­te Fran­zis­kus nun aber gleich drei Weih­bi­schö­fe zu Metro­po­li­ten, also Erz­bi­schö­fen mit eige­ner Kirchenprovinz.

  • Am 31. März ernann­te der Papst Bischof Micha­el McGo­vern aus Bel­le­ville, Illi­nois, zum Erz­bi­schof von Oma­ha im Staat Nebras­ka. Er tritt die Nach­fol­ge von Erz­bi­schof Geor­ge Lucas an, der im ver­gan­ge­nen Juni 75 Jah­re alt wur­de. Bischof McGo­vern, der 1994 in der Erz­diö­ze­se Chi­ca­go zum Prie­ster geweiht wur­de, war 2020 zum Bischof von Bel­le­ville ernannt worden.
  • Am 12. Febru­ar hat­te Fran­zis­kus Weih­bi­schof Robert Casey aus Chi­ca­go zum Erz­bi­schof von Cin­cin­na­ti beför­dert. Er wur­de wie McGo­vern 1994 in der Erz­diö­ze­se Chi­ca­go zum Prie­ster geweiht und 2018 zum Weih­bi­schof von Chi­ca­go ernannt.
  • Zuvor hat­te Fran­zis­kus bereits am 6. Novem­ber Weih­bi­schof Jef­frey Grob aus Chi­ca­go zum Erz­bi­schof von Mil­wau­kee ernannt. Bischof Grob wur­de 1992 in der Erz­diö­ze­se Chi­ca­go zum Prie­ster geweiht.

In der inzwi­schen elf­jäh­ri­gen Amts­zeit von Kar­di­nal Bla­se Cupich als Erz­bi­schof von Chi­ca­go wur­den von Fran­zis­kus ins­ge­samt elf Weih­bi­schö­fe für Chi­ca­go ernannt: drei im Jahr 2018, drei im Jahr 2020 und gan­ze fünf im Jahr 2024.

Drei von ihnen (dar­un­ter Erz­bi­schof Grob und der desi­gnier­te Erz­bi­schof Casey) lei­ten jetzt eige­ne Erz­bis­tü­mer. In den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren wur­den drei wei­te­re Prie­ster aus Chi­ca­go zu Bischö­fen ernannt.

Nimmt man noch die berg­o­glia­ni­schen Säu­be­run­gen dazu, die Bischö­fe, die Fran­zis­kus absetz­te wie Msgr. Strick­land, ist der Umbau der Kir­chen­lei­tung in den USA unübersehbar.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: arch​chi​ca​go​.org (Screen­shot)

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