Konservative Katholiken als postmodernes Versatzstück in der kirchlichen Landschaft

Wie die Diffamierung lehramtstreuer Katholiken salonfähig wird


ZdK-Chefin Irme Stetter-Karp stets am (falschen) "Puls der Zeit"
ZdK-Chefin Irme Stetter-Karp stets am (falschen) "Puls der Zeit"

Zwi­schen­ruf einer Katholikin

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Was katho­li­sche Lai­en und Prie­ster unlängst bei einer The­men­wo­che zum Erstar­ken der AfD im Mün­ste­ra­ner Kir­chen­por­tal Kir­che und Leben ver­öf­fent­licht haben, war laut Kir­chen­por­tal als Aus­ein­an­der­set­zung mit Rechts­po­pu­lis­mus und Rechts­extre­mis­mus gedacht, hat­te aber etwas von einer kon­zer­tier­ten Akti­on gegen „kon­ser­va­tiv abgren­zen­de Katho­li­ken“, bei der man sich durch­aus selbst popu­li­sti­scher Ver­ein­fa­chun­gen bediente. 

Da sprach z. B. auch eine, die sich sogar Prä­si­den­tin des sog. Zen­tral­ko­mi­tees der deut­schen Katho­li­ken nennt, als wäre sie demo­kra­tisch legi­ti­miert, für alle zu spre­chen, also auch für mich, was ich strikt von mir wei­se. Abge­se­hen davon ist sie als deutsch­syn­odal Beweg­te in Bät­zing­scher Manier sowie­so „anders katho­lisch“ als lehr­amtstreue Katholiken.

Besag­te Prä­si­den­tin also, Frau Irme Stet­ter-Karp, wähn­te sich im Inter­view wohl auf einer Sit­zung des sog. syn­oda­len Wegs und dif­fa­mier­te unge­niert „restau­ra­ti­ve Katho­li­ken als plum­pe Ver­ein­fa­cher und „Rechtskatholik:innen“, weil sie „Demo­kra­tie und Gewal­ten­tei­lung abwer­ten und Alt­her­ge­brach­tes zemen­tie­ren wür­den“. Selbst der Papst bekommt als inner­kirch­li­cher Demo­kra­tie­ab­wer­ter sein Fett ab, obwohl sei­ne indiet­ri­sti­sche Schub­la­de doch eigent­lich dicht neben der restau­ra­ti­ven liegt. Aber es wiegt eben schwer, daß er den Feh­ler macht, Frau Stet­ter-Karp nicht gebüh­rend wahr­zu­neh­men und nach Rom einzuladen. 

Franz-Josef Over­beck, Bischof von Essen, mach­te in „reli­gi­ös-reak­tio­nä­ren Bewe­gun­gen“ das „reli­giö­se Äqui­va­lent zur neu­en poli­ti­schen Rech­ten“ aus. Sie wür­den „ande­re reli­giö­se Deu­tun­gen als „Häre­si­en“ abqua­li­fi­zie­ren und sich im Besitz der einen abso­lu­ten Wahr­heit wähnen“. 

Der deutsch­syn­oda­le Bischof ver­sucht offen­bar, sich der lehr­amtstreu­en katho­li­schen Kri­ti­ker durch ihre Ver­schie­bung auf die gesell­schaft­lich und poli­tisch geäch­te­te Ebe­ne des Recht­po­pu­lis­mus zu ent­le­di­gen, damit sie end­gül­tig dis­kre­di­tiert sind, wenn sie ein deutsch­syn­oda­les Abdrif­ten von der abso­lu­ten und nicht rela­ti­vier­ba­ren Wahr­heit des Glau­bens und der Kir­chen­leh­re wei­ter­hin kri­ti­sie­ren wollen. 

Prak­ti­zie­rend und lehr­amts­treu sein wird als rechts­kom­pa­ti­ble Gefahr gese­hen, denn es sperrt sich gegen die Inklu­si­ons­phan­ta­sien in der Ander­skir­che der Deutsch­syn­oda­len. Prak­ti­zie­rend homo­se­xu­ell oder geschie­den wie­der­ver­hei­ra­tet und sexu­ell aktiv sein ist dage­gen noch nicht ein­mal mehr eine Sün­de und wird in der Ander­skir­che wie eine neue Mon­stranz vor­an­ge­tra­gen als Zeug­nis für den Sieg über eine men­schen­dis­kri­mi­nie­ren­de katho­li­sche Morallehre.

Der Theo­lo­ge und Phi­lo­soph Pater Elmar Sal­mann schließ­lich degra­dier­te kon­ser­va­ti­ve Katho­li­ken zum „post­mo­der­nen Ver­satz­stück in der Kir­chen­land­schaft“. Sei­ne eige­ne Bedeu­tungs­lo­sig­keit in einer sol­chen „Kir­chen­land­schaft“ reflek­tiert der Phi­lo­soph nicht. Und als katho­li­scher Theo­lo­ge und Prie­ster soll­te er eigent­lich erken­nen, daß genau die­ses „Ver­satz­stück in der kirch­li­chen Land­schaft“ ein neu­er Eck­stein sein wird, wenn die Kir­che den Offen­ba­rungs­eid lei­sten muß, weil sie im „frei­gie­bi­gen Umgang mit einer jeden Mei­nung, einem jeden Men­schen“, den Sal­mann gene­rös ein­for­dert, den wah­ren Glau­ben und die Wahr­heit der Offen­ba­rung zeit­gei­sti­gen Mei­nun­gen geop­fert hat. Von Rela­ti­vis­mus spricht Pater Sal­mann nicht, aber von einer „ange­wand­ten Rela­ti­vi­täts­theo­rie aller Din­ge“, weil ange­sichts des Unend­li­chen das End­li­che noch nicht „alles her­ge­ben“ müsse.

Zwi­schen reli­giö­ser Indif­fe­renz und inter­re­li­giö­ser Belie­big­keit hat sich der Mensch zuneh­mend sei­nem Gott als Schöp­fer und Erlö­ser in Jesus Chri­stus, sei­nem ein­ge­bo­re­nen Sohn, ent­frem­det. Die Rück­be­sin­nung auf die eine Wahr­heit der Offen­ba­rung, die gött­li­chen Gebo­te und auf Lehr­amt und Tra­di­ti­on ist die con­di­tio sine qua non kirch­li­cher Zukunft. Hier liegt die Ver­ant­wor­tung der Hir­ten und hier läge die Ver­ant­wor­tung des Hei­li­gen Vaters, unmiß­ver­ständ­lich für Klar­heit zu sorgen. 

Bild: Kir­che und Leben (Screen­shot)

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