Erzdiözese von San Francisco meldete Konkurs an

Die Schande und der Preis den die Kirche zu bezahlen hat


Die Erzbischöfe McGlucken und Quinn, die bis 1995 die Erzdiözese San Francisco leiteten, wirken bis heute negativ nach.
Die Erzbischöfe McGlucken und Quinn, die bis 1995 die Erzdiözese San Francisco leiteten, wirken bis heute negativ nach.

(Washing­ton) 2012 wur­de Msgr. Sal­va­to­re Cor­di­leo­ne, der dama­li­ge Bischof von Oak­land, von Papst Bene­dikt XVI. zum Erz­bi­schof von San Fran­cis­co ernannt, um in der Diö­ze­se an der Pazi­fik­kü­ste für Ord­nung zu sor­gen. Das ist Msgr. Cor­di­leo­ne, der sei­nen Namen zu Recht trägt, durch­aus gelun­gen, doch die Alt­la­sten konn­te er nicht „weg­zau­bern“. Sie zwin­gen ihn nun, wegen hoher Geld­for­de­run­gen von sexu­el­len Miß­brauchs­op­fern, den Kon­kurs sei­ner Diö­ze­se anzumelden

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Seit 2003 hat die Erz­diö­ze­se bereits mehr als 70 Mil­lio­nen Dol­lar an Miß­brauchs­op­fer gezahlt, meist in Form von Rechts­ver­glei­chen. Dafür muß­ten Ver­mö­gens­wer­te ver­kauft werden.

Gestern mel­de­te die Erz­diö­ze­se Kon­kurs an, da mehr als 500 Scha­dens­er­satz­kla­gen im Zusam­men­hang mit sexu­el­lem Miß­brauch von Kin­dern durch Kle­ri­ker anhän­gig sind. Es ist nicht gesagt, wie vie­le davon vor Gericht stand­hal­ten wer­den oder nur sol­che von Tritt­brett­fah­rern sind. Tat­sa­che ist jedoch, daß sich dar­un­ter ech­te Opfer von Miß­brauchs­fäl­len befin­den, die Anspruch auf Ent­schä­di­gung haben. Die von US-Gerich­ten Opfern zuge­spro­che­nen Sum­men sind teils so hoch, daß der Ruin der Erz­diö­ze­se garan­tiert ist.

Mit dem Insol­venz­an­trag nach Chap­ter 11 wer­den alle Kla­gen gegen die Erz­diö­ze­se gestoppt, wäh­rend sie einen Sanie­rungs­plan zu ent­wickeln hat, der sich auf Ver­mö­gens­wer­te und Ver­si­che­rungs­schutz stützt, die zur Bei­le­gung von Ansprü­chen von Miss­brauchs­op­fern ver­wen­det wer­den sollen.

Die­se Vor­ge­hens­wei­se ist vom gel­ten­den Recht vor­ge­se­hen, um sicher­zu­stel­len, daß den Ange­stell­ten, in die­sem Fall der Erz­diö­ze­se, wei­ter­hin ihre Löh­ne gezahlt wer­den kön­nen. Aus dem Sanie­rungs­plan wer­den gemäß einer Rei­hung die For­de­run­gen getilgt.

So wie San Fran­cis­co als Hoch­burg der Homo-Bewe­gung bekannt wur­de, leg­te sich das Erz­bis­tum, zunächst in inner­kirch­lich ein­schlä­gi­gen Krei­sen, dann auch öffent­lich den Ruf einer ultra­pro­gres­si­ven homo­phi­len Diö­ze­se zu. Ver­ant­wort­lich dafür waren zwei Bischö­fe, die zusam­men 35 Jah­re lang die Geschicke der Erz­diö­ze­se in ihren Hän­den hiel­ten: Msgr. Joseph McGucken (1962–1977) und John R. Quinn (1977–1995).

1995 setz­te die Wen­de ein, doch Alt­la­sten blie­ben. Die Besei­ti­gung der Miß­brauchs­schan­de ver­langt ent­schie­de­nes Han­deln, eine Erneue­rung des Prie­ster­stan­des und vor allem (allein schon bio­lo­gisch) viel Zeit.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wikicommons/​Archidiocese San Fran­cis­co (Screen­shot)

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