Von einer Katholikin
„Unbelastet von allen Vorurteilen, ist die katholische Jugend von heute bereit, traditioneller als ihre Eltern und Großeltern zu sein.“
Henrique de Portugal sprach im Interview mit Paix liturgique France von seinen Erfahrungen auf dem am 6. August zu Ende gegangenen Weltjugendtag in Portugal. Es habe sich gezeigt, daß bei der Jugend der katholische Glaube lebe und es auch eine traditionsbewußte katholische Jugend gebe, die zwar in der Minderheit, aber sehr lebendig sei und ihrem Glauben traditionell und unverfälscht Ausdruck verleihen möchte, „bereit, traditioneller als ihre Eltern und Großeltern zu sein“.
Wenn auch in der öffentlichen medialen Berichterstattung der Schwerpunkt auf dem internationalen Jugendtreffen und seinem Festivalcharakter gelegen habe, so habe man vor Ort doch gemerkt, daß Gebet und Sakramente für die Jugendlichen eine wichtige Rolle spielen. Es gab durchaus ganz besondere Andachtsangebote, so zur Verehrung von Reliquien des heiligen Thomas von Aquin und der heiligen Thérèse de Lisieux. Und genau diese ganz traditionellen Andachtsformen hätten die Jugend angezogen.
Draußen vor der Tür blühte die überlieferte Messe
Doch während Papst Franziskus die Jugend in Fatima darauf einschwor, daß die Kirche als Haus ohne Türen für alle, alle, alle offenstünde, hatte man diejenigen, welche sich der überlieferten Messe verbunden fühlen, sich selbst überlassen. Traditionis custodes läßt grüßen. Dem Eigenengagement insbesondere der Foederatio Internationalis „Juventutem“, die bei Weltjugendtagen die Teilnahme an der überlieferten Liturgie organisiert, ist es zu verdanken, daß ein eigener Meß- und Pilgerort eingerichtet werden konnte. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht zu erreichen, aber trotz allem stark besucht. Es gab Katechesen, Messen, Anbetung und viele Beichten. Priester und Gemeinschaften der Tradition, die mit Jugendlichen unterwegs waren, hatten die offiziellen Organisatoren in die einzige in Lissabon für die alte Messe zugelassene Kirche verwiesen. Und auch dort blühte die Tradition. Beim einzigen Pontifikalamt im überlieferten Ritus, zelebriert von Mgr. Aillet, Bischof von Bayonne, konnte die Kirche die Menge der jugendlichen Pilger nicht fassen. Täglich feierten Priester verschiedener Pilgergruppen bis zu sieben Messen. Und in einigen Kirchen der Stadt ließen die Pfarrer Privatmessen zu.
Wer die alte Messe suchte, konnte sie finden. Wer sie nicht kannte und auf sie stieß, konnte sie für sich entdecken und jenseits der Großveranstaltungen mit zweifelhaften Hostienschalen aus Plastik, dem ausgesetzten Allerheiligsten in Transportkisten und Tanz- oder Gymnastikeinlagen bei Gottesdiensten u. a. eine Ahnung bekommen, welchen Wert die Stille für die Sakralität der Liturgie hat, und erfahren, wie man die heilige Kommunion in Demut kniend und in den Mund empfängt. Für manche war es auch eine Heimkehr: eine „Rückkehr nach Hause“, wie ein afrikanischer Priester von Paix liturgique zitiert wird.
Die Jugend auf der Suche nach der Wahrheit
Eines hat der Weltjugendtag gezeigt: Die Zukunft der katholischen Kirche ist in ihrer internationalen Jugend gar nicht so lehramtsfremd, progressiv und regenbogenfarbig, wie man uns v. a. in Deutschland oft glauben machen will. Und es wird immer wieder deutlich, daß die überlieferte Liturgie Papst Franziskus ein Dorn im Auge ist, weil sich die ihr verbundenen Katholiken der feindlichen Übernahme der Kirche durch progressive Zeit-Geister widersetzen und weil sie eine unübersehbare missionarische Dimension hat. Es ist der liturgische Schatz der überlieferten Messe, nach dem sich auch gerade so viele junge Menschen sehnen, wie es nicht zuletzt die überwältigende Pfingstwallfahrt der Tradition von Paris nach Chartres wieder gezeigt hatte.
Bild: Paix liturgique
Ich bin erstaunt über die Worte von Papst Franziskus, daß er Reformen anstrebe, die „irreversibel“ sein sollen. Genau das haben alle seine Vorgänger auch angestrebt. Das beabsichtigte auch Papst Paul V., als er die Bulle „Quo primum“ schrieb. Dieser wollte nicht nur mit seiner Bulle persönlich irreversibel sein, sondern er wollte die tridentinische Liturgie auch als das Maß der Gottesverehrung für alle Zeiten festschreiben. Das Unbegreifliche ist, dass Bergoglio auch mit falschen Lehren beansprucht „irreversibel“ zu sein, aber diejenigen, welche die traditionellen Lehren der Vorgänger achten, als starrköpfig bezeichnet. Soviel zur Zweideutigkeit.
Freue mich, daß viele Jugendliche die
Traditionelle Hl. Messe besuchten.
Leider bemängle ich sehr, dass nach dem II. Vatikanischen Konzil,
der Volksaltar seinen Einzug erhalten hat.
Es war die größte Fehlentscheidung, sowie die anderen folgten.
Man betet doch den Herrn an und nicht das Volk!
Ich bitte die tradionsbewusste katholischen Jugend
treu den Weg zu gehen und nicht den
vergänglichen Zeitgeist nach zu laufen.
Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden sich erfüllen.
Man findet bei 2. Petrus 1 – 21 und folgende,
interessante Stellen.
Es betrifft auch das heutige Petrusamt?
Wo wir wieder bei Gott sind, der wie angekündigt handelt. Jugendliche, die ihre Unschuld erhalten haben und auch moralisch rein sind, werden mit Weisheit und Einsicht gesegnet, während ihre Altergenossen immer weiter abdriften. Man kann die neue Generation, sofern genügend unschuldig, nicht mehr bevormunden. Sie wissen, was richtig ist und sie suchen es sich aus. Und sie nehmen das Gebet als Kommunikation in zwei Richtungen war. Nicht nur sie beten, sondern es kommt etwas zurück. Die Revolution ist, sie suchen Gott. Alle anderen flüchten vor Gott. Viele sind nur auf dem Weltjugendtag, weil Gott nicht so offensichtlich ist, daß es sie abschrecken würde.
Hier kommt das alte bevormundende Modell der katholischen Kirche an sein Ende. Es reicht bei weitem nicht aus für eine Generation, die im Innern weiss, es gibt mehr. Mehr als dieser zurückhaltende Ritus, mehr als langweilige Predigten, mehr als den sich in Unbestimmtheit bewegenden Priester, mehr als ein Lehramt, dem nicht die Landung aus dem metaphysischen in der Realwelt gelingt.
Es gibt junge Menschen, die in Güte über die Fehlbarkeit der Kirche hinwegschauen. In diesen handelt Gott.