Paix liturgique über die Tradition auf dem Weltjugendtag

Katholische Jugend traditioneller als ihre Eltern und Großeltern


Heilige Messe im überlieferten Ritus im Zuge des Weltjugendtags 2023 in Lissabon
Heilige Messe im überlieferten Ritus im Zuge des Weltjugendtags 2023 in Lissabon

Von einer Katholikin

Anzei­ge

„Unbe­la­stet von allen Vor­ur­tei­len, ist die katho­li­sche Jugend von heu­te bereit, tra­di­tio­nel­ler als ihre Eltern und Groß­el­tern zu sein.“

Hen­ri­que de Por­tu­gal sprach im Inter­view mit Paix lit­ur­gi­que France von sei­nen Erfah­run­gen auf dem am 6. August zu Ende gegan­ge­nen Welt­ju­gend­tag in Por­tu­gal. Es habe sich gezeigt, daß bei der Jugend der katho­li­sche Glau­be lebe und es auch eine tra­di­ti­ons­be­wuß­te katho­li­sche Jugend gebe, die zwar in der Min­der­heit, aber sehr leben­dig sei und ihrem Glau­ben tra­di­tio­nell und unver­fälscht Aus­druck ver­lei­hen möch­te, „bereit, tra­di­tio­nel­ler als ihre Eltern und Groß­el­tern zu sein“.

Wenn auch in der öffent­li­chen media­len Bericht­erstat­tung der Schwer­punkt auf dem inter­na­tio­na­len Jugend­tref­fen und sei­nem Festi­val­cha­rak­ter gele­gen habe, so habe man vor Ort doch gemerkt, daß Gebet und Sakra­men­te für die Jugend­li­chen eine wich­ti­ge Rol­le spie­len. Es gab durch­aus ganz beson­de­re Andachts­an­ge­bo­te, so zur Ver­eh­rung von Reli­qui­en des hei­li­gen Tho­mas von Aquin und der hei­li­gen Thé­rè­se de Lisieux. Und genau die­se ganz tra­di­tio­nel­len Andachts­for­men hät­ten die Jugend angezogen.

Draußen vor der Tür blühte die überlieferte Messe

Doch wäh­rend Papst Fran­zis­kus die Jugend in Fati­ma dar­auf ein­schwor, daß die Kir­che als Haus ohne Türen für alle, alle, alle offen­stün­de, hat­te man die­je­ni­gen, wel­che sich der über­lie­fer­ten Mes­se ver­bun­den füh­len, sich selbst über­las­sen. Tra­di­tio­nis cus­to­des läßt grü­ßen. Dem Eige­n­en­ga­ge­ment ins­be­son­de­re der Foe­de­ra­tio Inter­na­tio­na­lis „Juven­tu­tem“, die bei Welt­ju­gend­ta­gen die Teil­nah­me an der über­lie­fer­ten Lit­ur­gie orga­ni­siert, ist es zu ver­dan­ken, daß ein eige­ner Meß- und Pil­ger­ort ein­ge­rich­tet wer­den konn­te. Mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln schlecht zu errei­chen, aber trotz allem stark besucht. Es gab Kate­che­sen, Mes­sen, Anbe­tung und vie­le Beich­ten. Prie­ster und Gemein­schaf­ten der Tra­di­ti­on, die mit Jugend­li­chen unter­wegs waren, hat­ten die offi­zi­el­len Orga­ni­sa­to­ren in die ein­zi­ge in Lis­sa­bon für die alte Mes­se zuge­las­se­ne Kir­che ver­wie­sen. Und auch dort blüh­te die Tra­di­ti­on. Beim ein­zi­gen Pon­ti­fi­kal­amt im über­lie­fer­ten Ritus, zele­briert von Mgr. Ail­let, Bischof von Bayon­ne, konn­te die Kir­che die Men­ge der jugend­li­chen Pil­ger nicht fas­sen. Täg­lich fei­er­ten Prie­ster ver­schie­de­ner Pil­ger­grup­pen bis zu sie­ben Mes­sen. Und in eini­gen Kir­chen der Stadt lie­ßen die Pfar­rer Pri­vat­mes­sen zu.

Wer die alte Mes­se such­te, konn­te sie fin­den. Wer sie nicht kann­te und auf sie stieß, konn­te sie für sich ent­decken und jen­seits der Groß­ver­an­stal­tun­gen mit zwei­fel­haf­ten Hosti­en­scha­len aus Pla­stik, dem aus­ge­setz­ten Aller­hei­lig­sten in Trans­port­ki­sten und Tanz- oder Gym­na­stik­ein­la­gen bei Got­tes­dien­sten u. a. eine Ahnung bekom­men, wel­chen Wert die Stil­le für die Sakra­li­tät der Lit­ur­gie hat, und erfah­ren, wie man die hei­li­ge Kom­mu­ni­on in Demut kniend und in den Mund emp­fängt. Für man­che war es auch eine Heim­kehr: eine „Rück­kehr nach Hau­se“, wie ein afri­ka­ni­scher Prie­ster von Paix lit­ur­gi­que zitiert wird.

Die Jugend auf der Suche nach der Wahrheit

Eines hat der Welt­ju­gend­tag gezeigt: Die Zukunft der katho­li­schen Kir­che ist in ihrer inter­na­tio­na­len Jugend gar nicht so lehr­amts­fremd, pro­gres­siv und regen­bo­gen­far­big, wie man uns v. a. in Deutsch­land oft glau­ben machen will. Und es wird immer wie­der deut­lich, daß die über­lie­fer­te Lit­ur­gie Papst Fran­zis­kus ein Dorn im Auge ist, weil sich die ihr ver­bun­de­nen Katho­li­ken der feind­li­chen Über­nah­me der Kir­che durch pro­gres­si­ve Zeit-Gei­ster wider­set­zen und weil sie eine unüber­seh­ba­re mis­sio­na­ri­sche Dimen­si­on hat. Es ist der lit­ur­gi­sche Schatz der über­lie­fer­ten Mes­se, nach dem sich auch gera­de so vie­le jun­ge Men­schen seh­nen, wie es nicht zuletzt die über­wäl­ti­gen­de Pfingst­wall­fahrt der Tra­di­ti­on von Paris nach Char­tres wie­der gezeigt hatte.

Bild: Paix liturgique

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!