(Paris) Seit dem Inkrafttreten von Traditionis custodes finden in Paris vor dem Ordinariat der Erzdiözese wöchentlich Gebetswachen für die Rücknahme des Motu proprio statt – inzwischen bereits die 93.
Für die traditionsverbundenen „Wächter“, die sich jede Woche abwechselnd auf die Straße stellen, ist die Lex orandi untrennbar mit der Lex credendi verbunden. In diesem Zusammenhang wird an eine Erhebung erinnert, über die 2019 LifeSite berichtete und interessante Einblicke bietet.
Die Ergebnisse einer Umfrage bestätigten, daß sich die Überzeugungen der Katholiken, die den überlieferten Ritus besuchen, von jenen, die den Novus Ordo Missae besuchen, eklatant unterscheiden. Die zahlreichen nicht praktizierenden Katholiken wurden nicht erfaßt.
Die Untersuchung ergab: Nur zwei Prozent der Traditionalisten befürworten Empfängnisverhütung, verglichen mit 89 Prozent der Katholiken, die den Novus Ordo besuchen.
Nur ein Prozent der Katholiken, die an der überlieferten Messe teilnehmen, befürworten Abtreibung, verglichen mit 51 Prozent der NOM-Katholiken.
99 Prozent der tridentinischen Katholiken gehen jeden Sonntag zur heiligen Messe, verglichen mit nur 22 Prozent der befragten NOM-Meßbesucher.
Nur zwei Prozent der traditionsverbundenen Katholiken befürworten eine Homo-„Ehe“ gegenüber 67 Prozent der NOM-Katholiken.
Und schließlich, daß die durchschnittliche traditionelle katholische Familie mehr Kinder hat als NOM-Familien.
John-Henry Westen, der Chefredakteur von LifeSite, sieht in diesen Unterschieden den „wahren Grund, warum die liberalen Bischöfe versuchen, die lateinische Messe niederzuhalten“.
Die mit großer Ausdauer für den überlieferten Ritus eintretenden Teilnehmer an den Gebetswachen betonen mit Blick auf die bald bevorstehende 100. Gebetsvigil:
„Es ist offensichtlich, daß es einen Zusammenhang zwischen der Praxis der überlieferten Liturgie und der Weitergabe der katholischen Glaubenswahrheiten und der sich daraus ergebenden Moral- und Soziallehre an die Kinder gibt. Und wenn zwischen der Weitergabe des Glaubens und der überlieferten Liturgie ein Zusammenhang besteht, dann deshalb, weil die Achtung der Kontinuität zu deren Wesen gehört. Umgekehrt besteht zwangsläufig ein Zusammenhang zwischen dem liturgischen Bruch mit der großen römischen Tradition und dem Bruch in der Kenntnis der Wahrheiten, die die Kirche lehrt. Wir wiederholen immer wieder, daß unser Kampf für den traditionellen Gottesdienst in erster Linie ein Kampf für den katholischen Glauben ist. Aus diesem Grund bitten wir darum, uns die überlieferte Messe zurückzugeben, wann immer sie uns weggenommen wird. Wir bitten darum friedlich mit unseren Mittwochsrosenkränzen um 17 Uhr in Saint-Georges de La Villette und jeden Wochentag von Montag bis Freitag vor dem Büro der Diözesanverwaltung, 10 rue du Cloître-Notre-Dame, ab 13 Uhr bis 13.30 Uhr. Der sonntägliche Rosenkranz um 18 Uhr vor Notre-Dame du Travail wird im Juli und August unterbrochen.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL