Erzbischof setzt Institut du Bon Pasteur vor die Tür

Erzbistum Curitiba

Der Meßort des Instituts du Bon Pasteur im Erzbistum Curitiba. Das Bild zeigt P. Thiago in der Weihnachtszeit vor einem Jahr.
Der Meßort des Instituts du Bon Pasteur im Erzbistum Curitiba. Das Bild zeigt P. Thiago in der Weihnachtszeit vor einem Jahr.

(Bra­si­lia) Der Erz­bi­schof von Curi­ti­ba in Bra­si­li­en hat dem alt­ri­tu­el­len Insti­tut du Bon Pasteur (IBP) die Aus­übung des prie­ster­li­chen Dien­stes in sei­nem Erz­bis­tum unter­sagt. Die­se Art von Krea­ti­vi­tät dürf­te Papst Fran­zis­kus gefal­len. Die Gläu­bi­gen aber sind entsetzt.

Das Motu pro­prio Tra­di­tio­nis cus­to­des, das Papst Fran­zis­kus am 16. Juli pro­mul­gier­te, for­dert die Diö­ze­san­bi­schö­fe auf, den über­lie­fer­ten Ritus mas­siv ein­zu­schrän­ken. Mit Respon­sa ad Dubia der Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung, die eini­ge im Zusam­men­hang mit Tra­di­tio­nis cus­to­des auf­ge­tre­te­ne Fra­gen klä­ren soll­ten, wur­de die Repres­si­on noch ver­schärft. Eini­ge Diö­ze­san­bi­schö­fe fal­len bei der Umset­zung von Tra­di­tio­nis cus­to­des durch beson­de­re Radi­ka­li­tät auf und gehen über den Wort­laut des Motu pro­prio noch hinaus.

P. Thia­go Bonifá­cio IBP

In San­ta Mar­ta gibt es gegen inno­va­ti­ve Initia­ti­ven die­ser Art zur Aus­lö­schung des über­lie­fer­ten Ritus kei­ne Einwände.

Das Insti­tut du Bon Pasteur betreut im Erz­bis­tum Curi­ti­ba drei Meß­or­te: die Haus­ka­pel­le der eige­nen Nie­der­las­sung, die Klo­ster­kir­che der Schwe­stern des hei­li­gen Joseph von Cham­be­ry als Haupt­kir­che ihres Apo­sto­lats und eine Kapel­le der bra­si­lia­ni­schen Streit­kräf­te im Rah­men der Militärseelsorge.

Der Distrikts­obe­re des latein­ame­ri­ka­ni­schen Distrikts des Insti­tut du Bon Pasteur, Pater Dani­el Pin­hei­ro, ver­öf­fent­lich­te eine Mit­tei­lung, die auf der Face­book­sei­te von Mis­sa Triden­ti­na Curi­ti­ba ver­öf­fent­licht wurde:

Kom­mu­ni­qué des Distrikts­obe­ren von Latein­ame­ri­ka

1. Wir infor­mie­ren Sie über das Vor­lie­gen eines Dekrets Sei­ner Exzel­lenz Don José Antô­nio Per­uz­zo, Erz­bi­schof von Curi­ti­ba, das dem Hoch­wür­di­gen Pater Thia­go Bonifá­cio IBP die Aus­übung des prie­ster­li­chen Dien­stes auf dem Gebiet die­ser Erz­diö­ze­se unter­sagt. Wir hal­ten das Dekret im Sin­ne des kano­ni­schen Rechts und des Natur­rechts für ungül­tig und nich­tig. Es wur­de ein ent­spre­chen­der kano­ni­scher Rechts­be­helf zur Aus­set­zung des Dekrets eingelegt.

2. Wir ver­si­chern den Gläu­bi­gen unse­res Apo­sto­lats in Curi­ti­ba, daß sie vom Insti­tut du Bon Pasteur nicht im Stich gelas­sen wer­den.

Wir blei­ben in Treue zur katho­li­schen Kir­che, zum Hei­li­gen Vater und zur katho­li­schen Hier­ar­chie. Der gute Hir­te läßt sei­ne Scha­fe nicht im Stich.

P. Dani­el Pin­hei­ro, IBP
Distrikts­obe­rer des Distrikts Lateinamerika

Die Stel­lung­nah­me läßt erken­nen, daß das Insti­tut du Bon Pasteur nicht bereit ist, die ihnen anver­trau­ten Gläu­bi­gen auf­grund will­kür­li­cher Lau­nen eines Bischofs im Stich zu lassen.

2021 wur­den für das Insti­tut von Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke zwei Prie­ster und zwei Dia­ko­ne geweiht, je einer davon stammt aus Brasilien.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Facebook/​Missa Triden­ti­na Curi­ti­ba (Screen­shots)

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4 Kommentare

  1. Wer­den die Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten den Mut haben, den Weg EB Lefeb­v­res zu gehen? Man kann es ihnen und den von ihnen betreu­ten Gläu­bi­gen nur wünschen…

  2. Und die FSSPX schläft tief und fest. Auch sie von Gott ver­las­sen, wie die vor­mals und sanc­tam catho­li­cam eccle­si­am. Herr Gott, wo ist dei­ne Kir­che, denn im Vati­kan ist sie wohl nicht mehr.

    • Ja, das Schwei­gen – oder sagen wir, die vor­neh­me Zurück­hal­tung – der Pius­bru­der­schaft zu den Umtrie­ben Berg­o­gli­os ist wirk­lich erstaun­lich, wäh­rend sich hin­sicht­lich des Ritus‘ die Situa­ti­on der 1970er-Jah­re wie­der­holt und B. mitt­ler­wei­le ganz offen die Kir­che zer­stö­ren will…

  3. Jeder kann nur für sich ent­schei­den. In einer Gemein­schaft muß erst ein Kon­sens gefun­den wer­den, sonst explo­diert sie. Das funk­tio­niert nicht ein­mal am Stamm­tisch ohne weiteres.
    Wie schaut radi­ka­les Agie­ren dann aus, wenn in drei Jah­ren der Spuk Zeit­geist vor­bei wäre? Sind dann die Grä­ben auto­ma­tisch zuge­schüt­tet? Oder nur wei­te­re Brocken im Weg?

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