Sandinisten schließen die Universität der Erzdiözese Managua

Gleichschaltung der Hochschulausbildung durch das Ortega-Regime


Der sandinistische Diktator Daniel Ortega ließ die Katholische Universität der Unbefleckten Empfängnis der Erzdiözese Managua auflösen. Deren Gebäude, Vermögen und Unterlagen wurden vom Staat eingezogen.
Der sandinistische Diktator Daniel Ortega ließ die Katholische Universität der Unbefleckten Empfängnis der Erzdiözese Managua auflösen. Deren Gebäude, Vermögen und Unterlagen wurden vom Staat eingezogen.

(Mana­gua) Die nica­ra­gua­ni­sche Regie­rung hat am Don­ners­tag über das Innen­mi­ni­ste­ri­um eine Uni­ver­si­tät der Erz­diö­ze­se Mana­gua geschlos­sen. Damit ist die Zahl der auf­ge­lö­sten Pri­vat­uni­ver­si­tä­ten des Lan­des, dazu gehö­ren alle katho­li­schen Uni­ver­si­tä­ten, die seit Dezem­ber 2021 ver­bo­ten wur­den, auf 25 gestiegen.

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Bei der neu­en Hoch­schu­le, die geschlos­sen wur­de, han­delt es sich um die Uni­ver­si­dad Cato­li­ca Inma­cu­la­da Con­cep­ción der Erz­diö­ze­se Mana­gua (UCICAM), wie aus einer Anord­nung des Innen­mi­ni­ste­ri­ums her­vor­geht, die im Amts­blatt La Gace­ta ver­öf­fent­licht wurde.

Das Innen­mi­ni­ste­ri­um erklär­te, wie bereits bei ver­gleich­ba­ren Auf­lö­sun­gen und Ver­bo­ten, daß die Uni­ver­si­tät „frei­wil­lig“ ihre Auf­lö­sung bean­tragt habe.

Die gan­ze Vor­ge­hens­wei­se erin­nert an ähn­li­che Auf­he­bungs­de­kre­te in der jüng­sten Ver­gan­gen­heit. Die katho­li­sche Uni­ver­si­tät hat­te sich nach dem gel­ten­den Recht 2012 regi­strie­ren las­sen. Nun hieß es, sie habe für das Geschäfts­jahr 2015 kei­nen Rechen­schafts­be­richt abge­lie­fert und damit gegen ihre Ver­pflich­tun­gen ver­sto­ßen. Das Rek­to­rat hin­ge­gen ver­si­chert, den Bericht zeit­ge­recht gelie­fert zu haben, doch habe das Innen­mi­ni­ste­ri­um die Annah­me ver­wei­gert. Ein schmut­zi­ges Spiel des san­di­ni­sti­schen Regimes.

Das nica­ra­gua­ni­sche Par­la­ment mit sei­ner durch Wahl­ma­ni­pu­la­ti­on erdrücken­den san­di­ni­sti­schen Mehr­heit hat­te im ver­gan­ge­nen Dezem­ber auf Antrag der Regie­rung von Dik­ta­tor Dani­el Orte­ga die Schlie­ßung von 14 Hoch­schu­len beschlos­sen, dar­un­ter vor allem jene, die 2018 Zen­tren oder Hoch­bur­gen der Regie­rungs­kri­ti­ker waren.

Wei­te­re elf Hoch­schu­len wur­den durch das Innen­mi­ni­ste­ri­um auf­ge­löst, dar­un­ter nun auch die Uni­ver­si­dad Cato­li­ca Inma­cu­la­da Con­cep­ción der Erz­diö­ze­se Managua

Mit den Gebäu­den von sechs auf­ge­lö­sten Uni­ver­si­tä­ten, ihren Unter­la­gen und Imma­tri­ku­lier­ten errich­te­te die Regie­rung im Febru­ar drei neue Hoch­schu­len unter staat­li­cher Auf­sicht. Die Stu­den­ten der ver­bo­te­nen Ein­rich­tun­gen „kön­nen“, wenn sie wei­ter­stu­die­ren wol­len, dies an einer der drei neu­en Hoch­schu­len tun.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Face­book (Screen­shot)


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