(Rom) Papst Franziskus befindet sich auf dem Weg der Besserung. Das bestätigte das vatikanische Presseamt heute in seinem fünften Kommuniqué seit der Einlieferung des Kirchenoberhaupts in die Gemelli-Klinik. Nicht gesagt wurde, daß Papst Franziskus sich in den drei Wochen vor seiner Einlieferung bereits mindestens zweimal in die Päpstliche Universitätsklinik Agostino Gemelli in Rom begeben hatte müssen. Freunde und Gegner von Franziskus haben unterdessen ihre Aktivitäten zur Vorbereitung eines möglichen Konklaves intensiviert. Seine Freunde fürchten nicht nur seinen Rücktritt, sondern auch eine „große Abrechnung“ mit seinem Pontifikat.
Im vierten Kommuniqué, gestern, wurde von Vatikansprecher Matteo Bruni erstmals auf die behandelnden Ärzte verwiesen:
„Im Rahmen der für den Heiligen Vater vorgesehenen klinischen Kontrollen wurde eine Bronchitis mit infektiösem Hintergrund festgestellt, die die Verabreichung einer Antibiotikatherapie auf Infusionsbasis erforderte, die die erwartete Wirkung mit einer Nettoverbesserung des Gesundheitszustandes zeigte.
Aufgrund des voraussichtlichen Verlaufs könnte der Heilige Vater in den nächsten Tagen entlassen werden.“
Die Tatsache, daß bisher – anders als noch vor zwei Jahren, als sich Franziskus einer Magenoperation unterzogen hatte – nur der Vatikan über den Gesundheitszustand des Papstes informiert, nicht aber die Ärzte der Universitätsklinik, heizte die Spekulationen an. Auch jetzt noch darf kein Arzt eine direkte Stellungnahme abgeben.
„Man hat den Eindruck, daß alle im Vatikan den Atem anhalten und in einer Stille verharren, die von Orientierungslosigkeit und Unsicherheit zeugt“, so Massimo Franco vom Corriere della Sera.
Mit „alle“ sind allerdings in erster Linie die Bergoglianer hinter den Leoninischen Mauern gemeint.
Morgen wahrscheinliche Rückkehr in den Vatikan
Verläuft jedoch alles nach Plan, dürfte Franziskus morgen, Samstag, wieder nach Santa Marta zurückkehren. Im Vatikan ist man immer noch bemüht, den Krankenhausaufenthalt als Routinekontrolle darzustellen, die bereits vorab geplant gewesen sei. Die Fakten sprechen eine etwas andere Sprache. Auch wird der Eindruck vermittelt, Franziskus könnte schon wieder der Liturgie der Karwoche und des Osterfestes vorstehen.
Trotz der Genesungsmeldung rüstet sich das vatikanische Amt für die liturgischen Feiern des Papstes in Wirklichkeit auf eine Karwoche und Ostern ohne das Kirchenoberhaupt. Kardinal Giovanni Battista Re, der Dekan des Kardinalskollegiums, der offiziell erklärte, der Papst werde durch seine Rückkehr in den Vatikan den kommenden Liturgien vorstehen können, erklärte zugleich, der Papst werde „nicht zelebrieren“. Was nun?
Gegenüber LaPresse gab Re bekannt, daß Franziskus am Palmsonntag durch den Subdekan des Kardinalskollegiums Leonardo Kardinal Sandri ersetzt werde. Die Chrisammesse am Morgen des Gründonnerstags werde Kardinalvikar Angelo De Donatis, die Missa in Coena Domini am Abend des Gründonnerstags der Erzpriester des Petersdoms Mauro Kardinal Gambetti zelebrieren. Die Zelebration am Ostersonntag will Kardinaldekan Re selbst übernehmen.
Der vermeintliche Widerspruch, daß der Papst einerseits „nicht zelebrieren“, aber der Liturgie „vorstehen“ werde, ergibt sich aus der neuen Sprachregelung, die eine Folge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils ist. Durch die Einführung der „Konzelebration“ wurde zunächst das Verständnis von „Zelebrant“ erweitert. In einem weiteren Schritt kam dann hinzu, daß der Zelebrant und der „Vorsteher“ der Zelebration nicht dieselbe Person sein müssen. Aufgrund seines Ranges könnte ein nur konzelebrierender oder offenbar sogar ein weder zelebrierender noch konzelebrierender Papst dennoch der Liturgie „vorstehen“. Das Verständnis von Zelebrant wird aufgelöst.
Die von Kardinal Re genannten Termine, so der Kardinaldekan gegenüber LaPresse, seien jedenfalls aus Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Papstes bereits entschieden worden. Zum Kreuzweg am Karfreitag beim Kolosseum und zur Osternacht wurde noch nichts bekanntgegeben. Geplant ist nach derzeitigem Stand, daß Franziskus am Ostersonntag den Segen Urbi et orbi spenden und seine Osterbotschaft verlesen wird. An den übrigen Zelebrationen, auch jener des Palmsonntags, ist eine „Präsenz“ von Papst Franziskus möglich.
Papst war in den vergangenen Wochen inkognito schon mehrfach in der Gemelli-Klinik
Elisabetta Piqué, die Vatikanistin der argentinischen Tageszeitung La Nacion und persönliche Freundin des Papstes, gab bekannt, was „nahestehende Quellen“ ihr anvertraut hatten: Papst Franziskus war bereits in den drei Wochen vor seiner Einlieferung am vergangenen Mittwoch „mindestens zwei Mal inkognito zu Untersuchungen in der Universitätsklinik Agostino Gemelli“.
Einige Medien, so die spanische Tageszeitung El Mundo, sehen bereits die Gefahr eines „Schattenkonklaves“. Es seien „Manöver“ im Gange „von Freunden und Gegnern rund um einen auf alle Fälle geschwächten Papst“, so Massimo Franco (Corriere della Sera).
„Die Auswirkungen der Einlieferung von Franziskus in die Poliklinik Agostino Gemelli nach der Atemkrise vom Mittwoch sind bereits zu spüren.“
Es gehe um „all die Schatten“, die Franziskus schon seit längerem begleiten und die sich seit dem Tod von Benedikt XVI. noch „verstärkt“ hätten. Massimo Franco meint damit nicht den Krankenhausaufenthalt des Papstes, denn dessen „Leben ist nicht in Gefahr“, sondern zitierte eine „vatikanische Quelle“:
„Das Thema ist vielmehr, wie er selbst analysieren wird, was ihm widerfahren ist, und welche Schlußfolgerungen er daraus ziehen wird.“
Anders ausgedrückt: Es geht um einen „möglichen Verzicht“, sprich, seinen Rücktritt. Einen solchen hatte Franziskus in mehreren der zahlreichen Interviews, die er erst vor drei Wochen zu seinem zehnjährigen Thronjubiläum gewährte, ziemlich deutlich ausgeschlossen.
Seine Signale sind jedoch widersprüchlich wie vieles im Pontifikat von Franziskus. Einerseits betonte er rund um den 13. März deutlicher als je zuvor, daß ein Papst „auf Lebenszeit“ gewählt ist, andererseits ließ er zeitnahe durchblicken, daß er aus schwerwiegenden gesundheitlichen Gründen, oder wenn er merken sollte, an Klarheit des Verstandes zu verlieren, zurücktreten könnte. Franziskus will sich, ein Wesensmerkmal seines Pontifikats, auch in diesem Punkt alle Optionen offenhalten.
Sollte er zurücktreten, so Franziskus, werde er nicht im Vatikan bleiben, aber auch nicht nach Argentinien zurückkehren. Mit Sicherheit werde er nicht mehr „das weiße Gewand“ tragen. Es könne sein, daß er sich in eine römische Pfarrei oder in die Lateranbasilika zurückziehe.
Die Angst vor der „Abrechnung“
Der Chefredakteur des Corriere della Sera sieht indes „eine fiebrige und etwas zerzauste Aufregung“ am Werk, die „Freunde und Gegner“ von Franziskus seit Mittwoch erkennen lassen.
- Die Freunde des Papstes seien von der Sorge getrieben, daß es nicht nur zum Amtsverzicht von Franziskus, sondern in der „tief gespaltenen Kirche“ auch zu einer „Abrechnung“ mit seinem Pontifikat kommen könnte.
- Die Gegner von Franziskus hingegen hofften, daß es früher, als anderen lieb sei, zu einem Konklave kommen könnte.
- Beide Seiten scheinen sich hingegen darin einig, daß das nächste Konklave „eines der schwierigsten und konfliktreichsten der letzten Jahrzehnte“ werden dürfte.
Franco schmeichelt Franziskus, wenn er betont, der argentinische Papst „leide“ unter dem Konflikt der innerkirchlichen Spaltung, „die auch im Jahrzehnt von Franziskus nicht geheilt wurde“. Hier werden Krokodilstränen vergossen, denn Franziskus trug mit Nachdruck dazu bei, diese Spaltung anzuheizen und zu vertiefen.
Fakt ist, daß die Vorbereitungen für ein Konklave immer „intensiver“ werden. Einige, so Franco, sehen ein seltsames Paradox: Das Pontifikat von Franziskus sei zehn Jahre lang vom Schatten Benedikts XVI. begleitet worden. Erst durch dessen Tod sei es „zur Normalität zurückgekehrt“, doch genau nun könnte es auch schon zu Ende sein, „als ob Franziskus und Benedikt Päpste mit schwer zu trennenden Lebensläufen wären“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube/Wikicommons
Papst Bergoglio bat- sehr tiefblicken lassend- die jungen Seminaristen nicht „gegen“ ihn, sondern „für“ ihn zu beten.
Das wollen wir- die gesamte katholische Christenheit- gerne für ihn tun:
Für einen raschen, reuigen und seine Seele noch rettenden Heimgang- Exaudi nos, Domine Jesu Christe!
Die Posaune des Gerichts wird auch diesem Papst für sein unseliges Pontifikat schallen: Tuba mirum spargens sonum, coget OMNES ante thronum!
Wo ist die Demut? Man kann dem Herrn nicht aufzwingen, wie das Gebet zur Geltung kommen soll!