Msgr. Edgar Peña Parra besuchte Maduro

Venezuela und ein Zirkel verschwiegener Vatikandiplomaten


Kurienerzbischof Edgar Peña Parra besuchte am vergangenen Samstag den venezolanischen Despoten Nicolás Maduro in Caracas. Im Bild rechts ist ganz links auch Msgr. Ignazio Ceffalia, derzeitiger Geschäftsträger der Nuntiatur in Caracas, zu sehen.
Kurienerzbischof Edgar Peña Parra besuchte am vergangenen Samstag den venezolanischen Despoten Nicolás Maduro in Caracas. Im Bild rechts ist ganz links auch Msgr. Ignazio Ceffalia, derzeitiger Geschäftsträger der Nuntiatur in Caracas, zu sehen.

(Cara­cas) Edgar Peña Par­ra, seit 2018 Sub­sti­tut des vati­ka­ni­schen Staats­se­kre­ta­ri­ats, besuch­te am Sams­tag den vene­zo­la­ni­schen Dik­ta­tor Nicolás Madu­ro, wie die­ser bekannt­ge­ben ließ und selbst auf Twit­ter mit­teil­te. Mit die­sem Besuch ver­schaff­te der Vati­kan dem Des­po­ten etwas Luft, der nicht zöger­te, den Besuch zu nut­zen, um sei­nem Regime einen Hauch von Legi­ti­mi­tät zu verleihen.

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Kuri­en­erz­bi­schof Peña Par­ra ist selbst gebür­ti­ger Vene­zo­la­ner. Er wur­de 1960 in Vene­zue­las zweit­größ­ter Stadt Mara­cai­bo gebo­ren. Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Pie­tro Paro­lin war bis zu sei­ner Beru­fung 2013 nach Rom Apo­sto­li­scher Nun­ti­us in Vene­zue­la. Damals regier­te bereits Nicolás Madu­ro das Land, der die Herr­schaft von sei­nem Genos­sen und Men­tor Hugo Chá­vez über­nom­men hatte.

Wie die prä­si­dia­le Pres­se­stel­le mit­teil­te, wur­de Peña Par­ra vom Geschäfts­trä­ger der Nun­tia­tur in Vene­zue­la, Msgr. Igna­zio Ceffa­lia, und Madu­ro von sei­ner Frau Cilia Flo­res beglei­tet. Der Tenor der Bericht­erstat­tung regie­rungs­na­her Medi­en lau­tet, daß der Vati­kan das Regime der Ver­ei­nig­ten Sozia­li­sti­schen Par­tei Vene­zue­las mit ihrer mar­xi­sti­schen Ideo­lo­gie des „Sozia­lis­mus des 21. Jahr­hun­derts“ aner­kennt und Papst Fran­zis­kus sei­ne Machen­schaf­ten zur Unter­drückung der Vene­zo­la­ner segnet.

Der Besuch dürf­te unter ande­rem dazu gedient haben, den Staats- und Regie­rungs­chef zu infor­mie­ren, daß der Hei­li­ge Stuhl einen neu­en Nun­ti­us nach Vene­zue­la ent­sen­den wird. Die Nun­tia­tur ist seit Mai 2021 vakant. Der dama­li­ge Nun­ti­us Aldo Giord­a­no wur­de zum Nun­ti­us bei der EU in Brüs­sel ernannt, ein Amt, das er so gut wie nicht inne­hat­te. Er starb, kaum in Brüs­sel ein­ge­trof­fen, nach der Imp­fung gegen Covid-19. Offi­zi­ell hieß es, er sei an „Kom­pli­ka­tio­nen der Covid-19-Erkran­kung“ ver­stor­ben. Dabei hät­te ihn die Imp­fung vor einer Ansteckung schüt­zen sol­len. Ein mög­li­cher Zusam­men­hang zwi­schen der Coro­na-Imp­fung und sei­nem Tod wur­de nicht untersucht.

Es ist nicht bekannt, ob Msgr. Peña Par­ra auch sein Hei­mat­bis­tum Mara­caí­bo besuch­te, wo man sich in bestimm­ten Krei­sen sehr gut an ihn erin­nern kann. Gastón Gui­san­des López, heu­te Her­aus­ge­ber der Tages­zei­tung Qué Pasa, schrieb vor Jah­ren Arti­kel über eine Prie­ster­grup­pe in der Erz­diö­ze­se Mara­caí­bo, die als Homo-Pres­su­re-Group aktiv gewe­sen sei, dar­un­ter auch Peña Par­ra. In einem Dos­sier wur­de Peña Par­ra beschul­digt, 1990 zwei min­der­jäh­ri­ge Jun­gen, offen­bar Schü­ler eines Klei­nen Semi­nars, sexu­ell miß­braucht zu haben. 1992 kamen bei­de Jun­gen bei einem Strom­schlag in einem See ums Leben. Straf­recht­lich wur­de die Sache nicht wei­ter ver­folgt. Im vati­ka­ni­schen Staats­se­kre­ta­ri­at sei die Sache aber bekannt gewe­sen. 2019 erin­ner­te Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò, vor­mals Nun­ti­us in den USA, an die Vor­komm­nis­se in Vene­zue­la. Drei Nun­ti­en wuß­ten um das Dos­sier, hat­ten aber kei­ne Ein­wän­de gegen Peña Par­ras Kar­rie­re. Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Paro­lin, der es aus sei­ner vene­zo­la­ni­schen Zeit genau kann­te, hat­te eben­falls kei­ne Beden­ken, als Fran­zis­kus ihn zu sei­nem Stell­ver­tre­ter ernannte. 

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Twit­ter (Screen­shot)

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