Franziskus segnete „Refugium“, ein neues Werk von Timothy Schmalz

Bronzeskulptur


Papst Franziskus zog im Rahmen der Generalaudienz Bilanz über seine Bahrain-Reise und segnete eine neue Skulptur des Künstlers Timothy Schmalz.
Papst Franziskus zog im Rahmen der Generalaudienz Bilanz über seine Bahrain-Reise und segnete eine neue Skulptur des Künstlers Timothy Schmalz.

(Rom) Papst Fran­zis­kus seg­ne­te am heu­ti­gen Mitt­woch, kurz vor sei­ner Kate­che­se bei der Gene­ral­au­di­enz auf dem Peters­platz, ein neu­es Kunst­werk, das auf die Not der Obdach­lo­sen hinweist.

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Das Werk nennt sich „Shel­te­ring“, „Zuflucht“, Vati­can­News gab den Werk­ti­tel mit „Obdach geben“ wie­der. Auf ita­lie­nisch und spa­nisch lau­tet er „Refu­gio“ bzw. „Refu­ge“ und erin­nert damit an „Refu­gee“ und „Refu­gee Wel­co­me“, die links­ra­di­ka­le Paro­le zur ille­ga­len Mas­sen­ein­wan­de­rung des Jah­res 2015. Papst Fran­zis­kus unter­stützt ein schran­ken­lo­ses Migra­ti­ons­recht und for­der­te damals „alle“ auf­zu­neh­men, „Gute und Schlechte“.

„Shel­te­ring“ ist eine lebens­gro­ße Bron­ze­pla­stik, die einen Obdach­lo­sen zeigt, der von einer flie­gen­den Tau­be mit einer Decke zuge­deckt wird.

Das Werk wur­de heu­te, weni­ge Tage vor dem 6. Welt­tag der Armen am Sonn­tag, dem 13. Novem­ber, von Papst Fran­zis­kus ent­hüllt und geseg­net. Es han­delt sich um das Werk des kana­di­schen Künst­lers Timo­thy Schmalz, der auf eine beacht­li­che Gale­rie von welt­weit aus­ge­stell­ten Wer­ken ver­wei­sen kann. Auf dem Peters­platz steht seit 2019 bereits sei­ne Bron­ze­skulp­tur „Angels Una­wa­res“, das Migran­ten und Flücht­lin­ge zum The­ma hat. Papst Fran­zis­kus ließ die­ses Werk auf dem Peters­platz instal­lie­ren und es wur­de von ihm geseg­net. Es soll­te dort zunächst nur eine vor­über­ge­hen­de Blei­be fin­den, wor­aus eine Dau­er­aus­stel­lung wur­de.
Im ver­gan­ge­nen Som­mer seg­ne­te Fran­zis­kus im Zuge sei­ner Kana­da-Rei­se eine Mari­en­sta­tue des Künst­lers. Bereits Ende Mai hat­te der Papst-Ver­trau­te Kuri­en­erz­bi­schof Vin­cen­zo Paglia in der römi­schen Kir­che San Mar­cel­lo eine Mari­en­sta­tue mit unge­bo­re­nem Kind gesegnet.

„Shel­te­ring“ („Zuflucht“), die Bron­ze­skulp­tur von Timo­thy Schmalz, die von Papst Fran­zis­kus heu­te geseg­net wurde

Der neue Bron­ze­guß von Schmalz ist ein Auf­trags­werk, um „auf die welt­wei­te Obdach­lo­sig­keit auf­merk­sam zu machen“, heißt es im Vati­kan. Die Akti­on steht im Zusam­men­hang mit der Kam­pa­gne „13 Häu­ser“ der Vin­zen­ti­ni­schen Fami­lie, zu der Orden und Lai­en­ver­ei­ni­gun­gen gehö­ren, die sich auf das Cha­ris­ma des hei­li­gen Vin­zenz von Paul berufen.

Bedau­er­li­cher­wei­se wies das vati­ka­ni­sche Pres­se­amt nicht auf einen Zusam­men­hang mit den Wer­ken der Barm­her­zig­keit hin, die auf die End­zeit­re­de Jesu im Mat­thä­us­evan­ge­li­um zurück­ge­hen. Dar­in wird die Auf­for­de­rung Jesu, den Dür­sten­den zu trin­ken zu geben, mit dem zwei­ten leib­li­chen Werk der Barm­her­zig­keit in Ver­bin­dung gebracht wird, Obdach­lo­se zu beherbergen.

Im Zuge der Gene­ral­au­di­enz bedank­te sich Papst Fran­zis­kus beim König von Bah­rain für die Ein­la­dung in das König­reich am Per­si­schen Golf. Die­ser Staat „lehrt uns, daß es nicht mög­lich ist, iso­liert zu leben“. Es sei bes­ser, zusam­men­zu­rücken. Das Dia­log­fo­rum über das Zusam­men­wir­ken von Ost und West habe gezeigt, daß es für alle Reli­gi­ons­füh­rer wich­tig sei, „über ihren Tel­ler­rand hinauszuschauen“. 

Zudem kri­ti­sier­te Papst Fran­zis­kus den „irr­sin­ni­gen Krieg“ in der Ukrai­ne „und ande­ren Orten“ wie Syri­en, Myan­mar. „Krie­ge zer­stö­ren. Sie zer­stö­ren die Mensch­lich­keit. Sie zer­stö­ren alles.“ Dem stell­te Fran­zis­kus zwei Paro­len ent­ge­gen: „Dia­log“ und „Begeg­nung“. Das habe das Dia­log­fo­rum in Bah­rain gezeigt. Den Groß­scheich von al-Azhar, Ahmad al-Tay­yeb, der eben­falls am Dia­log­fo­rum in Bah­rain teil­ge­nom­men hat­te, nann­te Fran­zis­kus sei­nen „lie­ben Freund“. Aus dem Dia­log und der Begeg­nung wer­de ein „Weg“, der gemein­sam zu gehen sei.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va/​W​i​k​i​c​o​m​m​ons (Screen­shots)

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