
(Rom) Papst Franziskus segnete am heutigen Mittwoch, kurz vor seiner Katechese bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz, ein neues Kunstwerk, das auf die Not der Obdachlosen hinweist.
Das Werk nennt sich „Sheltering“, „Zuflucht“, VaticanNews gab den Werktitel mit „Obdach geben“ wieder. Auf italienisch und spanisch lautet er „Refugio“ bzw. „Refuge“ und erinnert damit an „Refugee“ und „Refugee Welcome“, die linksradikale Parole zur illegalen Masseneinwanderung des Jahres 2015. Papst Franziskus unterstützt ein schrankenloses Migrationsrecht und forderte damals „alle“ aufzunehmen, „Gute und Schlechte“.
„Sheltering“ ist eine lebensgroße Bronzeplastik, die einen Obdachlosen zeigt, der von einer fliegenden Taube mit einer Decke zugedeckt wird.
Das Werk wurde heute, wenige Tage vor dem 6. Welttag der Armen am Sonntag, dem 13. November, von Papst Franziskus enthüllt und gesegnet. Es handelt sich um das Werk des kanadischen Künstlers Timothy Schmalz, der auf eine beachtliche Galerie von weltweit ausgestellten Werken verweisen kann. Auf dem Petersplatz steht seit 2019 bereits seine Bronzeskulptur „Angels Unawares“, das Migranten und Flüchtlinge zum Thema hat. Papst Franziskus ließ dieses Werk auf dem Petersplatz installieren und es wurde von ihm gesegnet. Es sollte dort zunächst nur eine vorübergehende Bleibe finden, woraus eine Dauerausstellung wurde.
Im vergangenen Sommer segnete Franziskus im Zuge seiner Kanada-Reise eine Marienstatue des Künstlers. Bereits Ende Mai hatte der Papst-Vertraute Kurienerzbischof Vincenzo Paglia in der römischen Kirche San Marcello eine Marienstatue mit ungeborenem Kind gesegnet.

Der neue Bronzeguß von Schmalz ist ein Auftragswerk, um „auf die weltweite Obdachlosigkeit aufmerksam zu machen“, heißt es im Vatikan. Die Aktion steht im Zusammenhang mit der Kampagne „13 Häuser“ der Vinzentinischen Familie, zu der Orden und Laienvereinigungen gehören, die sich auf das Charisma des heiligen Vinzenz von Paul berufen.
Bedauerlicherweise wies das vatikanische Presseamt nicht auf einen Zusammenhang mit den Werken der Barmherzigkeit hin, die auf die Endzeitrede Jesu im Matthäusevangelium zurückgehen. Darin wird die Aufforderung Jesu, den Dürstenden zu trinken zu geben, mit dem zweiten leiblichen Werk der Barmherzigkeit in Verbindung gebracht wird, Obdachlose zu beherbergen.
Im Zuge der Generalaudienz bedankte sich Papst Franziskus beim König von Bahrain für die Einladung in das Königreich am Persischen Golf. Dieser Staat „lehrt uns, daß es nicht möglich ist, isoliert zu leben“. Es sei besser, zusammenzurücken. Das Dialogforum über das Zusammenwirken von Ost und West habe gezeigt, daß es für alle Religionsführer wichtig sei, „über ihren Tellerrand hinauszuschauen“.
Zudem kritisierte Papst Franziskus den „irrsinnigen Krieg“ in der Ukraine „und anderen Orten“ wie Syrien, Myanmar. „Kriege zerstören. Sie zerstören die Menschlichkeit. Sie zerstören alles.“ Dem stellte Franziskus zwei Parolen entgegen: „Dialog“ und „Begegnung“. Das habe das Dialogforum in Bahrain gezeigt. Den Großscheich von al-Azhar, Ahmad al-Tayyeb, der ebenfalls am Dialogforum in Bahrain teilgenommen hatte, nannte Franziskus seinen „lieben Freund“. Aus dem Dialog und der Begegnung werde ein „Weg“, der gemeinsam zu gehen sei.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va/Wikicommons (Screenshots)