
(Dublin) Die Basilika Unserer Lieben Frau, Königin von Irland, besser bekannt als Knock-Heiligtum, ist das Nationalheiligtum und der bedeutendste Marienwallfahrtsort auf der grünen Insel. Für Aufsehen sorgt die Predigt, die gestern von Bischof Kevin Doran von Elphin dort gehalten wurde.
Anläßlich des Jahrestages der Marienerscheinung, die am 21. August 1879 stattfand und kirchlich anerkannt ist, fand eine Festmesse statt, die von Bischof Doran von Elphin zelebriert wurde, einem Suffragan des Erzbischofs von Tuam, zu dessen Diözese das Heiligtum gehört.
Msgr. Doran sagte: Kein Katholik habe „ein Mitspracherecht“ bei der Entscheidung, ob jemand würdig ist, die Kommunion zu empfangen.
Doch was klärt diese Feststellung, die nach einem Tadel klingt?
Die irischen Medien griffen die Aussage eifrig auf, klingt es doch danach, als sei der Zugang zur heiligen Kommunion eine Einbahnstraße. Wer will, ist zugelassen, und niemand kann ihn daran hindern, außer der Betreffende sich selbst. Entspricht das aber der Opfer- und Sakramentenlehre der Kirche? Steht der Zugang zur Eucharistie wirklich uneingeschränkt offen? Laut Msgr. Doran scheint dem so, wie The Irish Independent berichtet und wie anhand der Videoaufzeichnung überprüft werden kann.
Der Bischof von Elphin erklärte, daß weder er als Bischof noch irgendein katholischer Gläubiger „das Recht hat, irgendeine Gruppe von Menschen als unwürdig“ einzustufen, die Kommunion zu empfangen.
Die Aussage hat Brisanz, denn die kirchliche und öffentliche Diskussion betrifft aktuell vor allem drei Gruppen: Abtreiber/Unterstützer der Abtreibung, Homosexuelle und wiederverheiratete Geschiedene/Ehebrecher. Verkündete der Bischof die Parole „Kommunion für alle“?
In seiner Predigt in Knock – in der neuen, in den 70er Jahren erbauten Kirche wurden Kirchenbänke ohne Kniebänke aufgestellt –, sagte Bischof Kevin Doran am Sonntag, er würde die „Absage“ einer Einladung zur Kommunion „ernsthaft in Frage stellen“.
Sind also alle „würdig“, die heilige Kommunion zu empfangen?
„Wenn man sich die Eucharistie als einen Preis vorstellt, scheint es Gewinner und Verlierer zu geben; es gibt einige, die sich bequemerweise für würdig halten, während sie andere als unwürdig beurteilen“, so Bischof Doran. Das war allerdings nicht die von ihm aufgeworfene Frage.
Dazu schreibt The Irish Independent: „Seine Haltung scheint im Widerspruch zu einer Reihe von US-Bischöfen zu stehen, die sich gegen abtreibungsfreundliche katholische Politiker wie Präsident Joe Biden und die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, gewandt haben.“
Im Mai verhängte Erzbischof Salvatore Cordileone von San Francisco ein Kommunionverbot gegen Pelosi. Die Jurisdiktion des Erzbischofs endet allerdings an den Diözesangrenzen, weshalb Pelosi im Juni nach Rom eilte, um in Anwesenheit von Papst Franziskus im Petersdom die Kommunion zu empfangen. Roma locuta causa finita. Pelosi geht weiterhin zur Kommunion, nur nicht in ihrem Heimatbistum. In den Augen der Welt triumphierte sie mit Hilfe von Papst Franziskus über den „rückwärtsgewandten“ Erzbischof Cordileone. Franziskus prägte jüngst das Wort „Indietristen“. Die meiste Zeit verbringt Pelosi ohnehin in Washington, wo der bergoglianische Erzbischof Wilton Kardinal Gregory, ein McCarrick Boy, keine Schwierigkeiten macht. Erzbischof Cordileone, der im Alleingang einen mutigen Schritt setzte, wurde von Papst Franziskus desavouiert – wobei Franziskus selbst weder ein Wort in der Sache sagte noch Pelosi die Kommunion spendete. Er ließ gewähren und andere handeln wohl wissend, welche Wirkung das Signal haben würde.
Franziskus hatte in anderem Zusammenhang und ohne Differenzierung gesagt, er habe noch nie jemandem die Eucharistie verweigert, woraus implizit folgt, daß es für ihn keine Situation, keine Sünde zu geben scheint, die einen Ausschluß durch die kirchliche Autorität notwendig machen oder rechtfertigen würde.
Bischof Doran führte gestern aus, daß „synodale Diskussionen“ in der Kirche deutlich gemacht hätten, daß „viele Katholiken sich aus verschiedenen Gründen in der Eucharistiefeier unwohl oder nicht willkommen fühlen“.
Ist die Frage des Wohlbefindens jedoch der springende Punkt, der entscheidende Ansatz? Und wenn ja, wofür?
Als Antwort sagte Bischof Doran, daß dieses „Unwohlfühlen“ nicht nur ein Problem für diese Menschen, sondern „ein Problem für uns alle“ sei. Geht es um die Sünde der Betreffenden, oder sind immer andere schuld, die anderen Katholiken, Hierarchen, Gläubigen?
Es gebe Situationen, so der Bischof, in denen eine Person „die Einladung zur heiligen Kommunion nicht aufrichtig annehmen kann, weil sie mit vollem Wissen und voller Zustimmung etwas Schwerwiegendes falsch gemacht hat“. Er fügte jedoch hinzu, daß selbst dann die Einladung nicht aufgehoben sei. Niemand, so sagte er, „sollte den Leib und das Blut des Herrn unwürdig empfangen. Aber niemand sollte sich unnötigerweise abwenden“.
„Letzten Endes ist es die Verantwortung jeder Frau und jedes Mannes, nach ihrem/seinem wohlgeformten Gewissen zu entscheiden, ob sie/er zur Heiligen Kommunion geht oder nicht.“
Half der Bischof den Gläubigen gestern aber, ein „wohlgeformtes Gewissen“ zu erlangen, oder förderte er eine ohnehin grassierende Gleichgültigkeit, die in der Kommunion einen Gemeinschaftsakt sieht, ein Mahl, an dem „man“ teilnehme und wo ein Ausschluß zur „Diskriminierung“ wird?
The Irish Independent folgert:
„In seinen Worten über den Synodenprozeß in der katholischen Kirche und die Bemühungen, eine Vielfalt von Ansichten anzuhören, sagte Dr. Doran, die Kirche sei nicht nur das, was um den Altar herum geschehe. Er räumte ein, daß die Realität der Kirche in Irland darin bestehe, ‚daß Menschen weggehen und der Rest von uns es als selbstverständlich ansieht oder, schlimmer noch, wir es nicht einmal bemerken‘, und betete, daß die Kirche zu einem Ort werde, an dem ‚jeder wirklich willkommen ist‘, unterstützt wird und sich niemand ausgeschlossen fühlt.“
Was ist aber mit jenen Sündern, die öffentliches Ärgernis geben? Ermahnt sie die Kirche nicht, muß der Eindruck entstehen – und wird gefördert –, daß selbst die manifeste Sünde letztlich irrelevant sei, denn nichts Genaues weiß man nicht und Gott sei allbarmherzig. Die einzige Schuld in diesem Kontext entstehe nur durch jene, die anderes behaupten.
Macht sich die Kirche auf diese Weise aber nicht schuldig, die Unwissenden ihrer Unwissenheit zu überlassen? Die Blinden in der Finsternis einzuschließen, anstatt sie zum Licht zu führen?
Die Nebel lichten sich nicht.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Knock Shrine/Youtube (Screenshot)
drei Gruppen nur?: viel mehr! Auch alle anderen, die noch mit der Erbsünde beladen sind oder sich selbst mit einer schweren Sünde beladen haben, denn alle diese essen sich das Gericht, wenn sie nicht bereut und gebeichtet und die Absolution persönlich von Gott durch den Dienst des Beichtpriesters erhalten haben.
Ich vermute, dass alle genannten nicht zur Spendung der Heiligen Kommunion hinzukommen würden, wenn der Priester vor der Austeilung des Herrenleibes sagen würde, „jeder prüfe sich selbst, ob er auch hinzutreten würde, wenn Jesus Christus in Seinem verklärten Leib sichtbar Sich Selbst austeilen würde“.
Es sind doch schon alle weggegangen, als Jesus in seinem menschlichen Leib einen Stein anbot mit den Worten „wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“
Aber heute ist die Vermessenheit größer als das Sündenbewußtsein und Sünden nennt man heute „es ist mein Recht“.
Leider wußte der Hebräerbrief und somit das Urchristentum noch nichts von einer Unerlaubtheit des Ausschlusses vom Kommunionempfang, steht da doch geschrieben: „Wir haben einen Altar, von dem die nicht essen dürfen, die dem Zelte dienen.“ (12,10) Nüchtern betrachtet: Da nur noch so wenige die hl.Kommunion empfangen wollen, verramscht man sie jetzt, um sie so loszuwerden.