
(Paris) Das Episkopat von Msgr. Michel Aupetit bleibt eine kurze Episode in der langen Geschichte des Erzbistums Paris. Neue Enthüllungen stellen den vor wenigen Tagen emeritierten Erzbischof in neues ungünstiges Licht.
Der Arzt und Medizinethiker wurde 1995 als Spätberufener zum Priester geweiht. 2013 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. wenige Tage vor seinem Amtsverzicht zum Weihbischof von Paris. Papst Franziskus beförderte ihn 2017 zum Erzbischof. Am 2. Dezember nahm Franziskus Aupetits Rücktritt an.
Grund für das vorzeitige Ausscheiden, Aupetit ist 70 Jahre alt, war das Bekanntwerden einer Liaison, die er 2012 mit einer Frau gehabt haben soll. Der Erzbischof bestritt eine intime Beziehung, bot Papst Franziskus am 26. November aber seinen Rücktritt an. Franziskus gab auf dem Rückflug von Zypern eine ungewöhnliche Erklärung dazu ab. Er habe den Rücktritt „nicht auf dem Altar der Wahrheit, sondern der Heuchelei“ angenommen. Mit der unglücklichen Formulierung wollte Franziskus sagen, daß sich Aupetit nichts habe zuschulden kommen lassen, sondern ein „Opfer von Gerede“ geworden sei. Das habe seinen Ruf ruiniert und die Ausübung seiner Leitungsgewalt unmöglich gemacht
Die französische Illustrierte Paris Match legte gestern allerdings nach. Der Erzbischof habe nicht nur die Liaison von 2012 mit einer Sekretärin gehabt, sondern auch eine jüngsten Datums mit einer belgischen Theologin. Das Wochenblatt veröffentlichte exklusives Filmmaterial, das den Erzbischof in Zivil mit der Theologin zeigt, und bezichtigt ihn, über seine Beziehungen zu Frauen „gelogen“ zu haben. Da Aupetit eine Gesichtsmaske trägt, stammt das Bildmaterial aus der Coronazeit. Die Theologin lehrt in Paris.
Die Enthüllungen belegen jedenfalls, daß der emeritierte Erzbischof von Paris seit einiger Zeit unter Beobachtung stand, ob von Journalisten oder anderen Kreisen, ist noch unklar.
Nachdem Papst Franziskus im Juli das Motu proprio Traditionis custodes erlassen hatte, beeilte sich Aupetit, den überlieferten Ritus in seinem Erzbistum einzuschränken. In dieser restriktiven Form war nicht damit gerechnet worden. Die Einschränkungen richten sich sowohl gegen die Meßorte als auch gegen Gemeinschaften, die der Tradition verbunden sind.
In die Amtszeit von Msgr. Aupetit fiel 2018 der verheerende Brand der Kathedrale Notre-Dame de Paris.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube/KTO (Screenshot)
Das ist aber nicht sehr einleuchtend: Ein lebenserfahrener Humanmediziner, der sich als Spätberufener zum Priester weihen lässt und, damit verbunden, das Zölibatsversprechen ablegt, soll als bereits in den Sechzigern stehendes durchaus ansehnliches Mannsbild unstatthafte, ja sündhafte Liebesbeziehungen unterhalten haben? Das verstehe, wer will.
Dass Aupetit unter Feindbeobachtung steht, dürfte sehr wahrscheinlich sein. Aber wer sind denn seine Feinde? Doch nicht etwa die wohl eher harmlosen Tradis, die sich vielleicht von Aupetit brüskiert gefühlt haben könnten? Eher unwahrscheinlich. Vielmehr dürften hochpolitische Gründe dahinterstehen. Vielleicht steht die ganze Schmutzkampagne gegen Aupetit sogar in Verbindung mit dem Brand von Notre Dame de Paris, dessen Ursache noch immer nicht aufgeklärt ist bzw. noch unter Verschluss gehalten wird. Vielleicht geht ohne Aupetit jetzt sogar noch Macrons Traum von einer Café-Terrasse auf dem Dach von Notre Dame in Erfüllung. Die Freimaurerei hätte damit ein neues Symbol von Weltbedeutung. Und der Great Reset könnte nun endlich voll durchstarten.
Noch nicht erkennbar ist die Rolle, die der amtierende römische Papst – also Petrus der Römer – in dieser unseligen „Causa Aupetit“ spielt.
Den Namen des Brandstifters werden wir nie erfahren. Das waren Spezialisten.
Ihre anderen Bedenken sind es wert, berücksichtigt zu werden. Die Situation ist ungut. Unter dem „Mandat des Geist des Konzils“ ist eine neue Religion installiert worden, deren Gläubige sehr intolerant agieren können.
Spendengelder-Mißbrauch?