
Sergio Russo*
„Was wir suchen und erwarten müssen, ist ein Papst, der unseren Bedürfnissen entspricht.“
(Aus der Ständigen Anweisung der Alta Vendita, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts).
Im Jahr 2017 erschien ein sehr interessanter Artikel mit dem Titel „Warum lieben die Freimaurer Papst Franziskus?“ Eine Studie dokumentierte eine historisch nie dagewesene Situation, die jedoch ziemlich unbeachtet blieb… Ist es also an der Zeit, sie wieder aufzugreifen und daran zu erinnern?
Ja, das ist es! Denn damit wird es gelingen, so viele „merkwürdige Tatsachen“ zu erklären, die Franziskus genau seit diesem Datum, dem 13. März 2013, in seinem „pastoralen Handeln“ unaufhörlich tut und die nicht einmal mehr „mündige Katholiken“ verstehen können.
Ich hoffe, daß jeder weiß: Wenn es zwei „Organisationen“ gibt, die in ihren Grundsätzen, Mitteln und Zielen entgegengesetzt sind, dann handelt es sich dabei um die katholische Kirche und die internationale Freimaurerei. Letztere hat als geschworenen Feind, den es mit allen Mitteln zu bekämpfen und möglichst zu beseitigen gilt, keinen geringeren als die Figur des Papstes, des Nachfolgers Petri und Stellvertreters unseres Herrn.
Daher kann es zwischen der Großloge und den Päpsten absolut keine Übereinstimmung, geschweige denn Sympathie geben!
Doch es ist auch wahr, wenn auch ebenso absurd (aber nicht so allzu sehr) wie paradox (und doch nicht zu leugnen), daß zahlreiche Freimaurereien, verstreut auf der ganzen Welt, über die Wahl von Jorge Mario Bergoglio erfreut sind. Das muß bei wachsamen und kohärenten Menschen, und ich beziehe mich hier auf all jene, die es gewohnt sind, über Fakten nachzudenken, ernste Fragen sowie ernste Verwirrung hervorrufen:
Beginnen wir also mit dieser unglaublichen Aufzählung:
- Unmittelbar nach seiner Wahl erhält Bergoglio Glückwünsche und Lob von B’nai B’rith, der sehr mächtigen jüdischen Loge, die 1843 gegründet wurde. B’nai B’rith ist eine echte Geheimorganisation, die auf die Freimaurerorganisation zurückgeht und in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt ist, die aber einen enormen Einfluß auf das Weltgeschehen ausgeübt hat und immer noch ausübt. Es genügt, daran zu erinnern, daß die bolschewistische Revolution von 1917, die Rußland erschütterte und dann ihren ruchlosen Einfluß auf die ganze Welt ausdehnte und bei der der Zar selbst zusammen mit seiner Familie, einschließlich der Kinder, abgeschlachtet wurde, auf sie zurückzuführen ist.
- Am Tag seiner Wahl wurde ein Kommuniqué der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Argentinien an Bergoglio geschickt, in dem Großmeister Angel Jorge Clavero den ehemaligen Erzbischof und Kardinal von Buenos Aires als neuen Papst begrüßt.
- Die Zeitschrift Fenix der Großloge von Italien trägt das Datum vom Samstag, 2. März 2013, in der ein Artikel mit dem Titel „Bergoglio: der Papst in zwei Sätzen“ erscheint, unterzeichnet von Mario Rolleri, Freimaurer des 33. (höchsten) Grades. Darin ist ein Foto von Bergoglio abgedruckt, der bereits Papst ist: Wie ist das möglich? Gut elf Tage vor seiner Wahl!1
- Die Internetseite der Virtuellen Großloge von Italien veröffentlicht noch am 13. März 2013 ein Kommuniqué von Großmeister Luciano Nistri zur Wahl von Papst Bergoglio: „Die katholische Kirche hat den Jesuiten Jorge Mario Bergoglio, der den Namen Franziskus angenommen hat, zum Papst gewählt. […] Ein Mann, der ‚fast vom Ende der Welt‘ kommt, den Hermelinmantel und das goldene Kreuz ablehnt und durch sein eisernes Kreuz ersetzt, hat seine erste konkrete Handlung vollzogen. […] Eine Botschaft, die die Freimaurerei als klaren Bruch mit der Vergangenheit versteht und die darauf abzielt, den Armen, den Ausgegrenzten und den Schwächsten zuzuhören.“
- Gleich am Tag nach der Wahl begrüßte und lobte Gustavo Raffi, der Großmeister des Großorients von Italien – Palazzo Giustiniani, der sowohl in Europa als auch in den USA viel zählt, den neuen Papst und sagte – prophetisch?; jedenfalls für jeden Katholiken, der hören wollte, vernehmbar: „Vielleicht wird in der Kirche nichts mehr so sein wie vorher“.
- Die freimaurerische Website FenixNews, geleitet von dem peruanischen Freimaurer Mario Rolleri 33° (Loge „Luis Heysen Inchaustegui“, Lima), veröffentlichte am Tag nach der Wahl ein Kommuniqué der Vereinigten Großloge des Libanon: Großmeister Rami Haddad und der Souveräne Großkomtur Jamil Saade übermittelten Argentinien und insbesondere der Frauengroßloge von Argentinien ihre Glückwünsche zur Wahl von Bergoglio… Peruanische Freimaurer, libanesische Freimaurer und argentinische Freimaurer freuen sich über die Wahl von Bergoglio!
- Wenige Wochen nach der Wahl Bergoglios lesen wir in der April-Ausgabe 2013 des kanadischen Freimaurer-Newsletters The Watermark, daß der neue Papst im Internet sogar als Freimaurer bezeichnet wird, der freimaurerische Zeichen verwendet.
- In einem Brief an seinen Freund Massimo Teodori vom 20. Juni 2013 zeigt sich Großmeister Raffi voller Eifer und Freude wegen der Taten und Worte von Papst Franziskus. Raffi äußert die Hoffnung auf eine tiefgreifende „Reform“ der Kirche, offensichtlich nach den Koordinaten freimaurerischen und säkularen Denkens. Raffi lobt zugleich den Jesuiten Karl Rahner als „tiefgründigen Theologen“ und seine Theorie der „anonymen Christen“. Zugleich äußert sich Raffi gegen den überlieferten Ritus, Privilegien und Präbenden.
- Im Jahr 2013 veröffentlichten die Journalisten Giacomo Galeazzi und Ferruccio Pinotti das Buch „Vaticano massone“ („Freimaurerischer Vatikan“). Galeazzi ist ein großer Anhänger von Papst Franziskus, ebenso wie sein Kollege bei der Turiner Tageszeitung La Stampa, der Vatikanist Andrea Tornielli2. Galeazzi und Pinotti schreiben: „In den letzten 30–35 Jahren haben mehrere Jesuiten ein positives Interesse an der Freimaurerei gezeigt, an öffentlichen Debatten teilgenommen, an Tagungen, die vom Großorient von Italien organisiert wurden, haben Artikel und Bücher über die philosophischen Gedanken und zur Geschichte der Freimaurerei geschrieben. Mit anderen Worten: Sie waren die einzigen Kirchenmänner, die trotz der Verurteilungen und der verschiedenen Exkommunikationen gegen die Freimaurerei durch die Kirche von Rom versucht haben, ihren philosophischen Ansatz zu verstehen, und sehr oft damit endeten, ihn zu teilen.“
- Nicola Spinello, stellvertretender Großmeister der Freimaurerei von Piazza del Gesù, antwortete auf die Frage „Wie ist die Beziehung zwischen den Jesuiten und der Freimaurerei?“ in der Fernsehsendung Mistero (Geheimnis), die am 20. März 2013 ausgestrahlt wurde: „Jesuiten und Freimaurer haben, glaube ich, schon immer ein großes spekulatives Interesse aneinander gehabt…“. Und auf die Frage: „Der Papst ist Argentinier, und in Argentinien gibt es eine große Freimaurertradition. Er war Erzbischof von Buenos Aires. Glauben Sie, daß er Beziehungen zur Freimaurerei gehabt haben könnte?“ „Ich wäre überrascht, wenn nicht. Die freimaurerische Tradition in Argentinien ist sehr stark.“ Und auf eine weitere Frage des Interviewers erklärte er: „Ich glaube, daß dieser Papst die Verwirklichung eines Entwurfs ist, der schon seit langem angenommen werden wollte…“
- Auch der Großmeister der Großloge von Piazza del Gesù, Vincenzo Di Benedetto (Reguläre Großloge von Italien), antwortete auf die präzise Frage: „Verschiedene Quellen weisen auf die Existenz von Freimaurerlogen auch im Vatikan hin: Halten Sie das für möglich?“ ohne zu zögern: „Absolut ja, unabhängig von der verwendeten Bezeichnung.“
- Gegenüber dem Journalisten Andrea Scanzi von der Zeitung Il fatto quotidiano erklärte Michela Scolari (der Nachlaßverwalter der Erinnerungen des Freimaurers Licio Gelli) im Jahr 2014, daß Papst Franziskus, damals noch als Kardinal Bergoglio, sechs bis sieben Jahre zuvor Licio Gelli in dessen Villa Wanda in Arezzo besucht hatte. Gelli, Meister der berühmten Loge P2 (Propaganda Due), war ein Freimaurer, der in den 1970er und 1980er Jahren hervorragende Verbindungen zur Freimaurerei und zur politischen Klasse Argentiniens hatte. Gegenüber Scolari enthüllte Gelli, daß er Bergoglio seit 1973 kennt, als Gelli Großrepräsentant der Großloge von Argentinien beim Großorient von Italien und ein großer Freund des argentinischen Präsidenten Juan Domingo Perón war.
- Am 25. August 2014 lobt der Freimaurer Barbosa Nunes auf der Internetseite der brasilianischen Freimaurerei des Grande Oriente do Brasil Papst Franziskus, weil er „eine neue Kirche baut“.
- Am 9. April 2015 berichtet Mario Rolleri bei FenixNews über das Interview von Nicolas Orlando Breglia, Großmeister der Großloge von Argentinien: Breglia ist überzeugt, daß Papst Franziskus „die Fahnen der Freimaurerei hochhält“.
Könnte das genügen? Aber es gibt noch viel mehr Material in dem oben erwähnten Artikel als das hier Zitierte, und so schließe ich mit einem letzten „Leckerbissen“:
- In einem Interview, das im November 2015 in In-Sight: Independent Interview-Based Journal online veröffentlicht wurde, erklärt der Freimaurer und ehemalige kanadische Polizist Jerry W. Kopp (Grand Lodge of Alberta AF&AM), daß Papst Benedikt XVI. die Freimaurer schon verabscheute, bevor er Papst wurde, wohingegen Papst Bergoglio anders zu sein scheint. Während Kopp zugibt, daß er die Position von Papst Franziskus zur Freimaurerei noch nicht kenne, sagt er jedoch auch, daß er aufgrund der Art und Weise, wie Franziskus spricht und denkt, davon überzeugt ist, daß die Freimaurer wahrscheinlich vollkommen auf einer Linie mit dem amtierenden Papst liegen werden. Fest stehe, wie Kopp noch einmal wiederholt, daß Papst Benedikt „die Freimaurer nicht gemocht hat“.
Sollen wir jetzt nun das klassische „zwei plus zwei gleich vier“ anwenden?
Papst Benedikt mochte also die Freimaurerei nicht, während Papst Franziskus ihr von Natur aus zugeneigt zu sein scheint…
Und man kann sagen: Was kann der Papst dafür, wenn die Freimaurer eine Freude mit ihm haben? Warum aber haben sie plötzlich eine Freude mit ihm?
*Sergio Russo wurde 1955 in Livorno in der Toskana geboren. Er studierte Philosophie an der Päpstlichen Universität „Angelicum“ in Rom und dann Religionswissenschaften an der Hochschule für Religionswissenschaften in Volterra. Derzeit veröffentlicht er bei Stilum Curiae. Er ist Autor mehrerer Bücher, darunter „Il fumo di satana“ („Der Rauch Satans“, 2013); „Sei tu quello, o dobbiamo aspettare un altro?“ („Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten?“, 2018) und zur Corona-Pseudopandemie „Cuori chiusi, menti chiuse, chiese chiuse“ („Verschlossene Herzen, verschlossene Köpfe, verschlossene Kirchen“, 2021).
Übersetzung/Fußnoten: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
1 Die Zeitschrift Fenix der Großloge von Italien erscheint quartalsweise und ohne festen Erscheinungstag.
2 Andrea Tornielli wird mit März 2013 zum Haus- und Hofberichterstatter von Papst Franziskus. 2018 berief ihn Franziskus direkt an die Römische Kurie und bestimmte ihn im Kommunikationsdikasterium zum Chefredakteur mit Koordinierungsbefugnis für alle vatikanischen Medien.
Der entscheidende Tag, nach dem nichts mehr in der Kirche ist, wie es vorher war ist der 26.10.1958. Er sollte die Papst- und Kirchenschichte maßgeblich verändern . Die Kardinäle waren nach dem Tod von Papst Pius XII. zum Konklave versammelt, um einen Nachfolger für den verstorbenen Papst Pius XII. zu wählen.Es wird berichtet, dass sie im vierten Wahlgang mit überzeugender Mehrheit Guiseppe Siri, den Kardinal von Genua, zum Papst wählten. Weißer Rauch stieg für alle erkennbar aus dem Kamin der Sixtina
und weckte die Hoffnung auf einen neuen Papst. Siri war ein tief frommer Mann von hoher Geisteskraft, ein anerkannt großer Liturgiker. Es war der Wunschkandidat von Pius XII. Ihm wurde auch ein großes Organisationstalent nachgesagt. Sein Buch Gethsemani gibt Zeugnis von seiner hohen Spiritualität. Da er mit 52 Jahren als Kardinal noch relativ jung war, konnten seine Wähler ein längeres Pontifikat und mit seiner Wahl vor allem Kontinuität für die Kirche erwarten. Das Ergebnis der Wahl soll eine klare Entscheidung der Kardinäle gewesen sein. Nach geraumer Zeit wechselte der Rauch aus dem Kamin die Farbe und schlug in schwarz um. Es wird von Malachei Martin berichtet, dass vor der offiziellen Befragung, ob er die Wahl annehmen werde, dem Kardinal Siri der französische Kurienkardinal Tisserant einen Brief überreichte. Siri las den Brief, änderte seine Gesichtsfarbe und Haltung und lehnte bei seiner offiziellen Befragung die Annahme der Wahl ab. Die Kardinäle hinterfragten die Absage Siri´s nicht, wählten weiter und mit dem 11. Wahlgang einigten sie sich auf Angelo Guiseppe Roncalli als nächsten Papst. Mit dieser Wahl hat sich die Kirche grundlegend geändert. Sie ist keine streitende mehr. Sie hatte ihre Erpressbarkeit durch feindliche (Freimaurer) Mächte zu erkennen gegeben. Die Kardinäle haben die Erpressung Siri´s, welche auch eine Erpressung des Konklaves und damit der Kirche war, kampf- und widerstandslos akzeptiert. Dies war der erste Erfog der Freimaurer mit dem Ziel einer Eroberung der Kirche. Der Erfolg wird ablesbar in der von Nino Peccorelli 1978 veröffentlichten Liste der Kirchlichen Freimaurer. Danach waren bekannte Bischöfe, anerkannte Konzilsväter, sogar der Kardinalstaatssekretär Freimaurer. Damit waren den Freimaurern die Türen im Vatikan geöffnet. Wen wundert es, dass die Freimaurer heute eine Freude an Franziskus und der von ihm vorgetragenen geänderten Lehre haben?
Franziskus war schon als Kardinal Mitglied im Rotary-Club von Buenos Aires. Daher neigte er auch als Papst von Anfang an zur Freimaurerei. Noch im Dekret des Heiligen Offiziums vom 20.12.1950 war einem katholischen Geistlichen streng verboten, Mitglied bei den Rotariern oder Lions zu sein, wegen deren Nähe zur Freimaurerei. Erst im Jahr 1975 hat die Deutsche Bischofskonferenz ihren Geistlichen erlaubt, Mitglied in diesen freimaurerischen Clubs zu sein (Quelle: ein an mich gerichtetes Schreiben der Apostolischen Nuntiatur in Bonn vom 17.01.1985). Papst Johannes Paul II (Wojtyla) war dann sogar Ehrenmitglied von Rotary-International (Quelle: „Der Spiegel“ 21/1983).
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus, Art. 20 II 1 GG .
Wussten Sie, dass in der Bundesrepublik
96 % aller Landräte,
über 90 % der Bürgermeister in Orten mit über 5.000 Einwohnern,
über 60 % aller Notare,
84 % aller Chefärzte von Kreiskrankenhäusern,
ca. 90 % aller Direktoren der Gymnasien,
ca. 70 % aller Direktoren der Amtsgerichte,
zahlreiche Pfarrer und Pastoren,
fast alle höheren Polizeichefs,
fast alle Staranwälte und
fast alle Bundeswehr-Offiziere vom Kommandeur aufwärts,
den Rotariern oder dem Lions Club mit Hauptsitz in Chicago angehören
Quellennachweis: Glaubensnachrichten