Anmerkungen zu einigen Äußerungen von Prof. de Mattei

Erzbischof Carlo Maria Viganò


Wappen von Erzbischof Carlo Maria Viganò. Der ehemalige Spitzendiplomat reagierte mit einer kurzen Antwort auf den Angriff von Prof. Roberto de Mattei.
Wappen von Erzbischof Carlo Maria Viganò. Der ehemalige Spitzendiplomat reagierte mit einer kurzen Antwort auf den Angriff von Prof. Roberto de Mattei.

Der in den ver­gan­ge­nen Wochen dräu­end her­auf­zie­hen­de Kon­flikt zwi­schen Prof. Rober­to de Mat­tei und Erz­bi­schof Car­lo Maria Viganò hat sich gestern in einem öffent­li­chen Angriff durch Prof. de Mat­tei ent­la­den. Heu­te reagier­te Erz­bi­schof Viganò mit einer kur­zen Stel­lung­nah­me. Grund des Zer­würf­nis­ses sind die Coro­na-Maß­nah­men der Regie­run­gen, die Erz­bi­schof Viganò, ehe­ma­li­ger Apo­sto­li­scher Nun­ti­us in den USA, vehe­ment kri­ti­siert und als Vor­wand für den soge­nann­ten Gre­at Reset anpran­gert, den das Welt­wirt­schafts­fo­rum pro­pa­giert, wäh­rend Prof. de Mat­tei Kri­tik an den Regie­rungs­maß­nah­men mei­det. Wäh­rend Erz­bi­schof Viganò von einem gro­ßen „Pan­de­mie-Betrug“ spricht, glaubt Prof. de Mat­tei, daß es sich um eine ech­te Pan­de­mie han­delt. Der Kon­flikt offen­bart die Ver­wü­stung der Spal­tung, die das Coro­na­vi­rus und die Reak­tio­nen dar­auf in Gesell­schaft und Kir­che ver­ur­sacht haben.
Katho​li​sches​.info doku­men­tiert den bedau­er­li­chen Schlag­ab­tausch in zwei getrenn­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen. Nach der Stel­lung­nah­me von Prof. de Mat­tei folgt die Ant­wort von Erz­bi­schof Viganò:

Anmerkung zu einigen Aussagen von Prof. Roberto de Mattei, die jüngst in der Corrispondenza Romana erschienen sind.

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Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, dann wei­se es nach;
wenn es aber recht war, war­um schlägst du mich?

Joh 18,23

Mir wur­de der Arti­kel „Fall Viganò: Der Erz­bi­schof und sein Dop­pel­gän­ger“ zur Kennt­nis gebracht, der gestern in der Cor­ri­spon­den­za Roma­na erschie­nen ist, auch auf eng­lisch, unter­zeich­net von Prof. Rober­to de Mattei.

Ich kann nicht umhin, mein Erstau­nen über die Äuße­run­gen zum Aus­druck zu brin­gen, die ein berühm­ter katho­li­scher Intel­lek­tu­el­ler, der als Ver­fech­ter der Tra­di­ti­on gefei­ert wird, und der die Hier­ar­chie mit har­ter, aber immer wohl­über­leg­ter und berech­tig­ter Kri­tik nicht geschont hat, mein­te, mir gegen­über for­mu­lie­ren zu müs­sen. In Wirk­lich­keit hät­te es genügt, mich münd­lich oder schrift­lich zu kon­sul­tie­ren, um sei­nen Ver­dacht aus­zu­räu­men und um sich zu ver­ge­wis­sern, daß alle mei­ne Tex­te, mei­ne Erklä­run­gen und Inter­views das Ergeb­nis einer gereif­ten Über­zeu­gung sind, für die ich stolz die vol­le Urhe­ber­schaft beanspruche.

Die Idee eines „Dop­pel­gän­gers“ von mir muß die Frucht irgend­ei­nes Bera­ters sein, dem Prof. de Mat­tei unvor­sich­ti­ger­wei­se sei­nen Glau­ben geschenkt hat, ohne zu bemer­ken, daß er sich damit der öffent­li­chen Wider­le­gung völ­lig unbe­grün­de­ter Vor­wür­fe aus­ge­setzt hat, die zudem, mir sei die Anmer­kung erlaubt, mir gegen­über auch nicht sehr wohl­wol­lend sind. Ich nut­ze daher die Gele­gen­heit die­ses Arti­kels, um die gewag­ten und phan­ta­sie­vol­len The­sen zurück­zu­wei­sen und jene zu ver­si­chern, die die Güte haben, mich zu lesen und mir zuzu­hö­ren, daß es kei­nen Ghost­wri­ter gibt, daß ich durch die Gna­de Got­tes immer noch im Voll­be­sitz mei­ner Kräf­te bin, von nie­man­dem mani­pu­liert wer­de und abso­lut ent­schlos­sen bin, mei­nen apo­sto­li­schen Auf­trag zum Heil der See­len fortzusetzen.

Zu ande­ren Zei­ten wäre de Mat­tei stolz gewe­sen, im gemein­sa­men Kampf für die katho­li­sche Wahr­heit, für die Ver­tei­di­gung des unver­än­der­li­chen Lehr­amts und der ehr­wür­di­gen über­lie­fer­ten Lit­ur­gie gegen die Angrif­fe der Moder­ni­sten an mei­ner Sei­te zu ste­hen. Er wäre wahr­schein­lich auch an mei­ner Sei­te gewe­sen, um den Pan­de­mie-Betrug und die intrin­si­sche Unmo­ral der expe­ri­men­tel­len Impf­stof­fe anzu­pran­gern, die mit föta­lem Mate­ri­al aus Abtrei­bun­gen her­ge­stellt wurden.

Sei­ne jüng­sten Wort­mel­dun­gen – mit eige­nem Namen oder unter Pseud­onym – haben bewie­sen, nicht ohne gro­ßen Schmerz, daß, wenn es einen „Dop­pel­gän­ger“ gibt, die­ser in den jüng­sten Tex­ten des Pro­fes­sors gesucht wer­den muß. Tex­te, die von einem grau­en Regi­me­be­am­ten ver­faßt schei­nen, der dem Main­stream-Nar­ra­tiv gehorcht, und nicht von dem schar­fen Ver­stand und dem ech­ten Glau­ben des de Mat­tei, den ich kann­te. Quan­tum muta­tus ab illo.[1]

+ Car­lo Maria Viganò, Erzbischof

22. Juni 2021
S. Pau­li­ni, Epis­co­pi et Confessoris

Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Stilum Curiae


[1] „Wie sehr hat er sich ver­än­dert!“ (Ver­gil).

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4 Kommentare

  1. Ich kann und darf in die­sem Fall nicht neu­tral blei­ben. Welch eine Ent­täu­schung ist doch Prof. de Mat­tei – wenn­gleich ich auch schon in frü­he­ren sei­ner Tex­te manch­mal der „grau­en Beam­ten“ durch­zu­hö­ren mein­te. Beson­ders span­nend oder herz­er­fri­schend war es nie, ihn zu lesen, wenn er auch sach­lich meist sehr rich­tig lag. Erz­bi­schof Viganò, die­ses aktu­ell ein­zi­ge (!) gro­sse Licht unter den Hir­ten, die­se Freu­de der Gläu­bi­gen, als „dro­hen­de Wol­ke“ (sic) zu cha­rak­te­ri­sie­ren, wie es de Mat­tei tut, zeugt, man muss es lei­der so sagen, von einem ekla­tan­ten Man­gel an Unter­schei­dungs­kraft. Ganz eben­so sei­ne läp­pi­sche Ghost­wri­ter-The­se, die jedem, der nur schon über sprach­li­ches Stil­ge­fühl ver­fügt, als ver­fehlt erschei­nen muss – der­art stark und klar zeigt sich die leben­di­ge Per­sön­lich­keit, der geist­ge­führ­te inne­re Zusam­men­hang in allen Tex­ten Viganòs. Ein trau­ri­ges und recht eigent­lich beschä­men­des Eigen­tor, Herr de Mat­tei! Und hof­fent­lich der Schluss­punkt Ihrer ver­fehl­ten Corona-Analysen.

    • Sie tref­fen den Nagel auf den Kopf. Bes­ser kann man die licht­durch­wirk­te Kraft der Wor­te des Erz­bi­schofs nicht kennzeichnen.

      Des Erz­bi­schofs Wor­te enströ­men einer ver­folg­ten monastisch gereif­ten Seele.

  2. Sei­ne Exzel­lenz Vigano, 

    Ihre herr­li­chen Tex­te sind eine unnach­ahm­li­che, wahr­haf­tig von dem hei­li­gen Geist der ersten Chri­sten beseel­ten, Kraftquelle!
    Und sogar für welt­li­che Medi­en wie Com­pact wich­tig, ein unver­gleich­li­ches, star­kes Zei­chen für alle Men­schen guten Willens!
    Ich habe Ihre Hand am 18.01.21 (Dank sei Gott dem Herrn, dank sei dem treu­en Die­ner des Herrn, Giu­sep­pe Nardi)geküsst, und wür­de es jetzt noch mehr tun!

    In Jesus und Maria im Gebet verbunden

    Ihre Anna-Maria Fischer

  3. Sei­ne Exzel­lenz Car­lo Maria Vig­a­no darf den Tag der Hei­li­gen, den wir heu­te fei­ern, nicht vergessen,
    ja soll­te inten­si­ver denn je zuvor dar­an den­ken, dass bei­de einst Freun­de Hein­richs des VIII waren, und auch die­ser die Sakra­men­te gegen Luther zunächst noch ver­tei­digt hatte!

    https://www.americaneedsfatima.org/The-Last-Things/a‑letter-from-beyond.html?utm_source=TFP200605&utm_medium=deployer&utm_campaign=Newsletter&utm_content=20210622163407

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