
(Rom) Papst Franziskus erneuerte seinen Wunsch, Nordkorea einen Besuch abzustatten. Zugleich brachte er seine Sympathie für das koreanische Volk zum Ausdruck, das seit dem Koreakrieg von 1950–1953 getrennt ist. Die von einer kommunistischen Dynastie beherrschte Demokratische Volksrepublik Nordkorea gehört zu den wenigen Staaten der Welt, die noch von keinem Papst betreten wurden.
Der Papst machte die Bemerkungen während eines Treffens im Vatikan mit Msgr. Lazarus You Heung-sik, dem Bischof von Daejeon in Südkorea. Franziskus habe ihm gesagt, so der Bischof heute gegenüber der südkoreanischen Presseagentur Yonhap, daß das koreanische Volk seit 70 Jahren unter dem Schmerz leide, getrennt zu leben.
Der Papst sagte, er werde Nordkorea besuchen, sobald die entsprechenden Vorbereitungen abgeschlossen seien, so der Bischof.
Südkorea hatte Franziskus 2018 besucht. Sein Besuch habe ein „Klima des Friedens“ gestärkt, das durch drei interkoreanische Gipfeltreffen und ein historisches Treffen zwischen dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un und dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump geschaffen wurde, so der Bischof.
Papst Franziskus sagte im Oktober 2018, er werde Nordkorea einen Besuch abstatten, sollte die Regierung in Pjöngjang ihn dazu offiziell einladen. Seit dem Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim Jong-un im Februar 2019 konnten jedoch keine weiteren Annäherungsschritte erzielt werden.
Papst Franziskus brachte nun seine Anerkennung für eine Impfstoffaustauschkampagne zum Ausdruck, die von der Diözese Daejeon gestartet wurde und eine Spende von 460.000 US-Dollar an den Heiligen Stuhl zum Ergebnis hatte.
Bischof Lazarus You Heung-sik wurde 2003 von Papst Johannes Paul II. zum Bischofkoadjutor von Daejeon ernannt. Einen Tag vor seinem Tod nahm Johannes Paul II. den Rücktritt des damaligen Diözesanbischofs an, wodurch Msgr. You Heung-sik ihm automatisch im Amt nachfolgte.
Nordkorea wird seit 1948 von einem totalitären kommunistischen Regime der Familie Kim beherrscht. Kim Jong-un, seit 2011 faktischer Alleinherrscher, ist der Enkel des Staatsgründers. Das faktische Einparteiensystem wird seit 1949 von der Partei der Arbeit Koreas kontrolliert. Nordkorea gehört zu den Ländern, in denen die Christen radikal verfolgt werden (s. Die verfolgten Christen in Nordkorea nicht vergessen).
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons