
Liebe Brüder und Schwestern,
Jesus Christus öffnet uns weit die Tür in das Geheimnis der Allerheiligsten Dreifaltigkeit hinein, in das Meer seiner unermesslichen Liebe. In der Tat zeigt uns erst die Kunde, die uns der eingeborene Sohn Gottes vom Vater gebracht hat (vgl. Joh 1,18), auf welche Weise wir beten sollen.
Nicht alle Gebete sind gleich, wie wir in der Heiligen Schrift sehen; und da die Gebete zuweilen nicht in reiner Absicht geschehen und somit Gott nicht wohlgefällig sind, finden sie keine Erhörung. Wie der römische Hauptmann zu Kafarnaum müssen auch wir uns unserer Unwürdigkeit bewusst sein, mit Gott in Dialog zu treten. Wir haben kein Recht, das wir Gott gegenüber geltend machen können, aber Jesus selbst ist unser Weg zu Gott. In ihm offenbart sich Gott so, wie ihn kein Mensch jemals gewagt hätte zu denken. Gott ist nicht, wie in der Mythologie und der antiken Philosophie dargestellt, dem Menschen fern oder empfindet ihn als Last, sondern er sorgt sich um ihn, ja er ist sogar bereit, selbst Mensch zu werden und sein Leben hinzugeben. So ist „die heilige Menschheit Jesu der Weg, durch den der Heilige Geist uns zu Gott, unserem Vater, beten lehrt“ (KKK 2664).
Herzlich grüße ich die Gläubigen deutscher Sprache. Der Heilige Geist, dessen Salbung unser ganzes Wesen erfüllt, sei unser innerer Lehrmeister, um unser Gebet und unser Leben immer mehr Jesus gleichzugestalten. Der Herr segne euch und eure Familien.
Bild: Vatican.va (Screenshot)