
(New York) Die „Eliten“ vom Silicon Valley springen gerade auf den Amazonas-Zug auf. Sie „amazonisieren“ sich, um ein Verb zu verwenden, das im Zusammenhang mit der umstrittenen Amazonassynode von Papst Franziskus geprägt wurde.
Die „Eliten“ vom Silicon Valley sind jene politisch korrekten Gutmenschen, die mit Hilfe früherer US-Regierungen und der internationalen Vormachtstellung der USA seit den 90er Jahren im Internetbereich ein Quasi-Monopol geschaffen haben. Google, Twitter, WhatsApp, Instagram, Facebook lauten ihre Namen, hinter denen Eigentümer stehen, die große Macht gewinnen konnten und diese nun auch ausüben. Im Augenblick verhalten sie sich wie Diebe, die aufgeregt durch die Straßen laufen und lauthals „Haltet den Dieb“ schreien, um eigene Schandtaten zu vertuschen. Sie zeigen mit dem Finger auf US-Präsident Donald Trump, dessen Schuld darin besteht, die etablierte Macht einer Oligarchie herausgefordert zu haben. Diese sieht ihren Besitzstand gefährdet und verteidigt diesen mit Zähnen und Klauen – auch mit dem größten Wahlbetrug der Geschichte und mit skandalösen Formen der Zensur, wie sie so bisher unbekannt waren.
Die USA sind die Protodemokratie der Moderne. Die Erschütterung dieser Demokratie bedeutet, das ganze Modell zu erschüttern. Der Wahlsieg Trumps am 3. November 2016 geschah überraschend. Die Machteliten hatten nicht damit gerechnet und ihre Zeit hochnäsig damit verbracht, sich über ihren Herausforderer lustig zu machen. Ein solcher Betriebsunfall sollte sich aber nicht mehr wiederholen, das hatte man sich noch im selben Jahr geschworen. Anders als erwartet und von den durch die Oligarchen kontrollierten „Leitmedien“ verbreitet, entpuppte sich Trump trotz seiner ruppigen Art als Liebling des amerikanischen Volkes. Vielleicht gerade deshalb, weil er so erfrischend anders als die üblichen Establishment-Emissäre des Weges kam. Das Wahlergebnis mit fast 75 Millionen Stimmen für Trump, von denen nicht einmal der ärgste Trump-Gegner auch nur eine in Zweifel zog, bestätigte seine Beliebtheit auf beeindruckende Weise. Das sind gut sechs Millionen Stimmen mehr, als der linke Pseudo-Messias Barack Obama zu seiner Glanzzeit erhielt. Im Gegensatz dazu wirken die angeblich 81 Millionen Stimmen für den steifen Langweiler Joe Biden wie ein schlechter Witz. Allein dieser Zahlenvergleich läßt das gigantische Ausmaß des Wahlbetrugs erahnen, das am 3. November 2020 in die Tat umgesetzt wurde.
Kommen die Machteliten mit diesem Betrug auch noch durch, haben sie zwar eine zweite Amtszeit von Donald Trump verhindert, aber zugleich die Demokratie, nein, die Demokratie zu Grabe getragen.
Welchen Wert sollten Wahlen dann noch haben, wenn sich gewisse Machtzirkel das Ergebnis so richten, wie es ihren Interessen gerade paßt?
Manchen dürfte es schwanen, daß hier ein Pyrrhussieg errungen wurde. Damit ist noch mehr verknüpft. Es bedeutet, daß diese Machtzirkel zur Aufrechterhaltung ihrer Macht immer radikalere und immer repressivere Methoden zur Anwendung bringen müssen. Damit ist ein Weg vorgegeben, der sich in den vergangenen Jahren abzeichnete: die Aushebelung von Grund- und Freiheitsrechten, die Einschränkung der Meinungsfreiheit, der Versammlungsfreiheit, die Aushöhlung der Gewaltenteilung, die Aufhebung der Unversehrtheit der Person, die Außerkraftsetzung der Bewegungsfreiheit. Alles schwerwiegende Eingriffe, die in den vergangenen Monaten auf erschreckende Weise bereits umgesetzt wurden oder deren Planung eine Umsetzung vorsieht.
So weit, so schlimm. Was hat das mit dem Amazonas zu tun? Herzlich wenig und doch einiges. Die New York Times berichtete am ersten Januar-Wochenende über eine neue Mode, die sich unter den „Gurus“ des Silicon Valley ausbreitet, und die einiges über die „Eliten“ und ihre Zuträger aussagt.
„Ein mächtiges Gift ist das neue Elixier der kalifornischen Gurus.“
Die Amazonisierung der linken US-Eliten besteht darin, daß sie Kambo, eine Giftdroge, entdeckt haben, die aus Amazonasfröschen gewonnen wird. Sie lassen sich dieses Gift spritzen und hoffen dadurch “Giftstoffe“ aus ihrem Leben – nicht etwa nur ihrem Körper – zu entfernen.
Die New York Times, das Flaggschiff des linken Mainstreams, zitiert Julia Allison. Die 39jährige ist Kommunikationsstrategin für Hightech-Unternehmen. Was durch die Einnahme des Amazonasgiftes geschieht, beschreibt sie so:
„Es ist, als hätte man Fieber oder eine schwere allergische Reaktion.“
Kambo ist die neue „Wunder-Wellness-Droge“ der Silicon-Valley-Eliten, eine Mode, die als Medizin ausgegeben wird.
„Sie nennen es ‚Froschgesicht‘ “, sagt Allison.
Was das Gift bewirkt, beschreibt sie wie folgt: Zunächst habe man ein Gefühl, als würde man sich im Spiegel anschauen und meinen, ein berühmter plastischer Chirurg habe einem ein Traumgesicht wie das „von Kim Kardashian“ verpaßt.
„Und dann verspürt man plötzlich eine unglaubliche Übelkeit. Man geht in 60 Sekunden von null auf die schlimmste Grippe deines Lebens.“
Kambo, den Indiostämmen im Amazonasbecken bekannt, führt zu solcher Übelkeit, daß man sich erbrechen muß.

Durch die Einnahme dieses als „Medizin“ verkauften Gifts sollen – so behaupten es dessen Anhänger – nicht nur Körpertoxine, sondern auch psychische Traumata und ein „schlechtes Juju“ beseitigt werden.
Behauptet wird, man müsse sich zuerst durch das Froschgift „entsetzlich“ fühlen, um sich danach „wunderbar“ fühlen zu können.
Es sei „im Wesentlichen eine rohe Sellerie-Reinigung für Körper und Seele im thermonuklearen Maßstab“, so das Hauptblatt der linken Machteliten, die durch den unkritischen Artikel für die Amazonasdroge gerade die Werbetrommel rührte.
In der Tat wird Kambo unter New-Age-Eliten an der Westküste der USA immer beliebter. New Age meint im konkreten Fall eine vom Christentum und überhaupt von Religion entkoppelte Ego-Religiosität nach dem Motto „Ich bin mir meine Religion“. Die New York Times spricht von „Burning Man Psychonauten“.
Vor einem Jahrzehnt war in denselben Kreisen Ayahuasca in Mode, ein halluzinogener Regenwaldtee. Ständig auf der Suche nach einem neuen „Kick“ und einer nicht näher definierten „Bewußtseinserweiterung“ steht nun das Froschgift Kambo ganz oben auf der Beliebtheitsskala.
Die Einnahme hat ihren Preis und verdeutlicht, was Kambo auslöst. Allison beschreibt es so:
„Es war die schlimmste Erfahrung meines Lebens. Ich kann es kaum erwarten, es wieder zu tun.“
Kambo ist eine Absonderung auf der Hautoberfläche des Amazonasfrosches Phyllomedusa bicolor, die der Amphibie zur Verteidigung dient, wenn sie sich bedroht fühlt.
Das Gift soll die Ausdauer erhöhen und „Unglück abwehren“.
Die Gewinnung der Droge ist kompliziert. Entdeckte Frösche werden in Angst versetzt, damit sie das Gift absondern. Zur Anwendung schreibt die New York Times:
„Ob im Amazonas-Regenwald oder in einem kalifornischen Bungalow, die Anwendung von Kambo ist ähnlich: Praktizierende verwenden eine glühende Glut, um kleine Verbrennungen an Schulter, Knöchel oder anderen Körperteilen zu verursachen. Nach dem Reinigen der Blasen tragen sie einen mit Kambo behandelten Stift auf die rauhen Stellen auf.“
Die Narben bleiben.
Das Amazonasgift findet nicht nur Abnehmer. Es fand zuvor schon findige „Verkäufer“. Der Markt und das Geschäft der Neo-Schamanen boomt. Nicht nur im Silicon Valley verlieren manche den Boden unter den Füßen. Bedenklich, wenn sie Einfluß und Macht besitzen, die das Leben anderer bedingen können.
Text: Andreas Becker
Bild: Wikicommons/NSS (Screenshot)