
(Washington) Die jungen Amerikaner befürworten in ihrer Mehrheit die Abschaffung oder Einschränkung der Abtreibung.
Angeblich sollen, nach einem geheimnisvollen Gesetz geben, so wird behauptet, jüngere Generationen immer progressiver seien als die älteren. Das gilt sicher für den technischen Bereich, aber nicht für den Menschen selbst.
Alle Studien unter jungen Menschen zeigen, daß sie eine Sehnsucht haben nach der natürlichen Ordnung, nach klaren Werten, nach Ehe und Familie, haltgebenden sozialen Strukturen und soliden Anschauungen. Daran haben weder Modebegriffe von einer Postmoderne noch Eheverweigerung, Massenscheidungen, dysfunktionale Familien oder eine atomisierte Gesellschaft etwas geändert. Daraus läßt sich erkennen, daß Anspruch und Wirklichkeit zwar teil weit auseinanderklaffen. Es läßt daraus aber auch ablesen, daß die natürliche Ordnung ebenso natürlich von jungen Menschen erkannt wird. Das gilt auch im Bereich des Lebensrechts. Trotz Jahrzehnten der Massenabtreibung ist der grundsätzliche Wunsch nach Kindern ungebrochen, ebenso die Ablehnung der Abtreibung. Dies zeigt eine neue Meinungsumfrage unter jungen Amerikanern, die mit Blick auf den diesjährigen March for Life veröffentlicht wurde. Der diesjährige Marsch für das Leben findet am 18. Januar 2019 in Washington D.C. statt.
Die Umfrage
Das Meinungsforschungsinstitut Polling Company befragte in den USA junge Erwachsene im Alter von 18 bis 34 Jahren.
Das wichtigste Ergebnis gleich zu Beginn: Die meisten dieser sogenannten Millennials, wie sie genannt wurden, sprechen sich für eine Verschärfung der Abtreibungsgesetzgebung aus.
42 Prozent der Befragten sprechen sich grundsätzlich gegen Abtreibung aus. Weitere 28 Prozent wünschen eine Einschränkung der geltenden Abtreibung z.B. durch eine gesetzliche Verankerung, daß Minderjährige nur mit Einwilligung der Eltern abtreiben dürfen, und daß die staatliche Finanzierung von Abtreibung und Abtreibungsorganisationen verboten wird).
Das bedeutet, daß 70 Prozent der jungen Amerikaner mit der derzeitigen Abtreibungsgesetzgebung unzufrieden sind und für zu locker und zu liberal halten.
Die Umfrage zeigt zugleich einen tiefen Abgrund zwischen den Parteien und der Gesellschaft, die die Parteien behaupten, zu vertreten. Die derzeitige Position der Demokratischen Partei, Abtreibung in jedem Fall und für die gesamte Dauer der Schwangerschaft zu erlauben, nur von 7 Prozent der Befragten geteilt.
Auch zur Abtreibungspille haben die jungen Amerikaner klare Vorstellungen. 56 Prozent lehnen es ab, daß sie Online oder ohne vorherige ärztliche Untersuchung verkauft werden darf.
Die Umfrage zeigt, daß die junge Generation der US-Wähler die Forderung der republikanischen Abgeordneten unterstützt, die in diesen Tagen Gesetzesinitiativen im Repräsentantenhaus und im Senat eingebracht haben, um Abtreibungsorganisationen wie Planned Parenthood von der staatlichen Finanzierung auszuschließen. Die große Mehrheit der jungen Amerikaner kann nicht verstehen, wie eine Abtreibungsorganisation mit Steuergeldern finanziert werden kann.
56 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, daß das Wahlvolk ein Recht haben müsse, über und gegen Abtreibungsgesetze abstimmen zu können. Nur 16 Prozent unterstützten es, daß vom Oberste Gerichtshof dieses Recht eingeschränkt wurde. 19 Prozent gaben zu diesem Thema keine Antwort.
Der Oberste Gerichtshof hatte 1973 mit dem Urteil Roe gegen Wade die Abtreibung in den USA legalisiert, obwohl es kein entsprechendes Gesetz dazu gibt. Indem die Höchstrichter die Abtreibung als Recht bezeichneten, kann keiner der 50 Staaten der USA mit eigenen Gesetzen die Abtreibung im Kern einschränken oder untersagen, auch nicht wenn die Mehrheit des Wahlvolkes sich für eine solche Abschaffung der Abtreibung ausspricht.
Die jungen Amerikaner zeigen, entgegen den eingangs erwähnten Behauptungen, daß sie wenn schon eine Verankerung des Lebensrechts, aber nicht eines Tötungsrecht wünschen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana