
(Saarlouis) Kein Tag vergeht, ohne daß die Menschen von den Regierungen und Medien mit viel Corona-Nonsens bombardiert werden. Die Kirche steht dem leider nicht nach. Selbst in der Tradition kommt es zu Haarsträubendem.
Zunächst zu Regierungen und Medien: Den ersten Platz der Corona-Verdummung dürfte gestern Österreich belegt haben. Der Infektiologe Prof. Franz Allerberger, Leiter des Bereichs Humanmedizin der Bundesagentur für Ernährungssicherheit (AGES) und offiziell als Regierungsberater in Corona-Fragen gelistet, erklärte bereits im vergangenen Mai, daß das Coronavirus „nicht so ansteckend” sei, wie getan wird, und das Maskentragen „in vielen Bereichen der Öffentlichkeit überzogen war”. Im August ergänzte er, daß „das Maskentragen keinerlei meßbare Auswirkungen auf die Ansteckungssituation” hat. Doch was macht die schwarz-grüne Bundesregierung? Sie verschärfte ab heute erneut bundesweit die Maskenpflicht wieder. Wie im Fall Italien steht die Frage im Raum, wer eigentlich die Regierungen berät, wenn es die offiziellen Berater offensichtlich nicht sind. Und das österreichische Massenblatt Kronenzeitung meldete zur Unterstützung der Maßnahme gestern sogar: Experten: Maske könnte immun gegen Corona machen. Jeder Kommentar erübrigt sich.
Auch die Kirchenoberen unterstützen mit irritierendem Eifer die willkürlichen Maßnahmen mit dem Effekt, die Gläubigen aus den Gotteshäusern zu vertreiben, anstatt sie gerade in diesem Moment der Unsicherheit anzuziehen. Was aber, wenn selbst die Tradition die Koordinaten verliert?
„Grauenhafter sakrilegischer Mißbrauch“ in Saarlouis
In der Niederlassung der Petrusbruderschaft in Saarlouis werden die Coronamaßnahmen an die Grenzen des Sakrilegs getrieben. Der Verantwortliche der Niederlassung, Pater Christoph Fuisting, gilt als schwer Corona-verängstigt. Die Folgen sind dramatisch: Jede zweite Kirchenbank ist mit Schnüren abgesperrt. Die Gläubigen müssen der gesamten heiligen Messe mit angelegter Maske beiwohnen. Pater Fuisting verweigert die Mundkommunion, obwohl diese im überlieferten Ritus die einzig zulässige Form der Kommunionspendung ist. Während der Heiligen Messe entfällt die Kommunionspendung aus Corona-Angst zur Gänze, um absurderweise aber gleich danach zu folgen. Der Grund: Der Priester meidet jeden Kontakt mit den Gläubigen, die er offenbar für „Virenschleudern” hält (so nannte Bundeskanzlerin Angela Merkel noch im März die Masken). Erst nach Beendigung der Messe ruft Pater Fuisting die Gläubigen auf, mit einem „Handzeichen” zu signalisieren, wer die heilige Kommunion empfangen möchte. Für sie werden auf die Kommunionbank „Tellerchen” gestellt. Auf diese Kuchenteller oder Tassenuntersetzer legt der Priester die heilige Eucharistie. Seine entsprechende Anweisung dazu lautet:
„Das Allerheiligste wird mit der Zunge vom Tellerchen aufgenommen.”
Obwohl durch die Kommunionspendungsgroteske jede Nähe zwischen Priester und Gläubigen vermieden wird, legt der Zelebrant eine Maske an, um die Kommunion auf die „Tellerchen” zu legen. Die Gläubigen treten erst, sobald sich der Priester entfernt hat, mit Maske zur Kommunionbank, ziehen diese nach dem Niederknien kurz herunter, schlecken den Leib Christi von den Tellerchen und entschwinden mit sofort wieder angelegter Maske in die Kirchenbank.

Der überlieferte Ritus kennt, es sei wiederholt, nur die apostolische Mundkommunion, die im Johannesevangelium geschildert ist. Der neue Ritus kennt auch die protestantische Handkommunion. Eine „Tellerschleckkommunion“ ist eine Erfindung von Pater Fuisting. Sie ist nicht nur ahistorisch und unwürdig, sondern in Summe wohl auch sakrilegisch, allein deshalb, weil für die heilige Kommunion nur sakrale Gefäße „aus edlem Metall” verwendet werden dürfen, wie es auch die Allgemeine Einführung in das Römische Meßbuch des Neuen Ritus (1969) und die Grundordnung des Römischen Messbuchs (2007) vorschreibt.
Die gestrige Sonntagsmesse wurde von K‑TV übertragen. Auf Youtube findet sich unter dem Video folgender Kommentar:
„Diese Art der ‚Kommunionspendung‘ (Min. 1:09:50) ist schlicht und einfach ein grauenhafter sakrilegischer Mißbrauch! Auch eine Purifikation der ‚Teller‘ (Kaffeetassenuntersetzer) unterbleibt. Sie werden nach ‚Gebrauch‘ – wie in einer Kantine – einfach auf- bzw. ineinandergestellt. Sicher befinden sich Fragmente des Allerheiligsten darauf – aber das scheint nicht zu interessieren! Einfach grauenhaft!“
Glauben manche in der Kirche nicht mehr, daß der Leib Christi des Erlösers, unser Heil, gesund macht, und nicht krank. Er ist gerade in Zeiten der Not Hilfe, Trost und Zuflucht. Wenn selbst Priester der Tradition das nicht verstehen, sondern eine Ansteckungsgefahr darin sehen und diese höher einstufen, sodaß sie tragischerweise zum liturgischen Self-Made-Man werden, dürfte es Klärungsbedarf geben.
Das gilt besonders, da im selben Deutschen Distrikt der Petrusbruderschaft ein couragierter Priester disziplinarisch gemaßregelt wurde, weil er trotz des unfaßbaren bischöflichen Meßverbots wegen Corona (in den Monaten März bis Mai) weiterhin die heilige Messe öffentlich zelebrierte. Der Priester folgte seinem Gewissen und tat zum Wohl der Gläubigen, wofür er berufen und geweiht ist.
Wenn ein Priester, der das Richtige tut, gemaßregelt wird, aber an anderer Stelle Sakrilegisches geduldet wird, scheint in der Tat eine Notwendigkeit gegeben zu sein, etwas zu klären.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube (Screenshot)