(Rom) Papst Franziskus übte sich beim sonntäglichen Angelus am 5. Juli in Selbstzensur und schwieg zur Lage in Hongkong und zur Einschränkung der Menschenrechte. Der Sprecher des Außenministeriums der Volksrepublik China bestritt unterdessen, daß sein Land etwas mit der päpstlichen Selbstzensur zu tun hätte.
Es war unangenehm aufgefallen, daß das katholische Kirchenoberhaupt zwar Worte zur rassistischen Black Lives Matter-Bewegung fand, zudem noch wohlwollende, aber keine zum Würgegriff der kommunistischen Machthaber gegen Hongkong. Wegen des Übereifers des Bergoglianers Luis Badilla, Chefredakteur von Il Sismografo, der halboffiziösen Presseschau des vatikanischen Staatssekretariats, wurde ein Text zur Lage in Hongkong bekannt, der für die Ansprache von Franziskus vorbereitet, vom Papst aber nicht vorgetragen worden war.
Damit stand die Frage im Raum, was den Papst veranlaßt hatte, zum harten Vorgehen Pekings in Hongkong zu schweigen. Obwohl 1999 zwischen der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien und dem kommunistischen Großreich die Rückgabe Hongkongs an China an die Bedingung gekoppelt war, daß nur einige Zuständigkeiten an Peking übergingen wie Außen- und Verteidigungspolitik, ansonsten der Status von Hongkong unverändert bleiben sollte. In Wirklichkeit versuchen die kommunistischen Machthaber seit Jahren die Selbstverwaltung Hongkongs zu beschneiden und die dort vorhandenen Freiheitsrechte zu beseitigen.
Bereits in der Vergangenheit fanden Franziskus und sein engster Mitarbeiterstab wohlwollende Worte für die roten Bonzen, während sie sich zu Menschenrechtsverletzungen auffallend bedeckt halten. Kritiker sehen darin den Ausdruck päpstlicher Sympathien für das kommunistische Regime.
Ein Vertreter der Presseagentur Reuters brachte bei der täglichen Pressekonferenz des volkschinesischen Außenministeriums vom 9. Juli das päpstliche Verhalten zur Sprache. Der Journalist fügte hinzu, daß es Stimmen gebe, die dafür „Druck von China“ verantwortlich machen.
„Hat China den Vatikan aufgefordert, nicht über Hongkong zu sprechen?“
Der Sprecher des Außenministeriums der Volksrepublik China, Zhao Lijian, antwortete darauf:
„Ich bin mit der Situation nicht vertraut, aber wir hoffen und glauben, daß Menschen mit Weitblick, die sich wirklich für Hongkong interessieren, sich dafür entscheiden, zum Vorteil für die Entwicklung von Hongkong zu handeln. China wird weiterhin einen konstruktiven Dialog mit dem Vatikan führen und daran arbeiten, die bilateralen Beziehungen zu verbessern.“
Die Antwort ging schnurgerade an der Frage vorbei. Auch das ist eine Aussage.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Ministry of Foreign Affairs, the People’s Republic of China (Screenshot)
Ich möchte hier zu dem Thema Asia News zitieren: Eine mittelfristige Lösung für die Lage der Kirche in China sieht der Herausgeber von „Asia News“ kaum: „Die Kommunistische Partei hält um jeden Preis an ihrer Macht fest. Sie will auch das Ende der katholischen Kirche, weil sie die Kirche für den Sturz der Kommunistischen Partei in der ehemaligen UdSSR verantwortlich macht. Vor fünf Jahren sagte Staatspräsident Xi Jinping, der auch Generalsekretär der Kommunistischen Partei ist, sie dürfen nicht so sein wie die KPdSU, wenn sie nicht so enden wollen die Sowjets.“ Also die Chinesen haben aufgrund der Geschichte Angst vor der katholischen Kirche. Sie haben und hätten Angst vor einem Papst wie Johannes Paul II der die Frage der Menschenrechte und Menschenwürde als essentieller Teil der katholischen Lehre immer wieder thematisiert hat und den Kommunismus nicht nur in seinem Heimatland sondern in ganz Osteuropa zum Einsturz brachte und zugleich Russland seine christliche Wurzeln wiederfinden ließ. Aber warum redet Papst Franziskus so anders?
Der im amerikanischen Exil lebende chinesische Milliardär Guo Wengui hat der chinesischen Regierung vorgeworfen, dem Vatikan jedes Jahr 1,6 Milliarden Pfund an Bestechungsgeldern zu geben, um zu verhindern, dass er Pekings umfassende Niederschlagung der Religionen kritisiert. Guo Wengui wurde u.A. auch von Steve Bannon (Breitbart) zitiert. Wenn dem so sein sollte,erklärt es warum
Franziskus schweigen muss und zugleich die chinesische Kirche verrät.
Der flüchtige Tycoon Guo Wengui behauptete in einem Podcast, die Kommunistische Partei habe den Heiligen Stuhl seit 2014 großzügig bezahlt, weil Peking „wollte, dass der Vatikan wegen Chinas Religionspolitik den Mund hält“.
Der 52-jährige Guo aus den USA sagte im Interview, dass das kommunistische Land auch große Summen ausgegeben habe, um andere Länder – einschließlich Italien und Australien – von der Äußerung von Bedenken abzuhalten.
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Natürlich glaube ich nicht, dass Papst Franziskus mit der Unterdrückung der Menschenrechte einverstanden ist, aber vielleicht handelt er wie der Dalai Lama, der überzeugt ist, dass man einen Wandel nur mit friedlichen Mitteln erreichen kann, denn es steht viel auf dem Spiel für “ unser gemeinsames Haus“. ( siehe: ein Mann seines Wortes )