Von einer Katholikin
„Danke auch an alle, die um der Vermeidung einer drohenden Ansteckung willen auf die ihnen lieb gewordene und geistlich reflektierte Form des Kommunionempfangs verzichten zugunsten der in der Kirche als ebenso würdig betrachteten Handkommunion.“
Diesen Dank richtete der Regensburger Bischof Voderholzer in seiner diesjährigen Fronleichnamspredigt an die Gläubigen. Da sprach ein Bischof, der gewiß den Schmerz der praktizierenden Katholiken geteilt hatte, die während der Meßfeierverbote die heilige Kommunion überhaupt nicht empfangen konnten. Als guter Hirte und Priester nun den Leib des Herrn wieder zu den Gläubigen bringen zu können, muß sein Herz mit Freude erfüllen. Und so war er sicher ohne Arg, als er den Gläubigen solchermaßen Anerkennung und Trost spendete, nachdem er in seiner Predigt die Eucharistie als zentrales Glaubensgeheimnis beschrieben hatte.
Man möchte nun allerdings fragen: Müßte der Bischof nicht auch denen danken, die ganz auf die Kommunion verzichten? Er tat es nicht, und so stand sie zwischen den Zeilen, die Anfrage an die, die diesen Verzicht üben. Warum tut ihr das denn, ist euch der eucharistische Herr nicht wichtiger als die äußere Form des Kommunionempfangs? Der Bischof selbst wird deutlich:
„Die Bevorzugung einer Form, die einem angemessen und würdig erscheint, darf nicht dazu führen, dass man eine andere Form als geradezu in sich böse verwirft oder nicht kommuniziert, statt die Form zu ändern, wenn es einen guten Grund dafür gibt.“
Es sei einmal dahingestellt, aus welchem guten Grund die Mundkommunion so lange nicht gespendet wird. Eines ist jedoch klar: Ein Bischof sollte Gläubigen, die auf die Kommunion verzichten, weil die Mundkommunion nicht möglich ist, diese persönliche Entscheidung nicht absprechen. Und er sollte sich auch einer Wertung enthalten, was die Motivation des einzelnen betrifft. Für viele Katholiken, insbesondere die der Tradition verbundenen, ist die Mundkommunion mitnichten nur eine „lieb gewordene“ Form, die sie einfach gegen die Handkommunion austauschen, um den Schmerz des Verzichts auf den Eucharistischen Herrn nicht tragen zu müssen. Ja, es ist sogar gerade dieser Schmerz und die große Sehnsucht, die fruchtbar werden können, wenn man sich in der geistigen Kommunion mit dem Herrn innig verbindet.
Wer vor dem Allerheiligsten Sakrament des Altares demütig und ehrfürchtig auf die Knie geht und die Kommunion in den Mund empfängt, wird sich nicht plötzlich erheben und die Handkommunion praktizieren und sich dabei auf die sogenannte „Augenhöhe“ mit Gott bringen, die von vielen „modernen“ Katholiken und Hirten als zeitgemäß angesehen wird.
Daß man Handkommunikanten genausowenig einfach mangelnde Ehrfurcht unterstellen kann wie Mundkommunikanten konservative Formfixiertheit, versteht sich von selbst. Beide Weisen des Kommunionempfangs betrachtet die Kirche als würdig, und ich kenne viele Menschen, die die Handkommunion in würdiger Haltung empfangen und für die der Stand der Gnade kein leeres Wort ist. Wenn man aber sieht, daß es Gemeinden gibt, wo in offenem Verstoß gegen die Liturgiebestimmungen auf „gedeckten“ Tafeln Schälchen mit Hostien stehen, an denen sich die Menschen selbst bedienen, drängen sich Fragen auf. Sakrilegischer Kommunionempfang auf Teufel komm raus? Gegen die Versuchung, hier bereitwillig zuzugreifen, bietet eine „geistlich reflektierte“ und tief empfundene Verbundenheit mit der Mundkommunion vermutlich einen guten Schutz. Und es gibt Gläubige, die sich in Zeiten verordneter Handkommunion und angesichts von wenig würdevollen Plexiglasscheiben, Kommunionzangen oder Gummihandschuhen in Verzicht üben und Sühne leisten in Zeiten der Prüfung.
Gerade am Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu, am Freitag nach der Fronleichnamsoktav, beten wir das Sühnegebet zum Heiligsten Herzen Jesu auch für alle unwürdigen Kommunionen, den Unglauben, alle Lieblosigkeiten und mangelnde Ehrfurcht gegenüber Seiner Gegenwart in der Heiligen Eucharistie.
Am diesjährigen Herz-Jesu-Fest veröffentlichte die österreichische Bischofskonferenz die neue Rahmenordnung zur Feier öffentlicher Gottesdienste mit Wirksamkeit ab 20. Juli 2020, nach der die Mundkommunion wieder möglich ist:
„Handkommunion ist empfohlen, Mundkommunion ist möglich. Zwischen dem Kommunionspender und dem Kommunionempfänger ist der größtmögliche Abstand einzuhalten. Es ist darauf zu achten, dass der Kommunionspender nicht mit Hand oder Mund des Empfängers in Berührung kommt. Sollte es zu einer Berührung kommen, muss die liturgische Handlung für das Waschen oder Desinfizieren der Hände unterbrochen werden.“
Hoffen wir, daß die deutsche Bischofskonferenz es der österreichischen bald gleichtun möge.
Bild: Apostelkommunion von Fra Angelico im Dominikanerkloster San Marco, Florenz, 1440–1442/Wikicommons
Auf die Fragwürdigkeit von hygienischen Vorschriften angesicht einer fragwürdigen Epidemie will ich nicht gar nicht erst eingehen, aber Folgendes kann man wohl als plumpe ‚captatio benevolentiae‘ bei wem auch immer bezeichnen: „Daß man Handkommunikanten genausowenig einfach mangelnde Ehrfurcht unterstellen kann wie Mundkommunikanten konservative Formfixiertheit, versteht sich von selbst.“
Wirklich? – „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ ist bereits im weltlichen Recht ein Grundsatz. Eingefleischten Vertretern der „würdigen“ Handkommunion kann man durchaus mangelnde religiöse Bildung und auch den Unwillen zu dieser unterstellen. Ja, das gilt auch und ganz besonders für Msgr. Voderholzer. Er müsste es besser wissen! – Wo hat die Kirche offiziell die Handkommunion jemals als „eben so würdig“ eingeführt, wie Herr Voderholzer behauptet? Die Handkommunion ist soviel ich weiß, bis heute sogar, lediglich ein Indult.
In der offiziellen Einführung in die neueste Ausgabe des Messbuchs von Paul VI. wird die Mundkommunion immer noch als Regel festgehalten, für die Handkommunion bedarf es ausdrücklich einer ‚Erlaubnis‘ (siehe: Grundordnung des Römischen Messbuches, Vorabpublikation zum Deutschen Messbuch [3. Auflage] 12. Juni 2007, Nr. 161)
Inzwischen ist die Handkommunion eine derart weit verbreitete und so lange geduldete Ausnahme von der Regel geworden, dass sie inzwischen zum Gewohnheitsrecht geworden sein mag, aber sie ist immer noch lediglich nur eine geduldete, wenn auch von Bischöfen vorangetriebene Form, wogegen man auf die Mundkommunion ausdrücklich ein Recht hat!
Das ergibt sich schon aus der unterschiedlichen Natur der beiden Formen: Die Mundkommunion ist eine organisch aus dem organischen Ritus des Betens und Glaubens der Kirche, wie er im Messbuch Pius V. für immer festgeschrieben wurde, gewachsene Form. Die Handkommunion gehört historisch zum Menschenmachwerk des Novus Ordo Missae und ist wie letzterer, einfach nur eine künstliche Erfindung von einflussreichen Liturgieingenieuren.
Mit der persönlichen hinzugelegten „Ehrfurcht“ kann man die Gottwohlgefälligkeit der Form der Kommunion genauso wenig rechtfertigen, wie die des jeweiligen Messritus. Die Messe ist keine Privatandacht nach jeweiligem Geschmack, und die Kommunion ist ebenfalls keine Privatdevotion innerhalb der Messe, sondern der Empfang eines Sakraments. Der Ritus eines Sakraments darf aber genausowenig den Launen einer „tagesaktuellen“ Wissenschaft ausgesetzt werden, wie die Liturgie der Kirche.
Fazit: Bischöfe, wie Msgr. Voderholzer fördern bewusst eine fragwürdige Form des Sakramentenempfangs. Man kann Katholiken, die ihre Seele nicht verlieren wollen, nur raten, jene Bischöfe und Kirchen völlig zu meiden, die einen derartigen Blödsinn vertreten.
„Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“: Ein Märchen, um Kindern (und Erwachsenen) Angst zu machen.
So ist Strafmilderung durchaus möglich.
Wer auch immer Gesetze mit aller Härte auslegen möchte, dürfte dann auch nicht gegen unfaire kirchliche Gesetze protestieren.
Gott hatte genaue Anweisungen gegeben, wie die Bundeslade aus Akazienholz gebaut werden sollte, dass sie vergoldet sein sollte und der Deckel aus reinem Gold sein. Sie sollte Tragestangen haben. Nur der Hohepriester durfte nur 1 x im Jahr ins Allerheiligste gehen.
1. Samuel 6 :
Und als sie zur Tenne Nachons kamen, griff Usa nach der Lade Gottes und hielt sie fest; denn die Rinder waren ausgeglitten. 7 Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Usa; und Gott schlug ihn dort wegen des Vergehens; so starb er dort bei der Lade Gottes.
Hier wird jedoch berichtet, dass die Bundeslade auf einen Wagen geladen wurde und als sie drohte umzukippen griff Usa nach der Lade Gottes in der guten Absicht, sie vor einem Sturz zu bewahren. Aber die guten Absichten des Menschen waren offensichtlich nicht Gott wohlgefällig und er strafte.
In der Heiligen Messe fast aller Heiligen wird der Leib des Herrn Selbst (nicht nur eine Lade) nur vom Priester mit seinen durch die Priesterweihe dazu befugten Händen angefasst. Die Ehrfurcht vor dem Leib des Herrn war so groß, dass die gewandelte Hostie nur mit Daumen und Zeigefinger der beiden Hände angefasst wurde. Im weiteren Verlauf der Liturgie hielt der Priester Daumen und Zeigefinger geschlossen, so dass auch kleinste Teile nicht durch die Berührung anderer Gegenstände sich auf dem Altar verteilen konnten. Nach der Austeilung der Heiligen Kommunion als Mundkommunion mit Patene wurden dann an vorgeschriebener Stelle die Finger des Priesters mit Wasser gespült und erst danach konnte der Priester mit Daumen und Zeigefinger wieder andere Gegenstände (z.B. das Messbuch) anfassen. Die Kelchwäsche wurde gesondert gewaschen und das Waschwasser mit den kleinsten Partikeln des Herrenleib in der Erde beerdigt. Welch ein Glaube, Liebe und Ehrfurcht zeigt sich hier.
Kinder dürfen erst zur Erstkommunion, wenn sie den Laib des Herrn von normaler Speise unterscheiden können.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein anderes Vorgehen dem Herrn wohlgefällig ist. Besonders das Berühren des Leib des Herrn mit den ungeweihten Händen der sogenannten Kommunionhelfer (und sei sie Absicht noch so gut), das Austeilen an Gläubige in einer Coffee-to-go-Schlange, die eben gerade keinen Unterschied macht, sondern mit banalen Alltag und fordernden ungeweihten Händen das Allerheiligste Altarssakrament haben (kein Spenden) will um dann selbstherrlich darüber zu verfügen und sich weiter mit ungeweihten Händen den Leib des Herrn in den Mund zu geben, um dann kauend und um sich schauend im Gehen zu kommunizieren, während die kleinsten Partikel des Herrnleib womöglich zu Boden fallen, zertreten werden, am Gebetbuch kleben, in der Jackentasche, im Taschentuch usw., da keinerlei Reinigung seiner Hand/Finger erfolgt.
Aus diesen Gründen kommuniziere ich nur in der Form der Mundkommunion und gehe immer zum Priester, nicht zum Kommunionhelfer, denn ich möchte nicht der Grund sein, dass dieser vom Herrn gestraft wird. Usa wurde uns als Beispiel gegeben.
Da der oben genannte Aspekt im Zusammmenhang der Ablehnung der Mundkommunion selten erwähnt wird, ergänze ich ihn hier.
Lieber @bellis
Sie haben das so wunderbar geschildert.
Nur im NOM finden Sie so etwas nicht mehr vor, wieso auch, er dient ja dem Mensch, dem Mensch und dem Mensch.
Da der Nom illegal ist (Quo primum, Konzil von Trient, 1. Vat Konzil) darf man eigentlich nicht hingehen.
Je mehr man an der überlieferten Messe teilnimmt und sich der Tiefe und Bedeutung bewußt wird, desto lächerlicher wird das Kasperltheater des NOM.
Einfach nicht mehr hingehen.
Vielen herzlichen Dank für den Hinweis auf Bulle Quo primum von Papst Pius V. zur Einführung des Römischen Messbuches 14. Juli 1570.
Ich kannte die Bulle bisher nicht. Sie ist so eindeutig, dass ich überhaupt nicht verstehe, wieso Päpste, Kardinäle, Bischöfe, Priester es wagen können, nicht den gebotenen Gehorsam zu erweisen. Ich kann nur sagen, Papst Pius V. war ein Prophet, er wusste, was kommen wird, und hat das Heilige Messopfer für alle Zeiten geschützt. Gott vergelte ihm dies.
Ich lebe in Berlin, wir haben hier nur: täglich Pius X., täglich Institut St. Philipp Neri und nur am Sonntag eine weitere (häßliche) Kirche, der Eingang in einem beschmierten Hinterhof, vorbei an Mülltonnen, von der Strasse kaum zu finden (soviel sind wir dem Erzbischof wert) in denen das Hl. Meßopfer gefeiert wird und das in einer Stadt, von der der Erzbischof auf seiner Homepage schreibt: Mit insgesamt ca. 330.000 Katholiken ist Berlin eine der größten katholischen Städte Deutschlands, bei einer Ausdehnung von 891,8 km².
Danken Sie Gott St Pius X in der Nähe zu haben. Das ist die kleine Herde von der Christus sprach.
EB Lefevre wurde von der muttergottes in Quito angekündigt und er hat dank des hl Geistes dieses Kreuz auf sich genommen.
Jesus Christus wird es ihm vergelten.
Wenn es Sie interessiert hören Sie bei YouTube den Vortrag vor Dr gregorius Hesse über die Sackgasse des Protestantismus.
Gottes reichen Segen.