
(Madrid) In Spanien sehnen sich Teile der Linken in das kirchenfeindliche Volksfront-Klima von 1936 zurück. Vorwand und Instrument der Kirchenverfolgung heute ist die Corona-Krise. Die Linksregierung setzte faktisch Teile der Verfassung außer Kraft, darunter das Recht auf freie Religionsausübung, und griff damit massiv in das öffentliche, soziale und private Leben der Bürger ein. Es dauerte einige Wochen, doch immer mehr Menschen erkennen, daß Ministerpräsident Pedro Sanchez (PSOE) und andere Mitglieder der Regierung aus sozialistischer PSOE und linksradikaler Podemos die Radikalmaßnahmen mit absurden Behauptungen begründeten. Aussagen, die wortwörtlich von Regierungsvertretern anderer Länder behauptet wurden. Der Verdacht zentraler Regieanweisungen und verborgener Strippenzieher macht die Runde. Die Folge sind zunehmend lautstarke Proteste in ganz Spanien, was die Medien in Mitteleuropa nicht berichten. Auch diese selektive Berichterstattung weckt zunehmend Verdacht und Mißtrauen. Das Faß zum Überlaufen brachte zuletzt der Angriff gegen Antonio Kardinal Cañizares Llovera.
Ins Visier der politischen Linken geriet Kardinal Cañizares, weil ihm vorgeworfen wird, gegen die Corona-Auflagen verstoßen zu haben. 2014 beförderte ihn Papst Franziskus kurz vor der ersten Familiensynode zum Erzbischof von Valencia und damit fort aus der Römischen Kurie. Zuvor war er unter Papst Benedikt XVI. Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Bevor ihn Benedikt an die Römische Kurie berief, war Cañizares bereits 1992–1996 Bischof von Avila, dann bis 2002 Erzbischof von Granada und schließlich bis 2008 Erzbischof von Toledo und Primas von Spanien. Als solcher wurde er wegen seiner klaren Sprache die „Klinge von Toledo“ genannt.
Die politische Linke schreit nach Ermittlungen gegen den Erzbischof von Valencia, dessen „Verbrechen“ darin besteht, am 10. Mai das Tor einer Kirche geöffnet und mit einem Gnadenbild der Gottesmutter Maria an der Türschwelle seine Bischofsstadt gesegnet zu haben.
Es brandete ein Geschrei auf, der Kardinal, in seiner römischen Zeit „der kleine Ratzinger“ genannt, habe gegen die von der Regierung verhängten Corona-Notstandsmaßnahmen verstoßen.
Das erzbischöfliche Ordinariat antwortete, daß es keine Verletzung gegeben habe. Dennoch wurde gegen den Erzbischof Anzeige erstattet und von der Stadtregierung eine Untersuchung eingeleitet.
An jedem zweiten Sonntag im Mai ist es in Valencia Tradition, das Fest der Mare de Déu dels Desamparats zu feiern, so der katalanische Titel, unter dem die Gottesmutter angerufen wird. Auf spanisch ist die Virgen de los desamparados gemeint, zu deutsch Unsere Liebe Frau der Verlassenen. Sie ist die Patronin der Stadt.

Das Jahr 1409
Ihre Verehrung und das Fest gehen auf den 24. Februar 1409 zurück, als der Priester Joan Gilabert Jofré, ein Mercedarier, auf dem Weg zur Kathedrale Kinder sah, die einen obdachlosen Geisteskranken verspotteten und peinigten. Pater Jofré, der 1375 zum Priester geweiht worden war, hatte sein Leben dem Charisma seines Ordens folgend mit Bemühungen um den Loskauf von Christen aus der islamischen Sklaverei verbracht. Als er nach Valencia zurückkehrte, sah er dort eine andere Not. Er erkannte die doppelte Schutzbedürftigkeit des Mannes, der von den Kindern drangsaliert wurde. In seiner Predigt in der Kathedrale prangerte er die grundlose, irrationale und grausame Verfolgung von schutzlosen, unschuldigen Geisteskranken an und entschloß sich eine Bruderschaft zu gründen, um Menschen wie dem Mann, den die Kinder vor seinen Augen als „El loco“ verspottet hatten, zu dienen.

Er errichtete mit seiner 1410 gegründeten Bruderschaft, der Lloable Confraria de la Verge Maria dels Innocents, der„Löblichen Bruderschaft der Jungfrau Maria der Unschuldigen“, die weltweit erste Einrichtung für Menschen mit psychischen Erkrankungen und stellte sie 1414 unter den besonderen Schutz der Gottesmutter.
Pater Jofré und die Angehörigen der Bruderschaft, die zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern bestand, dazu einige Priester, errichteten im Hospiz eine Kapelle zu Ehren Unserer Lieben Frau der Verlassenen. Als die Kapelle fertiggestellt war, kamen der Überlieferung nach drei junge Männer in Pilgerkleidung und boten an, innerhalb von drei Tagen ein Bild der Gottesmutter zu schaffen, wenn man ihnen einen Raum dafür zur Verfügung stelle, den niemand betreten dürfe. Das geschah, doch aus dem Raum hörte man keine Arbeitsgeräusche. Als auch am vierten Tag nichts geschah, öffneten die Brüder die Tür und fanden darin das seither verehrte Gnadenbild der Gottesmutter, zu deren Füßen zwei unschuldige Kinder zu sehen sind. Die jungen Pilger aber waren verschwunden. Die blinde und gelähmte Ehefrau des Bruderschaftsmitglieds, das im Spital wohnte und sie aufgenommen hatte, aber war geheilt. Vom Gnadenbild, mit dem Kardinal Cañizares die Stadt segnete, heißt es daher, el feren els àngels, es wurde „von den Engeln gemacht“.
Bald kümmerte sich die Bruderschaft auch um Straßenkinder, dann auch um obdachlose Seeleute und Prostituierte. Die Bruderschaftseinrichtung wurde zum Vorbild für ähnliche Gründungen, deren erste auf der iberischen Halbinsel 1438 in Barcelona und in Spanischamerika 1567 in Mexiko-Stadt entstand. In Valencia entwickelte sich aus dem Spital von Pater Jofré das heutige allgemeine Krankenhaus der Stadt.
1489 wurde das Gnadenbild in die Kathedrale der Stadt übertragen. 1652 wurde direkt angrenzend mit dem Bau einer eigenen Basilika zu seinen Ehren begonnen, die 1667 geweiht wurde. Die Basilika de la Mare de Déu dels Desemparats, ein Kollegiatstift, ist über einen Brückengang mit der Kathedrale von Valencia verbunden. 1923 erfolgt die Krönung des Gnadenbildes, die in Anwesenheit von König Alfonso XIII. und dem Apostolischen Nuntius in Vertretung von Papst Pius XI. stattfand. In der inoffiziellen Hymne der Stadt wird die Gottesmutter der Verlassenen besungen.

Die Rage der Sozialisten
Am zweiten Sonntag im Mai, ihrem Fest, findet unter großer Teilnahme des Volkes traditionell eine Prozession von der Basilika zur Kathedrale statt, eine Wegstrecke von 200 Metern. Wegen des Coronavirus mußte sie in diesem Jahr ausfallen. Kardinal Cañizares zelebrierte die Messe daher hinter verschlossenen Türen, trat aber am Ende der Zelebration mit dem Gnadenbild an die Türschwelle der Basilika und segnete die Stadt, während ein Kanonikus die Landeshymne der Autonomen Gemeinschaft Valencia sang.
Das genügte, um die linke Stadtregierung gegen sich aufzubringen. Sie leitete eine Untersuchung ein, um zu prüfen, ob vom Kardinal gegen die Corona-Bestimmungen verstoßen wurde. Videoaufnahmen des Moments zeigen, daß der Kardinal mit dem Gnadenbild die Basilika nicht verlassen hat. Falsche Gerüchte wurden in der Stadt verbreitet, die vom Erzbistum dank der Videodirektübertragung widerlegt werden konnten. Doch es nützte nichts. Der sozialistische Stadtrat Aarón Cano (PSOE), zuständig für den Zivilschutz, beschuldigte den Kardinal des „Betrugs“, weil er die Stadt gesegnet habe, obwohl er keine „Erlaubnis“ dazu hatte. Der Kardinal habe durch die Öffnung der Basilika „verantwortungslos“ gehandelt. Besonders schwerwiegend sei, weil er „mit Vorsatz und Verrat“ handelte.
Auf Anweisung der Stadtregierung wurde die Basilika durch die Stadtpolizei gesperrt.
Die Stellungnahme des Kardinals
Kardinal Cañizares reagierte mit deutlichen Worten. In einer Stellungnahme stellte er dem Stadtrat die Frage:
„Warum lügen Sie und klagen an?“
Welches Gesetz oder welche Bestimmung verbiete es, die Tür einer Kirche zu öffnen?
„In aller Klarheit, Wahrheit und Festigkeit und mit der Freiheit, die Sie anscheinend einschränken und unterdrücken möchten, muß ich Ihnen leider sagen, daß Sie ohne Milderungsgründe lügen, und Ihnen gleichzeitig mitteilen, daß die Legalität seitens der Kirche treu respektiert und streng eingehalten wurde.“
Den Stadtrat und seine Genossen ließ der Kardinal wissen:
„Wären Sie in der Basilika gewesen [was Cano als zuständigem Stadtrat möglich gewesen wäre] oder hätten Sie sich die Übertragung der Messe im Fernsehen angeschaut, wüßten Sie, was geschehen ist und was ich gesagt habe.“
Und weiter:
„Meinerseits ist Ihnen vergeben, und ich bin sicher, daß auch die Jungfrau Ihnen vergibt, weil Sie nicht wußten, was Sie bei dieser Gelegenheit getan haben, und ich bitte die Valencianer, von denen die meisten nicht mit Ihnen sind, Ihnen zu vergeben und Ihre Worte und Gesten zu ignorieren. Der Schaden, den Sie anrichten wollten, hat sich gegen Sie gerichtet, auch wenn in einigen Medien der Schaden und die Verleumdung bestehenbleiben und die Lüge weiterverbreitet wird: Das trägt nicht zum Allgemeinwohl bei, das Grundlage für jede Politik und jeden in der Politik zu sein hat. Dadurch wird Schaden und Haß erzeugt.“
Und noch deutlicher:
„Ich stelle fest, daß die marxistische Ideologie noch immer auf freiem Fuß ist: Lügen sind eine politische Waffe nach dem Motto: Je schlimmer, desto besser.“
Und eine ernste Mahnung:
„Vergessen Sie nicht, daß in den Ländern unserer Gegend und in fast allen Ländern der Welt ein unveräußerliches Grundrecht anerkannt ist, das auch durch unsere spanische Verfassung garantiert wird: das Recht auf religiöse Freiheit, das Sie zu mißachten scheinen, weil Sie diktieren wollen, was man in einer Kirche tun darf und was nicht. Denken Sie darüber nach, und lernen Sie dieses unveräußerliche und unverletzliche Recht zu achten.“
Das Jahr 1936
Für jene, die nicht wissen sollten, was 1936 in Spanien geschehen ist, ein kurzer Rückblick: Am 14. September jenes Jahres empfing Papst Pius XI. 500 spanische Flüchtlinge, die ihre Heimat wegen der Kirchenverfolgung durch die Volksfront verlassen mußten. Der Papst brachte seinen Schmerz über die Verfolgung und seine Bewunderung für die Verfolgten und Mißhandelten zum Ausdruck, besonders für jene Katholiken, die das Martyrium erlitten hatten.

Um nicht die der politischen Linken noch heute verhaßte Gegenseite unter General Franco zu Wort kommen zu lassen, soll Manuel de Irujo (1891–1981) zitiert werden, ein Katholik aus Navarra, Vertreter der Baskischen Nationalpartei, der 1937 Justizminister der republikanischen Volksfrontregierung war. Am 7. Januar 1937 legte er in Valencia, wegen der Kämpfe damals Hauptstadt des republikanischen Spaniens, eine Denkschrift vor:
„Die De-facto-Situation der Kirche im gesamten regierungstreuen Gebiet, das Baskenland ausgenommen, ist folgende:
– Alle Altäre, Bilder und Kultgegenstände wurden mit wenigen Ausnahmen zerstört, die meisten auf niederträchtige Weise.
– Alle Kirchen wurden für den Kultus geschlossen, der total und absolut ausgesetzt ist.
– Der Großteil der Kirchen Kataloniens wurden angezündet, als würde es sich dabei um eine ganz normale Sache handeln.
– Die Institutionen und die offiziellen Staatsorgane haben Glocken, Kelche, Ziborien, Kandelaber und andere Kultgegenstände eingezogen und aus ihrer Einschmelzung wurde Material zu Kriegs- oder Industriezwecken gewonnen.
– Alle Klöster wurden evakuiert und das religiöse Leben in ihnen beseitigt. Die Gebäude, die Kultgegenstände und Güter wurden geplündert, niedergebrannt, besetzt oder demoliert.
– Die Priester und Ordensleute wurden verhaftet, eingesperrt und hingerichtet, Tausende von ihnen ohne Gerichtsverfahren. Das sind Fakten, die obwohl abnehmend weiterhin noch heute geschehen, nicht nur in ländlichen Gegenden, wo man Jagd auf sie machte und sie auf brutale Weise getötet wurden, sondern auch in den Städten. In Madrid, Barcelona und in den anderen großen Städten erfolgten Hunderte Verhaftungen ohne anderen Grund als den, Priester oder Ordensangehöriger zu sein.
– Es wurde ein absolutes Verbot erlassen, privat religiöse Darstellungen und Kultgegenstände zu verwahren. Die Polizei führt Hausdurchsuchungen durch, stellt Wohnungen auf den Kopf und wühlt im intimen, persönlichen und familiären Leben, zerstört mit Spott und Gewalt Statuen, Bilder, religiöse Schriften und alles, was mit dem Kultus verbunden ist oder an ihn erinnert.“

Unterdessen wird unter „Freiheit, Freiheit“-Rufen der Protest gegen die Radikalmaßnahmen der Regierung, die Einschränkung der Grundrechte, die Gängelung des Volkes und den Eindruck der Fernlenkung durch das Impfkartell um Bill Gates immer lauter. Darüber berichten die Medien in Mitteleuropa nicht. In Spanien geht die Sorge um, daß Teile der politischen Linken wieder von Diktatur und Kirchenverfolgung träumen.
Ein Video zu den Protesten gegen die Radikalmaßnahmen der Regierung:
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/Wikicommons/Youtube/Twitter (Screenshots)
Der Kommunismus ist nie untergegangen. Die heutigen linken sind dieselben Menschen mit der gleichen satanischen Ideologie wie bei Lenin, Stalin, Mao etc.
Viele Kommunisten bezeichnen sich selber als liberal und demokratisch. Wölfe im Schaf-Pelz sind das.
Fakt ist: Der Repubilkanismus, der Laikalismus haben mehr Menschen das Leben gekostet als alle faschistische Regierungen zusammen (Die NS-Herrschaft war nicht faschistisch, sie war eine eigene Religion!)