Ein Ostern, das in die Geschichte eingehen wird

Eine außergewöhnliche Situation durch das Coronavirus und die Oberhirten der Kirche


Ostern 2020: ein leerer Petersplatz und einem Volk ohne Hirten und Hirten ohne Volk.
Ostern 2020: ein leerer Petersplatz, ein Volk ohne Hirten und Hirten ohne Volk.

Von Rober­to de Mattei*

Anzei­ge

Die Oster­wo­che 2020 wird auf­grund der außer­ge­wöhn­li­chen Situa­ti­on in die Geschich­te ein­ge­hen, wie der Tag im Febru­ar 2013, an dem Bene­dikt XVI. sei­nen Ver­zicht auf das Pon­ti­fi­kat ankün­dig­te. Ein myste­riö­ser roter Faden scheint die­se bei­den Ereig­nis­se zu ver­bin­den. Das glei­che Gefühl der Lee­re ver­bin­det sie.

Bene­dikt XVI. ver­zich­te­te for­mal­recht­lich auf das Man­dat des Petrus, ohne die legi­ti­men mora­li­schen Grün­de zu erläu­tern, die sei­ne extre­me Geste erklä­ren könn­ten. Papst Fran­zis­kus sei­ner­seits hält an die­sem Man­dat for­mal­recht­lich fest, übt es aber nicht aus und scheint sich sogar des höch­sten, ihm zuste­hen­den Titels ent­le­di­gen zu wol­len, jenes des Stell­ver­tre­ters Chri­sti, der in die jüng­ste Aus­ga­be des Annu­a­r­io Pon­ti­fi­cio (Päpst­li­ches Jahr­buch) als „histo­ri­scher Titel“, aber nicht als kon­sti­tu­ti­ver auf­ge­nom­men wur­de. Wäh­rend Bene­dikt XVI. auf die recht­li­che Aus­übung des Vika­ri­ats Chri­sti ver­zich­tet hat, scheint es fast so, als hät­te Papst Fran­zis­kus auf die mora­li­sche Aus­übung sei­nes Auf­trags ver­zich­tet. Die Aus­set­zung der reli­giö­sen Zere­mo­nien auf der gan­zen Welt, die vom Coro­na­vi­rus betrof­fen ist, scheint ein sym­bo­li­scher, aber rea­ler Aus­druck einer bei­spiel­lo­sen Situa­ti­on zu sein, in der die Gött­li­che Vor­se­hung den Hir­ten das Volk ent­zieht, das sie im Stich gelas­sen haben.

Wir wis­sen nicht, wel­che poli­ti­schen, wirt­schaft­li­chen und sozia­len Fol­gen das Coro­na­vi­rus haben wird, aber wir ermes­sen in die­sen Tagen sei­ne Fol­gen für die Kir­che. Ein Schlei­er scheint sich gelüf­tet zu haben: Es ist die Stun­de der Lee­re, der Her­de ohne ihre Hir­ten. Der am Palm­sonn­tag lee­re Peters­platz wird auch am Oster­sonn­tag leer bleiben.

„Der Hei­li­ge Vater“, wie der Vati­kan mit­teil­te, „wird die Riten der Kar­wo­che am Kathe­dra-Altar im Peters­dom fei­ern, ohne Teil­nah­me des Vol­kes auf­grund der außer­ge­wöhn­li­chen Situa­ti­on, die wegen der Aus­brei­tung der Covid-19-Pan­de­mie ent­stan­den ist.“

Laut der Phi­lo­so­phia peren­nis lehnt die Natur die Lee­re ab („natu­ra abhor­ret a vacuo“). In der Stun­de der gei­sti­gen Lee­re wen­det sich die See­le derer, die Glau­ben haben, instink­tiv an Sie, die nie­mals leer ist, weil sie vol­ler Gna­den ist: die aller­se­li­ge Jung­frau Maria. Nur in ihr kann die See­le die gei­sti­ge und mora­li­sche Fül­le fin­den, die der Peters­platz und die unzäh­li­gen Kir­chen, die auf der gan­zen Welt ver­rie­gelt sind, nicht mehr bie­ten. Eine gestream­te Mes­se kann die Augen befrie­di­gen, aber nicht die See­le erfül­len. Papst Fran­zis­kus will, anstatt ihre Ver­eh­rung zu för­dern, auch sie der Titel ent­klei­den, die ihr zukom­men. Am 12. Dezem­ber 2019 hat­te der Papst die Mög­lich­keit neu­er maria­ni­scher Dog­men wie den von Maria Mit­erlö­se­rin abge­lehnt und erklärt:

„Wenn sie uns mit Geschich­ten kom­men, daß wir das zu ver­kün­di­gen haben, die­ses Dog­ma oder jenes… Ver­lie­ren wir uns nicht in Unsinnigkeiten.“

Und am 3. April 2020 wie­der­hol­te er, daß die Got­tes­mut­ter „nicht dar­um gebe­ten habe, ein Bei­na­he-Erlö­se­rin oder eine Mit­erlö­se­rin zu sein. Nein, der Erlö­ser ist einer allein. Nur Jün­ge­rin und Mutter“.

Die­se Wor­te wur­den am Vor­abend der Kar­wo­che aus­ge­spro­chen, in der die Got­tes­mut­ter auf dem Kal­va­ri­en­berg ihre Mis­si­on als Mit­erlö­se­rin und Ver­mitt­le­rin aller Gna­den erfüllt. Papst Bene­dikt XV. begrün­det das:

„So wie sie litt und fast mit ihrem lei­den­den und ster­ben­den Sohn starb, so ver­zich­te­te sie für die Ret­tung der Men­schen auf ihre Rech­te als Mut­ter auf die­sen Sohn und opfer­te ihn, um die gött­li­che Gerech­tig­keit zu besänf­ti­gen, sodaß gerech­ter­wei­se behaup­tet wer­den kann, daß sie zusam­men mit Chri­stus das Men­schen­ge­schlecht erlöst hat. Aus die­sem Grund wer­den offen­sicht­lich all die ver­schie­de­nen Gna­den des Schat­zes der Erlö­sung auch durch die Hän­de der Schmer­zens­mut­ter ver­teilt“ (Apo­sto­li­sches Schrei­ben Inter soda­li­cia, 22. März 1918).

Nach Ansicht eini­ger Theo­lo­gen absor­biert der Begriff Cor­re­demptrix den der Media­trix (Mitt­le­rin). Ande­ren wie Man­fred Hau­ke ​​zufol­ge hat der Begriff der uni­ver­sa­len Ver­mitt­lung Mari­ens eine umfas­sen­de­re Bedeu­tung als der der Mit­er­lö­sung, indem sie des­sen Inhalt mit­ein­schließt (Intro­du­zi­o­ne alla Mario­lo­gia, Eupress FTL, Luga­no 2008, S. 275–277). Er inte­griert den „abstei­gen­den“ Aspekt, durch den die Gna­den zu den Men­schen gelan­gen, mit dem „auf­stei­gen­den“ Aspekt, der in der Mit­er­lö­sung aus­ge­drückt wird, durch die sich die Got­tes­mut­ter dem Opfer Chri­sti anschließt. Die bei­den Titel ergän­zen sich auf jeden Fall, wie Msgr. Bru­ne­ro Gherar­di­ni in sei­nem Buch „La cor­re­den­tri­ce nel miste­ro di Cri­sto e del­la Chiesa“ („Die Cor­re­demptrix im Geheim­nis Chri­sti und der Kir­che“, Viver­eIn, Rom 1998) lehrt, und ver­bin­den sich mit dem der Köni­gin des Him­mels und der Erde.

Ist es aber not­wen­dig wei­ter­zu­ge­hen? Der hei­li­ge Bern­hard sagt: „De Maria num­quam satis“ („Von Maria nie genug“, Ser­mo de Nati­vi­ta­te Mariae, Latei­ni­sche Pat­ro­lo­gie, Bd. 183, Spal­te 437D), und der hei­li­ge Alfons Maria von Liguo­ri sagt: „Wenn eine Mei­nung irgend­wie die hei­li­ge Jung­frau ehrt, hat sie eine bestimm­te Grund­la­ge und hat nichts, was dem Glau­ben oder den Ver­ord­nun­gen der Kir­che oder der Wahr­heit wider­spricht. Sie nicht zu akzep­tie­ren und ihr zu wider­spre­chen, weil auch die gegen­tei­li­ge Mei­nung wahr sein könn­te, bedeu­tet wenig Hin­ga­be an die Mut­ter­got­tes zu haben. Ich will nicht zu die­sen weni­ger hin­ge­bungs­vol­len Gei­stern gezählt wer­den, noch möch­te auch ich, daß mein Leser es wird, son­dern ich möch­te zu denen gezählt wer­den, die voll und ganz an alles glau­ben, was ohne Irr­tum von der Grö­ße Mari­ens geglaubt wer­den kann“ (Le glo­rie di Maria, Kap V, § 1).

Die Mari­en­ver­eh­rer sind eine geist­li­che Fami­lie, die ihren Pro­to­typ und Schutz­pa­tron in Johan­nes dem Evan­ge­li­sten hat, dem Lieb­lings­apo­stel, der von Jesus auf Gol­ga­tha ein immenses Erbe erhal­ten hat. Alles ist in den Wor­ten Jesu zusam­men­ge­faßt, als er am Kreuz sagte:

„Als Jesus sei­ne Mut­ter sah und bei ihr den Jün­ger, den er lieb­te, sag­te er zu sei­ner Mut­ter: ‚Frau, sie­he, dein Sohn!‘.
Dann sag­te er zu dem Jün­ger: ‚Sie­he, dei­ne Mut­ter!‘ Und von jener Stun­de an nahm sie der Jün­ger zu sich“ (Joh 19, 26–27).

Mit die­sen Wor­ten stell­te Jesus eine gött­li­che und unauf­lös­li­che Ver­bin­dung her, nicht nur zwi­schen Maria der Aller­se­lig­sten und dem hei­li­gen Johan­nes, der das Men­schen­ge­schlecht ver­tritt, son­dern auch zwi­schen ihr und allen See­len, die dem Bei­spiel des Glau­bens und der Treue des hei­li­gen Johan­nes fol­gen würden.

Der hei­li­ge Johan­nes ist das Vor­bild derer, die in der Stun­de des Ver­rats und der Abkehr Jesus durch Maria treu blei­ben. „Gott der Hei­li­ge Geist will in und durch Maria sich Aus­er­wähl­te bil­den und spricht zu ihr: ‚In elec­tis meis mit­te radi­ces‘ (Sir 24, 12), „Laß, mei­ne viel­ge­lieb­te Braut, alle Dei­ne Tugen­den in mei­nen Aus­er­wähl­ten Wur­zeln schla­gen, damit sie wach­sen von Tugend zu Tugend und von Gna­de zu Gna­de“, schreibt der hei­li­ge Lud­wig Maria Gri­g­nion von Mont­fort (Abhand­lung über die wah­re Hin­ga­be an die Hei­li­ge Jung­frau, Nr. 34) und ver­si­chert uns, daß ihre Ver­eh­rer einen festen und uner­schüt­ter­li­chen Glau­ben erhal­ten wer­den, der sie inmit­ten aller Stür­me stand­haft und bestän­dig machen wird (ebd., Nr. 214). Pli­nio Cor­rêa de Oli­vei­ra hat gezeigt, wie die Mari­en­ver­eh­rung – nicht äußer­lich und unbe­stän­dig, son­dern fest und aus­dau­ernd – ein ent­schei­den­der Fak­tor im Kampf zwi­schen der Revo­lu­ti­on und der Gegen­re­vo­lu­ti­on ist, der immer aku­ter wird in den dunk­len Zei­ten, die uns erwar­ten. Maria, die Mitt­le­rin aller Gna­den, ist in der Tat der Kanal, durch den alle Gna­den flie­ßen, und die Gna­den für die­je­ni­gen, die sie anru­fen und für sie kämp­fen, wer­den im Über­fluß her­ab­reg­nen (Revo­lu­ti­on und Gegen­re­vo­lu­ti­on, TFP, Frank­furt am Main 1996).

Der gro­ße Erz­dia­kon von Évreux, Hen­ri-Marie Bou­don, des­sen Spi­ri­tua­li­tät vom hei­li­gen Lud­wig Maria von Mont­fort geformt wur­de, schrieb, daß wir in öffent­li­chen Kata­stro­phen wie Krie­gen oder Epi­de­mien auf ande­re zei­gen, wäh­rend wir bei uns selbst und unse­ren Sün­den suchen sollten:

„Gott schlägt uns, um betrach­tet zu wer­den, und wir erhe­ben statt­des­sen unse­re Augen nicht von den Krea­tu­ren“ (La dévo­ti­on aux saints anges, Clo­vis, Con­dé-sur-Noi­reau 1998, S. 265).

In die­sen beun­ru­hi­gen­den Tagen wol­len wir nicht nach der Hand der Men­schen hin­ter der Pan­de­mie suchen. Begnü­gen wir uns damit, die Hand Got­tes dar­in zu sehen. Und da die Got­tes­mut­ter neben Mit­erlö­se­rin und Mitt­le­rin auch Köni­gin des Welt­alls (Leo XIII.) ist, dür­fen wir nicht ver­ges­sen, daß Gott ihr die Auf­ga­be über­tra­gen hat, in die Geschich­te ein­zu­grei­fen und sich dem Han­deln des Teu­fels zu wider­set­zen. Des­halb ist Maria die ein­zi­ge Zuflucht, wenn der Herr die Mensch­heit gei­ßelt. Aus ihr schöpft Kraft, wer sei­nen Platz nicht auf­gibt, son­dern auf dem Feld bleibt, um die letz­te Schlacht zu kämp­fen: die für den Tri­umph ihres Unbe­fleck­ten Herzens.

*Rober­to de Mat­tei, Histo­ri­ker, Vater von fünf Kin­dern, Pro­fes­sor für Neue­re Geschich­te und Geschich­te des Chri­sten­tums an der Euro­päi­schen Uni­ver­si­tät Rom, Vor­sit­zen­der der Stif­tung Lepan­to, Autor zahl­rei­cher Bücher, zuletzt in deut­scher Über­set­zung: Ver­tei­di­gung der Tra­di­ti­on: Die unüber­wind­ba­re Wahr­heit Chri­sti, mit einem Vor­wort von Mar­tin Mose­bach, Alt­öt­ting 2017 und Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil. Eine bis­lang unge­schrie­be­ne Geschich­te, 2. erw. Aus­ga­be, Bobingen2011.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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20 Kommentare

  1. Der Arti­kel hat gut begon­nen, ver­strickt sich aber lei­der all­zu­bald in der unglück­li­chen Mit­erlö­ser-Theo­rie, die theo­lo­gisch unhalt­bar ist. Das ist umso ärger­li­cher, als man Berg­o­glio vie­les vor­wer­fen kann, soll, ja muss. In die­sem Punkt jedoch hat er recht. Got­tes­mut­ter, Him­mels­kö­ni­gin, Mitt­le­rin der Gna­den, all das bedeu­tet nicht Erlö­se­rin. Eine sol­che gibt es ein­fach nicht, wir haben nur einen Erlö­ser, emp­fan­gen durch den Hei­li­gen Geist (war­um nen­nen wir die­sen nicht auch „Mit­erlö­ser“?) und gebo­ren von der Jung­frau Maria. Zu unse­rer Erlö­sung gekreu­zigt, und das ist heute.

    • @Alexander Franz Lechner/​Shuca, Auf Papst Fran­zis­kus‘ Glau­bens­ver­ständ­nis und Bil­dung zu ver­trau­en, das ist wie ‚wenn ein Blin­der einen Blin­den führt!‘
      Das Lehr­amt der Hl. Kir­che unter den im Ein­klang unter­ein­an­der ste­hen­den Päp­sten – ein recht­gläu­bi­ger Katho­lik wird hier gewiss fün­dig bei Lud­wig Otts Stan­dard­werk ‚Grund­riß der Dog­ma­tik‘, erst­mals erschie­nen vor dem pro­phe­zei­ten Gro­ßen Abfall nach 1960 – ent­hält die Leh­re der wah­ren Mit­erlö­ser­schaft Mari­ens schon lan­ge, und selbst­ver­ständ­lich lie­gen jeder­zeit die Bedin­gun­gen vor, damit ein gott­ge­fäl­li­ger Papst die­se Leh­re auch for­mell als expli­zi­tes Dog­ma ver­kün­den könn­te. Es ist wie bei allen Mari­en­dog­men, die immer ihre uner­leuch­te­ten Geg­ner hat­ten, zuletzt in jün­ge­rer Geschich­te beson­ders die schwie­ri­gen Dog­men von 1854 und aus dem Hl. Jahr 1950 zwei­er gro­ßer hei­lig­mä­ßi­ger Päp­ste (des sel. Pius IX. und des ew. Pius XII.).
      All die Moder­ni­sten, die im aktu­el­len dunk­len Zeit­al­ter die vom Lehr­amt der Hl. Kir­che inhalt­lich zurecht gelehr­te Mit­erlö­ser­schaft der Uni­ver­sums­kai­se­rin ableh­nen, sie hät­ten wohl jedes Mari­en­dog­ma abgelehnt.
      Die Hl. Kir­che wird auch die­se Zeit­ge­nos­sen – sei­en es Byzan­ti­ni­sten, Pro­te­stan­ten oder Inter­kon­fes­sio­na­lis­mus- und Moder­ni­sten­for­mal­ka­tho­li­ken – über­le­ben, also auch den Fran­zis­kus-Papst, bis zum Tri­umph des Chri­stus-Gott­kö­nigs und Sei­ner Hl. Mut­ter. Die gan­ze Zukunft gehört dem Rei­che Chri­sti. Jetzt hat eben noch das Gegen­reich mit einer bestimm­ten Art von Päp­sten und Kir­chen­für­sten sei­ne kur­ze Stun­de, die wah­ren Söh­ne und Töch­ter Got­tes und Mari­ens wer­den dies ertra­gen kön­nen. Geprie­sen sei­en Gott, Chri­stus und die Hl. Mut­ter Gottes!

      • Die­ser Unter­ton ist uner­träg­lich. Es gehö­ren nicht alle Geg­ner die­ses eben noch nicht bestehen­den Mari­en-Dog­mas dem Gegen­reich an, eben­so wenig, wie sie Moder­ni­sten, Byzan­ti­ni­sten sein müs­sen. Auch habe ich nie­mals auf Berg­o­gli­os Glau­bens­ver­ständ­nis ver­traut, ich nen­ne die­sen übri­gens auch nie­mals „Papst Fran­zis­kus“, son­dern immer nur mit dem Nach­na­men, son­dern nur geschrie­ben, man sol­le ihn nicht just in jenem Punk­te kri­ti­sie­ren, in wel­chem er recht hat.
        Was uns hier schmack­haft gemacht wer­den soll, beruht auf sprach­li­cher Ver­wir­rung, die gefähr­lich wer­den könn­te. Witt­gen­stein lässt grü­ßen, könn­te man sagen. Aus der blo­ßen Kau­sa­li­tät Mari­ens für Chri­sti Erlö­sungs­tat ist eben nicht zu fol­gern, dass Maria die­se Erlö­sungs­tat selbst gesetzt bzw zu die­ser bei­getra­gen hät­te. Andern­falls wäre die Mut­ter eines Mas­sen­mör­ders eben­falls Mas­sen­mör­de­rin, näm­lich Mit­tä­te­rin neben ihrem Sohn.
        Letzt­lich muss man sich an die straf­recht­li­che Ter­mi­no­lo­gie hal­ten, wenn­gleich es in die­ser kaum den Begriff „Mit­erlö­ser“ geben dürfte.

  2. Der päpst­li­cher Theo­lo­ge P. Geor­ges Cot­tier betrach­tet Mari­as Stel­lung in der Heilsgeschichte:
    http://​www​.kath​.net/​n​e​w​s​/​2​683
    Dem habe ich nichts hin­zu­zu­fü­gen, es ist jedem frei zu glau­ben was er will. Wir schei­nen in der Zeit des Abbruchs und Wan­dels ‚alter Zöp­fe‘ zu sein und dem Auf­bau einer neu­en Welt­kir­che, in der alles, nur die kath. tra­dit. Leh­re kei­nen Platz mehr hat.
    „Aber wird auch der Sohn des Men­schen wenn er kommt Glau­ben fin­den auf der Erde?“

  3. Maria ist de Fac­to Mit­erlö­se­rin, wie auch immer das spitz­fin­di­ge Theo­lo­gen umschif­fen möch­ten. Sie erst hat der Mensch­heit den Erlö­ser gebo­ren, Fleisch von ihrem Fleisch, Blut von ihrem Blu­te. Die Mensch­wer­dung ist mit ihr untrenn­bar ver­bun­den, für alle Zeit. All das kann man nicht hin­weg­theo­lo­gi­sie­ren, es liegt ein­fach auf der Hand.
    Auch, und gera­de weil das der Pro­te­stan­ti­sie­rung der Kir­che im Wege steht. Die Fak­ten­la­ge sozusagen.

    • Genau­so ist es, ich ver­traue der Theo­lo­gie eines der nüch­tern­sten Kle­ri­ker, näm­lich Pater Franz Schmidberger.
      Er sagt ganz klar das die hei­lig­ste Mut­ter­got­tes unter dem Kreuz zur Mit­er­loe­se­rin wurde.
      Was zu dem The­ma aus Rom kommt soll nur das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil rechtfertigen.
      Klar gesagt die­ses Ereig­nis war des Teu­fels und die Adep­ten mues­sen die Got­tes­mut­ter so gut es geht Klein hal­ten, mar­gi­na­li­sie­ren und zur pri­mi­ti­ven Magd redu­zie­ren. Schließ­lich hat sie ja auch vor dem Kon­zil gewarnt und die Wei­he Russ­lands befohlen.
      Was hat Rom damit gemacht?
      Geschwie­gen, gelo­gen und uns irre­ge­fuehrt, das wird sich rächen.

  4. @Ruudolphhh-Mhichaeel Tooth-Tatz­gern
    „@Alexander Franz Lechner/​Shuca, Auf Papst Fran­zis­kus’ Glau­bens­ver­ständ­nis und Bil­dung zu ver­trau­en, das ist wie ‘wenn ein Blin­der einen Blin­den führt!’“
    Wer mich rich­tig kennt und das sind nur weni­ge weiß das ich nicht das größ­te Ver­trau­en in die­sen Papst habe und das gilt eigent­lich für alle Päp­ste nach dem Kon­zil. Aus­ge­nom­men Johan­nes Paul I, sei­ne Zeit war zu kurz.
    Ich ken­ne den Begriff „Mit­erlö­se­rin“ nicht aus mei­ner Kind­heit und auch nicht aus mei­ner Jugend. Erst die letz­ten Jah­re höre ich stän­dig davon. Jeder weiß das der Femi­nis­mus in die Kir­che ein­ge­drun­gen ist und es wür­de mich sehr wun­dern wenn er nicht ver­su­chen wür­de eine Frau gleich­be­rech­tigt neben den Drei­fal­ti­gen Gott zu stel­len. Wer die Mut­ter Got­tes zur Mit­erlö­se­rin erklärt kann nichts gegen Frau­en als Prie­ster und Bischö­fe haben und am Ende wer­den sie eine Frau zum Papst haben wol­len. Die Mut­ter Got­tes hat sich nie als Mit­erlö­se­rin bezeich­net. Aber das hat sie gesagt.
    „Ich bin die Toch­ter des Vaters, die Mut­ter des Soh­nes und die Braut des Hei­li­gen Geistes.
    Ich bin die drei­fach gekrön­te Königin“.
    Das ist mei­ne Ver­eh­rung der aller­se­lig­sten Jung­frau. Der letz­te Satz im Ave Maria ist für uns Katho­li­ken von ent­schei­de­ner Bedeutung.
    „Hei­li­ge Maria, Mut­ter Got­tes bit­te für uns Sün­der jetzt und in der Stun­de unse­res Todes.“
    Da ent­schei­det sich alles. Kei­ner der noch Ver­stand hat wür­de beten „Hei­li­ge Maria, Mit­erlö­se­rin bit­te für uns jetzt und in der Stun­de unse­res Todes.“ Denn eine Mit­erlö­se­rin braucht vor ihrem Sohn für nichts zu bit­ten. Sie kann alles selbst entscheiden.
    Die Magd des Herrn die durch ihren Glau­ben und ihrer Treue zum Vater, und dem Sohn und dem Hei­li­gen Geist zur Köni­gin des Him­mels wur­de, ihr ver­traue ich. Der Begriff „Mit­erlö­se­rin“ ist mir befremdlich.
    Per Mari­am ad Christum.

    • Mari­ens Mit­wir­kung bei der Erlö­sung darf nicht im Sin­ne einer Gleich­stel­lung der Wirk­sam­keit Mari­ens mit der Erlö­ser­tä­tig­keit Chri­sti, des ein­zi­gen Erlö­sers der Men­scheit auf­ge­faßt wer­den. Da sie selbst erlö­sungs­be­dürf­tig war und auch tat­säch­lich von Chri­stus erlöst wur­de, so konn­te sie nicht der Mensch­heit die Erlö­sungs­gna­de ver­die­nen. Sie­he dazu auch Ott: Grund­riß der Dog­ma­tik, 7. Aufl. S. 236

      • Das Pro­blem liegt in der Ver­wechs­lung von Kau­sa­li­tät (Ver­ur­sa­chung) und Tätig­wer­den bzw Wir­ken, auch Mit­wir­ken. Maria hat uns nicht erlöst, denn sie hat für uns nicht den Opfer­tod erlit­ten. Damit ist sie kei­ne Erlö­se­rin. Kei­ne Haupterlö­se­rin und kei­ne Mit­erlö­se­rin. Sie hat auch nicht bei Chri­sti Erlö­sungs­tat mit­ge­wirkt, da sie auf sei­nen Kreu­zes­tod nicht den gering­sten Ein­fluss genom­men hat. Allen­falls hat sie, so könn­te man mit Bauch­weh argu­men­tie­ren, die Erlö­ser­schaft Chri­sti mit­ver­ur­sacht, da sie die­sen gebo­ren hat. Die­se Über­le­gung ist in Wahr­heit denk­bar pro­ble­ma­tisch, weil sie Got­tes All­macht bedenk­lich rela­ti­viert: Ohne Maria kein gött­li­ches Heils­ge­sche­hen von Gol­go­tha!? Hät­te Gott der All­mäch­ti­ge nicht einen ande­ren Weg gefunden?
        Aber sei’s drum, die Ver­ur­sa­chung ist immer­hin argu­men­tier­bar. Aller­dings gilt das­sel­be für Judas und Pila­tus, von den Hohe­prie­stern mal ganz abge­se­hen. Sind das jetzt auch alles Miterlöser?
        Die Annah­me, dass Maria unter dem Kreuz zur Erlö­se­rin gewor­den sei, ist völ­lig unhalt­bar. Dies wür­de vor­aus­set­zen, dass sie ihren Sohn bezie­hungs­wei­se ihren Schmerz für die Sün­den der Welt auf­ge­op­fert hät­te. Für die­se Annah­me besteht nicht der gering­ste Grund. 

        Im übri­gen sind Shu­cas Argu­men­te sehr ver­nünf­tig. Aus einem all­fäl­li­gen Mit­er­lö­sungs-Dog­ma wür­de nichts Gutes erwach­sen, son­dern wei­te­re Spal­tung und, wie von Shu­ca scharf­sin­nig vor­aus­ge­se­hen, Femi­ni­sie­rung. Oppo­si­ti­on gegen Frau­en-Prie­ster­tum wäre kaum mehr mög­lich. Die gan­ze Leh­re der Kir­che wür­de in Durch­ein­an­der gera­ten, ein Gebet wie das Ave Maria wäre obso­let, da Maria als Erlö­se­rin „direkt“ ange­ru­fen wer­den müsste.

        • Die Ortho­do­xen nen­nen Maria „Erlö­se­rin“ (gewiss im Sin­ne einer Mit­erlö­se­rin). Ein zukünf­ti­ges Dog­ma soll­te des­halb „Erlö­se­rin im Sin­ne der Mit­erlö­ser­schaft“ hei­ßen. Jede Mut­ter, die ihr Kind zur Tau­fe bringt und beten lehrt,ist Mit­erlö­se­rin. Gott liebt es, mit­tel­bar zu wir­ken. Mari­as mit­erlö­sen­de Rol­le gilt der gan­zen Mensch­heit. Nicht das Lei­den allein erlöst (des­halb ist es eine ziem­lich abwe­gi­ge Über­le­gung, dass Judas und Pila­tus als „mit­erlö­send“ gel­ten müss­ten); es kommt dar­auf an, dass Jesus sich frei­wil­lig opfert und zutrau­end im größ­ten Schmerz sei­ne See­le in die Hän­de Gott­va­ters befiehlt. Des­halb ist Mari­ens Fiat erlö­send, ihr gott­ver­trau­en­des Ja, auch unter dem Kreuz.

  5. Mal kurz was ande­res: Schau­en Sie sich ein­mal die Kreuz­weg­san­dacht von Kar­frei­tag an und ach­ten Sie ein­mal bewusst auf die Symbolik.
    1.Franziskus lässt ein Kru­zi­fix auf­stel­len, vie­le Stu­fen unter ihm.
    2. Wäh­rend der gesam­ten Zere­mo­nie gibt es kein Kreuz, das auf einer höhe­ren Ebe­ne steht, als Fran­zis­kus. Er sieht buch­stäb­lich aufs Kreuz herab.
    3. Fran­zis­kus trägt sei­ne all­täg­li­che Amts­klei­dung, nur kurz zum Segen, legt er sich eine ein­fa­che rote Sto­la um, die er sofort danach wie­der abnimmt.

    und der Oberhammer:

    Als er das Pro­zes­si­ons­kreuz ent­ge­gen­nimmt, sieht man deutlich:
    Fran­zis­kus trägt kei­nen Ring! Weder Fischer­ring noch Bischofs­ring. Was hat das zu bedeu­ten, ins­be­son­de­re wenn man an die jüng­sten Ände­run­gen im päpst­li­chen Jahr­buch denkt?
    Demon­tiert Fran­zis­kus das Petrus­amt wei­ter oder zeigt er mehr und mehr, dass er nie gül­tig zum Papst gewählt wur­de? Die näch­sten Wochen wer­den span­nend werden.

    • Dan­ke für die Hin­wei­se. Gut beob­ach­tet, ich selbst hat­te nur ein irgend­wie mul­mi­ges Gefühl. Jetzt weiß ich, warum.

  6. Die näch­sten Wochen wer­den nicht span­nend son­dern furcht­bar und hof­fent­lich nicht blutig

  7. Bit­ten wir die Mut­ter­got­tes um ihren Bei­stand und Schutz, wie es die katho­li­sche Kir­che in Zei­ten höch­ster Gefahr immer getan hat.

  8. @ulrich
    was auch immer Papst Fran­zis­kus macht, er kann nicht von Men­schen gerich­tet werden.
    Was macht er?
    Er voll­endet nur was im pseu­do­kon­zil geschrie­ben steht, der Mensch der Mensch der Mensch.
    Am Ende der Kon­zils Irr­leh­re steht der Mensch der sich ja selbst erlöst über Gott.
    Genau das will uns Herr Berg­o­glio im Paps­t­ha­bit sagen.
    Hören wir ein­fach nicht hin und schal­ten um wenn er spricht.
    Chri­stus passt schon auf, er ist der Chef.
    Fro­hes und geseg­ne­tes Oster­fest an Alle Katho­li­ken guten Willens!

    • Genau das mache ich schon lange:
      abschal­ten, umschal­ten, weg­hö­ren, ja sogar wegsehen !

  9. Das Geheim­nis der Mensch­wer­dung ist, dass sie Gott ohne Zustim­mung des/​eines Men­schen (Maria) nicht wollte…daran hängt auch die gan­ze Erlösung.

  10. Ich muss mei­nen obi­gen Kom­men­tar in einer Hin­sicht kor­ri­gie­ren, was den Fischer­ring betrifft. Ich habe dies­be­züg­lich noch ein­mal ein wenig recher­chiert: An Kar­frei­tag ver­zich­ten Bischö­fe, Kar­di­nä­le, wie auch der Papst auf das Tra­gen ihres Rin­ges. An Ostern tra­gen sie ihn dann wie­der, Fran­zis­kus eingeschlossen.

  11. Alle Zuschrei­ber hier tra­gen wert­vol­les zur The­ma­tik bei.Ein Punkt ist jedoch­vie­len unklar, das Ver­hält­nis zwi­schen Maria und Jesus war ein Ein­ma­li­ges jen­seits aller mensch­li­cher Erfah­rungs­wer­te, ohne Erb- oder per­söhn­li­che Sün­de bela­stet. Es war voll­kom­men. Kei­ne Sün­de und kein noch so unvoll­kom­me­ner Gedan­ke stand zwi­schen Ihnen. Da dies so war und ist, konn­te Maria am Erlö­sungs­werk Ihres Soh­nes in voll­kom­me­ner Wei­se teil­ge­nom­men hat, kon­kret, dass sie die Schmer­zen des Soh­nes mit­emp­fun­den hat un zwar in voll­kom­me­ner Weise.
    Nach die­sem Gedan­ken­gang hat nicht nur der Got­tes­sohn uns erlöst, son­dern sei­ne hoch­hei­li­ge Mut­ter hat die­se Erlö­sung in vol­lem Umfang mit­ge­tra­gen. Am Ende, wenn wir trotz unse­rer Sün­den, durch die Erlö­sungs­tat des Got­tes- und Men­schen­soh­nes Erlö­sung erlangen,
    wird Jesus auf sei­ne Mut­ter ver­wei­sen und Satan sagen, das ist der Mensch, das Geschöpf, das den Heils­plan Got­tes voll mit­ge­tra­gen hat. Die­se Erkennt­nis wird der Schlan­ge den Kopf zer­tre­ten. In die­ser Auf­fas­sung liegt mein Glau­be an die Mit­erlö­se­rin begründet.
    Sie holt dem Erlö­ser nichts von sei­ner Ehre weg, son­dern ver­vollkom­net sein Erlösungswerk.

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