Von Roberto de Mattei*
Die Osterwoche 2020 wird aufgrund der außergewöhnlichen Situation in die Geschichte eingehen, wie der Tag im Februar 2013, an dem Benedikt XVI. seinen Verzicht auf das Pontifikat ankündigte. Ein mysteriöser roter Faden scheint diese beiden Ereignisse zu verbinden. Das gleiche Gefühl der Leere verbindet sie.
Benedikt XVI. verzichtete formalrechtlich auf das Mandat des Petrus, ohne die legitimen moralischen Gründe zu erläutern, die seine extreme Geste erklären könnten. Papst Franziskus seinerseits hält an diesem Mandat formalrechtlich fest, übt es aber nicht aus und scheint sich sogar des höchsten, ihm zustehenden Titels entledigen zu wollen, jenes des Stellvertreters Christi, der in die jüngste Ausgabe des Annuario Pontificio (Päpstliches Jahrbuch) als „historischer Titel“, aber nicht als konstitutiver aufgenommen wurde. Während Benedikt XVI. auf die rechtliche Ausübung des Vikariats Christi verzichtet hat, scheint es fast so, als hätte Papst Franziskus auf die moralische Ausübung seines Auftrags verzichtet. Die Aussetzung der religiösen Zeremonien auf der ganzen Welt, die vom Coronavirus betroffen ist, scheint ein symbolischer, aber realer Ausdruck einer beispiellosen Situation zu sein, in der die Göttliche Vorsehung den Hirten das Volk entzieht, das sie im Stich gelassen haben.
Wir wissen nicht, welche politischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen das Coronavirus haben wird, aber wir ermessen in diesen Tagen seine Folgen für die Kirche. Ein Schleier scheint sich gelüftet zu haben: Es ist die Stunde der Leere, der Herde ohne ihre Hirten. Der am Palmsonntag leere Petersplatz wird auch am Ostersonntag leer bleiben.
„Der Heilige Vater“, wie der Vatikan mitteilte, „wird die Riten der Karwoche am Kathedra-Altar im Petersdom feiern, ohne Teilnahme des Volkes aufgrund der außergewöhnlichen Situation, die wegen der Ausbreitung der Covid-19-Pandemie entstanden ist.“
Laut der Philosophia perennis lehnt die Natur die Leere ab („natura abhorret a vacuo“). In der Stunde der geistigen Leere wendet sich die Seele derer, die Glauben haben, instinktiv an Sie, die niemals leer ist, weil sie voller Gnaden ist: die allerselige Jungfrau Maria. Nur in ihr kann die Seele die geistige und moralische Fülle finden, die der Petersplatz und die unzähligen Kirchen, die auf der ganzen Welt verriegelt sind, nicht mehr bieten. Eine gestreamte Messe kann die Augen befriedigen, aber nicht die Seele erfüllen. Papst Franziskus will, anstatt ihre Verehrung zu fördern, auch sie der Titel entkleiden, die ihr zukommen. Am 12. Dezember 2019 hatte der Papst die Möglichkeit neuer marianischer Dogmen wie den von Maria Miterlöserin abgelehnt und erklärt:
„Wenn sie uns mit Geschichten kommen, daß wir das zu verkündigen haben, dieses Dogma oder jenes… Verlieren wir uns nicht in Unsinnigkeiten.“
Und am 3. April 2020 wiederholte er, daß die Gottesmutter „nicht darum gebeten habe, ein Beinahe-Erlöserin oder eine Miterlöserin zu sein. Nein, der Erlöser ist einer allein. Nur Jüngerin und Mutter“.
Diese Worte wurden am Vorabend der Karwoche ausgesprochen, in der die Gottesmutter auf dem Kalvarienberg ihre Mission als Miterlöserin und Vermittlerin aller Gnaden erfüllt. Papst Benedikt XV. begründet das:
„So wie sie litt und fast mit ihrem leidenden und sterbenden Sohn starb, so verzichtete sie für die Rettung der Menschen auf ihre Rechte als Mutter auf diesen Sohn und opferte ihn, um die göttliche Gerechtigkeit zu besänftigen, sodaß gerechterweise behauptet werden kann, daß sie zusammen mit Christus das Menschengeschlecht erlöst hat. Aus diesem Grund werden offensichtlich all die verschiedenen Gnaden des Schatzes der Erlösung auch durch die Hände der Schmerzensmutter verteilt“ (Apostolisches Schreiben Inter sodalicia, 22. März 1918).
Nach Ansicht einiger Theologen absorbiert der Begriff Corredemptrix den der Mediatrix (Mittlerin). Anderen wie Manfred Hauke zufolge hat der Begriff der universalen Vermittlung Mariens eine umfassendere Bedeutung als der der Miterlösung, indem sie dessen Inhalt miteinschließt (Introduzione alla Mariologia, Eupress FTL, Lugano 2008, S. 275–277). Er integriert den „absteigenden“ Aspekt, durch den die Gnaden zu den Menschen gelangen, mit dem „aufsteigenden“ Aspekt, der in der Miterlösung ausgedrückt wird, durch die sich die Gottesmutter dem Opfer Christi anschließt. Die beiden Titel ergänzen sich auf jeden Fall, wie Msgr. Brunero Gherardini in seinem Buch „La corredentrice nel mistero di Cristo e della Chiesa“ („Die Corredemptrix im Geheimnis Christi und der Kirche“, VivereIn, Rom 1998) lehrt, und verbinden sich mit dem der Königin des Himmels und der Erde.
Ist es aber notwendig weiterzugehen? Der heilige Bernhard sagt: „De Maria numquam satis“ („Von Maria nie genug“, Sermo de Nativitate Mariae, Lateinische Patrologie, Bd. 183, Spalte 437D), und der heilige Alfons Maria von Liguori sagt: „Wenn eine Meinung irgendwie die heilige Jungfrau ehrt, hat sie eine bestimmte Grundlage und hat nichts, was dem Glauben oder den Verordnungen der Kirche oder der Wahrheit widerspricht. Sie nicht zu akzeptieren und ihr zu widersprechen, weil auch die gegenteilige Meinung wahr sein könnte, bedeutet wenig Hingabe an die Muttergottes zu haben. Ich will nicht zu diesen weniger hingebungsvollen Geistern gezählt werden, noch möchte auch ich, daß mein Leser es wird, sondern ich möchte zu denen gezählt werden, die voll und ganz an alles glauben, was ohne Irrtum von der Größe Mariens geglaubt werden kann“ (Le glorie di Maria, Kap V, § 1).
Die Marienverehrer sind eine geistliche Familie, die ihren Prototyp und Schutzpatron in Johannes dem Evangelisten hat, dem Lieblingsapostel, der von Jesus auf Golgatha ein immenses Erbe erhalten hat. Alles ist in den Worten Jesu zusammengefaßt, als er am Kreuz sagte:
„Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: ‚Frau, siehe, dein Sohn!‘.
Dann sagte er zu dem Jünger: ‚Siehe, deine Mutter!‘ Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich“ (Joh 19, 26–27).
Mit diesen Worten stellte Jesus eine göttliche und unauflösliche Verbindung her, nicht nur zwischen Maria der Allerseligsten und dem heiligen Johannes, der das Menschengeschlecht vertritt, sondern auch zwischen ihr und allen Seelen, die dem Beispiel des Glaubens und der Treue des heiligen Johannes folgen würden.
Der heilige Johannes ist das Vorbild derer, die in der Stunde des Verrats und der Abkehr Jesus durch Maria treu bleiben. „Gott der Heilige Geist will in und durch Maria sich Auserwählte bilden und spricht zu ihr: ‚In electis meis mitte radices‘ (Sir 24, 12), „Laß, meine vielgeliebte Braut, alle Deine Tugenden in meinen Auserwählten Wurzeln schlagen, damit sie wachsen von Tugend zu Tugend und von Gnade zu Gnade“, schreibt der heilige Ludwig Maria Grignion von Montfort (Abhandlung über die wahre Hingabe an die Heilige Jungfrau, Nr. 34) und versichert uns, daß ihre Verehrer einen festen und unerschütterlichen Glauben erhalten werden, der sie inmitten aller Stürme standhaft und beständig machen wird (ebd., Nr. 214). Plinio Corrêa de Oliveira hat gezeigt, wie die Marienverehrung – nicht äußerlich und unbeständig, sondern fest und ausdauernd – ein entscheidender Faktor im Kampf zwischen der Revolution und der Gegenrevolution ist, der immer akuter wird in den dunklen Zeiten, die uns erwarten. Maria, die Mittlerin aller Gnaden, ist in der Tat der Kanal, durch den alle Gnaden fließen, und die Gnaden für diejenigen, die sie anrufen und für sie kämpfen, werden im Überfluß herabregnen (Revolution und Gegenrevolution, TFP, Frankfurt am Main 1996).
Der große Erzdiakon von Évreux, Henri-Marie Boudon, dessen Spiritualität vom heiligen Ludwig Maria von Montfort geformt wurde, schrieb, daß wir in öffentlichen Katastrophen wie Kriegen oder Epidemien auf andere zeigen, während wir bei uns selbst und unseren Sünden suchen sollten:
„Gott schlägt uns, um betrachtet zu werden, und wir erheben stattdessen unsere Augen nicht von den Kreaturen“ (La dévotion aux saints anges, Clovis, Condé-sur-Noireau 1998, S. 265).
In diesen beunruhigenden Tagen wollen wir nicht nach der Hand der Menschen hinter der Pandemie suchen. Begnügen wir uns damit, die Hand Gottes darin zu sehen. Und da die Gottesmutter neben Miterlöserin und Mittlerin auch Königin des Weltalls (Leo XIII.) ist, dürfen wir nicht vergessen, daß Gott ihr die Aufgabe übertragen hat, in die Geschichte einzugreifen und sich dem Handeln des Teufels zu widersetzen. Deshalb ist Maria die einzige Zuflucht, wenn der Herr die Menschheit geißelt. Aus ihr schöpft Kraft, wer seinen Platz nicht aufgibt, sondern auf dem Feld bleibt, um die letzte Schlacht zu kämpfen: die für den Triumph ihres Unbefleckten Herzens.
*Roberto de Mattei, Historiker, Vater von fünf Kindern, Professor für Neuere Geschichte und Geschichte des Christentums an der Europäischen Universität Rom, Vorsitzender der Stiftung Lepanto, Autor zahlreicher Bücher, zuletzt in deutscher Übersetzung: Verteidigung der Tradition: Die unüberwindbare Wahrheit Christi, mit einem Vorwort von Martin Mosebach, Altötting 2017 und Das Zweite Vatikanische Konzil. Eine bislang ungeschriebene Geschichte, 2. erw. Ausgabe, Bobingen2011.
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Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana
Der Artikel hat gut begonnen, verstrickt sich aber leider allzubald in der unglücklichen Miterlöser-Theorie, die theologisch unhaltbar ist. Das ist umso ärgerlicher, als man Bergoglio vieles vorwerfen kann, soll, ja muss. In diesem Punkt jedoch hat er recht. Gottesmutter, Himmelskönigin, Mittlerin der Gnaden, all das bedeutet nicht Erlöserin. Eine solche gibt es einfach nicht, wir haben nur einen Erlöser, empfangen durch den Heiligen Geist (warum nennen wir diesen nicht auch „Miterlöser“?) und geboren von der Jungfrau Maria. Zu unserer Erlösung gekreuzigt, und das ist heute.
@Alexander Franz Lechner/Shuca, Auf Papst Franziskus‘ Glaubensverständnis und Bildung zu vertrauen, das ist wie ‚wenn ein Blinder einen Blinden führt!‘
Das Lehramt der Hl. Kirche unter den im Einklang untereinander stehenden Päpsten – ein rechtgläubiger Katholik wird hier gewiss fündig bei Ludwig Otts Standardwerk ‚Grundriß der Dogmatik‘, erstmals erschienen vor dem prophezeiten Großen Abfall nach 1960 – enthält die Lehre der wahren Miterlöserschaft Mariens schon lange, und selbstverständlich liegen jederzeit die Bedingungen vor, damit ein gottgefälliger Papst diese Lehre auch formell als explizites Dogma verkünden könnte. Es ist wie bei allen Mariendogmen, die immer ihre unerleuchteten Gegner hatten, zuletzt in jüngerer Geschichte besonders die schwierigen Dogmen von 1854 und aus dem Hl. Jahr 1950 zweier großer heiligmäßiger Päpste (des sel. Pius IX. und des ew. Pius XII.).
All die Modernisten, die im aktuellen dunklen Zeitalter die vom Lehramt der Hl. Kirche inhaltlich zurecht gelehrte Miterlöserschaft der Universumskaiserin ablehnen, sie hätten wohl jedes Mariendogma abgelehnt.
Die Hl. Kirche wird auch diese Zeitgenossen – seien es Byzantinisten, Protestanten oder Interkonfessionalismus- und Modernistenformalkatholiken – überleben, also auch den Franziskus-Papst, bis zum Triumph des Christus-Gottkönigs und Seiner Hl. Mutter. Die ganze Zukunft gehört dem Reiche Christi. Jetzt hat eben noch das Gegenreich mit einer bestimmten Art von Päpsten und Kirchenfürsten seine kurze Stunde, die wahren Söhne und Töchter Gottes und Mariens werden dies ertragen können. Gepriesen seien Gott, Christus und die Hl. Mutter Gottes!
Dieser Unterton ist unerträglich. Es gehören nicht alle Gegner dieses eben noch nicht bestehenden Marien-Dogmas dem Gegenreich an, ebenso wenig, wie sie Modernisten, Byzantinisten sein müssen. Auch habe ich niemals auf Bergoglios Glaubensverständnis vertraut, ich nenne diesen übrigens auch niemals „Papst Franziskus“, sondern immer nur mit dem Nachnamen, sondern nur geschrieben, man solle ihn nicht just in jenem Punkte kritisieren, in welchem er recht hat.
Was uns hier schmackhaft gemacht werden soll, beruht auf sprachlicher Verwirrung, die gefährlich werden könnte. Wittgenstein lässt grüßen, könnte man sagen. Aus der bloßen Kausalität Mariens für Christi Erlösungstat ist eben nicht zu folgern, dass Maria diese Erlösungstat selbst gesetzt bzw zu dieser beigetragen hätte. Andernfalls wäre die Mutter eines Massenmörders ebenfalls Massenmörderin, nämlich Mittäterin neben ihrem Sohn.
Letztlich muss man sich an die strafrechtliche Terminologie halten, wenngleich es in dieser kaum den Begriff „Miterlöser“ geben dürfte.
@alexander franz Lechner
Ich stimme ihnen vollumfänglich zu.
Per Mariam ad Christum.
Der päpstlicher Theologe P. Georges Cottier betrachtet Marias Stellung in der Heilsgeschichte:
http://www.kath.net/news/2683
Dem habe ich nichts hinzuzufügen, es ist jedem frei zu glauben was er will. Wir scheinen in der Zeit des Abbruchs und Wandels ‚alter Zöpfe‘ zu sein und dem Aufbau einer neuen Weltkirche, in der alles, nur die kath. tradit. Lehre keinen Platz mehr hat.
„Aber wird auch der Sohn des Menschen wenn er kommt Glauben finden auf der Erde?“
Maria ist de Facto Miterlöserin, wie auch immer das spitzfindige Theologen umschiffen möchten. Sie erst hat der Menschheit den Erlöser geboren, Fleisch von ihrem Fleisch, Blut von ihrem Blute. Die Menschwerdung ist mit ihr untrennbar verbunden, für alle Zeit. All das kann man nicht hinwegtheologisieren, es liegt einfach auf der Hand.
Auch, und gerade weil das der Protestantisierung der Kirche im Wege steht. Die Faktenlage sozusagen.
Genauso ist es, ich vertraue der Theologie eines der nüchternsten Kleriker, nämlich Pater Franz Schmidberger.
Er sagt ganz klar das die heiligste Muttergottes unter dem Kreuz zur Miterloeserin wurde.
Was zu dem Thema aus Rom kommt soll nur das Zweite Vatikanische Konzil rechtfertigen.
Klar gesagt dieses Ereignis war des Teufels und die Adepten muessen die Gottesmutter so gut es geht Klein halten, marginalisieren und zur primitiven Magd reduzieren. Schließlich hat sie ja auch vor dem Konzil gewarnt und die Weihe Russlands befohlen.
Was hat Rom damit gemacht?
Geschwiegen, gelogen und uns irregefuehrt, das wird sich rächen.
@Ruudolphhh-Mhichaeel Tooth-Tatzgern
„@Alexander Franz Lechner/Shuca, Auf Papst Franziskus’ Glaubensverständnis und Bildung zu vertrauen, das ist wie ‘wenn ein Blinder einen Blinden führt!’“
Wer mich richtig kennt und das sind nur wenige weiß das ich nicht das größte Vertrauen in diesen Papst habe und das gilt eigentlich für alle Päpste nach dem Konzil. Ausgenommen Johannes Paul I, seine Zeit war zu kurz.
Ich kenne den Begriff „Miterlöserin“ nicht aus meiner Kindheit und auch nicht aus meiner Jugend. Erst die letzten Jahre höre ich ständig davon. Jeder weiß das der Feminismus in die Kirche eingedrungen ist und es würde mich sehr wundern wenn er nicht versuchen würde eine Frau gleichberechtigt neben den Dreifaltigen Gott zu stellen. Wer die Mutter Gottes zur Miterlöserin erklärt kann nichts gegen Frauen als Priester und Bischöfe haben und am Ende werden sie eine Frau zum Papst haben wollen. Die Mutter Gottes hat sich nie als Miterlöserin bezeichnet. Aber das hat sie gesagt.
„Ich bin die Tochter des Vaters, die Mutter des Sohnes und die Braut des Heiligen Geistes.
Ich bin die dreifach gekrönte Königin“.
Das ist meine Verehrung der allerseligsten Jungfrau. Der letzte Satz im Ave Maria ist für uns Katholiken von entscheidener Bedeutung.
„Heilige Maria, Mutter Gottes bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.“
Da entscheidet sich alles. Keiner der noch Verstand hat würde beten „Heilige Maria, Miterlöserin bitte für uns jetzt und in der Stunde unseres Todes.“ Denn eine Miterlöserin braucht vor ihrem Sohn für nichts zu bitten. Sie kann alles selbst entscheiden.
Die Magd des Herrn die durch ihren Glauben und ihrer Treue zum Vater, und dem Sohn und dem Heiligen Geist zur Königin des Himmels wurde, ihr vertraue ich. Der Begriff „Miterlöserin“ ist mir befremdlich.
Per Mariam ad Christum.
Mariens Mitwirkung bei der Erlösung darf nicht im Sinne einer Gleichstellung der Wirksamkeit Mariens mit der Erlösertätigkeit Christi, des einzigen Erlösers der Menscheit aufgefaßt werden. Da sie selbst erlösungsbedürftig war und auch tatsächlich von Christus erlöst wurde, so konnte sie nicht der Menschheit die Erlösungsgnade verdienen. Siehe dazu auch Ott: Grundriß der Dogmatik, 7. Aufl. S. 236
Das Problem liegt in der Verwechslung von Kausalität (Verursachung) und Tätigwerden bzw Wirken, auch Mitwirken. Maria hat uns nicht erlöst, denn sie hat für uns nicht den Opfertod erlitten. Damit ist sie keine Erlöserin. Keine Haupterlöserin und keine Miterlöserin. Sie hat auch nicht bei Christi Erlösungstat mitgewirkt, da sie auf seinen Kreuzestod nicht den geringsten Einfluss genommen hat. Allenfalls hat sie, so könnte man mit Bauchweh argumentieren, die Erlöserschaft Christi mitverursacht, da sie diesen geboren hat. Diese Überlegung ist in Wahrheit denkbar problematisch, weil sie Gottes Allmacht bedenklich relativiert: Ohne Maria kein göttliches Heilsgeschehen von Golgotha!? Hätte Gott der Allmächtige nicht einen anderen Weg gefunden?
Aber sei’s drum, die Verursachung ist immerhin argumentierbar. Allerdings gilt dasselbe für Judas und Pilatus, von den Hohepriestern mal ganz abgesehen. Sind das jetzt auch alles Miterlöser?
Die Annahme, dass Maria unter dem Kreuz zur Erlöserin geworden sei, ist völlig unhaltbar. Dies würde voraussetzen, dass sie ihren Sohn beziehungsweise ihren Schmerz für die Sünden der Welt aufgeopfert hätte. Für diese Annahme besteht nicht der geringste Grund.
Im übrigen sind Shucas Argumente sehr vernünftig. Aus einem allfälligen Miterlösungs-Dogma würde nichts Gutes erwachsen, sondern weitere Spaltung und, wie von Shuca scharfsinnig vorausgesehen, Feminisierung. Opposition gegen Frauen-Priestertum wäre kaum mehr möglich. Die ganze Lehre der Kirche würde in Durcheinander geraten, ein Gebet wie das Ave Maria wäre obsolet, da Maria als Erlöserin „direkt“ angerufen werden müsste.
Die Orthodoxen nennen Maria „Erlöserin“ (gewiss im Sinne einer Miterlöserin). Ein zukünftiges Dogma sollte deshalb „Erlöserin im Sinne der Miterlöserschaft“ heißen. Jede Mutter, die ihr Kind zur Taufe bringt und beten lehrt,ist Miterlöserin. Gott liebt es, mittelbar zu wirken. Marias miterlösende Rolle gilt der ganzen Menschheit. Nicht das Leiden allein erlöst (deshalb ist es eine ziemlich abwegige Überlegung, dass Judas und Pilatus als „miterlösend“ gelten müssten); es kommt darauf an, dass Jesus sich freiwillig opfert und zutrauend im größten Schmerz seine Seele in die Hände Gottvaters befiehlt. Deshalb ist Mariens Fiat erlösend, ihr gottvertrauendes Ja, auch unter dem Kreuz.
Mal kurz was anderes: Schauen Sie sich einmal die Kreuzwegsandacht von Karfreitag an und achten Sie einmal bewusst auf die Symbolik.
1.Franziskus lässt ein Kruzifix aufstellen, viele Stufen unter ihm.
2. Während der gesamten Zeremonie gibt es kein Kreuz, das auf einer höheren Ebene steht, als Franziskus. Er sieht buchstäblich aufs Kreuz herab.
3. Franziskus trägt seine alltägliche Amtskleidung, nur kurz zum Segen, legt er sich eine einfache rote Stola um, die er sofort danach wieder abnimmt.
und der Oberhammer:
Als er das Prozessionskreuz entgegennimmt, sieht man deutlich:
Franziskus trägt keinen Ring! Weder Fischerring noch Bischofsring. Was hat das zu bedeuten, insbesondere wenn man an die jüngsten Änderungen im päpstlichen Jahrbuch denkt?
Demontiert Franziskus das Petrusamt weiter oder zeigt er mehr und mehr, dass er nie gültig zum Papst gewählt wurde? Die nächsten Wochen werden spannend werden.
Danke für die Hinweise. Gut beobachtet, ich selbst hatte nur ein irgendwie mulmiges Gefühl. Jetzt weiß ich, warum.
Die nächsten Wochen werden nicht spannend sondern furchtbar und hoffentlich nicht blutig
Bitten wir die Muttergottes um ihren Beistand und Schutz, wie es die katholische Kirche in Zeiten höchster Gefahr immer getan hat.
@ulrich
was auch immer Papst Franziskus macht, er kann nicht von Menschen gerichtet werden.
Was macht er?
Er vollendet nur was im pseudokonzil geschrieben steht, der Mensch der Mensch der Mensch.
Am Ende der Konzils Irrlehre steht der Mensch der sich ja selbst erlöst über Gott.
Genau das will uns Herr Bergoglio im Papsthabit sagen.
Hören wir einfach nicht hin und schalten um wenn er spricht.
Christus passt schon auf, er ist der Chef.
Frohes und gesegnetes Osterfest an Alle Katholiken guten Willens!
Genau das mache ich schon lange:
abschalten, umschalten, weghören, ja sogar wegsehen !
Das Geheimnis der Menschwerdung ist, dass sie Gott ohne Zustimmung des/eines Menschen (Maria) nicht wollte…daran hängt auch die ganze Erlösung.
Ich muss meinen obigen Kommentar in einer Hinsicht korrigieren, was den Fischerring betrifft. Ich habe diesbezüglich noch einmal ein wenig recherchiert: An Karfreitag verzichten Bischöfe, Kardinäle, wie auch der Papst auf das Tragen ihres Ringes. An Ostern tragen sie ihn dann wieder, Franziskus eingeschlossen.
Alle Zuschreiber hier tragen wertvolles zur Thematik bei.Ein Punkt ist jedochvielen unklar, das Verhältnis zwischen Maria und Jesus war ein Einmaliges jenseits aller menschlicher Erfahrungswerte, ohne Erb- oder persöhnliche Sünde belastet. Es war vollkommen. Keine Sünde und kein noch so unvollkommener Gedanke stand zwischen Ihnen. Da dies so war und ist, konnte Maria am Erlösungswerk Ihres Sohnes in vollkommener Weise teilgenommen hat, konkret, dass sie die Schmerzen des Sohnes mitempfunden hat un zwar in vollkommener Weise.
Nach diesem Gedankengang hat nicht nur der Gottessohn uns erlöst, sondern seine hochheilige Mutter hat diese Erlösung in vollem Umfang mitgetragen. Am Ende, wenn wir trotz unserer Sünden, durch die Erlösungstat des Gottes- und Menschensohnes Erlösung erlangen,
wird Jesus auf seine Mutter verweisen und Satan sagen, das ist der Mensch, das Geschöpf, das den Heilsplan Gottes voll mitgetragen hat. Diese Erkenntnis wird der Schlange den Kopf zertreten. In dieser Auffassung liegt mein Glaube an die Miterlöserin begründet.
Sie holt dem Erlöser nichts von seiner Ehre weg, sondern vervollkomnet sein Erlösungswerk.