(Rom) Der Kardinalvikar von Rom und Erzpriester der Lateranbasilika, Angelo De Donatis, rief für den 11. März einen Gebets- und Fasttag für das Bistum Rom aus, um Gott zu bestürmen, die Ausbreitung und Ansteckung durch das Coronavirus zu beenden.
Der Kardinalvikar, der den Papst in der Leitung des Bistums vertritt, wandte sich mit einem Schreiben an die Gläubigen, in dem er sich auf den heiligen Gregor den Großen und den heiligen Karl Borromäus beruft, die sich in den Jahren 590 in Rom und 1576 in Mailand unerschrocken und heldenhaft der Fürsorge für die Pestkranken annahmen. Beide griffen neben den tätigen Werken der Nächstenliebe zu den geistlichen Gnadenmitteln, vor allem Bußakten. Der Name der Engelsburg und die Engelsdarstellung auf deren Spitze geht auf das Jahr 590 zurück, als Papst Gregor der Große im Rahmen einer Bußprozession sah, wie der Erzengel Michael das blutige Schwert wieder in die Scheide steckte, womit angezeigt wurde, daß sich Gott der Menschen erbarmte und die Pest zu Ende war.
Der Kardinalvikar hatte am 8. März auf Anordnung von Papst Franziskus und unter Verweis auf das Dekret der italienischen Regierung, daß Menschenansammlung zu vermeiden seien und religiöse Zelebrationen nur stattfinden sollten, wenn zwischen den Gläubigen ein Mindestabstand von einem Meter garantiert sei, per Dekret alle Messen und anderen religiösen Zeremonien, einschließlich der Begräbnisse, untersagt.
Kardinalvikar De Donatis betont in seinem Schreiben jedoch ein anderes Beispiel. Er greift auf das Alte Testament zurück und verweist auf die Königin Ester, die sich Asche aufs Haupt streute und Gott in Trauergewändern anflehte, ihr Volk vor der Auslöschung zu bewahren, die von persischer Seite geplant war. Gott erhörte das Gebet und wandte das Schicksal der Israeliten. Nicht sie, sondern die Perser, die gegen sie vorgehen wollten, fanden den Tod.
Der Kardinalvikar erinnerte die Gläubigen, daß Gebet und Almosen zusammengehören, letztere daher nicht vergessen werden sollten.
„Wir werden für jene beten, die angesteckt sind, und für jene, die sich ihrer annehmen; und für unsere Gemeinschaften, damit sie in diesem Moment ein Zeugnis des Glaubens und der Hoffnung seien.“
Die Gläubigen sollen auf „eine Mahlzeit“ verzichten und als Almosen für „das Gesundheitspersonal spenden, das sich großzügig und unter Opfern der Krankenpflege annimmt“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
Wenn wir beten und Gott bzw. Gottesmutter darum bitten verschwindet die Krankheit.