Zwei Kardinäle, zwei mahnende Stimmen in Weltenburg

Vorstellung des jüngsten Buches von Kardinal Sarah durch Kardinal Müller


Weltenburg v.r. Kardinal Robert Sarah, Kardinal Gerhard Müller und am Mirkophon Bernhard Müller vom fe-Verlag.
Weltenburg v.r. Kardinal Robert Sarah, Kardinal Gerhard Müller und am Mikrophon Bernhard Müller vom fe-Verlag.

Auf sehr gro­ßes Inter­es­se stieß gestern abend die Vor­stel­lung der deut­schen Aus­ga­be des neu­en Buchs von Kar­di­nal Robert Sarah „Herr blei­be bei uns, denn es will Abend wer­den“ in Klo­ster Wel­ten­burg. Kar­di­nal Sarah ist Prä­fekt der römi­schen Kon­gre­ga­ti­on für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung.

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Vor­her zele­brier­te Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler, bis 2017 Prä­fekt der römi­schen Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, ein Pon­ti­fi­kal­amt am Hoch­al­tar der über­füll­ten barocken Klo­ster­kir­che mit Weih­rauch, gre­go­ria­ni­schem Cho­ral und an der Kom­mu­ni­on­bank durch meh­re­re Prie­ster aus­ge­teil­ter Kom­mu­ni­on, die über­wie­gend in den Mund gespen­det wur­de. In sei­ner Pre­digt griff er das lit­ur­gi­sche Fest des Tages auf, Mariä Opfe­rung in Jerusalem.

Von Kardinal Müller zelebriertes Pontifikalamt in der Stiftskirche
Von Kar­di­nal Mül­ler zele­brier­tes Pon­ti­fi­kal­amt in der Stifts­kir­che Weltenburg

In der anschlie­ßen­den Vor­stel­lung des Buchs in der Klo­ster­schen­ke begrüß­te der Geschäfts­füh­rer des fe-Ver­lags,  Bern­hard Mül­ler, im Gar­ten­saal die bei­den Kar­di­nä­le und hob her­vor, daß hier die Gläu­bi­gen im über­füll­ten Saal dem Kar­di­nal Mül­ler „die Bude ein­ren­nen“, wäh­rend er woan­ders aus­ge­la­den wird.

Kar­di­nal Mül­ler stell­te das Buch lobend vor und fand dabei deut­li­che und kri­ti­sche Wor­te zur Situa­ti­on in Kir­che und Gesell­schaft und zu den „Eli­ten“. Er nahm dabei kein Blatt vor den Mund, wofür er mehr­fach Applaus erhielt. Es wird inter­es­sant sein, wie der anwe­sen­de bay­ri­sche Rund­funk das dann „kri­tisch“ dar­stel­len wird.

Kar­di­nal Sarah beant­wor­te­te danach Fra­gen der Anwe­sen­den. Er beton­te dabei mehr­mals, daß eine Neue­van­ge­li­sie­rung des Abend­lan­des not­wen­dig ist und beklag­te die Kin­der­ar­mut in den west­li­chen Ländern. 

Er sprach sich für mehr Gebet im geist­li­chen Leben und mehr Stil­le als Basis der Lit­ur­gie aus. 

Die Kom­mu­ni­ons­pen­dung durch Lai­en dürf­te nur erfol­gen, wenn die Lai­en spe­zi­ell dazu berech­tigt und geschult wur­den und sie dür­fen zudem nur bei der Aus­tei­lung hel­fen, wenn tat­säch­lich zu wenig Prie­ster anwe­send sind, was aber in der Regel kaum der Fall ist, und er nann­te als Bei­spiel die wun­der­ba­re Brot­ver­meh­rung, bei der die 12 Apo­stel an 5.000 Män­ner Brot aus­teil­ten. Bei einem Got­tes­dienst mit eini­gen Dut­zend Gläu­bi­gen und einem Prie­ster sei die­se Not­wen­dig­keit nicht gegeben.

Kardinal Sarah in Weltenburg
Kar­di­nal Sarah in Weltenburg

Zudem appel­lier­te Kar­di­nal Sarah als zustän­di­ger Prä­fekt für den Got­tes­dienst und die Sakra­men­ten­ord­nung an Prie­ster und Gläu­bi­ge, bes­ser die Mund­kom­mu­ni­on zu spen­den und zu emp­fan­gen und berich­te­te von kon­kre­ten Miß­brauchs­fäl­len der Ver­un­eh­rung durch die Pra­xis der Handkommunion.

Er sprach noch ein aktu­el­les The­ma an: Wenn Hir­ten kri­ti­siert wer­den müß­ten, soll­te das aber immer mit Respekt erfolgen.

Anschlie­ßend konn­te man sei­ne Bücher erwer­ben und signie­ren lassen.

In dem voll­be­setz­ten Saal waren auch vie­le Prie­ster, die nach Wel­ten­burg gekom­men waren, um die Gele­gen­heit zu nüt­zen, die bei­den Kar­di­nä­le zu hören. Der gro­ße Andrang von Gläu­bi­gen und Prie­ster ver­deut­lich­te das Bedürf­nis nach Ori­en­tie­rung in die­ser unru­hi­gen Zeit.

Es war beein­druckend zwei stand­haf­te kir­chen­treue und kon­ser­va­tiv mah­nen­de, muti­ge Kar­di­nä­le ein­mal so nah und per­sön­lich zu erle­ben. Es gab einen gro­ßen Zuspruch durch die Gläu­bi­gen, die die Kir­che und den Vor­trags­saal über­füll­ten, sodaß vie­le nur einen Steh­platz hatten.

Es ist ermu­ti­gend zu sehen,  daß auch pro­mi­nen­te Kar­di­nä­le aus dem Zen­trum der Kir­che, dem Vati­kan her­aus, als Mah­ner ihre Stim­me erheben.

Text und Bil­der: Mar­kus Schmidt


Die Bücher von Kar­di­nal Robert Sarah kön­nen über unse­re Part­ner­buch­hand­lung bezo­gen werden.

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