(Rom) Der Vatikanist Sandro Magister, der Ende 2015 als erster die Absicht berichtete, daß eine Amazonassynode vorbereitet wird, um den priesterlichen Zölibat zu beseitigen, bekräftigte gestern, daß diese Synode zwar über den Amazonas stattfindet, aber in Wirklichkeit von der Kirche in Deutschland für die Kirche in Deutschland gewollt ist. Magisters Augenmerk richtet sich aber auf eine weitgehend übersehene Initiative von Papst Franziskus.
„Während die Polemik entflammt wegen der Amazonassynode, die in Wirklichkeit ihr Zentrum in der Kirche Deutschlands hat, blieb eine jüngste Erfindung von Papst Franziskus fast unbeachtet.“
Gemeint ist ein Bildungsgipfel zur „Wiederherstellung des globalen Bildungspakts“, der am 12. September mit einer Botschaft von Papst Franziskus für den 14. Mai 2020 angekündigt wurde.
Franziskus sprach eine „Einladung zum Dialog“ über „die Zukunft des Planeten“ aus. Es gebe „die Notwendigkeit, die Talente aller zu mobilisieren“ für eine „neue weltweite Solidarität und eine gastfreundlichere Gesellschaft“.
Zum Gipfel sind „alle in Rom willkommen“, die „weltweit Verantwortung tragen“ im Bereich Schule und Bildung, egal welcher Religion sie angehören.
Was nicht erstaunt und was hingegen sehr
Es sei nicht erstaunlich, daß „einem Papst wie Jorge Mario Bergoglio“, der dem Jesuitenorden angehört, der seit seiner Gründung ein „großer Erzieher der Führungsklasse“ ist, die Schule und die Ausbildung der „neuen Generationen am Herzen liegt“.
Was an der Botschaft hingegen sehr erstaunt, sei das „völlige Fehlern“ von irdend etwas „spezifisch Christlichem“:
„In der Videobotschaft, mit der Papst Franziskus die Initiative bewirbt, findet sich weder die leiseste Spur von Gott noch von Jesus noch der Kirche.“
Die dominante Grundformel der päpstlichen Botschaft ist gespickt mit Schlagwörtern wie „neuer Humanismus“, „gemeinsames Haus“, „weltweite Solidarität“, „Brüderlichkeit“, „globale Verständigung“, „Akzeptanz“. Soweit die offizielle deutsche Übersetzung des Vatikans.
Zum besseren Verständnis ist anzumerken, daß es im italienischen Original nicht „weltweite Solidarität“ sondern „globale Konvergenz“ und nicht „Akzeptanz“ sondern „accoglienza“ heißt. Letzterer Begriff, der von bestimmten politischen Kreisen außerhalb der Kirche und von Papst Franziskus innerhalb der Kirche im Zusammenhang mit der schrankenlosen Migration zur bedingungslosen Handlungsanweisung gemacht wurde, wäre besser mit „Willkommenheißen“ und „Aufnehmen“ zu übersetzen.
Ein einziges Mal werden„die Religionen“, also zusammengefaßt“, auch das Christentum, und „neutralisiert in einem unterschiedslosen ‚Dialog‘“.
Um die Zielrichtung zu verdeutlichen, verweist Papst Franziskus auf das umstrittene Dokument für die „universale Brüderlichkeit“, das er am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi mit dem Großiman von Al-Azhar unterzeichnete.
Das Dokument wurde auf katholischer Seite als „Häresie der Häresien“ kritisiert, weil alle Religionen als Ausdruck des „weisen göttlichen Willens“ bezeichnet wurden oder anders ausgedrückt, die in Jesus Christus personifizierte Wahrheit auf die Ebene einer generellen und gleichen Gültigkeit aller Religionen degradiert wurde.
Der erste Papst für eine Bildung ohne Christus?
„Die Neuheit dieser Initiative von Franziskus besteht genau darin, daß erstmals ein Papst sich an die Spitze eines so radikal säkularisierten Weltbildungspaktes stellt. Denn in Wirklichkeit ist ein ‚neuer Humanismus‘ ohne Christus keine Neuigkeit, sondern seit 200 Jahren eine Konstante des westlichen Denkens.“
Und weiter:
„Vom Großinquisitor Dostojewskis über das Evangelium nach Leo Tolstoi und den Antichrist von Wladimir Solowjew bis zum Neuen Humanismus von Edgar Morin – dem französischen Philosophen, der am 27. Juni, einen Tag nach einer Tagung über ‚Konvergenzen‘ seines Denkens mit jenem des derzeitigen Papstes, von Franziskus in Privataudienz empfangen wurde – gibt es viele Formen, mit denen die einzigartige und unvergleichliche Person Christi durch eine allgemeine Liebe zur Humanität ersetzt wird.“
Innerhalb dieses päpstlichen Projekts, wie Luisella Scrosati auf Nuova Bussola Quotidiana anmerkte, sei auch Gott willkommen, solange er beim Festmahl der „neuen solidarischen Menschheit“ unter den anderen Geladenen Platz nimmt und nicht den Anspruch erhebt, der Bräutigam zu sein, der zum Hochzeitsmahl lädt, oder sogar jene ausschließen will, die nicht in angemessener Kleidung erscheinen.
Vor dieser Entleerung des Christentums „im Namen einer universalen Brüderlichkeit“ warnte 2005 Giacomo Kardinal Biffi (1928–2015), der bis 2003 Vorgänger von Carlo Kardinal Caffarra als Erzbischof von Bologna war. Biffi griff dazu die Erzählung vom Antichrist des russischen Philosophen Solowjew auf und übertrug sie auf die Kirche heute.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
Sie schreiben zu recht, dass das Dokument für die universale Brüderlichkeit auf katholischer Seite als „Häresie der Häresien“ kritisiert wurde, weil es alle Religionen als Ausdruck des „weisen göttlichen Willens“ bezeichnet. Wenn dem so wäre, dann wäre auch das „goldene Kalb“ ein Ausdruck des weisen göttlichen Willens. Es war ein Priester, Aaron, der das goldene Kalb geschaffen hat.So traurig es ist, manchmal zeigt die Geschichte nachdenkenswerte Parallelen.
Jesus Christus hat sich als Opfer dem Vater dargebracht und ist zur Erlösung jedes Einzelnen gestorben. Allerdings ist nur der erlöst, der sich die Erlösung auch schenken läßt, sich bekehrt und in der Hl. römisch-katholischen Kirche als lebende Rebe am Weinstock Jesu Christi fortan lebt, bis er stirbt.
Der „neue Humanismus“ kann niemanden erlösen.
Dem Haus des Islams werden jene Gebiete und Länder der Erde zugerechnet, die ausschließlich einer islamisch-theokratischen Gesetzgebung, also der Scharia, unterworfen sind. Ist dies das „gemeinsame Haus“ des Papstes? Will er deshalb die uneingeschränkte Invasion der Mohamedaner besonders nach Europa?
Alle Länder, die nicht der Scharia unterworfen sind, gelten nach islamischem Recht als »Haus des Krieges«. In diesem Haus gilt der Ausnahmezustand des Heiligen Krieges (Jihad). Darum ist es dem Muslim erlaubt, alle kriegerischen Methoden des Jihads in diesem Gebiet gegen Nicht-Muslime anzuwenden. Zu den Jihad-Mitteln gehören: Tötung, Ausraubung, Zerstörung des Eigentums, Entführung, Versklavung, Lüge und Vortäuschung von Toleranz.
Dann gibt es 2 Humanistische Kirchen?
„Die Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich (ARG) plant noch heuer eine neue Antragstellung auf staatliche Anerkennung als religiöse Bekenntnisgemeinschaft.
Die Gesellschaft sieht den Humanismus als ethisches Zentrum des Atheismus.“
https://religion.orf.at/stories/2991824/
Über die Ziele des Humanismus kann man sich am besten über
den Humanistische Pressedienst (hpd.de) der Giordano-Bruno-Stiftung
informieren (googeln):
„Die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) ist eine gemeinnützige Stiftung des bürgerlichen Rechts, die sich als Stiftung zur Förderung des evolutionären Humanismus zum Ziel gesetzt hat.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Giordano-Bruno-Stiftung