Kooperation Vatikan–Microsoft zu künstlicher Intelligenz

Zensur-App gegen unliebsame Meinungen


Papst Franziskus mit Microsoft-Präsident Brad Smith
Papst Franziskus mit Microsoft-Präsident Brad Smith

(Rom) Papst Fran­zis­kus emp­fing am ver­gan­ge­nen Mitt­woch, den 13. Febru­ar, Brad Smith, den Prä­si­den­ten von Micro­soft, in Pri­vat­au­di­enz. Dabei wur­de eine Zusam­men­ar­beit zwi­schen dem Hard­ware- und Soft­ware­her­stel­ler und dem Vati­kan bekanntgegeben.

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Brad Smith steht seit 2015 an der Spit­ze des inter­na­tio­na­len Kon­zerns. Er sprach mit Papst Fran­zis­kus über künst­li­che Intel­li­genz und ihren Ein­satz „zugun­sten der Gesell­schaft“, wie es in einer Stel­lung­nah­me des Hei­li­gen Stuhls heißt.

Es han­del­te sich um ein „Pri­vat­ge­spräch“, so der inte­ri­mi­sti­sche Vati­kan­spre­cher Ales­san­dro Gisot­ti. An dem Gespräch nahm auch Kuri­en­erz­bi­schof Vin­cen­zo Paglia, der Vor­sit­zen­de der Päpst­li­chen Aka­de­mie für das Leben, teil.

Es sei bei der Begeg­nung um Initia­ti­ven gegan­gen, die „digi­ta­le Ungleich­heit auf der Welt“ abzu­bau­en. Smith erläu­ter­te dem Kir­chen­ober­haupt die Mög­lich­kei­ten, die künst­li­che Intel­li­genz als Bei­trag zum „All­ge­mein­wohl“ bie­ten kön­ne, so der Vatikan.

Ob damit auch die neue Zen­sur-App von Micro­soft Edge gemeint ist?

Micro­soft und die Päpst­li­che Aka­de­mie für das Leben wer­den künf­tig einen gemein­sa­men, inter­na­tio­na­len Preis zum The­men­be­reich „Ethik und künst­li­che Intel­li­genz“ ausloben.

Vom 25. – 27. Febru­ar ver­an­stal­tet die Aka­de­mie eine Voll­ver­samm­lung zum The­ma „Robo­ethik: Per­so­nen, Maschi­nen und Gesund­heit“. 2020 wird eine Tagung über künst­li­che Intel­li­genz folgen.

Micro­soft-Grün­der und Haupt­eig­ner Bill Gates ist einer der finanz­kräf­tig­sten Spon­so­ren der Abtrei­bungs­lob­by. Sein Vater war Vor­stands­mit­glied des welt­größ­ten Abtrei­bungs­kon­zerns Plan­ned Paren­thood. Nur der Pro­test afri­ka­ni­scher Bischö­fe ver­hin­der­te es 2016, daß Bill Gates von Papst Fran­zis­kus in Audi­enz emp­fan­gen wurde.

Zen­sur-App gegen unlieb­sa­me Medienseiten

Seit weni­gen Wochen setzt Micro­soft Edge eine App ein zur „Fake News“-Bekämpfung. In Wirk­lich­keit wer­den alter­na­ti­ve, kri­ti­sche Medi­en als angeb­li­che Fake News-Sei­ten aus­ge­siebt. Die in den Brow­ser inte­grier­te App warnt Nut­zer vor Nach­rich­ten­sei­ten, die „unse­ri­ös“ sei­en, weil sie Fake News ver­brei­ten wür­den. In Wirk­lich­keit han­delt es sich um eine Form direk­ter Zensur. 

Zu den blockier­ten Sei­ten gehö­ren bei­spiels­wei­se Drudge Report, die Lebens­rechts-Pres­se­agen­tur Life­Si­teNews und das Nach­rich­ten­por­tal Breit­bart. Das damals von Ste­ve Ban­non gelei­te­te Por­tal wird von lin­ken Krei­sen für den Wahl­er­folg von US-Prä­si­dent Donald Trump ver­ant­wort­lich gemacht. 

Die gesam­te Dis­kus­si­on über Fake News ist eine direk­te Fol­ge des Trump-Sie­ges. Am Tag nach den US-Prä­si­dent­schafts­wah­len 2016 for­der­te die New York Times Kon­se­quen­zen von den Betrei­bern sozia­ler Netz­wer­ke. Der Begriff „Fake News“ meint in Wirk­lich­keit uner­wünsch­te Mei­nun­gen. Initia­ti­ven von Poli­tik, Betrei­bern sozia­ler Netz­wer­ke und Medi­en gegen angeb­li­che „Fake News“ ber­gen die kon­kre­te Gefahr eines Angriffs auf die Pres­se- und Mei­nungs­frei­heit in sich.

Text: Giu­sep­pe Nardi/​Andreas Becker
Bild: Vati​can​.va/​L​i​f​e​S​i​t​e​N​ews (Screen­shots)

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

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2 Kommentare

  1. Sind die Mit­le­ser sich eigent­lich dar­über im kla­ren, was die Ent­wick­lung der künst­li­chen Intel­li­genz bedeu­tet? Die pri­mär von Men­schen in Gang gebrach­te künst­li­che Intel­li­genz, wel­che irgend­wann im wei­te­ren Aus­bau die mensch­li­che Intel­li­genz über­ragt, die unbe­grenzt wer­den wird und sich sel­ber wei­ter­ent­wickelt und spä­te­tens hier außer Kon­trol­le des Men­schen gera­ten wird und sich ab die­sem Punkt ver­selbst­stän­di­gen wird.Sie wird nicht nur logisch ana­ly­tisch den­ken, son­dern auch wie ein Mensch oder Tier füh­len kön­nen. Wel­che Vor­stel­lung von der Wür­de des Men­schen sie wohl haben wird? Ein veri­ta­bles Hor­ror­bild, aber real.

  2. Das Pro­blem der künst­li­chen Intel­li­genz liegt wohl nicht so sehr im Poten­ti­al der künst­li­chen Intett­li­genz an sich, so als über­näh­men Maschi­nen die Macht.
    Viel­mehr läuft mei­ner Ansicht nach die Ent­wick­lung sehr sub­til. Indem der Mensch Fähig­kei­ten und krea­ti­ve Kapa­zi­tä­ten immer mehr ‚aus sich selbst‘ her­aus­stellt, dege­ne­riert er auch als mensch­li­ches Wesen und ver­liert so den Kon­takt zu Natur und Schö­fung; auch zu sich selbst als Geschöpf.

    Dämo­nen fin­den Ein­gang in den Men­schen. Da sie über­all dort Ein­lass fin­den, wo der Mensch sei­ne Ruhe ver­liert. Durch Eile, Hast, Hab­gier kom­men auch Unru­he, Ver­lust­äng­ste, Neid und Zorn in den Men­schen, wel­che als Kräf­te von den Dämo­nen genutzt wer­den, um die Frei­heit des Men­schen zu zerstören.

    Der Mensch wird zum Anhängigen.

    Die künst­li­che Intel­li­genz hat zu einem sich beschleu­ni­gen­den Leben auf der Über­hol­spur geführt, in dem Men­schen als getrie­be­ne ein­an­der nicht mehr zuhö­ren, was letz­ten Endes zur Zer­stö­rung der Fami­lie führt. 

    Die maß­los genutz­te künst­li­che Intel­li­genz hat den Sog des unbe­dingt Mach­ba­ren um des Mach­ba­ren wil­len in sich.

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